Aufarbeitung eines ehemaligen Hycomaten Baujahr 88

  • Hallo werte Gemeinde,


    nachdem ich meinen 88er Sonderwunsch bereits im Oktober 2013 geholt habe, die Garagen entrümpelt und die kalten Monate abgewartet habe, konnte ich nun mit der Bestandsaufnahme beginnen.


    Aktuell sind neben den klassischen Arbeiten wie Tank entrosten, Vergaser und Benzinhahn reinigen, Arbeiten im Bereich Lenkegtriebe und Lenkstock, das obligatorische Überholen der Bremsanlage notwendig. Ziel ist gegenwärtig den Wagen fahr- unt tüvtauglich zu bekommen und die Pappen Stück für Stück runter zu nehmen um eventuelle Schäden zu finden. Der noch sichbare, ausgebesserte Frontschaden wird noch verschwinden. Allerdings werden wir das ganz in Ruhe angehen und keine Tonne Spachtel drauf schmieren. Ein neues Amaturenbrett wird die Tage auch per Post einfliegen.


    Farbe ist Papyrusweiß mit gletscherblauen Dach, bei den Felgen überlege ich noch wegen eines Farbwechsels. Ausserdem kommt noch eine TF 50 Feder, eine kleine Stuko, Nierenspiegel, rundrunde Stoßstangen und ein anderes Lenkrad dran.


    Zu den Bildern:
    -kurze Ansichten
    -restlicher Frontschaden
    -Stehbleche hinten Fahrerseite
    -Stehbleche hinten Beifahrerseite
    -Typenschild
    -Fin
    -restlicher Frontschaden Motorraum
    -eingerissene Dichtmasse Stehbleche Motorraum


    Rost konnte ich bisher nur an zwei Stellen finden. Dabei handelt es sich nur um oberflachlichen Rost und keine Löcher.


    Frage: Kann mir jemand anhand der Bilder sagen mit was der Hohlraum konserviert wurde? Ist das Elaskon?


    Ich hoffe ich lerne noch ein paar Leipziger kennen, bei mir im Viertel (Reudnitz) fahren ja mindestens 4 angemeldete Trabanten rum.


    Ride on!


    Kai

  • Wäre mir neu @ Hycomat.

  • @ Papyrus


    Meinst Du direkt am Motor oder im Motorraum? Ich mache nächste Woche mal Bilder. Allerdings sind sämtliche Bedienelemente klassische Schalter. Der Vorbesitzer hat den Wagen von einem älteren Ehepaar aus Aschersleben und bis auf einen Kolbentausch nichts an dem Trabant verändert. :?: Erkennst Du das an dieser SH Prägung hinter der Typmodellprägung?


    Wäre also durchaus möglich das der Wagen schon vorher umgenaut wurde.


    Kai

  • Ja, das "S" steht für "Sonderwunsch" und das "H" für "Hycomat".


    Wenn der Motor noch der originale ist dann sollte seine Nummer mit "6B" beginnen.
    Ausserdem sind hinter dem fahrerseitigen Scheinwerfer, innen an der Motorseitenwand die Befestigungslöcher vom Vorratsbehälter und darüber in der Regenrinne die vom Haubenschalter zu sehen.


    Manchmal ist auch noch das Hycomatgetriebe drin, mit stillgelegter Pumpe und abgebautem Betätigungszylinder.


    Guck mal nach.

  • Danke für den Hinweis @ Papyrus89, ich werde mir das mal tiefgreifender anschauen. :)

  • Guten Morgen :) .


    Ich hab mal nach den von Papyrus89 beschriebenen Stellen geschaut. Handelt es sich auf dem einem Bild um die besagte Hycomatpumpe? Und wer kann mir sagen wofür die zwei freien Gewinde in dem Getriebe sind? Ich habe schon mit Lejer seinem verglichen, dort sind diese aber nicht eingeschnitten. Nach der Motornummer schaue ich die Tage noch, ich hatte es beim letzten mal einfach vergessen :whistling: .


    Wegen der Felgen tendiere ich dazu sie passend zur Wagengrundfarbe oder in klassischem Silber zu lackieren. Allerdings möchte ich noch silbere Felgenbettringe montieren, da die aus Chrom vielleicht etwas zu viel wären.


    Aber nächste Woche stehen zuerst die Bremsen an, die im im Moment völlig tot und werden sicher viel Aufmerksamkeit benötigen. Gibt es eine Möglichkeit diese alte Dichtmasse im Motorraum schonend zu entfernen oder geht das nur mit Drahtbürstenaufsatz?


    So denn, eine schöne Woche noch.


    Kai

  • Hycomat: ja
    Die zwei freien Gewinde gehören zum Kupplungszylinder.


    Dies hier zur Übersicht: http://trabitechnik.com/index.php?lang=de&page=43&page_number=7#03.4.1. Aufbau und Wirkungsweise


    Die alte Dichtmasse würde ich nicht mit dem Drahtbürstenaufsatz rausholen, meistens reicht ein Schraubendreher. Mit der Drahrbürste schleifst du nur möglicherweise vorhandene Rostporen zu.

  • Danke @ areasunhine.


    Ich hatte schon in einer Ecke angefangen und es geht ohne Bürstenaufsatz ganz gut, ist ja schon ordentlich verhärtet. Sollte man das am Ende gleich weglassen oder gibt es eine Empfehlung für eine bestimmte Dichtmasse?


    Schönen Abend noch.


    Kai

  • Also was dem sinn und auch der optik am nächsten kommt ist ganz einfach spritzbare nahtabdichtung.
    Brauchste allerdings auch die entsprechende pistole zu.


    Gruß

  • An so eine Pistole komme ich, würde es nur gern so unsichtbar wie möglich machen.


    @ areasunshine Kann man das Sikaflex 221 ähnlich wie Acryl glatt ziehen?


    Danke für die Tips :) .


    Kai

  • kann man, lässt sich sehr gut verarbeiten.
    Glatt streichen einfach mit fitwasser. Geht besser wie das teure Zeug was man extra dafür kaufen soll.


    Wenn es *unsichtbar* werden soll, dann ist das natürlich DIE Variante für dich.

  • Perfekt, danke :-).


    Auch wenn es nicht ganz Original aussieht, finde ich es am Ende so ästthetischer.

  • Wobei ich zum Abdichten mittlerweile doch mehr zur spritzbaren Nahtabdichtung rate, als zu Sikaflex.


    Sikaflex 221 ist der perfekte Kleber für die Duroplastbeplankung usw. Dafür verwende ich es auch weiterhin.


    Aber nachdem ich jetzt über 13 Jahre Langzeiterfahrung mit Sikaflex als Abdichtmittel an Nähten habe, nehme ich dafür jetzt lieber Nahtabdichtung.
    Sikaflex ist nicht UV-beständig und an offen im Licht liegenden Stellen, scheint es selbst dann angegriffen zu werden, wenn es überlackiert ist.


    Die spritzbare Nahtabdichtung kann man obendrein mit dem Pinsel verstreichen und erzeugt so eine Struktur, die dem Original nahezu gleichkommt. Überlackierbar ist sie auch.

  • Es gibt auch Sika 222uv. Dieser ist UV beständig.

    2. Boom Car Musik, Anklam 2009 :)


    4. Platz 1/8 Meile Trabant 4Takt offene Klasse, Anklam 2016 :)