Prüf- und Einstellhilfen: Abgasmeßgerät, Drehzahlmesser & Co.

  • Mal von den historischen Originalgeräten aus DDR-Produktion (Infralyt usw.) abgesehen:


    Welche bezahlbaren, für den normalen Heimanwender geeigneten aber trotzdem halbwegs verläßlichen Abgastester, Drehzahlmesser usw. aus dem aktuellen Angebot sind für die Hobbywerkstatt empfehlenswert?


    Diese Dinge fehlen mir derzeit noch - und ich würde zukünftig ganz gern selbst alles prüfbar so einstellen, daß es bei der HU keine Überraschungen gibt.
    Besonders im Bereich Viertakt-Vergasermotor Trabant 1.1...


    Auf den ersten Blick wirkt das Angebot recht überschaubar...wer kann da etwas empfehlen?

  • Zum CO Gehalt messen benutze ich einen kleinen Abgastester von Gunson. Das Gerät soll laut Hersteller auf 0,5 % CO genau messen, hat einen 12 Volt Anschluss mit Krokodilklemmen. Es braucht keinen Filter der sonst ergelmäßig erneuert werden müsste.
    Nachteil: sehr träge, lange Kalibrierungsphase (10 min)


    Ich habe das Teil immer angeschalten, kalibriert, dann das Fahrzeug warm gefahren, anschließend gemessen und justiert.
    Danach noch mal das Kerzenbild kontrolliert.
    Zur Genauigkeit kann ich dir leider nichts sagen, da die Fahrzeuge, die ich damit eingestellt habe, keine AU brauchen.



    Herr gib Regen und Sonnenschein, für Reuß - Greiz, Schleiz und Lobenstein,

    und woll'n die annern auch was haam, so soll'n 'se es dir selber saa'n!











    Einmal editiert, zuletzt von Philipp ()

  • Man hört hier und da nichts Schlechtes darüber, also scheint wohl ausreichend genau zu sein.


    Drehzahl- und Schließwinkelmessung: für 12V gibts ja massig Geräte, für 6V hab ich bislang leider nichts gefunden, wo ich den Preis für gerechtfertigt hielt und bin dann doch auf einen Uralttester von SUN ausgewichen ... aber der ist voll toll :)

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Das SUN-Teil von der Bundeswehr? Hab ich auch, kann aber zur Funktion noch nichts sagen.

  • Ja, genau der. Funktioniert astrein und die Skala ist v.a. schön groß und günstig eingeteilt.


    Bei meinem war das Einstellpoti festgekeimt und eine Schraube am Zeigerwerk abgerissen. Hab ich repariert, so wie ich dachte, daß es funktionieren müßte, und: funktioniert :)

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

    Einmal editiert, zuletzt von Gunnar ()

  • Um noch mal den Thread zu reaktivieren. Ich bin im Moment auch auf der Suche nach einem Abgasmessgerät. Das Teil von Gunson soll sehr billig verarbeitet sein. Habe als Alternative das hier für 300 Euro gefunden. Soll schneller und genauer Messen. Hat jemand Erfahrungen?


    http://www.motortest.de/german/9002.shtml

  • Hallo an Euch,

    der letzte Post ist schon eine Weile her und auch ohne Antwort...
    Ich überlege, ob es Sinn macht einen Abgastester in der Werkstatt zu haben und welches bezahlbare Gerät (neu oder gebraucht) dafür in Frage käme.
    Über Eure Meinungen und Empfehlungen freue ich mich!

  • Ein Abgasmessgerät kann Informtionen liefern was die Zusammensetzung des Abgases angeht. Es zeigt an, ob ein Wert den der Hersteller (oder Gesetzgeber) vorsieht eingehalten wird.

    Der Trabant, sofern er nach EZ 1.7.69 ist und nach einer AU im Rahmen der HU verlangt, hat einen sehr großen Bereich was diese Werte angeht.

    Wenn am Trabant alles in Ordnung ist, dann hält er diese Werte auch ein.


    Und weil diese Toletanz so groß ist und weil die Toleranz bei den Motoren so groß ist, macht es kaum Sinn ihn zwingend auf einen festen Wert einzustellen, da der damit u.U. nicht gut läuft/klingelt etc.


    Ich habs versucht und hab dann das Gerät verschenkt weil ich es für sinnfrei betrachte.

    Ich bekomme das immer ohne so ein Ding hin.

    Zündung einstellen, Vergaser grundeinstellen, fahren und dann beides ggf. nachjustieren.

    Sprich, am 500, 600/601 brauch ich so ein Gerät nicht, es sei den ich will am Tag 50 Fahrzeuge auf die AU vorbereiten.

    Und ich habe schon mehr als einen Trabant erlebt, der mit starren Werten aus dem Buch beschissen lief.


    Wenn ich einen 1.1 original hätte, dann würde ich nochmal überlegen, aber da meiner elektronische Einsprizung und OBD Schnittstelle hat, ist es auch da sinnfrei.


    Ich würde mir also genau überlegen was ich alles testen will. Und dann irgendeinen gebrauchten Bosch oder Gutmann Tester kaufen, sowas gibts massenhaft ab etwa 100€.

  • Hallo Tim,


    danke für die rasche Antwort. Tatsächlich würde ich die Messung von Abgaswerten eher aus Neugier betreiben wollen.
    Meine Vergaser habe ich bisher immer "nach Gefühl" eingestellt und noch nie Probleme bei der AU gehabt.

    "Gefühl" heißt abmagern bei stabiler Leerlaufdrehzal und sicherem Übergang.

    Gerade beim Oldtimer ist es meiner Meinung auch nicht wirklich sinnvoll, einen bestimmten Abgaswert erreichen zu wollen, hier gibt es zu viele Einflussfaktoren für einen stabilen Motorlauf.
    Sollte ich einen Tester im genannten Preissegment bekommen, werde ich über Erfahrungen berichten.

  • Ich habe noch einen analogen Infralyth-Tester aus DDR-Zeiten. Benutzt habe ich den auch vor zig Jahren zum letzten mal. Der braucht ewig (!) zum Warmlaufen und ob das, was er dann schließlich anzeigt, auch stimmt, kann ich mangels Gegenmessmöglichkeit auch nur mutmaßen. :/

    Also mache ich's ggf. genau wie Tim, Grundeinstellung nach Schema F und Feineinstellung nach Gehör und Gefühl. Bislang laufen sie alle passabel, auch ohne CO-Tester.

    (wenn das relativ preiswert erworbene Gerät X oder Y zickt, kann sich der günstige Preis ziemlich schnell relativieren... ;) )

  • Was heisst bei dir ewig zum Warmlaufen? Also bei mir hat es keine Warmlaufkontrolle oder so. Einschalten, Wasser im Filter einfüllen, ein paar Minuten laufen lassen, Nullpunkt und 4.5 Vol% Einstellen, Pumpe an und messen...


    Ich habe meinen mal bei Gelegenheit auf Arbeit mit einem Kalibriergas von 20'000 ppm CO geprüft. Und siehe da: hat genau seine erwarteten 2 Vol% CO angezeigt.


    Kürzlich ist das Gerät aber leider abgeraucht. hog3-17 hats mir aber dankenswerterweise wieder gangbar gemacht.

  • Es dauert ewig (wenigstens 1-2h, je nach Außentemp.), bis 0-Punkt und der 4.5er überhaupt einstellbar sind, ehe der Zeiger 'hochkommt'. Dass das nicht normal ist, bin ich mir bewusst, zu Friedenszeiten bei alltäglicher (Werkstatt-) Nutzung war das auch immer in ein paar min. erledigt.

    Da ich aber gut ohne CO-Tester zurecht komme, hab ich mich um eine Rep. bislang noch nicht ernsthaft gekümmert. ;)

  • Habe heute einen DDR Infralyt von einem Bekannten bekommen und will mal schauen, ob der Tester noch funktioniert. Bevor ich anfange zu experimentieren, möchte ich in die Runde fragen, ob jemand eine Anleitung zur Verfügung stellen kann oder ein paar Tipps hat. Danke im Voraus!

  • So, wie phi es 2 Beiträge über Deinem beschrieben hat, die Warmlaufzeit (bis die Zeigerpositionen 0 und 4.5% (nach Drücken der Taste mit dem nach unten zeigenden Dreieck) korrekt einstellbar sind) kann allerdings etwas länger dauern, wie gesagt

  • Die Taste mit dem Dreieck hatte er nicht erwähnt.

    Ich kenne das Infralyt noch nicht, weshalb es mich interessieren würde, welche Schritte ich gehen muss, bis der Tester bereit ist.

  • Jetzt habe ich den Tester angeschaltet. Eine Frage zum Verstehen: Nachdem der Tester etwa 30 Minuten eingeschaltet war, wollte ich den Frischluftabgleich durchführen. Die Pumpe läuft an, aber der Zeigerausschalg ändert sich nicht und das Drehen der Justierung zeigt keine Änderung.

    Fahrgast schreibt, dass sein Tester über eine Stunde braucht, um betriebsbereit zu sein.
    Woran kann ich diese Betriebsbereitschaft erkennen? Ist die weiße Taste dann beim Einschalten beleuchtet? Ist es an der Reaktion am Anzeigeinstrument erkennbar?

  • Mitunter sind in solchen Geräten die Elektrolytkondensatoren schon so Ausgetrocknet, das es von sehr lange bis überhaupt nicht dauern kann, das da etwas funktioniert.


    Im Endeffekt müsste so ein altes Gerät erstmal überholt werden und dann mit Kalibriergas getestet werden, um etwas über Funktion und Genauigkeit zu sagen.

  • Möglicherweise wird es so sein. Nur macht es wahrscheinlich nicht so viel Sinn, ohne Verständnis der Schaltung mal eben sämtliche Elkos auf gut Glück zu ersetzen.

    Wie dem auch sei, nach zwei Stunden eingeschaltetem Tester bin ich auch nicht weiter und es ist davon auszugehen, dass der Tester defekt ist.
    Ich werde meinen Freund fragen, was mit dem Tester geschehen soll.

    Ich möchte mich im Herbst noch mal mit dem 1H1 Vergaser meines Trabanten beschäftigen, da ich mit ihm nicht wirklich zufrieden bin. Dabei hätten mich Abgaswerte interessiert.
    Auf jeden Fall möchte ich aber hierzu keine Diskussion anfangen! Es wäre reine Neugier meinerseits gewesen.


    Kennt Jemand hier Jemanden, der so einen Tester reparieren würde oder Interesse an einem Gerät zur Ersatzteilgewinnung hat?