Trabant Oldtimer als Erstwagen?

  • Hey Leute,


    ich weiss, dass über dieses Thema schon oft gestritten wurde jedoch ist meine Frage ob ich mir einen Trabanten leisten kann und ob sich dies für micht lohnt.
    Ich ziehe nächstes Jahr aus und kann daher nicht mehr das Auto von Mama und Papa benutzen. Ich werde ein Duales Studium in Bremen machen und dachte daher an ein eigenes Auto welches natürlich möglichst günstig sein soll. Anschaffungsmäßig kann ich ich ruhig über 1000 Euro ausgeben. Das einzige Problem was ich habe ist, dass er H-Kennzeichentauglich sein sollte. Das Auto würde ich primär für die Umgebung nutzen um zur Uni zu kommen und ähnlichem. Aber vielleicht auch 1 mal im Monat um nach Hause zu kommen (ca.180 km). Ich schätze mal 15.000 km im Jahr. Den Trabanten habe ich schon länger im Visier, da ich bereits mehrere Simsons restauriert habe und mit der Qualität durchweg zufrieden war. Ich mag unglaublich gerne Oldtimer was mich auch wieder zum Trabanten mit seiner einfachen Technik bringt. Jedoch habe ich speziell mit Trabis keine Erfahrung.
    Meine Frage nun:
    Bei einem einigermaßen gut gepflegtem Trabi. Wie häufig hat man da Wartungsarbeiten?
    Wie viel muss man für einen Trabi an Anschaffung einplanen wenn ein H-Kennzeichen möglich sein soll?
    Und wie teuer ist er letzendlich im Unterhalt für einen Fahranfänger?


    Danke schonmal :)


    mfg
    Prossy

  • Willkommen im Forum. Wo gab es hier Streit? :huh:


    15000km im Jahr, klingt eher nach Alltagswagen? Ich möchte mich jetzt nicht direkt zu deiner Frage äussern, ich denke mal H Kennzeichen damit Du auch in die Innenstadt fahren darfst?


    Wäre nicht ein älteres Auto aus den westdeutschen Landen dafür besser geeignet?


    Ich habe früher selbst Simmen aufgebaut ist aber vom Arbeitsaufwand nicht mit dem Trabi zu vergleichen.


    Nicht das ich Dir den trabi madig machen möchte, im Gegenteil, je mehr auf den Strassen sind umso besser.


    Mal schauen was die Allwetterfahrer Dir antworten. :)

  • Ja die Meinungen dazu gehen schon eher auseinander :)
    die 15.000 sind ein geschätzter wert aber da ich kein anderes Auto hätte wäre es dann für mich schon ein Alltagswagen :)
    In Bremen würde ich in die Neustadt ziehen und da gilt leider die Umweltzone :/
    Ich hatte auch schon an den Kadett B oder Audi 80 gedacht aber die Preise in der Versicherung sollen anscheinend doch sehr weit auseinander liegen.
    Beim Trabi geht es mir ja auch nicht darum einen aufzubauen sondern einen zu erhalten und ihn zu nutzen :)

  • Da gibts schon einen aktuellen Thread mit Meinungen zu Deiner Frage.
    Hier der Link (da habe ich auch schon meinen Senf dazugegeben.


    mein erster 601?


    und hier eine Super-Kaufberatung von Deluxe..


    Trabant kaufen Schritt für Schritt


    Und hier im Post 6 der Link !!


    Kaufberatung Trabant 601

    Gruß Guido
    Stattlicher Satzverständiger für sprachliche Irritationen------------------------------------------------------------------------------- Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.
    Mercedes Achtzylinder V8 500SEC Coupe--
    Duo Dreirad--Ford Explorer-- Materia--
    Microcar Lyra Bj 1999 Lombardini-Diesel 500ccm,Ligier Ambra Diesel in Restauration,
    Trabant Universal Bj 1983 12Volt Drehstrom-Lima
    Velomobil go-one2

    Einmal editiert, zuletzt von guidolenz123 ()

  • Ganz ehrlich? Ich find, dass der Trabant als Großstadtauto nur sehr bedingt geeignet ist. Der wird im Stadtverkehr nicht wirklich warm, du bist ständig nur im Magerruckel-Bereich unterwegs, stehst ständig auf der Kupplung und sottest dir die Abgasanlage zu... Natürlich findest du damit immer einen Parkplatz, aber obs das oben genannte aufwiegt? In Halle machts meiner Meinung nach keinen Spaß, zu fahren. Und bei der monatlichen Fahrt nach Hause solltest du dir auch bewusst machen, dass du Zeit brauchen wirst. Strich Hundert rasen macht dein Auto auch nicht glücklich...


    An einem durchgecheckten Trabant gibts gar nicht mal so viel zu machen. Abschmieren und Tanken würde ich sagen, wenn vorher schon alles in Ordnung war. Bei nem älteren Baujahr die Unterbrecheranlage kontrollieren... und dann halt nach den Wartungsintervallen mal den Vergaser durchlüften, Keilriemen kontrollieren und sowas. Eigentlich ja machbar.


    Aber warum eigentlich? Gibts in Bremen keine Öffis? Ist doch günstiger, umweltfreundlicher und stressfreier? Und einmal im Monat Bahn fahren geht auch klar, auch wenns nervt.


    Allerdings: Wenn man mit dem Trabant an der Uni vorfährt und dann begafft wird... das macht schon einiges her und entschädigt doch einiges! :thumbup:


    Steuer und Versicherung sind lächerlich im Vergleich zu anderen Wagen. Ich zahle jährlich die 150 Euro Steuern 120 Euro Versicherung. Geht absolut klar.

  • Eigentlich ist es doch ganz einfach, das Für und Wider selbst abzuwägen:


    Du willst:


    1. ein Fahrzeug kaufen, das älter ist als 30 Jahre (wg. H-Kennzeichen), also mindestens Baujahr 1984 oder älter
    2. ein Fahrzeug kaufen, dessen technische Grundkonzeption aus den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts stammt
    3. dieses Fahrzeug 15.000km im Jahr fahren, und zwar im Alltag
    4. dieses Fahrzeug als einziges Fahrzeug besitzen


    Also stellen sich ganz automatisch doch folgende Fragen:


    1. Weißt Du, was ein Fahrzeugkonzept aus den 50er Jahren an normaler Wartung verlangt? Wir reden hier z.B. über Durchsichtsintervalle von 5000km...
    2. Kannst Du das erfüllen?
    3. Hast Du die entsprechenden Bedingungen - Werkzeug, Arbeitsplatz usw.?
    4. Hast Du Zugang zu Ersatzteilen außerhalb der offiziellen Wege, die mittlerweile teurer sind als Teile für Polo. Corsa usw.?
    5. Ist Dir bewußt, daß eine 30 Jahre alte Fahrzeugsubstanz in den meisten Fällen grundlegende Instandsetzungen erfordert, bevor man richtig damit fahren kann?
    6. Hast Du dazu Lust - nämlich konkret einen de facto Neuaufbau hinzulegen, bevor Du überhaupt die ersten Meter fahren kannst?


    Alles weitere ist in unzähligen ähnlichen Threads schon ausgeführt worden - einfach mal nachsuchen.

  • Die Frage ist ganz klar mit NEIN zu beantworten. Es gibt andere Autos die da deutlich besser in dein Profil passen. Ein Trabant ist ein Oldtimer und sollte heute beim Neueinstieg nicht mehr ein Erstwagen sein. Wenn doch sollte man viel Talent mitbringen. Es gibt Schrauber die im Alter von 20 schon richtig gut sind.


    Es gibt ältere Autos die günstig sind und für dich ideal wären. Ganz oben sollte z.B. ein Golf II stehen. Günstig in der Anschaffung und Versicherung. In der Regel für das Alter super Karosseriezustand und Technik die überschaubar, günstig und fast unkaputtbar ist.
    Als 1.3i oder 1.6i bekommst du für 1000€ ein Spitzenexemplar.
    Wenns mehr nach Osten aussehen soll, bietet sich ein Skoda Favorit an. Hier muß man aber etwas nach rostfreien Exemplaren schauen, aber es gibt sie und das zu Spottpreisen. Die Technik ist ebenso günstig und unkaputtbar. Motoren mit Steuerkette die nur eines kennen...laufen, laufen, laufen.
    Ich habe so einen als Kombi (Forman) seit 2008 und das Ding ist nicht tod zu kriegen.

  • Allternativ wäre da noch der Trabant 1.1 und der Wartburg 1.3 aufzuzählen. Ich nutze selber einen 1.1er im Sommeralltag. ca 35000km von 3-10, regelmäßig 330km am Stück.
    Vorteil wäre hier: Oldtimer Optik und mit geringem Aufwand Plaketten tauglich, Wartungsaufwand relativ gering.
    Nachteile wären: Viel, viel und sehr viel Rost, für gute Exemplare hohe Preise, orginal beschissene Bremsen.


    Wartburg 1.3
    Vorteil wäre hier innen sehr geräumig und mit geringem Aufwand Plaketten tauglich.
    Nachteile wären: Noch viel, viel mehr Rost, für gute Exemplare hohe Preise, sehr gute Autos nicht Parkplatz tauglich da sie extrem Dellen anfällig sind.


    Versicherungsmäßig sehr günstig, und Steuern mit leichtem Aufwand auch relativ günstig.

  • Ich stimme meinen Vorrednern zu und fahre seit nunmehr 5 Jahren Trabant im Alltag. Nebenbei auch mal nen Skoda Favorit/Forman für 700km Pendelei aber dennoch Trabant. 15000km im Jahr sind sportlich und ich denke die wirst du nicht knacken. Zb. bin ich ein Jahr lang sehr sehr oft täglich von Oschatz nach Grimma gefahren oder von DD nach Großenhain-Oschatz und Zurück...ich habe grade so 12000 geschafft trotz 1500 KM in den Breisgau. Ich habe ebenfalls bei Null angefangen, aber mittlerweil 3 Garagen, eine voll Teile und zufällig nen passenden Beruf...sollte dir es ähnlich gehen oder in Zukunft möglich sein nur zu. Ansonsten kauf dir nen guten und gewarteten 601 möglich Bj. 86-88 (ungefähr) und investiere Geld wenn es nötich ist. Wenn nicht (finde ich) ist auch der Favorit nur bedingt empfehlenswert denn, auch der will geschraubt werden und man sollte Teile haben. Vllt. sind die Monomotronicer besser von der Versorgung aber es passiert dennoch oftmals was...und ich weiß das anhand dessen das ungefähr 4 in meinem Freundeskreis verkehren und ich selber schon 4 hatte. Vllt. ist das beste ein Golf 2. Aber dennoch Trabant fahren ist möglich und besser machbar als mit eineigen anderen Oldies...wenn ich da nur an die B1000 Sache denke :S

  • Favorit natürlich als Einspritzer......also ab Bj. 1993. Die Vergaser sind anfällig, dass ist richtig, besonders die Ecotronik-Variante.
    Ansonsten wüßte ich nicht was da außer Verschleiß groß passieren sollte und der hat deutlich längere Intervale als ein Zweitakttrabant.
    Technisch liegt der Favorit ganz sicher auf dem Niveau des Golf II wenn nicht sogar wartungsfreundlicher durch die Steuerkette....sieht eben nur älter aus :thumbup:

  • Ich fahre meinen Trabant im Alltag, rund ums Jahr. Aber ich lande vielleicht maximal 4000-5000km. In den Wintermonaten fahre ich so wenig wie möglich mit ihm, wirklich nur wenn es notwendig ist. Zudem möchte ich nächstes Jahr mir einen Winterwagen zulegen oder zumindest so umplanen, dass der Trabant im Winter nicht fahren muss.


    Bei 15.000km im Jahr würde ich mir das nicht antuen und auch nicht dem Trabanten. Das ist ein Mordsaufwand, den man da betreiben muss. Bei einem anderen Wagen kommst du da deutlich günstiger weg. Auf die 1000€ Kaufpreis, kann man bestimmt nochmal das doppelte für Wartungs und Reperaturarbeiten draufrechnen, damit er erstmal in einem einwandfreiem techn. Zustand ist. Um dann das techn. Niveau zu halten sind regelmäßige Wartungsarbeiten notwendig.


    Ich würde an deiner Stelle vielleicht 1 Jahr später einen Trabant kaufen und den als Sommer/Hobby-Auto nehmen, so wie ich das auch bald machen werde.

  • Also mal im Ernst, wert im Winter im stadtverkehr eine dicke jacke anzieht und kalte füße ertragen kann, der kann rund ums jahr damit fahren...unterhaltskosten liegen jährlich betrachtet bei weniger als 500 Euro... wer alles selber machen kann inklusive motoren und getriebe, der kann den trabant ausnahmslos im alltag fahren, muss man aber für die arbeiten wie z.b. radlager wechseln und alles was darüber hinausgeht eine werkstatt aufsuchen der sollte was anderes im alltag fahren !


    Trabant fahren ist nur dann wirklich billig wenn man alles selber kann und Teile liegen hat !

  • für den Alltag nimmt man ein altes Westblech aus deutscher Produktion. Wenn man in Blödstaubzonen muss, dann nimmt man einen Benziner mit EU1, besser ist EU2, dann halbiert man nochmal die Steuer. Bei Autos aus mitte der 90er braucht man eigentlich nur auf den Rost aufpassen. Für 1000€ bekommt man schöne Rentnerautos Golf2/3 oder Kadett/Astra. Bei diesen Autos sind die Ersatzteile spottbillig, man kann auch mal selbst Hand anlegen.


    Was mich freut, das sich langsam alle einig sind, was das Thema Trabi als Alltagswagen angeht, ich sage das schon seit 10 Jahren. Vor 3-4 Jahren gab es da noch heftigen Streit ;)

  • N'abend! Einen Trabi als Alltag's- , Allwetter- und Ganzjahreswagen nur mit Schraubermöglichkeit oder dicker Brieftasche. Wenn doch : nur mit Drehstromlima , Zusatz- Nebelscheinwerfer mit Hochleistungsleuchtmittel , guter Zündanlage , großer Batterie , Winter-Sommerreifensätze. Zottel : Heizungsanlage optimieren : Krümmerheiz. mit Gebläse direkt anschließen und VSD-Heizung seitlich extra Stränge mit extra-Löchern durch die Spritzwand . Ich bin mit dünner Jacke und warmen Füßen unterwegs gewesen, auch in der Stadt plus freier Sicht. Zu geruchsarmen oder auch raucharmen Zweitaktschmiermitteln habe ich leider hier im Forum bisher nichts gefunden. Habe selbst nach der Wende Zweitakter mit Feststoffschm.-mittel. von Zapf plus Öl 1:100 bewegt. Raucharm ,geruchsarm, alles über mehr als 10tkm in einem W353 , ohne Motorschaden. Das mal alles zu meinen Alltagstauglichkeitsvorstellungen . ABS, Airbag's, steife Karosse usw mal ausgeklammert.


    Trabi-Ersatz . Westblech Ford Fiesta ab ca 92 mit 1,1liter-Maschine : komfortabel , stadttauglich, Fernstrecken sehr sparsam. Gabs mit ABS, und zuletzt auch mit Airbag. Motoren halten aber evt nicht ewig. So einen hatte mein liebes Weib , mit mir als Fahrer! Nach 120tkm verkauft :Trauer! Die 1.3Liter-Maschine braucht deutlich mehr. Schönen Abend!