Hintere Blattfeder wechseln

  • Ich glaube und hoffe, dass alles so in Ordnung ist.

    Bin nur bei den Anzugsmomenten der dreieckslenker in Sorge. Habe im Netz 98 bis 126 gefunden. Nach fest kommt ab. Habe vorher aufgehört, weil der Anzugsmoment echt übel war

    Das ist doch eine M12 x 1,5 in 10.9 ? Das würde dann bedeuten Mindesbruchkraft 87.700 N.


    Das wären dann doch ca. 8.900 kg... Also da muss man schon viel Kraft haben... oder irre ich da in meiner Berechnung ??

  • Mein Problem ist nicht die notwendige Kraft, sondern eher die Angst, dass die Schraube abreißt. Aber das liegt sicherlich daran, dass ich von simson immer nur M6 und M8 gewöhnt bin. Da wäre der gefühlte Kraftaufwand schon „Schraube ab“

  • Dann schaffe dir einen Drehmomentenschlüssel an. :)

    Den habe ich ja. Deswegen kam mir der Kraftaufwand ja so hoch vor, weil der Drehmomentschlüssel noch nicht klickte.

  • Die Schraube reißt Du nicht ab. Es sei denn, sie wäre erheblich durch Korrosion geschwächt.

    Aber das Gewinde aus der Halterung drehst Du über. (Ist allerdings auch nicht besser)

  • Da dreht sich kein Gewinde über bei 100...110...120 Nm, und wenn, dann mußte das eh neu. Würde aber mit Helicoil auch kein übermäßig großes Drama sein.

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Da ich diesen Winter gerne meine Hinterachse einwenig auffrischen möchte, würde ich gerne die Blattfeder und Dreieckslenker ausbauen.


    Leider habe ich nicht den korrekten Federspanner und weiß auch nicht woher ich den nehmen soll. Einen selber geschweißten aus ebay möchte ich nicht.


    Deshalb habe ich nun folgende Idee und würde gerne wissen, ob das so funktioniert.


    Ich würde die Blattfeder gerne wie folgt ausbauen:


    1. Stoßdämpfer im Kofferraum losschrauben

    2. Trabi hinten an den Schwellern mit 2 Hydraulikwagenhebern hoch heben bis die Feder locker ist.

    3. Feder herausnehmen.


    Hauptsächlich würde mich interessieren, wie hoch man den Trabi hinten auf beiden Seiten heben muss um die Feder vollständig zu entspannen. Bzw. ob hierzu 2 normale 2T Wagenheber ausreichen.


    Danke im vorraus für die Hilfe.

  • Die Vorspannung der (originalen) Feder ist höher als der maximal mögliche Bewegungsweg der Achsen.

    Das heißt, selbst mit vollkommen frei hängenden Achsen ist noch zu viel Spannung auf der Feder.


    Ohne Spanner geht nur wenn du ihn aufbockst, was unter die Feder stellst und ihn darauf abläßt und dann die Achsen demontierst und ihn wieder hochbockst bis die Feder frei ist.


    Das ist aber alles riskant und kann mit Verletzungen enden.


    Einen Spanner kann man auch ausleihen......

  • Du wirst nicht dran vorbei kommen die Dreieckslenker zumindest jeweils an einem Punkt zu lösen, am besten noch eine zweite Person zur hilfe nehmen und dabei auch immer ein Blick auf die Bremsschläuche werfen zwecks Spannung.

    Der Grund ist die Spannung der Feder die drückt weiter als die Dreieckslenker selbst ohne Dämpfer nachgeben können.

  • Ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und behaupte: die Angst vor selbstgefertigten Spannern ist irrational.


    Man braucht einen Träger mit beiderseitigen Laschen, wo die Feder gut geführt wird und gegen ungewolltes Rausspringen fixiert werden kann. Übliches Vierkantmaterial leistet das zuverlässig.

    Entscheidend ist die Zugspindel, hier dürften die größten Ängste verortet sein.


    Rechnen wir also mal nach, was die Spindel halten muß:

    Herzbolzen M10, Kerndurchmesser 8,5mm, gibt einen Schaftquerschnitt von um die 56mm².

    Angenommen 8.8er Güte, also 800N/mm², macht eine max. Zugkraft von um die 45000N.

    Selbst wenn durch Vorschädigung nur 20% dieser Kraft übertragen werden kann, so hält die Spindel immer noch mehr als die zulässige Achslast, also in jedem Falle mehr, als es bräuchte, die Feder zu stauchen.

    Solange man die Spindel also noch vernünftig am Herzbolzen festschrauben kann und mind. eine M10 8.8er Spindel hat, kann so viel nicht passieren. Die Frage ist dann eher: welche Güte hat der Herzbolzen?


    Respekt vor dieser Arbeit ist ja absolut gerechtfertigt, aber ein Wunderwerk ist so ein Spanner nun auch nicht.

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  • Die Frage ist dann eher: welche Güte hat der Herzbolzen?

    Schlechter als 8.8 wird der jedenfalls nicht sein.

    Und Deine errechneten 4,5 t stehen in keinem Verhältnis zur Federspannung. Deshalb ist an dieser Stelle nichts zu befürchten.

    Ich hab zwei Winkelstäbe 30 x 30 x 3 verwendet. Die biegen sich leicht durch. Hier. Aber davon fliegt einem die Feder noch lange nicht um die Ohren.


    MfG

    hjs

  • Danke für die zahlreichen Antworten. Ich werde nun wohl hergehen und mir irgendwo so einen Federspanner besorgen. Denn raus ist das eine, das Ding muss ja auch wieder rein ..

  • Beim Kombi wurden bei den regenerierten Federn mitunter an Stelle einer dicken, unteren Federlage. gern mal eine weitere (duenne) Lage verwendet. Da steht dann am Herzbolzen nicht mehr viel Gewinde ueber die Mutter raus. Wenn das dann nur so 1,5 Gewindegaenge sind, haette ich mittlere Bauchschmerzen, daran einen Federspanner zu verwenden. Hier ist dann das einseitige Federspannermodell besser egeignet, fuer das man jedoch im Idealfall eine 2. Person bemueht.


    Ich habe die Dreieickslenker aber auch schon mit 'nem Scherenwagenheber an Stelle eines Federspanners ausgebaut: Wagen hinten beidseitig hochbocken - alles "Geraffel" (Bremsschlaeuche, Stossdaempfer etc.) abbauen - Feder einseitig mit Scherenwagenheber entlasten - Gummipuffer der Federauflage am Dreickslenker abbauen (Angsthasen lassen jetzt die Feder wieder ein Stueck ab) - Dreickslenker an der Aufnmahme neben dem Schweller abschrauben und dann so weit zur Seite drehen, dass die Feder frei kommt - Feder entlasten - Dreieckslenker komplett abbauen. Auf der gegenueberliegenden Seite gleich verfahren. Die Feder laesst sich spannungsfrei entnehmen. Montage in umgekehrter Reihenfolge.


    Ich fand das jetzt nicht sooo gefaehrlich. Jedenfalls relaxter als mit einem Federspannern an 1,5 Gewindegaengen "Verbindung" zum Herzbolzen. Wenns ganz schnell gehen musste, tats aber auch schon mal ein Montierhebel. Aber das ist dann wirklich "russisch".

  • Auf 1,5 Gewindegänge schraubt man natürlich keine Spindel, das versteht sich von selbst. Dann muß die Mutter eben runter und vorm Einbau ein längerer Herzbolzen eingesetzt werden.

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  • Da steht dann am Herzbolzen nicht mehr viel Gewinde ueber die Mutter raus.

    Als ich mache die Mutter grundsätzlich ab bevor ich die Gewindestange vom Federspanner ansetze.

    Oder spricht da was dagegen?

    Und ja, danach nehm ich ne Schraubzwinge und spanne die ausgebaute Feder damit um die Mutter wieder aufzusetzen wenn die Feder nicht sowieso zerlegt werden soll.

  • Ich habe meine Blattfeder nun wie folgt ausgebaut:


    1. Bremsleitung und Handbremsseil losgeschraubt


    2. Trabi auf 4 Böcke gestellt, dass alle Räder ca. 10 - 12 cm in der Luft stehen.


    3. Blattfeder mit einen Hydraulikwagenheber angehoben, soweit das ich die Federauflage ausbauen konnte.


    4. Federauflage ausgebaut.


    5. Feder wieder abgelassen auf Dreieckslenker


    6. Wagenheber unter der Blattfederaufnahme platziert und Dreieckslenker mit dem Wagenheber leicht nach oben gedrückt (Sodass der Wagenheber diesen gehalten hat)


    7. Stoßdämpfer abgeschraubt


    8. Wagenböcke unter die "Arme" der Dreieckslenker gestellten (ca. 5 cm Platz zwischen Lenkerarm und Bock) damit der Dreieickslenker nicht runter kracht.


    9. Dreieickslenker lose geschraubt


    10. Wagenheber abgelassen bis ich den Lenker gefahrlos entnehmen konnte.