Werkstattpfusch: Bremsflüssigkeit DOT4 und DOT5

  • Als ich vorhin meine Bremse entlüften wollte, fiel mir der Bremsflüssigkeitsbehälter auf: Von oben bis ca. 3 cm tief eine ölige, glasklare Flüssigkeit. Ich tippe auf DOT 5, lt. Werkstattrechnung wurde auch großzügig 1,0 l Silikon-Bremsflüssigkeit berechnet.


    Darunter dann eine dünne Schicht mit Dreck und dann eine gelbliche Flüssigkeit, ich tippe auf hundealtes DOT 3 oder DOT 4. Habe mal etwas mit einer Spritze abgezogen; man sieht gut die zwei sich nicht mischbaren Phasen. Foto des Bremsflüssigkeitsbehälters kann ich nachliefern.


    Es gibt also Werkstätten, die verstehen unter "Bremsflüssigkeit wechseln" lediglich das Nachfüllen mit einer anderen, unverträglichen und unzulässigen Bremsflüssigkeit. :dududu: Solch einen unverantwortlichen Pfusch habe ich noch nicht erlebt!


    Was jetzt?
    Wie's aussieht, ist das Bremssystem noch nicht mit dem DOT 5 kontaminiert. Ich würd den Behälter leersaugen, abmontieren und reinigen, dann je Rad 1/4 l frisches DOT 3 oder DOT 4 (was sollte man nehmen?) durchpumpen.

  • Schau Dir doch einfach die Entlüftungsventile an den einzelnen Rädern ab... man sieht in der Regel, ob da überhaupt jemand dran war.


    Wenn da keine Spuren zum Wechsel der Bremsfluessigkeit zu sehen sind, hast Du wohl tatsächlich DIE Werkstatt Deines Vertrauens erwischt.

  • Muß mal sehen, das ist 2 Jahre her und da wird das nicht so einfach zu beurteilen sein. Hatte niemals vor, eine Werkstatt aufzusuchen und solcher maßloser Pfusch kann das nur bekräftigen. Die Rechnung von knapp 1500,- ist vom letzten Eigentümer.
    http://up.picr.de/16546073sw.gif

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  • Erinnere mich gerade: Ich sollte vorsichtig machen beim Bremsen, die Bremsen würden "beißen", so der Verkäufer. Davon konnte ich aber nix feststellen.


    Na wer weiß, was die für Gelumpe eingefüllt haben...

  • Nochmal zum Mitmeißeln.. Der Wechsel ist zwei Jahre laut Rechnung her und es wurde durch den den Alteigentümer veranlasst, richtig? Dann wär jetzt sowieso wieder ein Wechsel fällig, also den Topf absaugen, durchspülen und neu befüllen, wie du schon sagtest.
    Allerdings bleibt die Frage, was da nun aufgefüllt war. DOT 5.1 darf mit DOT 4 gemischt werden, DOT 5 nicht. In der Rechnung steht nur "Silikonbremsflüssigkeit", das wäre wohl DOT 5 und damit falsch. Die Entmischung kann man vielleicht auch anders erklären, ich würde da jetzt keinen Generalverdacht in den Raum stellen. Jedenfalls, zum Spülen würde ich wieder DOT 4 nehmen und abwarten, was passiert. Im schlimmsten Fall siehst du es an sämtlichen Manschetten.

  • Ist richtig.
    DOT 5 mischt sich gar nicht mit den anderen Bremsflüssigkeiten. Ich kann noch Luft in die Spritze ziehen und dann kräftig schütteln: in kurzer Zeit ist alles wieder vollständig voneinander getrennt wie vorher.


    Das gelbe Zeug muß steinaltes DOT 3 oder 4 sein. Wasser kann es keinesfalls sein (gelbe Farbe, gefror im Winter nicht, höhere Viskosität als Wasser).


    Bin froh, nicht DOT 5 zu fahren. Falls irgendwie und irgendwann mal ein Wassertropfen ins Bremssystem gelangen sollte (Behälterentlüftung, Kondenswasser), wird der nicht gebunden, sondern sinkt ab und geht durch den HBZ und dann gammeln irgendwann die Leitungen von innen durch und dann viel Spaß beim Bremsen. Müßte man also mindestens genauso oft wechseln wie DOT 3 oder 4, wenn es sicher sein soll. Da kauf ich mir lieber 1x im Jahr ne Literflasche DOT 4 für 10 Euro und hab ein sicheres Gefühl beim Bremsen.

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  • aha du bist wohl der experte schön das leutze immer abtun was sie nicht kennen oder ausprobiert haben...


    bis heute habe ich nicht verstanden wie wasser in ein geschlossenes system kommt... das ist unfug es sei denn einer spuckt beim auffülen in den behälter

  • Nur, weil Du etwas nicht verstehst, muß es ja nicht gleich bedeuten, daß es Unfug ist.


    Das Bremssystem ist nicht geschlossen, da eine Entlüftungsbohrung im Deckel vorhanden ist, damit kein Vakuum entsteht. Über die Öffnung gelangt Luftfeuchtigkeit in den Behälter und wenn's dann kalt wird, kondensiert die zu Wasser und Du hast Wasser im Bremssystem. Zudem ist DOT 3 bzw. DOT 4 hygroskopisch, was die Situation weiter verschärft. Es ist also noch nicht mal Kondensation erforderlich, damit sich Wasser in der Bremsflüssigkeit anreichert.


    Es wird immer Wasser in das offene Bremssystem gelangen, das läßt sich auch ganz einfach in der Werkstatt an einem Testgerät feststellen (Messung des Siedepunktes).

  • schon mal davon gehört das es auch deckel gibt mit einem "blasebalg" da ist keine verbindung zur äußeren atmosphäre...


    selbst bei den "offenen" kommt da wasser hauptsächlich wegen der hygroskopoischen eigenschaften in die bremsflüssigkeit...


    falls du nicht weiß was ich mit dem satz von wegen nicht verstehen meinte und du nicht zwischen den zeilen lesen kannst:


    ich habe noch nie verstanden wie das wassser reinkommt = es konnte noch keiner mir schlüssig dalegen wie das geschen soll...


    toll ist zudem noch das leute wie du über sachen reden die sie weder probiert haben noch erfahrungswerte haben....


    aber ich habe ja keine ahnung...

  • Nun bleib doch mal sachlich. Das mit dem Wasser wurde doch gerade schon richtig gesagt. Ist im Prinzip das gleiche wie mit dem Tau morgens.. Vom Deckel mit Blasebalg hab ich noch nichts gehört, erklär es uns doch mal bitte.

  • schon mal davon gehört das es auch deckel gibt mit einem "blasebalg" da ist keine verbindung zur äußeren atmosphäre...

    Sowas hat mein Trabbi leider nicht.


    selbst bei den "offenen" kommt da wasser hauptsächlich wegen der hygroskopoischen eigenschaften in die bremsflüssigkeit...

    Jetzt gibst Du selbst zu, daß Wasser in die Bremsflüssigkeit gerät, obwohl Du vorhin behauptet hast:

    Zitat

    das ist unfug es sei denn einer spuckt beim auffülen in den behälter


    toll ist zudem noch das leute wie du über sachen reden die sie weder probiert haben noch erfahrungswerte haben....

    Man muß nicht alles vorher ausprobieren, um es zu glauben. Beispielsweise glaube ich, daß ich sterbe, wenn ich von einem Hochhaus aus 50 m Höhe auf den Betonboden herunterspringe. Falls Du das nicht glaubst: Würdest Du das deswegen ausprobieren wollen, um es zu glauben?

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  • @ helmchen
    statt einem einfachen loch im deckel gibt es eine luftkammer die von dem bremsflüssigkeitsteil hermetisch getrennt ist...


    so bleibt die feuchtigkeit draußen...


    weiterhingebe ich zu bedenken das die russen bis zur umstellung auf scheibenbremsen mit einer NICHThygroskopischen bremsflüssigkeit (RBK) eine Mischung aus Rizinus und Butan Jahrzenhtelang gefahren sind... unmd es hat tatsächlichfunktioniert....


    manch ein alter bagger wurde seinerzeit im werk sogar mit hydrauliköl gebremst... so falsch wird das nicht sein....


    Ich selber fahre seit 2 Jahren mit Hydrauliköl im einkreistrabant...trotz der ungeschlossenen deckelform (also nur ein loch) habe ich keine Probleme bis jetzt er bremst wie am ersten tag und er steht nur draußen nicht mal unter einem carport...


    fahrt ihr alle eure dot 3 oder 4 pisse, kauft immer neue radbremszylinder soll mir egal sein... aber die realität lässt sich nicht verleugnen

  • Theoretisch könnte man auch Wasser fahren..real auch. Bis zu einem gewissen Grad, an dem die Eigenschaften des Gebräus in den Vordergrund treten. Den Deckel mit Luftkammer kenne ich persönlich nicht, es hört isch aber interessant an und da werde ich mich mal informieren. Danke für den Hinweis! Dennoch, Luftzutritt wird sich nicht vermeiden lassen, höchstens mindern, denke ich jedenfalls. Und damit wird sich auch immer flüssiges Wasser einfinden, leider.
    Was ist besser an Silikon, was schlechter an Glycol? Und polter doch nicht immer so herum, das kann man doch auch normal sagen... ;)

  • also meiner meinung nach kann man ein system so hinbekommen dass kein wasser reinkommt, das geht aber nur mit silicon, denn schon beim befüllen und beim entlüfen zieht das glycol wasser...das ist bei hydrauliköl oder silicon n icht der fall somit kann man das system komplett wasserfreibekommen vor dem verschließen !


    und rein der logik nach ein blech mit öl bestrichen rostet nicht mit glycol umsomehr... an den radbremszylinder ist immer feuchtigkeut in der nähe un ein ganz dünner film glycol der durch die manschetten diffundiert führt dazu das die radbremszylinderlaufbahnen flugrostig werden, was dann bei nachstellprozessdazuführt das die manschette über die flugrostige laufbahn sich bewegen dadurch werden sie undicht und alles verschlimmert sich weiter... wenn alleine da schon vermieden werden kann das wäre toll...


    ich habe die manschetten/radbremszylinder mit wabco fett eingefettet, denn auch die ate bremsenpaste ist hygroskopisch...das fett komt aus dem luftkompressorbereich der nutzfahrzeuge und und ist zu 100% gummiverträglich...und nicht hygroskopisch


    weitere vorteil beim entlüften nachfüllen panscht man nur mit öl herum und muss nicht aufpassen das was daneben geht...bei undichtigkeiten jeglicher art das selbe...


    ist wie mit batteriesäure die kippt sich ja auch niemand freiwillig auf den lack...

  • Öl und Fett macht sich in der Bremse besoders gut bei undichten Bremszylindern. :thumbup: Oder glaubste das etwa nicht?