Reisebericht: 50 Jahre Trabant 601 Die DDR Umrundung 2014

Aller, gefühlt, viertel Stunden wurde auf einer Bühne ein Musikstück fabriziert, wobei die gesamte Wasserspielanlage eingebunden und auf "Maximale tingel tangel wusch wusch Stärke" Modus gestellt wurde. Wir haben uns mehrmals fragwürdig zereumelt und fanden es insgesamt sehr interessant.

Von diesem Kulturschock gezeichnet, machten wir uns auf den Weg zum 300 Meter entfernten Campingplatz und ließen den Tag bei Bier und Happi ausklingen. Es gab übrigens Räucherfisch.

Wir schreiben den 11.8.2014
Die Sonne sang, die Lärche schien. Ja in der Autostadt ist das die korrekte Reihenfolge.

Nach dem morgentlichen Essen, es gab Räucherfisch , machten wir uns rasch auf in Richtung Brocken. Als wir über die ehemalige Grenze zurück in den Osten kamen haben wir uns gefühlte 500 mal verfahren. Umleitung hier, Straßensperrung dort, egal wie wir fuhren, man sah am Ende immer wieder die gleiche Kreuzung der Verdammnis.

Irgendwie gings dann aber doch weiter und wir kamen über schöne Landstraßen in die Harzregion um unseren Campingplatz zu suchen. Hier werden wir 2 Nächte bleiben, da morgen die Brockenbesteigung geplant ist.
Wir erkundeten noch das wunderschöne Schierke, entdeckten in der Ferne die Ruine des FDGB Erholungsheimes "Hermann Duncker" und genossen die feine Umgebung im Brockengebiet.
Abends saßen wir noch in geselliger Runde am Lagerfeuer auf dem Campingplatz, der ebenfalls mit einer herrlichen Aussicht gesegnet war.

Wir schreiben den 12.8.2014

Tag 2 im Harz beginnt mit einem zünftigen Frühstück, welches den Verzehr von Räucherfisch beinhaltet. Zu diesem Zeitpunkt bin übrigens nurnoch ich an der Fischfront aktiv, da sich der Herr Lotze beizeiten nen Ekel angefressen hat. Doch heute kam mir nach dem vorletzten Räucherstück die letzte Forelle nicht mehr ganz koscher vor, sodass wir sie unter (freuden)Tränen in den Müll werfen mussten.

Danach machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Brocken um selbigen über den Hexenstieg zu erklimmen. Wir kamen ganz gut voran und erreichten die Spitze bei stürmigen Wind, aber wunderschöner Aussicht.
Man gönnte sich einvernehmlich jeweils ein Bier und beobachteten, wie ein älterer Herr bei 7°Grad plus oberkörperfrei auf dem Brocken rumgeisterte.
Runter ging es mit der Brockenbahn und dann haben wir mal nach Pilzen geschaut...
Nach ner viertel Stunde hatten wir kiloweise aus dem Wald geschleppt und haben uns am Abend hemmungslos an den Naturfrüchten überfressen.

Wir schreiben den 13.8.2014

Frühstückszeit... MIT WURST!!! und Pilzen...
Bevor wir uns auch noch an Pilzen eklig essen, konnten wir den Rest an umliegende Camper vermitteln.
So und heute ging es zu unsererm letzten Zeilpunkt vor dem Heimathafen. Eisenach.

Das Zelt haben wir unerwarteter Weiße trocken abbauen können. In der Nacht hatte es geregnet und heut früh kam die Sonne erst spät aus der grauen Wolkendecke heraus.
Da wir wieder möglichst Grenznah fuhren kamen wir über Sorge, Benneckenstein, Ellrich, Teistungen, Hohengandern, Mühlhausen und soviel weitere beschauliche Dörfer und Städte nach Eisenach.

In einem Dorf haben wir nochmal an ner Minitanke sehr schlechten Sprit getankt. Dies hatte einen starken Leistungsabfall und schlechtes Zündverhalten zu folge.Mit diesem Problem sollten wir noch bis nach Hause zu kämpfen haben.

In Eisenach wollten wir zuerst das AWE Museum besuchen, was wir dann auch taten.

Inzwischen setzte leider Regen ein welche nach unserem Museumsbesuch nur noch schlimmer wurde.
Da wir unser letztes Ziel erreicht hatten, aber beide keine Lust hatten bei drohendem Dauerregen das Zelt auf- und am Tag darauf abzubauen, enschlossen wir und noch am gleichen Tag die Heimfahrt anzutreten.
So fuhren wir mit stählerner 6 Volt Beleuchtung und Fuselbenzin mit einer maximalen Geschwindigkeit von 70km/h über Erfurt, Weimar, Jena, Gera und Altenburg nach Chemnitz.

Irgendwann nach 0 Uhr kamen wir nach Hause an.
Ein wenig Wehmut kam auf, aber auch Freude, dass wir unsere Reise ohne Panne und Stress geschafft hatten.

Sehr schöner Reisebericht.

Eine Frage stellt sich mir aber:

Riecht der Trabant immer noch nach Räucherfisch ?

Zitat von Oelkutscher

Riecht der Trabant immer noch nach Räucherfisch ?

Nein

Da bin ich ja beruhigt.

Wenn Ihr ehrlich seit habt Ihr doch bestimmt gleich die ganze Fischräucherei gekauft.

Toller Bericht einer Reise die warscheinlich nie hätte enden sollen.. .. In vielen Ecken wo Ihr halt gemacht hab war ich och schon ma...is aber schon n paar Tage her....
Es sind dank Euch n paar Reisepläne in arbeit..... ma schaun wie es ausgeht damit.

Lg Fenny

PS. macht n kleines Buch aus dem Reisebericht.... es wäre sehr lesenswert und es is mit Humor geschrieben

Große Klasse, Aloysius Baedeker der jüngere wäre stolz auf Euch polyglotte Gobetrotter. Und jetzt noch einen Smokingfish als Earlypiece.

Sehr schöner Bericht und Erinnerungen an einen wirklich schönen Sommer...

Ich wäre dann 88 Jahre, ich gebe mir Mühe daran Teil zu nehmen...

Tja, wenn ihr mal vorbeigeschaut hättet, hätte es keinen Räucherfisch gegeben...

Ansonsten sage ich mal altersbedingt die Teilnahme in 50 Jahren ab.

Sehr schöner Bericht.

Hätte ich gewusst, dass ihr so nah an mir vorbei fahrt, hättet ihr nicht im Dauerregen von Eisenach heimfahren müssen.
Dann hättet ihr noch ne Nacht bei uns in der Ferienwohnung schlafen können.

Achja. Sollte ich 75 werden, wäre ich beim nächsten mal auch dabei.