Sturzkorrektur am Hilfsrahmen - Probleme bei der Eintragung

  • Grüße. Zuerst einmal möchte ich mich vorstellen, da ich neu hier bei euch im Forum bin. Also ich bin der Micha und bin 26 Jahre alt, komme aus dem sächsischen Schneeberg und fahre seit 8 Jahren Trabant. Ich besitze einen gut erhaltenen 601er den ich deswegen seit ein paar Jahren nur noch im Sommer fahre. Ich möchte mir nach und nach eine komplett neue Vorderachse aufbauen, bei der auch Tuningteile zum Einsatz kommen sollen (z.B. Scheibenbremse, verstärkte Blattfeder - etwas tiefer, Spax-Stoßdämpfer uvm.).
    Nun zum Problem:
    Da ich mich auch hier schon seit einiger Zeit in diverse Themen einlese, möchte ich eine Sturzkorrerktur durch Verlängern der Querlenkeraufnahmen am Hilfsrahmen erreichen. Diese wurden um genau 20mm verlängert, womit der Sturz leicht negativ wird. Er ist aber trotzdem eher dezent - die Räder liegen schön satt auf (ich habe ausgemessen). Die Arbeiten am Rahmen wurden von einem Bekannten erledigt. Ich kann zwar schweißen, er ist aber Schmiedemeister und geprüfter Schweißfachingenieur. Die Arbeiten haben wir wirklich sehr genau und sauber durchgeführt - da gibt es nix zu meckern. Ich habe den Hilfsrahmen noch nicht verbaut, da ich ihn erst noch zum Sandstrahlen und Pulvern schaffen wollte. Um Ärger zu vermeiden, bin ich also heute zu meinem bekannten Prüfer von der Dekra gefahren und habe ihm das Teil gezeigt. Auch er meinte, dass die Arbeiten ordentlich durchgeführt sind, er es aber nicht eintragen könne. An solchen Teilen dürfe man wohl nicht schweißen und außerdem brauche er ein Gutachten. Ohne Gutachten keine Eintragung! Mein Bekannter Schmiedemeister kann mir zwar eine Bestätigung schreiben, dass er die Arbeiten vorgenommen hat + Firmenstempel, doch das reicht wohl nicht. Normalerweise ist er für Eintragungen immer offen, da ich auch schon andere Sachen bei ihm eintragen lassen habe. In diesem Fall sei aber nichts zu machen.
    Jetzt meine Frage:
    Ich weiß, dass es hier im Forum einige Leute gibt (ich glaube 2TViper und andere) die eine Sturzkorrektur ebenfalls ähnlich wie ich realisiert haben. Hattet ihr Probleme bei der Eintragung? Könnt ihr mir Tipps zur Eintragung geben? Es wäre schade um die Arbeit und um den schönen Hilfsrahmen. Falls Bilder gewünscht werden kann ich welche machen. Ich hatte bloß grad keine Digicam zur Hand und bin im Allgemeinen im Umgang mit Computer/Internet eher untalentiert. Danke schonmal

  • Prüfer wechseln oder Feder einrollen lassen!

    Biete Serienmotoren, Sportmotoren, Rennmotoren, Sport-VSD, Vergaserumbauten, Regenerierung Drehschieberflächen, Gehäusereparaturen, Aluschweißen, Sandstrahlen mit verschied.Material auf Anfrage

  • Oder keine schlafenden Hunde wecken. Wenn es so dezent ist fällt es dem ungeübten Auge doch gar sicher nicht auf.

  • Grüße und danke für die Antworten. Ich möchte es auf jeden Fall eintragen lassen, schon falls doch mal was passiert... hab kein Bock mich dann mit der Versicherung zu ärgern. Ich werde wohl demnächst wie Fg schrieb mal ein, zwei andere Prüfer aufsuchen. Feder einrollen möchte ich auch nicht wirklich, denn der Hilfsrahmen ist ja schon fertig und die neue Vorderfeder liegt schon länger zum Einbau bereit! Darf sowas nur die Dekra eintragen oder auch z.B. der KÜS? Kennt vielleicht jemand einen Prüfer, der das abnehmen würde? Vielleicht sogar in meiner Nähe?
    Um den Hilfsrahmen vor dem Pulvern erstmal fertigzustellen:
    Ist es ratsam, an einer geeigneten Stelle ein Blech mit einer Schlagzahl aufzunieten (wegen der Nummer, welche ja oft zur Eintragung benötigt wird)? Ich hab kein Bock, nach dem Pulvern an dem Hilfsrahmen noch dran rumzubohren!

  • Vielleicht darf bzw kann Dein Prüfer sowas auch nicht abnehmen! Vor einigen Jahren war die Eintragung nach §21 problemlos möglich!


  • Moin Danny,


    ET2100? :D Schleift das nicht innen am Dämpfer? ;)


    Darf man fragen was das für ein Unterfahrschutz ist der da eingetragen ist?

    Matt ist das neue Hochglanz
    Zwei Zylinder, zwei Takte und ein Mikuni: da geht was! :thumbup:

  • Danke Danny für die Eintragungskopie. Das könnte mir weiterhelfen. Der Prüfer von der Dekra bei dem ich war hat mir auch schon andere Sachen nach §21 abgenommen (z.B. Tieferlegungsblattfeder hinten + andere Dämpfer). Aber wie gesagt, in diesem Fall ist er da sehr engstirnig und so werd ich wohl auf die Suche gehen müssen! Hast du Fotos wie der Unterfahrschutz am Hilfsrahmen befestigt ist? Suche noch nach Anregungen da ich auch soetwas verbauen will. Danke erstmal!

  • Ich kann den Prüfer da schon sehr gut verstehen. Es ist schließlich sein Hals den er dafür hin halten muss wenn was passiert. Er steckt ja nicht im Material deines Hilfsrahmens drin.


    Mal aus Neugierde hast du die Schweißnähte röntgen lassen?

  • Nein habe ich nicht. Die originalen Querlenkeraufnahmen wurden auch nicht abgetrennt. Es wurde ein neu angefertigtes U-Profil über die Aufnahmen "gelegt" und fachmännisch verschweißt. Die Arbeiten sind 1A! Der Aufnahmen sind mit großer Wahrscheinlichkeit sogar stabiler als die originalen. Wenn es ordentlich gemacht ist sehe ich da keinen wirklichen Grund, eine Eintragung zu verneinen.

  • Die Dauer-/Schwingungsfestigkeit von verwendeten Material , der Schweisnaht usw muß rechnerisch nachgewiesen werden , sprich Gutachten .
    Probleme : woher weiß der Schweis-Ing. welche Kräfte wirken und auch aus welchem Material der Hilfsrahmen wirklich ist ?
    Bei der Berechnung von PKW-Anh.-Schweiskonstruktionen bin ich mit der Annahme einer 5-fachen Belastung gegenüber dem statischen Wert "durchgekommen" . Aber welche Kräfte zerren denn bei Kurvenfahrt mit Vollbremsung auf holpriger Straße und vollbeladenen Trabi an der Schweisstelle des Hilsrahmen ??? Bei Gesprächen mit Fahrzeugentwicklern sinngemäß : es wird nur grob gerechnet und viel mehr unter härtesten Bedingungen ausgetestet . Was eine Wartburgrallye überstanden hat , hält auch 100tkm auf Kopfsteinplaster .
    So war es zumindest vor Jahrzehnten . Heute soll's mehr Richtung Computersimulation gehen .
    Einen Prüfer wegen der Verweigerung als engstirnig zu bezeichnen , da wäre ich vorsichtig . Denn es dürfte die nahezu kritischste Schweisstelle am Trabi sein .
    Vielleicht aber hat doch jemand im Forum eine Berechnung auf die Beine gestellt ?
    Gruß!

  • Also ich finds immer lustig was alles berechnet werden muss.


    Ein heutiger Ingenieur hat nur noch Zahlen und Tabellen wonach er sich richtent.
    Jeder setzt der vorherigen Zahl noch eins als Sicherheit drauf weil kaum bis keine Praktische Erfahrung vorhanden ist.


    Schaut euch mal einen gestrahlten Hilfsrahmen an.Ein wunder das der hält. Sind die Nähte fast durchweg mit Einbrandkerben versehen,was dann noch bleibt hat den Namen "Schweissnaht "nicht verdient.

  • Hallo Low Budget , kann sein wie Du Dir die heutige Fahrzeugentwicklung vorstellst .
    Ich denke eher ,
    dass auch heute die Neuentwicklugen teilsweise über eine Millionen km geprügelt werden , in der Wüste und bis hinter dem Polarkreis . Eine komplette Fahrzeugneuentwicklung kostet nicht umsonst über eine Milliarde Eu. Denn ein "Neuer" muß billig in der Herstellung sein , dazu leicht und trotzdem nicht die geringste Schwachstelle besitzen . Werksrückrufe von hunderttausenden Fahrzeugen gehen richtig ins Geld ; vom Imageverlust ganz zu schweigen .
    Zur Sache : ich möchte nicht in der Haut eines Prüfer's stecken , wenn bei einer von ihm abgesegneten Vorderachse alles davonfliegt , verbunden mit einem Crash. Deutsche Gründlichkeit hat auch lebenserhaltende Vorteile : die technisch bedingte Unfälle sind auf eine sehr niedrigen Stand .
    Ich bastele selbst an einer völlig veränderten Trabivorderachse , aber ich suche auch den Rat der Prüfer .
    Starte doch mal einen Aufruf im Forum , ob's technische Unterlagen , Gutachten oä für Dein Vorhaben gibt .
    Gutes Gelingen!

  • Dafür das Entwicklung Milliarden kosten gibt es eigentlich noch erstaunlich viele Rückruf-Aktionen. Gab es eigentlich schon mal eine von Dacia?

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  • Tüftel



    Wir reden hier von einem Trabant der in den 50ern entwickelt wurde.


    Ob ich jetzt die Aufnahme verlängere oder ne neue anschweisse is m.M.n wumpe.
    Die Prüfer heut haben gar keine Lust sich mit som kram zu beschäftigen das ist das Problem.


    Wenn du eine Motorhalterung baust, gehst dann auch zum Prüfer? Verlangt er dafür ein Materialgutachten??


    Es werden Hinterachsen gekürzt Hilfsrahmen verändert.


    Aber das ist halt nur meine Meinung :)




    Gruss Mike

  • An meinen ehemaligen Dacia Bj.74 (selbst im Osten) : ja . Getriebe , Vergaser usw..
    Die hier angesprochenen Dacia's sind ja auch millionenfach bewährte Renaulttechnik . Vor allem dürfte deshalb die Erprobung nicht Milliarden sondern schlappe Millionen gekostet haben , und deswegen funktioniert auch alles und die Kunden sind zufrieden und vor allem die Aktionäre : Die Rendite von über 10% schlägt locker die aller deutschen Nobelhobel-Hersteller .
    Ich bin übrigens mit meinem Dacia (1987 bis 2002 , über 300tkm) nur wegen eigener Dummheit und Schlamperei liegen geblieben : kein Kerzenwechsel , Anlasser nicht festgeschraubt usw. und , die Nr.1 : öfter mal kein Sprit im Tank!
    Michap601 , verzeihe bitte die Abschweifugen vom Thema!

  • Hallo LowBudget , leider ist meine Antwort irgendwie versackt . Deshalb noch mal sinngemäß:
    Mit einer gebrochenen Motorhalterung knallt man kaum in den Gegenverkehr . Mit eierndem Vorderrad schon eher .
    Prüfer : erstens lieben sie ihren Arbeitsplatz und zweitens gib es zumindest in Sachsen verständige Prüfer , welche selbst übelste Basteleien nicht überheblich abtuen . Andernfalls wirds ja dann doch illegal gemacht . Und wo sind die Grenzen vom freien Basteln?
    Schönen Sonntag!
    Nachtrag : Tüftler tüfteln , sind aber im Forum zwei verschiedene Seelen .

  • Es werden sehr wohl heut zu tage auch Berechnungen gemacht.
    Bei der Scheibenbremse z.B. habe ich die zwei 10.9.er Schrauben mit dem die Bremssattel-träger original bei VW auch verschraubt werden als Ausgangspunkt herangezogen, deren Scherfestigkeit berechnet und dann die 3 Fache Sicherheit genommen. So habe ich mir das entsprechende Material zum herstellen meiner Scheibenbremsadapter 1998 bei entsprechender Materialstärke des fertigen "Produktes" und der Sicherstellung das das Material nicht durch den Produktionsprozess evtl. Randzonen-gehärtet wird, ausgewählt.
    Deshalb habe ich die Adapter aus dem selben Material fräsen lassen wie unsere Ring und Gabelschlüssel gefertigt werden.
    Die schriftliche Bestätigung des Werkzeugbaus, dass diese auch aus diesem Material gefertigt, nicht gelasert oder gar gebrannt, sondern gefräst wurden, technisches Datenblatt des Materials dazu, eine 2mm Dicke Materialprobe (der Rest des innere "Deckels" der herausgefräst wurde) obendrauf und dann mit einer komplett fertig zusammengebauten Vorderachse und der zweiten in Einzelteilen "auf" den Schreibtisch des Kompetenten Prüfers.
    So habe ich damals die zweite und heute verbreitete, sich durchgesetzte Version der Scheibenbremse begutachten lassen und auch eingetragen bekommen.
    Dieses Gutachten existiert immer noch!
    Besagt aber eben nicht, dass ST32 oder ST52 und dann noch mit dem Brenner aus der "TAFEL" geschnitten hält. :thumbdown:
    oder noch irgendwelche Passscheiben dazwischen gepackt werden. :thumbdown:
    Für mich privat!!! absolut unseriös und "das geht gar nicht"
    Das alles habe ich damals gemacht, weil mir die Fellerscheibenbremse einfach zu "dumm" Konstruiert und überteuert war.
    Jetzt "fahren" wir/ich allerdings eine andere Scheibenbremse.


    Die Sturzkorrektur an der Vorderachse, durch die Verlängerung der Aufnahmen, finde ich :thumbup: .
    Ich würde eine Materialstärke von 4,5mm bis maximal 15mm Verlängerung und nicht wie die originalen 4,0mm verwenden ;).
    Die Schweißnähte würde ich unter Verwendung von Egumix und in einen durchgehenden Umlauf, von einer entsprechend berechtigten Person machen lassen.
    Das ist aber nur meine private Ansicht.


    MfZG. Alex