Mit dem Trabant auf Reisen (Frankreich)

  • Hallo Leute,


    ich bin seit Januar stolzer Besitzer eines Trabanten Bj 1974. Mit einem Freund, mit dem ich nun seit 3 Jahren regelmäßig Urlaub mit den Simsons mache, kam ich schnell auf die Idee mal mit dem Trabi in den Urlaub zu fahren. Das Meer fänden wir beide sehr schön und es wär auch nicht schlecht wenn es warm wär. Wir hatten dann zunächst 2 Ziele die reizvoll für uns waren: Schweden und Frankreich. Da der Wunsch nach etwas Wärme überwog entschieden wir uns für Frankreich soweit dies möglich ist. Die Reiseberichte bestätigen einem auch, dass dies möglich ist. Insgesamt haben wir also in etwa 3000 Kilometer ins Visier genommen. 3 Fragen sind mir aber allerdings noch offen geblieben:
    1. Welche Ersatzteile sollte man mitnehmen?
    2. Ist die Reise über einen Alpenpass möglich, würdet ihr eher davon abraten und welchen Pass nimmt man am besten?
    3. Kennt jemand schöne Landschaften zwischen dem Ruhrgebiet und Frankreich? (Wir wollen nicht über Autobahnen)
    Vielleicht gibt es hier ja Leute die auch schon eine gewisse Erfahrung mit so einer Reise haben.
    Danke schon mal für eure Antworten.


    Mfg Simon

  • In Frankreich kann ich dieses Gebiet empfehlen: https://maps.google.de/maps?q=verdonschlucht&ll=43.775804,6.278&spn=0.209721,0.360489&client=opera&oe=utf-8&channel=suggest&hnear=Gorges+du+Verdon&gl=de&t=h&z=12
    Selbst schon 1997 mit dem Trabi bereist auf der Durchreise ans Mittelmeer.
    Was du an Teilen mitnehmen solltest musst du schon selbst entscheiden aber hier gibt es viele Vorschläge: In den Urlaub mit meinem Trabi

  • Leseempfelung: Reisebericht: Mit dem Trabant nach Neapel. Zu finden in diesem Forum ;) .
    Wenn dein Trabant ordentlich gewartet ist, sollten die 3000km kein Problem darstellen.
    Über die Alpen kann ich (Landschaftlich) nur empfehlen. Aber nimm da bitte alles Notwendige für einen eventuellen Bremsenwechsel mit.

    Neapel sehen und sterben-Tour 2012
    Ich war dabei!


    50 Jahre Trabant 601
    Die Jubiläumstour 2014
    Ich war auch dabei!
    :raser:

  • Tausende Touristen sind früher mit Trabanten durch Tatra, Karpaten, Balkan, Rila etc. gefahren. Ich schätze, die wenigsten hatten damals eine Ersatz-Bremsanlage dabei. Das A und O ist ein entsprechender Fahrstil, dann hält auch die Bremsanlage. Regel Nummer 1: Bergab immer im gleichen Gang, wie man hoch gefahren wäre. Bei 16% und mehr Gefälle im voll beladenen Trabi ist das halt maximal der 2. Gang. Natürlich leistet der kleine Zweitakter keinen wesentlichen Beitrag zur Verzögerung des Fahrzeugs, aber ein klein wenig schon. Aber vor allem wird man durch diese Praxis nicht dazu verleitet, auf langen Geraden viel zu schnell zu werden. Und gerade wie z. B. im Neapel Bericht am Zirler Berg oder am Großglockner wird man leicht dazu verleitet. Wenn's einfach nur auf breiter, gut ausgebauter Straße geradeaus geht, unterschätzt man das Gefälle. Habe schon von Leuten gehört, die sich am Zirler Berg mit Auto-Union-Zweitaktern im Notausgang das Fahrwerk ruiniert haben. Wenn moderne Fahrzeuge da mit den erlaubten 60 oder mehr herunter heizen, ist man mit Tempo 30 schon ein Verkehrshindernis. Aber da muss man durch. Wenn man merkt, dass die Bremsen trotzdem noch zu heiß werden, dann muss man eben noch langsamer fahren.


    Natürlich sollte man schon ordentliches Werkzeug und eine sinnvolle Auswahl an Ersatzteilen mitnehmen. Dazu gehören u.A. Keilriemen, Zündkerze(n), evtl. Zündspule, Unterbrecher, ein Sortiment Schrauben/Muttern/Scheiben, Sicherungsringe/Scheiben, ein Sortiment Dichtungen, Glühlampen, Sicherungen, Relais, etwas Kfz-Kabel, evtl. Kabelschuhe und was sich sonst so an Kleinteilen sinnvoll mitführen lässt. Zum Werkzeug würde ich neben ordentlichem Handwerkzeug/Bordwerkzeug auch ein Multimeter, Prüflampe und Fühllehren mitnehmen. Eine kleine Fettpresse (~100ml) und Öl ist auch nicht verkehrt. Zum Camping nehme ich meistens auch einen Akkubohrschrauber und einen Satz HSS-Bohrer mit, hat mir schon oft gute Dienste geleistet. Und zu guter Letzt habe ich als Surfer auch immer eine Auswahl an Klebebändern, Epoxydharz und Schleifpapier dabei, kann notfalls auch bei Unterwegsreparaturen am Auto hilfreich sein.


    Was ich hoffentlich nicht extra erwähnen muss: Ein optimaler Wartungszustand des Fahrzeugs ist natürlich unbedingte Voraussetzung für so eine Tour. In diesem Sinne: Gute Fahrt, und hoffentlich können wir bald einen spannenden Reisebericht hier lesen!


    Gruß Steffen

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Fridl ()

  • Hallo Leute,
    der Urlaub ist vorbei. Waren jetzt in der Normandie und sind in etwa 3000 km gefahren. Vorher hatten wir nochmal alles abgeschmiert und eingestellt. Kaputt gegangen ist zum Glück nichts. Wir haben viele Videos gemacht und werden wohl über kurz oder lang eine Videomontage ins Netz stellen. Danke für eure Tipps der Urlaub war der Hammer.
    Mfg
    Simon