Weil ein ungültiger Zettel zumindest mitgezählt wird und somit in die Wahlbeteiligung einfließt.
Die sogenannten "Mehrheiten" sind ja immer nur die Mehrheiten derjenigen, die auch hingegangen sind. Ein Wahl"sieger", der bei 50% Beteiligung mit 40% eine sogenannte "Mehrheit" erringt und damit regieren kann, ist ja de facto nichtmal von 25% der Wahlberechtigten gewollt.
Mal angenommen:
Wenn jetzt alle hingehen - also 100% Wahlbeteligung vorliegt, aber 50% der Leute ihre Stimmen ungültig machen und von den anderen 50% wie bisher 40% die Regierungspartei wählen, dann kommen plötzlich ganz andere, ehrliche Zahlen 'raus: denn dann stehen plötzlich 20%, wo sonst noch 40% standen obwohl es vorher keine einzige Stimme mehr gegeben hat.
Deshalb sind ungültige Stimmen für den Machterhalt der sogenanten "etablierten" Parteien viel gefährlicher als Nichtwähler. Und deshalb gibt es auch ein politisches Interesse an vergleichsweise geringen Walbeteiligungen. Insbesondere die Lobbyverbände haben überhaupt kein Interesse daran, daß die Unzufriedenen wählen gehen.
All jene, die hier so lautstark herumposaunen daß sie das alles nicht interessiere und sie deshalb nicht hingehen, betreiben auf diese Weise aktive Politik für die bisher Regierenden und v.a. für die Lobbyisten, die hinter ihnen stehen.
Weil die alle ein Interesse daran haben, daß nur ihre Wähler zur Wahl gehen und die anderen hübsch daheim bleiben.
Also:
Wer aus Protest nicht wählen geht, wählt diejenigen aktiv mit, gegen die er protestieren will. Weil deren Stimmanteile durch die geringere Wahlbeteiligung größer werden.
Einleuchtend? Ja - eigentlich ganz einfach, oder?
Deshalb: wählen gehen!
Notfalls, wenn man gar nichts findet, Splitter- und Randgruppen. Aber: wählen gehen!