Trabant 601 untermotorisiert?

  • Windschatten? Nee, auch nicht vorm Überholen.

    Wenn du mal mit Bremsfallschirm am Haken auf der Autobahn unterwegs bist, wirst du feststellen, dass der Windschatten eines großen eckigen Fernlasters bei Tempo 80 auch noch im Abstand von ca. 80m deutlich zu spüren ist, wenn auch schwächer als dicht dahinter. Mit 80m Abstand kann man nach meinem Empfinden schon sehr entspannt hinterher fahren und trotzdem vom Windschatten profitieren.


    Ich denke, das ist es auch, worauf FG hinaus wollte. Den tatsächlichen Luftwiderstand merkt man erst, wenn man "fast vorbei" ist, beim Überholen.

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • Ich weiß zwar nicht obs noch so passend ist. Hab ja bisschen Zeit verpasst zu den ersten Posts.
    Ich hab mich im Trabant nie untermotorisiert gefühlt. Für Stadt und Landstraße mehr als ausreichend. Überholen ist halt sone Sache da wird man gern schonma ausbeschleunigt. Gerade wenn ich nun mit 40+PS unterwegs bin da merkt man es erst Recht. Die Leute fühlen sich scheinbar im Ego angegriffen wenn ein vermeintlich langsames bzw schwaches Auto denjenigen überholen will.
    Noch schlimmer merk ich das aber im 40t wenn man auf der BAB sein Tempo fährt und auch Mal Überholen will. Denn wird man ausbeschleunigt und vor dir gehen die in den Anker. Ich bin ein ruhiges Gemüt aber da könnte ich aus der Haut fahren.
    Der deutschen Fahrstil ist unter aller Kanone im wie es sich die letzten Jahre entwickelt hat.

  • Stimmt. Aber wieso hat es sich so entwickelt?
    (hat vmtl wie so vieles 1000 Gründe, aber wenn ich mir so die Fahrschulen bei den Ausbildungsfahrten angucke, da wird auch zu spät geblinkt, keine Möglichkeit zum Spurwechsel gelassen usw usf; theoretisch soll ja auch die charakterliche Eignung und geistige Reife Voraussetzung beim Besitzt einer Fahrerlaubnis sein, aber wo wird das praktisch wirklich mal durchgesetzt?; und letztlich ist ja auch kein Personal da um Fehlverhalten zu ahnden)

    Den tatsächlichen Luftwiderstand merkt man erst, wenn man "fast vorbei" ist, beim Überholen.

    Das stimmt natürlich. Zähle ich aber mit unter Fahrerfahrung. Wenn ich bspw. an einer leichten Steigung auf der BAB nur wenig schneller bin als ein LKW, weiß ich, daß es knapp wird, wenn ich mich am Bug durch die Luftwalze des LKW quälen muß, also bleibe ich solange dahinter, bis die Situation günstiger wird.


    Und, sorry Tropi85, viele Brummifahrer denken nicht so weit und wollen überholen, auch wenn sie nur 2...3km/h schneller sind. Klar, daß das Unmut erzeugt, wenn sich das dann über was weiß ich wie viel hundert Meter zieht. Und mancher Brummi fährt auch äußerst dicht auf, bevor er zum Überholen ansetzt. Denkbar, daß mancher dann sagt nicht mit mir und Gas gibt.
    Mache ich nicht. Ich bin eher lichthupend behilflich beim schnellen Wiedereinordnen. Wird aber auch zunehmend seltener gedankt dafür.
    Schade, daß die mitdenkenden Kraftfahrer manchmal schon regelrecht auffallen....

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Zeige mal einem Hinterherfahrenden durch Rechtsblinken an, dass er überholen kann.
    Versteht kaum noch einer.

  • Vmtl. weil die Leute noch nie im Leben Blinklicht benutzt haben und irritiert sind durch den rhythmischen Wackelkontakt des komischen orangenen Rücklichts...

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • das mit dem dicht auffahren ergibt sich doch von selbst. Dauert bis ne Lücke gefunden ist denn sind Lkw begrenzt bei 85-90 und wenn sie voll beladen sind ist bremsen vorm überholen quasi das Ko. Denn bis sie wieder auf Touren sind is die Lücke weg..
    Und ganz wichtig. Stell dir vor alle Lkw die Überholen wollen halten die 100 m Sicherheitsabstand ein den sie haben sollen ( was technisch meist nicht geht weil die Lücke denn aufgefüllt wird durch andere ) und ziehen so früh raus müssen denn die 100m zurück legen denn den vorausfahrenden einholen und 100m Sicherheitsabstand voraus haben. Weißt du wie lange das dauert bis das Überholmannöver beendet ist. Da steigen die gestressten Mittelspurschleicher bzw notorische Linksfahrer sowas von auf die Palme. Mitlerweile herrscht Null Toleranz und Respekt den LKW gegenüber. Und wie oft die nachm überholen geschnitten werden beim wieder einscheren..
    Aber bestellte Ware soll am besten in 12std schon da sein. Alle Läden immer voll sein etc pp. Und von den Stunden die real von den geleistet wird da würden viele keine Woche mit machen... Und es ist kein leichter Job.

  • @Tropi85
    Ich sehe das ganz genau so. Für mich hat ein LKW, Bus oder sonstige große Fahrzeuge IMMER Vorrang. Ich bin selber noch kein 40 Tonner gefahren, aber schon die lange Version des Sprinters treibt mir Schweißperlen auf die Stirn wenn es eng wird in der Stadt. Also ich kann es mir so ungefähr vorstellen. Bin aber auch kein geübter Fahrer und kann nur auf Erfahrungen von Umzügen und ähnlichen Transporten zurückgreifen.
    Und wenn so ein großer Tanklaster mal in die enge Tankstelleneinfahrt rückwärts reinfahren will, dann gibt man ihm eben mal die 20 Sekunden, anstatt sich dauernd dran vorbei zu quetschen. Das verzögert oft den Vorgang und damit den Verkehr um das Zehnfache.


    Außerdem:
    Lasst die Brummies doch überholen. Ich bremse lieber für einen 40 Tonner, der unter Zeitdruck steht und wichtige Ware von A nach B bringt, als für den notorischen Mittelspur- oder Linksfahrer, der einfach nicht weiß, wie er zu fahren hat oder es nicht will.


    Dass mir diese lethargischen Autofahrer, die 10 Minuten brauchen um eine Synapse zu schalten auf den Leim gehen, wisst ihr ja bereits.


    Ob der Trabant untermotorisiert ist? Jein. Dem Fahrwerk und den Bremsen entsprechend motorisiert, in der heutigen Zeit definitiv untermotorisiert. Aber das darf er auch, er ist ja ein Oldtimer (bald alle Baujahre). Und wenn mir die E-Klasse fast in den Kofferraum fährt, dann stört mich das nicht. Solange nichts passiert. Soll er ruhig machen. Am Ende hatte er dann doch ein Grinsen im Gesicht beim Überholvorgang. Es ist einfach ungewohnt, dass noch etwas so Langsames auf deutschen Straßen unterwegs ist, somit kann Ich die Leute schon verstehen


    Edit: Mir danken die LKW-Fahrer übrigens immer. Auch ein Grund, warum Ich einen respektablen Umgang pflege.

  • Hallo,


    meiner Meinung gibt es weder "Die LKW-Fahrer" noch "Die Deutschen Autofahrer". Manche handeln einfach nach dem 1. Paragraph und manche sind selbstsüchtige Ar.. löcher. Und je nach Tagesform bringen mich die letzteren auf die Palme oder ringen mit lediglich ein müdes Lächeln ab.



    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • 70km/h? Selbst an Steigungen macht der Trabi locker seine 80. Und in der Ebene ist man zügig zwischen 90 und 100 unterwegs.Ich finde den Trabi für die Landstraße absolut ausreichend motorisiert. Nur fürs Überholen fehlt es an Durchzug, das ist das einzige Manko, welches man einkalkulieren muss.

    Das sehe ich schon echt anders. Etwa an Ortsausfahrten die an einem Berg liegen, kommt man mitm Trabi kaum ausm Knick (erst recht wenn er voll beladen ist). Also, im 4. Gang beschleunigt er grundsätzlich zu lasch. Klar wenn man einmal schnell ist, krallt sich der Trabi am Berg im 4. Gang schon recht zäh an der 80 fest. Festkrallen heißt aber auch: beschleunigen nicht möglich. DAS ist für mich dann ganz klar ein Zeichen für Untermotorisierung. Und der Fall, dass man auf der Landstraße mal aus 70-80 heraus zügig beschleunigen muss, den gibts schon oft!


    Zum Stadtverkehr: Habe eben gelesen, dass sich städtischer Verkehrt in der Regel im Durchschnitt mit weniger als 30 km/h bewegt. Dafür ist dann wohl selbst P50 ausreichend motorisiert. Sehr zum Leidwesen der völlig übermotorisierten Stadtverkehrsteilnehmer. Eben wieder ein SL 65 AMG neben mir in der SPur, der Fahrer sah aus als wöllte er seinem Vordermann gleich an den hals springen weils die ganze Zeit eben mit 40-45 km/h zähflüssig dahinkroch und dann tuckert auch noch ein Trabi an ihm vorbei und zwängt sich durch eine Lücke durch wo er selber nicht durchpasst ^^


    Zur Autobahn: Dank der geschwindigkeitsbgerenzten Brummies lässt sichs da ja recht human mitschwimmen, heutzutage. Das dichte Windschattenfahren ist mir aber viel zu nervig auf Dauer, das mache ich ungern. Außerdem fahre ich tendenziell 95 km/h, die Brummies sind eher mit 80-90 unterwegs. Auch hier ist der Trabi völlig untermotorisiert. Eine gute Autobahngeschwindigkeit wo man schon recht flott ist aber dennoch ohne Hektik fahren und der exponentiell steigende Luftwiderstand noch annehmbar ist, sind 110-120 km/h. Weil der Trabi das nicht dauerhaft schafft, spiele ich in der Tat mit dem Gedanken, mir noch ein Zweitfahrzeug als Reisewagen zu beschaffen.


    obtampon: Genau, am wichtigsten ist die Frage nach "Untermotorisiert" in Bezug auf das Gesamtkonzept des Fahrzeugs. Da ist der 601 genau richtig motorisiert. Beim Trabant 1.1. gabs dann in der KFT glaube ich diverse Diskussionen dazu, ob dieser "übermotorisiert" sei, d.h., die Motorleistung nicht dem Fahrzeugkonzept insgesamt entsprechend ist. Klar untermotorisiert ist zum Beispiel der gute alte Mercedes 200 D. Dessen bauliche Beschaffenheit vertrüge problemlos die doppelte Leistung, im Umkehrschluss heißt das: Das Auto schleppt ein haufen Technik und Masse mit sich herum, die es gar nicht braucht. Der Vorteil: Die Dinger halten ewig und wenn sie doch aufm Schrott gelandet sich, lags am Rost.

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  • Aja...
    Größere Fahrzeuge haben also immer immer immer Vorrang. Und daß ein Produkt zügig von A nach B gelangen soll, rechtfertigt natürlich auch, daß sich selbstverständlich (wie kann man auch nur was anderes erwarten, also nein) zu kleine Abstände ergeben.


    Sorry, aber langsam wirds lächerlich. Niemand erwartet 100m Abstand vorm Überholen, aber mehr als 2 wären schon nett. Aber selbst das ist ja anscheinend zu viel verlangt. Soll ich mich vielleicht mal kurz in Luft auflösen, damit das größere Fahrzeug seinem Vorrang fröhnen kann?


    Und nein, natürlich stört es gar niemanden, wenn die E-Klasse fast im Kofferraum landet...
    Ist ja nix passiert...
    Und wenn was passiert? Weil ich z.B. mal kurz bremsen mußte, während einer an der hinteren Stoßstange klebt? Stört das dann auch keinen? Oder bin ich selber schuld, weil: größere Fahrzeuge haben ja immer Vorrang?

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  • Es geht darum, dass man in einem Fahrzeug der Größe eines 40-Tonners einfach in der Rundumsicht , sowie im Handling und Beschleunigung stark benachteiligt ist. Darauf kann man ja zusätzlich Rücksicht nehmen, auch wenn es nicht explizit gesetzlich geregelt ist. Den ganzen Tag am Steuer sitzen ist schon etwas anderes als die 2 Stunden Autofahrt zur Arbeit und zurück, also mache ich den Jungs nicht zusätzlich das Leben schwer. Nichts anderes wollte ich damit sagen. Mir ging es um den respektvollen Umgang gegenüber LKW-Fahrern und weniger um die Rechtfertigung von Gesetzesverstößen.


    Außerdem: So lange nichts passiert, stört mich das nicht. Warum sollte es auch und vor allem mit welcher Konsequenz? Einer Anzeige? Fehleinschätzungen passieren jeden Tag. Ich werde mehrmals pro Woche auf dem Krad übersehen. Und jetzt? Bitte erkläre mir, wie sich der gesetzestreue Bürger nun verhält.

  • Wer ein großes Fahrzeug bewegt darf mehr Rücksicht einfordern, ist im Gegenzug aber auch dazu angehalten, ebenso mehr Verantwortung und Umsicht walten zu lassen...

  • Hallo,


    niemand ist gezwungen, sich so ein Aufblas-Auto Namens "SUV" oder andere riesen Karren zu kaufen. Wenn die damit in der Stadt nicht zurechtkommen, sollen sie es sein lassen.


    Ich fahre täglich eine lang gezogene, ziemlich steile Steigung durch eine Ortschaft. 100m vor der Kuppe ist das Ortsausgangsschild. Beim Ford bleibe ich im fünften, mit dem kleinen Mitsubishi meiner Freundin schalte ich vom fünften runter auf den vierten und mit dem Trabi bleibe ich im dritten. Mit allen drei Autos hab ich aus gut 50 an der Kuppe dann 70 erreicht. Mehr Beschleunigung brauche ich einfach nicht! Natürlich mit sonst leerem Trabi.



    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Wer ein großes Fahrzeug bewegt darf mehr Rücksicht einfordern, ist im Gegenzug aber auch dazu angehalten, ebenso mehr Verantwortung und Umsicht walten zu lassen...

    Das unterschreibe ich sofort. Deswegen mache ich denen das Leben auch nicht schwer.
    So ein riesen Ding zu fahren ist anspruchsvoll, klar. Die Branche steht in einem tötlichen Wettbewerb, klar. Aber die Zerstörungskraft eines solchen Riesen ist nunmal auch immens und ein entsprechend verantwortungsvolles Verhalten ist nicht immer zu erkennen, darum ging es mir.
    Und da gibt es für mich eben keine Ausrede, wenn bei knüppeldickem Nebel oder Blitzeis die Überholspur von Brummis mit unvermindertem Tempo bevölkert wird. Das ist einfach nur unverantwortlich. Punkt.
    (was das alles mit dem ursprünglichen Thema zu tun hat, weiß ich leider auch nicht mehr ?( )

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • also ich finde meinen Trabi nicht untermotorisiert. Stadt bin ich immer der erste der wegkommt, (wenn ich als erster dastehe), Landstrasse schön immer ab und zu im Rückspiegel schauen ob ein Irrer überholt weil ihm der geduldsfaden riss, und autobahn naja ich versuche immer so bei 85 bis 90 zu fahren, kommt ein LKW und blinkt zum überholen geh ich halt kurz etwas vom Gas lass ihn vorbei, gebe lichtsignal das er einbiegen kann auf meine spur, er bedankt sich meistens und dann etwas windschatten wieder auf durchschnittsgeschwindigkeit beschleunigen. Bin bisjetzt ganz gut damit klar gekommen und beim Stau fahre ich immer etwas weiter Rechts fast schon auf dem Streifen der LKW spur und Standspur trennt, und beobachte ob der vielleicht hintermirfahrende die Warnblinkanlage angemacht hat. Wenn nicht könnte ich vielleicht noch reagieren. (gott sei dank noch nicht vorgekommen)
    Nur nervt es wenn LKW´s aus Osteuropa hupend vorbeifahren und dann den beifahrer mit dem Handy filmend sieht wie er dich aufnimmt. Ich denke dann immer irgendwas ist kaput oder nicht in ordnung was ich bisjetzt noch nicht gemerkt habe.
    Man muss sich halt mit den paar PS zufriedengeben und wer das nicht kann und möchte sollte vielleicht einen Anderen Wagen fahren, z.B. Wartburg oder 1.1 oder ganz das ostblech beim kauf links liegen lassen irgendeiner wird schon kommen.

  • Nur nervt es wenn LKW´s aus Osteuropa hupend vorbeifahren und dann den beifahrer mit dem Handy filmend sieht wie er dich aufnimmt.

    Wo ich auf der Autobahn unterwegs war fuhr ein PKW auch ziemlich dicht auf mich auf und dachte was will der ich fahr doch schon rechts, bis ich merkte das der Beifahrer filmte und wohl auch beim vorbei fahren langsam an mir vorbei zog. Ersteres hat mich ziemlich an genervt da vom Sicherheitsabstand nicht mehr wirklich viel vorhanden war. ||