Bremsebeläge, EBC, Cosid, ATE oder PEX?

  • Hallo, welche von den 2 Bremsanlagen ist zu empfehlen? (bitte nicht vom Preis leiten lassen)








    https://www.trabantwelt.de/Trabant-601/Bremsen/Premium-Bremsanlagen-Sparset-EBC-Trabant-601::668.html






    https://www.trabantwelt.de/Trabant-601/Bremsen/Bremsanlagen-Sparset-PEX-Germany-Trabant-601::249.html






    Der Hersteller "PEX" sagt mir überhaupt nicht´s, auch findet man nicht allzuviele Information über Verarbeitung dieser Bremse.

  • Hallo,


    diese Fragestellung hatte ich auch, da ich keine Erfahrungsberichte zu PEX Radbremszylindern gefunden habe. Auch der verlinkte Thread gibt darüber keine Auskunft.


    Kurz: Habe mir das PEX Komplettset von Trabantwelt.de gekauft (Beläge + RBZ rundum, Montagezubehör, Bremsleitungsschlüssel) und die Bremse damit neu gemacht. Die Teile haben alle hervorragend gepasst, es gab keinerlei Probleme beim Einbau. Der Bremsleitungsschlüssel ist vernünftig.
    Ich fahre das Set zwar erst ca. 1500km in diesem Jahr, aber bin wirklich vollauf zufrieden. Gute gleichmäßige Bremsleistung, keinerlei Quietschen. Mal sehen, wie es nach der Standzeit im Winter ausschaut.



    Tip: Wechsle gleich die Bremsschläuche und äußeren Bremsleitungen mit, falls du noch alte originale Ware drin hast. Die Bremsleitungen von Trabantwelt musste ich allerdings per Hand leicht nachbiegen, was aber kein Problem war.
    Wenn die Bremsleitungen in den Muttern der RBZ festgerostet sind, brechen sie schonmal leicht ab, wenn du die Mutter aufmachst. Wohl dem, der Ersatz griffbereit hat.



    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Servus,


    bezüglich der Bremsen- / Belagfrage möcht' ich nicht das alte Thema hervorholen.
    Aber genau diese Frage beschäftigt mich auch von Zeit zu Zeit:
    Unabhängig von RBZ und Co., interessiert mich welcher Belag von welchem Anbieter denn auch "Gebirgsfest" ist.
    Es gibt da doch einige Erfahrungen - diese liegen aber z. T. schon länger zurück und jene Ware die damals gut und beständig war, ist heute nicht mehr so prickelnd oder vom Markt verschwunden.
    PEX, EBC, Cosid, ATE, Bosch, Mapco, Textar, ... , "Erstausrüsterqualität", ... Jeder verspricht auf seine Weise "Premium" zu sein... ?(
    Gibt es denn welche, die zumindest an die original-DDR-Asbest Qualität heranreichen? (Quietschen ist mir egal - laute Bremsen schützen Leben. ;) )


    LG

    -> --> 26 Jahre <-- <--

    Bayrischer Trabant Club


    ES GIBT NUR WENIGE DUMME FRAGEN, ABER VERDAMMT VIELE DUMME ANTWORTEN !

  • Hallo,


    ich möchte eventuell die Bremsbacken mit Cosid Bremsbelägen von Trabantwelt verbauen. Den Preis finde ich noch gut mit 30€ für 4 Backen.


    Was taugen die Beläge? Sind sie so langlebig wie die DDR Beläge? Wer hat diese verbaut?


    Ich freue mich über jeden Hinweis.



    Gruß
    Marc

  • Hallo Marc,


    "Cosid" sagt erstmal wenig. Die Firma gibts immer noch und sie stellen halt Reibmaterialien her. Die Backen machen so vom anschauen einen guten Eindruck auf mich.


    Mehr kann ich aber nicht dazu sagen, da ich Backen von PEX aus derselben Quelle verbaut habe.



    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Moin Marc,


    ich habe die Beläge jetzt seit 5000km verbaut. Während dieser Zeit bin ich 2 mal über den Harz gefahren und war auch nicht sonderlich zimperlich. Ich habe alles nach bestem Wissen mit entsprechender Montagepaste und Sorgfalt verbaut und die Beläge vor der Montage noch angephast. Die ordentliche Funktion aller Radbremszylinder habe ich selbstverständlich vorher geprüft. Nach 4000km (vor 3 Tagen) hatte ich die Trommeln vorne nochmal offen, da sie a) relativ stark nach rechts zogen und b) ziemlich heftig quitschten. Ich habe dann alles gereinigt und konnte nichts weiter feststellen. Die Beläge haben in den 4000km nicht deutlich sichtbar abgebaut, sondern haben gerade mal ein leichtes Tragbild entwickelt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie ziemlich lange halten. Das Quitschen ist nach dem Reinigen weniger geworden, aber wenn die Beläge warm werden, quitschen sie immer noch, was ich nicht so dramatisch finde. Das Ziehen nach Rechts ist auch noch vorhanden, aber das muss ja nix mit den Belägen zu tun haben. Ich vermute hier eher was mit den Trommeln. Die Bremswirkung ansich ist gut. Man hat auch bei voller Beladung bergab kein unsicheres Gefühl damit. Aber subjektiv eingeschätzt waren die Original Ostbeläge (rot) ein wenig bissiger. Man muss den Belägen aber zu gute halten, dass man eigentlich nur stark genug auf das Pedal treten muss, dann wird die Bremswirkung auch immer stärker - bis zum Blockieren. Ich hätte aber gemeint, dass die Originalbeläge mit weniger Druck die gleiche Bremswirkung erzielten. Da kann ich mich aber auch Täuschen, da ich noch einen zweiten Trabi mit Wartburgbremse habe und das ggf. verwechsle. Bei höheren Geschwindigkeiten und leichtem Bremsen rubbeln die Beläge leider sehr stark, was mich wirklich etwas nervt. Aber auch da kann ich nicht sagen, ob das nun unbedingt von den Belägen ansich kommt. Bedenke, dass das alles subjektive Einschätzungen meinerseits sind und ich leider nicht über einen wahnsinnig umfangreichen Erfahrungsschatz mit vielen verschiedenen Belägen verfüge. Um genau zu sein, sind es meiner ersten Erfahrungen mit nicht originalen Belägen. Ich würde diese Beläge zur Zeit mangels Alternativen wieder kaufen, bin aber ganz klar nicht total zufrieden damit.


    Gruß, Felix


    Edit: Bei Pex und EBC Belägen hast du übrigens laut Aussage des Verkäufers das Problem, dass du vorher nicht weißt was du bekommst. Die Beläge sind von wechselnder Qualität und vermutlich auch von wechselnden Herstellern. Das aber nur unter Vorbehalt, da mir das der Verkäufer am Telefon so gesagt hat und das keine eigene Erfahrung ist.

  • Hallo,


    bepone: Erstmal danke für die Aufklärung, ich dachte "Cosid" heißt das Material der Beläge ^^ Aber wenn es der Hersteller ist, muss ja auch nichts schlechtes heißen.


    Felix: Danke für deine ausführliche Antwort. Was meinst du mit rubbeln bei höheren Geschwindigkeiten? Bei mir gibt es neuerdings manchmal heftige Vibrationen und mangelnde Bremswirkung, wenn ich in höheren Geschwindigkeiten Bremse. Gestern habe ich die Trommeln schonmal heruntergenommen. Die originalen Radbremszylinder gehen alle noch gut. Die Beläge sind aber schon an er Verschleissgrenze (ich vermuten orig. Bremsbacken von 89, 40.000km). Bei den Trommeln bin ich mir auch nicht ganz sicher. Vielleicht sind die ungleichmäßig verschlissen, was auch die Vibrationen erklären würde.


    Dazu hätte ich gleich mal eine Frage: Wie weit darf man Bremstrommeln ausdrehen/lassen ?


    Dirk: Diese Bremsbacken von MAPCO habe ich auch schon entdeckt.



    PS: vielen Dank an den Mod, der mein Thema hier mit reingeschoben hat :)



    Gruß
    Marc

  • rubbeln ist aber was anderes als fading,


    rubbeln tut es wenn die bremstrommeln unrund sind, oder die beläge nicht flächig tragen, und wenn sie dann noch heiß werden verstärkt sich der effekt noch !

  • Zeig mir nur eine Serienbremse die aus 110 km/h nicht rubbelt, es sei den man versucht eine Vollbremsung. Es ist nicht nur Fading...richtig, aber es bleibt bauartbedingt.
    Wenn er natürlich bei 50 schon rubbelt......ja dann kann was faul sein.

  • Moin,


    ja mit Rubbeln meine ich diese Vibrationen. Bremst man stärker gehen sie wieder weg, von daher ist es nicht soooo sicherheitskritisch. Soweit ich weiß, ist das bei der Trommelbremse eben auch einfach so, Erklärung wurde dazu ja auch schon abgeliefert. Da ich keine neuen Trommeln verwendet habe und auf der einen Seite durchaus etwas stärkere Riefen waren, als auf der anderen Seite schiebe ich darauf auch die Schuld für das nach Rechts ziehen. Ich würde das nicht unbedingt den Bremsbacken ansich zuschreiben. Daher auch trotz der vielen Kritikpunkte meine Aussage, dass ich die Beläge zur Zeit wieder kaufen würde.


    Ergänzend möchte ich noch Folgendes erwähnen: Die letzten 2000km bin ich mit Beifahrerin und voller Beladung gefahren. Ganz leer ist die Pappe heute noch nicht gewesen, aber ohne Beifahrer. Dabei war die Bremsleistung ansich schon wirklich ordentlich, da kann man eigentlich nicht meckern. Da ich ja nun auch weniger stark Bremsen musste, zog die Pappe auch nicht so sehr zur Seite. Rubbeln gabs heute auch nicht. Ich muss auf meinem Weg zur Arbeit aber auch nur einmal aus höherer Geschwindigkeit bremsen. Ggf. berichte ich nochmal, wenn alles ausgeladen ist und ich wieder leer fahre.


    Gruß, Felix

  • Also ich habe seit gut 8.000km und ich glaub 3 Jahren die Bremsen von EBC verbaut (Backen + Zylinder) und bin vollkommen zufrieden mit dieser Marke. Ich fahre etliche Kilometer mit dem Qek im Jahr und musste auch schon öfter etwas stärker bremsen (es wird einem ja einfach oft die Vorfahrt genommen wenn man mit nem Trabant fährt) ... Ich habe weder quietschen noch dieses rubbeln. Ich war vor kurzem beim Tüv und selbstverständlich auch auf dem Bremsenprüfstand, ich war verblüfft wie gleichmäßig die Bremswirkung war (so gleichmäßig war diese mit den Originalbelägen nie) schlagt mich bitte nicht für diese Aussage :rolleyes: ist eben so. Nur die Handbremse hatte die, ich denke, übliche Abweichung wegen dem Seilzug.


    Fazit: ich würde wieder EBC kaufen, sollte meine Bremse noch länger so halten. :thumbup:

  • Es gibt übrigens sowohl zu neuen RBZ als auch zu fertigen Bremsbacken vom Händler noch Alternativen, die man ggf. ins Auge fassen sollte, weil sie mit klassischem Handwerk zu tun haben:


    Die Firma Mallin in Großbrembach für die Regenerierung von Bremszylindern. Original Renak bleibt original Renak - ich habe lieber richtig regenerierte DDR-Teile als irgendwelchen Nachbaukram.


    Und für neue Bremsbeläge www.limbacher-bremsbelag.de, die schon zu DDR-Zeiten Erstausrüster beim Trabant waren. Dort kann man alte Backen aller Art neu belegen lassen. Ja, das ist ggf. teurer als beim Teileshop - aber dafür gibt's dort auch Beratung, verschiedene Belagqualitäten für verschiedene Anwendungszwecke u.v.m.


    Wer also gegenüber industrieller Massen-Nachfertigungsware skeptisch ist, dem bleiben diese Betriebe als Anlaufstelle.

  • In Limbach hab ich letztens vorbei geschaut, als ich auf der Durchreise nach Dresden war, und hab einen Satz Simplex-Backen zur Regenerierung dort gelassen.


    Ja, es ist teurer als beim Händler ;) Viel teurer als fertige 601er Backen und immerhin noch etwas teurer als fertige 500er Backen.
    Bei der "Beratung" muß man auch ganz genau wissen, was man eigentlich will ^^ Der nette Mann am Empfang meinte gleich "Trabantbacken - haben wir da, die müssen wir nicht regenerieren". Der war auch nicht davon zu überzeugen, daß Simplex und Duplex nicht untereinander passen (oder ich war einfach - mal wieder - zu nett und geduldig und hätte einfach sagen sollen 'Schluß! Die hier und keine anderen' :thumbup: )
    Jedenfalls hat er dann erst noch rumtelefoniert und sich vom Kollegen am anderen Ende dann doch belehren lassen, daß mir die vorrätigen Backen nix nützen.


    Nach den verschiedenen Belagqualitäten mußte ich zumindest explizit fragen. Wir sind dann verblieben, daß ein etwas weicherer Belag drauf soll. Er hats angeblich notiert. Ich bin gespannt.


    Ich werde berichten, wenn die fertigen Backen da sind.


    P.S.: Kann natürlich daran liegen, daß ich direkt in Limbach war und nicht in Penig, wer weiß... :rolleyes:

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

    Einmal editiert, zuletzt von Gunnar ()