Wo sind die Ost-Autos im Osten?

  • Nach vielen, vielen Jahren war ich jetzt nochmal in der ehemaligen DDR - 10 Tage wunderschöner Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern. Genauer: Mecklenburger Kleinseenplatte.
    So schön Urlaub und Landschaft waren - ein kleines bisschen enttäuscht war ich doch.
    Ich habe in der ganzen Zeit sechs(in Ziffern: 6) DDR-Fahrzeuge gesehen.
    Auf der Autobahn - einen Trabant, und der hatte ein AK-Kennzeichen (Nachbarkreis, Rheinland-Pfalz), Respekt, Jungs, ihr habt Kondition. Einen gepflegten Liebhaber-Trabi irgendwo vor Waren. Einen abgerittenen Wartburg 1,3, offenbar strapaziertes Alltagsfahrzeug, vor Schloss Rheinsberg. Zwei W50, beide schwer am arbeiten, einer gehörte einer Baumschule, einer war im Landwirtschaftseinsatz. Und einen Ex-Feuerwehr-Barkas, als trauriger Werbeträger für eine Kneipe auf dem Supermarktparkplatz in Wesenberg.
    Und das war es!
    Die Trabi-Dichte ist hier im Sauerland (zumindest gefühlt) deutlich höher.
    Wo sind die Ost-Wagen denn alle?
    Was noch wirklich häufig zu sehen war: Simsons, allesamt im derben Alltags-Betrieb, bei Landwirten, Anglern,....
    Und Camptouristen überall und überall. Eine totale Ablehnung von DDR-Produkten kann es also nicht sein.
    Wer erklärt mir das?

  • Was will man da erklären? Wo sind den die ganzen Käfer, Commodore, Kapitän, Capris, Mantas,... in den gebrauchten Ländern hin?
    Von den Leuten die hier noch Ostmobile besitzen werden die Alltagsfahrer immer weniger. Ich persönlich kenne bei mir im Ort (ca 20 000 EW) nur noch 4 Ganzjahresalltagswagen.

    Herr gib Regen und Sonnenschein, für Reuß - Greiz, Schleiz und Lobenstein,
    und woll'n die annern auch was haam, so soll'n 'se es dir selber saa'n!

  • Ich war auch in Meck-Pomm an der Seenplatte. Ostfahrzeuge na klar gibt es die dort!!! Man muß allerdings die Augen auf machen.


    meine Gesichteten:
    - 601er in Zislow
    -601er und HP im Lenzer Hafen
    -2 Barkas in Fleesensee bei ner Werkstatt
    -L60 auf der Autobahnbaustelle
    -unzählige DDR-Boote (Ibis ist als Leihboot sehr beliebt) und natürlich die Lotos mit Wartburgmotor
    -diverse Multicar, sehr beliebt auf Campingplätzen als Arbeitsgerät.


    und auf den Campingplatz in Zislow waren min. 20 Qek, 2 Dübener Eier (u.a. der Zwilling vom Motte mit HRO- Kennzeichen, der Motte auch kennt) und 3 Bastei und 2 CT`s


    PS: der Barkas in Wesenberg steht auch mal am Abzweig zum Campingplatz Haveltourist an der Bahnhaltestelle. Das Restaurant, was er bewirbt ist allerdings nicht zu empfehlen!

  • Also klar es gibt weniger Ost Fahrzeuge, wie sollen es auch mehr werden... ich denke du wirst nur die falsche Ecke erwischt haben. Es fahren noch einige hier rum. Nur im Alltag sinds nich mehr viele, da wie du festgestellt hast die im Alltag bewegt werden ja teils nich mehr so gut in Schuss sind. Viele von den die solche Fahrzeuge damals im Alltag bewegt haben, fuhren die bis zu viel hätte gemacht werden müssen und gaben sie weg oder stehen zumindest auf dem lande irgendwo in na Scheune oder so.


    Und wer will heut noch so alte Autos fahren?
    Die meisten aus der Zeit die damals sowas fuhren, wollen nich mehr weil jahrelang hatten sie nichts anderes.
    Die junge Generation wie ich oder gar noch jünger wollen moderne und luxuriöse Autos. Es bleiben halt nur die Liebhaber, sei es original oder aus der tuningszene oder die wenigen die noch so ein Alltagsgerät haben, und dies fahren bis es fix und fertig is.

  • Ja so ist es halt ;( . Gerade in KW und Umland ist die Dichte an Trabantfahrern auch arg geschrumpft, die die als Jungspunde angagiert im Alltag gefahren sind haben meißt nur noch schön Wetterfahrzeuge, wenn überhaupt noch. Die meißten meiner Kumpels die wie ich auch die 30 ereicht haben fahren mittlerweile irgendwelche Westkarren.


    Was sich hartnäckig hält sind die Paar Verdächtigen, die man an einer maximal zwei Händen abzählen kann, die fahren ihre Pappe oder Wartburg nach wie vor im Alltag. Wobei die Alltagsfahrer unter anderem ältere Personen die nicht los lasse können :thumbup: .



    Das man so viele Simsons sieht versteht sich fast von selbst. Ich sag nur Führerschein Beschränkung und Chinaroller ^^ .

  • Logo! Warum sollte man sich eine 6l verbrauchende, mit ach und Krach 50 km/h erreichende Drehzahlschleuder hinstellen, wenn's bei halber Drehzahl und halben Verbrauch deutlich angenehmer auf 60 Sachen geht. Die Ersatzteilversorgung ist auch nach wie vor fabelhaft.

    Herr gib Regen und Sonnenschein, für Reuß - Greiz, Schleiz und Lobenstein,
    und woll'n die annern auch was haam, so soll'n 'se es dir selber saa'n!

  • @ AV p501 Deluxe: ich komme auch ausm KWer Umland und finde das die Trabi- bzw Wartburg-Dichte hier noch relativ hoch ist. Ich sehe regelmäßig welche rumfahren.

    Was klappert ist noch nicht abgefallen...

  • die Zeit nicht vergessen...


    ist ja fast 30 Jahre später.... wie oben von Sasch geschrieben... wo sind die West Autos von vor 30 Jahren... Opel Kadett, VW Käfer, Ford Escort usw. ?


    na und dann kam leider, nach der feindlichen Übernahme, bei vielen der Wunsch nach Westautos...leider zu schnell und zu heftig...wurde damals auch viel verschenkt...weg gestellt...
    die Lada`s kauften damals die Russen LKW-weise auf und brachten sie in die Heimat zurück...


    und heute?


    werden sie liebevoll gepflegt und auf schönen Ausfahrten und Treffen gezeigt... für`s alltags-verheizen sind sie auch zu schade....


    oder so, wie ich es mache....


    fahre meine Lada´s 2104 und Samara Cabrio im Sommer und meinen Lada Niva im Winter....


    Gruß
    Holger

  • Die Zeit ist hier wie dort schnell vergangen, wo habe ich den letzten richtigen Mini (kein Pseudo-BMW) im Alltagsbetrieb gesehen? Der wurde bis ca. 2000 produziert und ich bin von der Insel, die waren an jeder Ecke, im Ghetto, wie in adeligen Gefilde anzutreffen. Und hinzu kommt, daß die Minis von je her begehrte Sammelstücke waren und sind, aber im Alltag findest Du sehr selten einen.
    Der Trabi hatte, wie andere Ostfahrzeuge, schon immer mit seiner Geschichte zu kämpfen gehabt. Der Osten konnte und wollte sie nicht mehr, im Westen kamen sie meist durch Übersiedler und Verwandtschaft, sowie eine handvoll von Enthusiasten die sie geholt haben und über das ganze Europa verteilten. In Skandinavien, Benelux waren sie günstige Alltagsboliden und selbst in Polen verschwinden sie so langsam.
    In England hatten wir in den 80-ern viele Heckmotor-Skoda, jede Menge Lada, eine handvoll FSO 125p und Polonez, Moskwitsch und Wartburg und kurz nach der Wende einen schub gebrauchte Trabis die als Souvenier mitgebracht wurden, in Mittelengland gibt es auch einen IFA-Club, da kommen zum Jahrestreffen aber von der ganzen Insel soviele Fahrzeuge (und zum Teil auch nicht Briten), wie beim Treffen in einem Dorf im südbadischen bei Freiburg (nur ein Beispiel das ganz wenig sein soll). Alltag, selbst die letzten Exponate von Rover verschwinden so langsam, Skoda (oder VW für Preisbewusste) überall, förmliche Landschwemme, in Zukunft vielleicht noch Dacia, aber ansonsten nur deutsche Prämienmarken, Ford, Vauxhall (GM),VW, Volvo, Franzose oder Schlitzauge.

  • @terrorist


    Naja ich fahre, wenn ich denn nicht auf Montage bin, 5 mal die Woche auf Arbeit. Von Mittenwalde über Ragow, KW, nach Wildau, leider sehe ich da nicht wirklich was.


    Einzig meinen Kollegen denn ich zum Kübel fahren gebracht habe und in unserem Dorf gibt es noch einen Wartburgfahrer, ist ein Landwirt der nicht los lassen kann. Ansonsten ist da nicht viel ;( .

  • Da schauts in Radeberg ( bei Dresden ) schon mau aus. Sind irgendwie alle verschwunden , verschrottet oder evt. noch eingemottet wurden. Ab und an sieht mal einen und dann meist mit auswärtigen Kennzeichen :verwirrter:

  • wenn Du dieses wochenende in Magdeburg gewesen wärst dann hättest Du genug Ostfahrzeuge gesehen,vom 2-Rad über alle PkWs sowie Bus und LKW war alles dabei.
    Wieder mal ein sehr schönes und gelungenes Treffen.
    Die Fahrzeuge fahren nun mal nicht mehr alltäglich im Straßenverkehr nach fast 25 Jahren Deutsch Einheit.

  • Radeberg ist auch nicht wirklich was gewesen.Aber mehr in die Oberlausitz ist schon anders.Wenn ich bei uns im Ort (01900) schau steht genug in Garagen rum. Bei mir schon 9 und in den nachbar Garagen siehts nicht anders aus.Wenn von 50 Garagen über die Hälfte schon nur mit Ostfahrzeugen belegt sind da weiß man wo sie sind.

  • @ Pinokio


    Wenn mir mein Chef mir die letzte Nachtschicht erspart hätte wie es eigendlich auch geplant war und ich nich erst 7 Uhr ins Bett gekommen wäre, wäre ich auch dabei gewesen.Aber was will man machen.................... ;(


    @ Michasgarage


    Ich sagte ja auch noch welche eingemottet sind, ich sagte ja nich das alle verschottet sind ;)

  • Also ich kann dich nicht so ganz verstehen. Bei mir fahren genug Ostfahrzeuge rum.
    Mindestens 10 unterschiedliche W50 in der Woche, mehrere Trabanten (von P50 bis 1.1),
    so und so viele Anhänger (HP350 bis 500), jeden Tag mehrere Simsons, Lo's, Wartebürger, Ladas, B1000 usw.


    Also ich kann mich nicht beschweren ^^

  • Im Raum Sachsen gibt's immer noch allerhand zu sehen - aber mittlerweile haben auch hier die Nutzfahrzeuge beinahe den PKW den Rang abgelaufen. Ganze Baufirmen arbeten hier mit Multicar, W50 und L60 im Alltag und in teils sehr gutem Zustand. Solch ein Auto immer wieder neu aufzubauen ist günstiger als sich für sechstellige Beträge neue LKW zu kaufen, hat mir mal einer von denen gesagt.
    Das Lager voller Teile, die Preise halbwegs günstig - kein Vergleich mit aktuellen Fahrzeugen.

  • Vor Allem, ein W 50 kippt auch noch, wenn er leicht schief steht oder eine Tonne mehr drauf hat. Neumodische Kipper mußt Du zum Kippen "mit der Wasserwaage" hinstellen. Und öfter überladen, das halten die Rahmen nicht aus. Da waren aber auch die alten West - Lkw besser. Mein Mercedes Kipper Baujahr 1985 (MB 508 DG) wird auch nicht geschont. Und wenn man mal in den gebrauchten Bundesländern die kleinen Bäuerlein sieht, deren Unimog und Traktoren haben auch teilweise den Mauerbau schon erlebt und leben immer noch.