Motorüberholung

  • Hallo!


    Ich hab hier ein P63-Kurbelgehäuse und die dazu passende Kurbelwelle. Beim Zerlegen hab ich jetzt festgestellt, dass dort schon eine moderne Kurbelwelle verbaut war. Kann ich da trotzdem wieder eine alte Kurbelwelle einbauen?
    Ich auch mal gehört, dass man beim Umrüsten von alter auf neue Kurbelwelle die Riemenscheibe 2mm abdrehen soll. Stimmt das und muss ich jetzt wieder eine längere Riemenscheibe einbauen?
    Kann man eigentlich in jeden Motor bzw. bei jeder Kurbelwelle Simmerringabdichtung einbauen oder muss man dann Kolbenringabdichtung drin lassen?


    Gruß
    Gunnar

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • JA.


    Ja und JA.


    Ja, allerdings gibt es fuer die Unterbrecherseite eine spezielle Version der Kolbenringabdichtung, welche auf die alten Wellen passt (das war mal ein Nachruestsatz). Die normale Kolbenringabdichtung fuer die P65-Wellen passt dort nicht. Auf der Schwungradseite ist das alles nur eine Frage von Lagerdeckel und Schwungrad. Also, ein Schwungrad mit Kolbenringen braucht den dafuer passenden Lagerdeckel, genau wie ein Schwungrad fuer Wellendichtringe den dafuer passenden Lagerdeckel+Wellendichtring benoetigt.

  • OK. Und wo bekomm ich jetzt ne neue Riemenscheibe her? Hat zufällig noch jemand eine übrig??? :lach:


    Gruß
    Gunnar

    sapere aude! incipe! (Horaz)
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  • Achso, das heißt also, dass ich auf der Schwungscheibenseite nur den entsprechenden Lagerdeckel brauche?! Und auf der Zündungseite passt immer der Simmerring??? Aber warum gibt's dann 2 verschiedene Kolbenringabdichtungen?
    Könnte man statt einer längeren Riemenscheibe vielleicht auch eine zweite Schleuderscheibe einbauen?


    Gruß
    Gunnar

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Nein. Der Simmerring auf der Unterbrecherseite passt nur bei den Wellen, die auch dafuer gebaut wurden.


    2 verschiedene Kolbenringabdichtungen gibt es, da die Wellen mit Kolben- bzw. Wellendichtringen unterschiedliche Durchmesser auf der Unterbrecherseite, dort wo die Abdichtung sitzt, haben. Ab 1985 wurden jedoch alle regenerierten Kurbelwellen nur noch mit Kolbenringabdichtung ausgeliefert. Eine reg. P63-Welle kam dann entweder mit der speziellen Kolbenringabdichtung fuer die alten Wellen oder aber, mit einem aufgeschrumpften Distanzring+normaler Kolbenringabdichtung in den Ersatzteilhandel. Ob eine 2. Schleuderscheibe nun genau die Differenz bringt, weiss ich nicht. Schau mal unter www.trabitechnik.de , dort muesste in irgendeinem Artikel dass Differenzmass (um dass die alten Riemenscheiben abgedreht werden mussten) stehen. Grundsaetzlich muesste es aber so funktionieren.


    Auf der Schwungradseite ist es, wie bereits geschrieben, immer nur eine Frage der Paarung Lagerdeckel/Schwungrad. Die Abdichtungsart ist hier unabhaengig vom Typ der verbauten Kurbelwelle.

  • Ich mache mal hier weiter.
    Bekomme hoffentlich in ein paar Tagen eine neue KW
    Wieder so eine:



    Was muss man alles ändern, damit die in ein Gehäuse der letzten Motorenreihe passt?
    Pleulbuchsen raus und Nadellager rein? Was noch? Was ist mit den Mittellagern?
    Ist der Pilot auf dem konischen Stumpf der Schwungscheibenseite wichtig?
    Möchte dann wieder Wedis verbauen, keine Kolbenringabdichtung.


    Wissen hat eine wunderbare Eigenschaft: Es verdoppelt sich, wenn man es teilt.

  • Sorum gehts leider nicht.
    Du müßtest die Nuten für die Mittellager ins Kurbelgehäuse fräsen, die fehlen bei den späten Gehäusen.
    Oder Du läßt die Ringe weg und versuchst die Lager anderweitig vorm Verschieben zu sichern. Das ist aber alles Behelf und wird nicht das lange Leben haben.


    Die Bohrung für den Zentrierstift des geteilten Mittellagers ist ebenfalls zu groß. Das war später eine 5mm-Bohrung, aber der Stift hat nur ca. 1mm bei der alten Ausführung - das wird also klappern.


    Beim Trabant ist es so:
    Neu paßt normalerweise in alt (bis auf Ausnahmen). Alt paßt aber fast nie in neu.


    Eine Simmeringwelle paßt nicht wirklich in ein Kolbenringgehäuse, während es andersrum durchaus funktioniert.
    Es sei denn Du arbeitest das Kurbelgehäuse aufwendig um.


    Ob der Kolbenbolzen allerdings in einer Buchse oder im nadellager liegt, ist dem Kurbelgehäuse Wurst.

  • Diese Welle past nicht in neue Gehäuse ab einem bestimmten Bauzeitraum. Jedenfalls nicht ohne erhebliche Nacharbeiten. Es fehlen in den neueren Gehäusen, die Ringnuten für die beiden Walzenlager in der Mitte. Das Gehäuse müste aufwendig gespannt werden und die Nuten nachträglich eingebracht werden.
    Die Pleuele haben oben Löcher(Schmierbohrungen), so das sie nicht für den Einsatz von Nadellagern gedacht sind. Auch die Oberfläche nach ausdrücken der Buchsen hätte keine Güte für ein Lager.


    Der Pilot ist unwichtig bei normalem Schaltgetriebe.
    Am einfachsten wäre die Welle in ein altes Gehäuse zu packen und so wie sie ist mit dem entsprechenden Ölgemisch zu fahren.


    Nach deinen Bildern zu urteilen, würde ich die Welle so wie sie ist garnicht verbauen! Wenn schon die Hubscheiben und der Zapfen außen solche Korrosion haben, wie sollen dann erst die Lagersitze der Peuel aussehen? Die die man so auch nicht sehen geschweige den beurteilen kann.
    Eine solche Welle ist Garant, nach kürzester Zeit die Hufe hochzureißen.


    Ganz ehrlich? Ein Fall für ebay.


    edit: zu lange mit senden gewartet :grinser: und den Stift in der Mitte kann man bei geteilten Mittellager weglassen, den gabs da später auch nicht.

  • Jupp...genau diese Welle soll es nicht sein. Obwohl die auf den Bildern schlimmer aussieht als sie es ist. Ist auch eine neue, bloß in einer Tüte gelagert. Rost ist nur auf den Wangen und den Zapfen. Aber die Lager sind io.
    Ich mache mal ein Bild von dem Gehäuse, den der Lagerdeckel Schwungscheibenseite hatte noch ein Wedi.


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  • hallo, ich schreibe jetzt einfach mal hier mit, ich habe ja nun meinen originalen bj81 motor zerlegt und voller entsetzen feststellen müssen, das der irgendwann schonmal auf die neue welle mit kolbenringabdichtung und ungeteiltem mittellager umgbaut worden ist, also die bohrung für das mittellager eingebracht, und die beiden aussparungen für die mitteleren lager eingefräst.
    jetzt ist meine frage ob ich da wieder eine welle mit geteiltem mittellager einbauen kann, oder ob dies nicht mehr ohne weiteres möglich ist, habe nämlich noch eine gute gebrauchte mit geteiltem mittellager liegen und wollte gerne den originalen motor zu meinem fahrzeug wieder zum leben erwecken (die derzeit verbaute welle ist fertig mit den nerven).
    ich hoffe ihr versteht um was es mir geht.
    und ja ich baue dann auch wieder wellendichtringe mit ein, da die welle ja dafür vorgesehen ist :thumbup:
    ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen, falls ihr weitere infos oder auch bilder braucht bitte bescheid geben.
    vielen dank schonmal für eure hilfe

  • ok, das beruhigt mich ungemein, dann werd ich mich mal ans werk machen und das gehäuse von dem schmand der letzten jahre befreien :thumbup:
    danke dir für deine schnelle auskunft tv p50 :thumbup:

  • Altes Gehäuse - daher:
    Die alte Welle mit geteiltem Mittellager und Wedi's.


    Oder eben die neue mit Kolbenringabdichtung, denn die paßt in dieses Gehäuse eben auch hinein - mit kleinen Nacharbeiten (Bohrung für Paßstift vergrößern, Aussparung für Fixierstifte einfräsen).


    Zum Vergleich mal an meinem P60-Motor:


    Vorher - alte Welle im alten Gehäuse
    [Blockierte Grafik: http://www.trabant-universal.de/bilder/Kombi1966/images/Trabant_Kombi_1966_084.jpg]


    Nachher - neue Welle im alten Gehäuse
    [Blockierte Grafik: http://www.trabant-universal.de/bilder/Kombi1966/images/Trabant_Kombi_1966_087.jpg]


    Hier allerdings noch VOR der Bearbeitung des Gehäuses - die Fixierstifte der Mittellager liegen noch auf dem Gehäuse auf.

  • Mit anderen Worten, wenn ich so eine Welle wie auf den Wellenbildern von Gestern bekomme passt die rein?
    Und die Buchse im oberen Pleullager lass ich so?
    Weil vorher war eine Welle mit Nadellagern im Pleullager, ungeteiltem Mittellager, aber Wedis drin:


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  • Hallo, bin gerade dabei meinen Trabant 601 Motor zusammenzubauen und würde gerne wissen wie ich die Zylinder über die Kolben (mit neuen Kolbenringe) bekomme.



    Mfg Michael

  • Kolbenringe zusammendrücken - entweder mit Kolbenringklemme oder mit den Fingern - geht beides.


    Aber die Frage macht mich etwas stutzig:
    Wenn Du das mit den Kolbenringen nicht weißt - wie hast Du dann den Rest des Motors zusammengebaut? Da gibts doch allerhand zu beachten...Anzugsvorschriften, Drehmomente, von zu überholenden Einzekomponenten, Einbaurichtungen, Kolbenringpositionen u.a. ganz zu schweigen.
    Baust Du ohne Handbuch?

  • Müsste man bei Buchsen im oberen Pleullager wieder 1:33 fahren? Oder gibts noch ne andere Möglichkeit zwecks Nadellager?


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