Hallo Allerseits,
zunächst einmal ein herzliches Dankeschön an das Foren-Team und seine Mitglieder. Habe mich schon lesenderweise sehr gut über den Trabant informieren können. Weiter so!
Dies ist mein erster Beitrag, deswegen finde ich es angebracht, zunächst mich und mein Fahrzeug kurz vorzustellen. Außerdem hoffe ich, dass ich hier bei der ein oder anderen Frage Hilfe bekommen kann und werde mich natürlich auch bemühen, selbst eine Hilfe für andere zu sein.
Kurz zu mir:
Ich heiße Benjamin, komme aus dem Vogtland und bin Maschinenbau-Ingenieur. Meine Ausbildung durfte ich an der FH Zwickau genießen.
Lange Zeit fuhr ich einen Mazda 626 3. Generation, der aber schon 15 Jahre alt war, als ich ihn kaufte. Ich fuhr ihn gerne und hielt in auch technisch stets selbst instand, was bei dem Wagen noch gut möglich war. Leider bin ich aber kein Karosseriebauer, sodass ich das Auto im zarten Alter von 23 Jahren korrosionstechnisch bedingt leider abgeben musste
Fortan fuhr ich einen Ford Focus der zweiten Generation. Dieser stellte mein Schrauberherz aber leider ganz und gar nicht mehr zufrieden. An dem Auto ist kaum noch selbst was zu richten.
Es musste also noch ein Auto her, um das ich mich liebevoll kümmern kann. Da ich schon zweitakt-vorgeschädigt bin (fahre ab und zu noch zwei Simson-Mopeds) und mich der Trabi stets interessiert hatte, lag es nahe, sich so ein Wägelchen zu besorgen. Viele Informationen, was da auf mich zukommen kann und wird, bekam ich als stiller Leser ja schon hier auf den Weg.
Es ergab sich, dass ich in der Trabant-Stadt Zwickau an einen gut erhaltenen Trabant 601 DeLuxe in Panama-Grün herangekommen bin. Dieser fröhnte seit 1998 in einer Garage sein tristes Dasein und wollte endlich wieder wachgeküsst werden!
Da man nach so langer Standzeit nicht davon ausgehen kann, dass Motor, Bremsen usw. auf Anhieb funktionieren, schleppte ich den Trabi per Autoanhänger nach Hause. Dort mietete ich mir extra eine Garage für ihn an, damit er nicht, wie mein Ford, unter freiem Himmel stehen muss (nebenbei, der Ford hat das gefälligst auszuhalten).
Nach ein paar Arbeiten an Kraftstoffanlage, Vergaser, Motor (nicht zerlegt!) und Bremsen läuft der Trabant wieder. Er fährt, lenkt, schaltet und bremst ganz vernünftig, aber richtig ausfahren konnte ich ihn mangels Versicherungsschutz freilich noch nicht
Genug Geschreibsel! Hier mal zwei, drei Bilder von dem Objekt, um das es sich dreht:
So kam er bei mir an:
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Unterboden, Schweller, Träger, Radhäuser scheinen in Topform! Ein paar Rost-Ecken gibts natürlich.
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Aber alles in allem wirklich nichts wildes, man kann hier tatsächlich von einer "guten Substanz" sprechen! Wohlgemerkt, die Kunststoff-Beplankung hatte ich noch nicht runter, aber ich glaub nicht, dass mich da große Überraschungen erleben würden.
Nach etwas waschen und anderen optischen Retuschen (dann macht mir das Schrauben mehr Spaß) sieht er mittlerweile schon mal wieder recht hübsch aus - oberflächlich:
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Selbstverständlich muss noch einiges dran gemacht werden, u.a. die Rostherde ausgemerzt.
Ich habe vor, den Trabant wieder weitgehend original in guten Zustand aufzubauen und dann für Schönwetter-Spaßfahrten zu nutzen. Jetzt, da er so hübsch ausschaut, drängt es mich natürlich, so schnell als möglich TÜV und Versicherung zu bekommen. Dann wären Probefahrten auch endlich auf öffentlichen Straßen ohne flaues Gefühl im Magen möglich
Neue Reifen kommen demnächst.
Gut, jetzt komme ich endlich mal zu meiner Frage.
Beim Lenkgetriebe des Trabant ist bekanntermaßen das Axial- und das Radialspiel einstellbar. Beides habe ich nach bestem Wissen und Gewissen, dem WHIMS (der übrigens Bestandteil des Kaufs war) und den Tips aus dem Forum getan.
Nun, die Lenkung geht nach dem Abschmieren aller Fettnippel wohl so leichtgängig, wie eine Lenkung ohne Servo-Unterstützung gehen kann, das Lenkrad geht selbsttätig in die Geradeausstellung zurück, soweit alles OK. Allerdings hab ich am Lenkrad selbst ein mäßiges Lenkradspiel. Am Außenkranz des Lenkrades gemessen, kann ich dieses etwa insgesamt eine knappe Fingerbreite hin und herbewegen, ohne dass sich an der Lenkung was tut (das Lenkrad geht in dem Bereich sehr leicht, ohne Widerstand).
Ist das normal, oder müsste das Spiel praktisch null sein, wenn das Radialspiel am Lenkgetriebe vernünftig eingestellt ist? Muss allerdings sagen, wenn ich das Radialspiel verringere, geht die Lenkung zunehmend straffer (hochgebockt gemessen), das Spiel bleibt am Lenkrad jedoch scheinbar vorhanden.
Wäre über eine Antwort sehr erfreut!
Gruß
Benjamin