Mein Einstand: Trabant 601 LX Limousine. Anfängerfragen.

  • Hallo Allerseits,


    zunächst einmal ein herzliches Dankeschön an das Foren-Team und seine Mitglieder. Habe mich schon lesenderweise sehr gut über den Trabant informieren können. Weiter so!


    Dies ist mein erster Beitrag, deswegen finde ich es angebracht, zunächst mich und mein Fahrzeug kurz vorzustellen. Außerdem hoffe ich, dass ich hier bei der ein oder anderen Frage Hilfe bekommen kann und werde mich natürlich auch bemühen, selbst eine Hilfe für andere zu sein. :)


    Kurz zu mir:
    Ich heiße Benjamin, komme aus dem Vogtland und bin Maschinenbau-Ingenieur. Meine Ausbildung durfte ich an der FH Zwickau genießen.
    Lange Zeit fuhr ich einen Mazda 626 3. Generation, der aber schon 15 Jahre alt war, als ich ihn kaufte. Ich fuhr ihn gerne und hielt in auch technisch stets selbst instand, was bei dem Wagen noch gut möglich war. Leider bin ich aber kein Karosseriebauer, sodass ich das Auto im zarten Alter von 23 Jahren korrosionstechnisch bedingt leider abgeben musste :(
    Fortan fuhr ich einen Ford Focus der zweiten Generation. Dieser stellte mein Schrauberherz aber leider ganz und gar nicht mehr zufrieden. An dem Auto ist kaum noch selbst was zu richten.


    Es musste also noch ein Auto her, um das ich mich liebevoll kümmern kann. Da ich schon zweitakt-vorgeschädigt bin (fahre ab und zu noch zwei Simson-Mopeds) und mich der Trabi stets interessiert hatte, lag es nahe, sich so ein Wägelchen zu besorgen. Viele Informationen, was da auf mich zukommen kann und wird, bekam ich als stiller Leser ja schon hier auf den Weg.
    Es ergab sich, dass ich in der Trabant-Stadt Zwickau an einen gut erhaltenen Trabant 601 DeLuxe in Panama-Grün herangekommen bin. Dieser fröhnte seit 1998 in einer Garage sein tristes Dasein und wollte endlich wieder wachgeküsst werden!


    Da man nach so langer Standzeit nicht davon ausgehen kann, dass Motor, Bremsen usw. auf Anhieb funktionieren, schleppte ich den Trabi per Autoanhänger nach Hause. Dort mietete ich mir extra eine Garage für ihn an, damit er nicht, wie mein Ford, unter freiem Himmel stehen muss (nebenbei, der Ford hat das gefälligst auszuhalten).
    Nach ein paar Arbeiten an Kraftstoffanlage, Vergaser, Motor (nicht zerlegt!) und Bremsen läuft der Trabant wieder. Er fährt, lenkt, schaltet und bremst ganz vernünftig, aber richtig ausfahren konnte ich ihn mangels Versicherungsschutz freilich noch nicht ;)


    Genug Geschreibsel! Hier mal zwei, drei Bilder von dem Objekt, um das es sich dreht:


    So kam er bei mir an:


    [Blockierte Grafik: http://i1193.photobucket.com/albums/aa360/beponebu/Trabant/IMG_2884.jpg]


    Unterboden, Schweller, Träger, Radhäuser scheinen in Topform! Ein paar Rost-Ecken gibts natürlich.


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    Aber alles in allem wirklich nichts wildes, man kann hier tatsächlich von einer "guten Substanz" sprechen! Wohlgemerkt, die Kunststoff-Beplankung hatte ich noch nicht runter, aber ich glaub nicht, dass mich da große Überraschungen erleben würden.


    Nach etwas waschen und anderen optischen Retuschen (dann macht mir das Schrauben mehr Spaß) sieht er mittlerweile schon mal wieder recht hübsch aus - oberflächlich:


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    [Blockierte Grafik: http://i1193.photobucket.com/albums/aa360/beponebu/Trabant/IMG_2941.jpg]



    Selbstverständlich muss noch einiges dran gemacht werden, u.a. die Rostherde ausgemerzt.
    Ich habe vor, den Trabant wieder weitgehend original in guten Zustand aufzubauen und dann für Schönwetter-Spaßfahrten zu nutzen. Jetzt, da er so hübsch ausschaut, drängt es mich natürlich, so schnell als möglich TÜV und Versicherung zu bekommen. Dann wären Probefahrten auch endlich auf öffentlichen Straßen ohne flaues Gefühl im Magen möglich ^^
    Neue Reifen kommen demnächst.



    Gut, jetzt komme ich endlich mal zu meiner Frage.
    Beim Lenkgetriebe des Trabant ist bekanntermaßen das Axial- und das Radialspiel einstellbar. Beides habe ich nach bestem Wissen und Gewissen, dem WHIMS (der übrigens Bestandteil des Kaufs war) und den Tips aus dem Forum getan.
    Nun, die Lenkung geht nach dem Abschmieren aller Fettnippel wohl so leichtgängig, wie eine Lenkung ohne Servo-Unterstützung gehen kann, das Lenkrad geht selbsttätig in die Geradeausstellung zurück, soweit alles OK. Allerdings hab ich am Lenkrad selbst ein mäßiges Lenkradspiel. Am Außenkranz des Lenkrades gemessen, kann ich dieses etwa insgesamt eine knappe Fingerbreite hin und herbewegen, ohne dass sich an der Lenkung was tut (das Lenkrad geht in dem Bereich sehr leicht, ohne Widerstand).
    Ist das normal, oder müsste das Spiel praktisch null sein, wenn das Radialspiel am Lenkgetriebe vernünftig eingestellt ist? Muss allerdings sagen, wenn ich das Radialspiel verringere, geht die Lenkung zunehmend straffer (hochgebockt gemessen), das Spiel bleibt am Lenkrad jedoch scheinbar vorhanden.


    Wäre über eine Antwort sehr erfreut!



    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Moinsen und willkommen bei PF! Super Einstandsgeschichte, gefällt mir gut! :thumbup:
    Glückwunsch, dass du Karl Friedrich und das Lori erfolgreich hinter dich gebracht hast! :thumbup:


    Das Spiel in der Lenkung ist ok, denke ich. Wenn es wirklich nur ein knapper Finger breit ist, sollte das passen. Ich nehme mal an, du wirst solche Geschichten wie Schwenklager und Spurstangenendstücke auf Verschleiß geprüft haben.


    Der Wagen sieht übrigens sehr legger aus, die wenigen Roststellen, die man jetzt so auf den Bildern sieht, wären für mich persönlich kein Grund, an die originale Substanz zu gehen und ne Komplettrestauration anzufangen, aber so wie ich es verstanden habe, hast du das ja auch nicht vor.

  • Glückwunsch, als Einstieg kann man deutlich schlechter anfangen - sieht erstmal ganz gut aus.
    In Zwickau studier ich auch, allerdings was richtiges! :)
    "Das Lori" alias der Schraubenhitler, jaja....


    Zur Frage: Verstehe ich dich richtig das dein Spiel im Lenkgetriebe ist oder meinst du das sich das Lenkrad auf der Lenksäule dreht. Ersteres wäre gewünscht und normal - sollte man am Axialspiel auch keinesfalls richtig fest stellen, etwas Spiel muss schon sein. Lenkrad auf der Lenksäule drehend hingegen wäre nicht so prickeld und sollte behoben werden.

  • Panamagrün. Sehr gute Wahl :thumbup:

  • Hallo,


    herzlichen Dank für die nette Aufnahme hier und die prompten Antworten! :thumbup:


    Die angesprochenen Lagerpunkte weisen kein fühlbares Spiel auf. Die Spurstangen-Außengelenke werd ich aber noch tauschen, da ich noch zwei neue originale liegen habe.


    Zitat

    Verstehe ich dich richtig das dein Spiel im Lenkgetriebe ist oder meinst du das sich das Lenkrad auf der Lenksäule dreht.


    Die Lenksäule dreht sich stets mit, das Spiel ist also innerhalb des Lenkgetriebes vorhanden. Lenkrad ist feste druff :)


    Ein geringes Spiel ist also normal, OK! Bisher hab ich beim Fahren auch noch nichts gemerkt, aber war ja noch nicht richtig auf der Straße.
    Hatte angenommen, dass die Lenkung spielfrei eingestellt sein soll, damit da keine Schläge auf Ritzel / Zahnstange kommen. Allerdings verringert es sich ja nicht wirklich beim Verkleinern des Radialspiels... :huh:
    Axialspiel ist kein fühlbares vorhanden.


    Hauptsache, der TÜV-Prüfer mekert da erstmal nicht rum.
    Hatte ich eigentlich erwähnt, dass der Trabi BJ. 1988 ist und lt. Tacho 23000km runter hat? Sollten das die ersten Bremsbeläge sein, dann ist das auch durchaus nachvollziehbar...


    Zitat

    die wenigen Roststellen, die man jetzt so auf den Bildern sieht, wären für mich persönlich kein Grund, an die originale Substanz zu gehen und ne Komplettrestauration anzufangen


    Nein, das hab ich nach der Bestandsaufnahme auf keinen Fall vor! Werde die vorhandenen Schadstellen ausbessern und konservieren, soweit man rankommt. Der Trabant soll aber optisch und technisch wieder 1A werden.



    Eine Frage hätt ich gleich mal noch:
    Der Motor gibt so ein "säuselndes" Geräusch "sssssssssss" von sich, drehzahlabhängig. Da ich den Trabi nicht von der Pieke auf kenne, ist mir das persönlich nicht negativ aufgefallen und in meinen Ohren klingt das auch nicht wie etwas schlechtes, sondern als ob es dazu gehört. Mein Opa meinte nur, es klingt so, als schleife da irgendwas, er klinge nicht so richtig hell und frei.
    Naja, das Auto muss sowieso mal wieder richtig freigefahren werden.



    P.S. Scheint ja so, als ob es hier mehrere (Ex)-Zwickauer Studenten gibt. Der Schraubengott Lori ist mir stets erspart geblieben, aber den Karl Friedrich empfand ich immer als sehr kompetent und seinen Unterricht als angenehm.


    Zitat

    In Zwickau studier ich auch, allerdings was richtiges! :)


    Ahem? :peitsche:
    ;)



    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Willkommen im PF :winker: .


    die Kunststoff-Beplankung hatte ich noch nicht runter, aber ich glaub nicht, dass mich da große Überraschungen erleben würden.


    ...Überraschungen nicht, aber doch ´ne Menge Arbeit (...Einstieg-Anbindung Seitenwand/Heckblech :huh: ...). Mach´ die Beplankung ab....denke der hat mehr versteckte Roststellen als dir erstmal lieb ist.



    Gruß

  • Davon würde ich nun wieder abraten. Sicherlich, ganz rostfrei wird das Auto unter den Kotis nicht sein aber nach den Bildern zu urteilen (zugegeben von der Ferne etwas magere Infos für ein abschliessendes Urteil) ist der Gesamtzustand noch so gut, dass man mit einer vernünftigen Konservierung und partieller Behandlung recht weit kommt.
    Beim Entfernen der Beplankung kommt es zwangsläufig zu kleineren oder im schlechten Falle auch größeren Lackschäden( an den Säulen, beim Entfernen der Nieten oder auch zum Seitenscheibenrahmen hin)
    Ich persönlich würde es so lassen, Innenverkleidung entfernen und jede Ecke kontrollieren, soweit möglich. Solange das Auto noch im absoluten Originalzustand bleiben kann, würde ich versuchen diesen zu erhalten.
    Restaurieren kann man dann immer noch, bis das soweit ist, hast du vielleicht auch ein bisschen mehr Erfahrung gesammelt, mehr Werkzeug angehäuft und vielleicht eine kleine Bastelwerkstatt eingerichtet. Dann geht vieles leichter.


  • Das kann man weder vernünftig instandsetzen noch braucht man das konservieren ohne das die Seitenwand abgenommen wird. Das kommt von Innen. Aber wie immer.... muss jeder selbst entscheiden,ob man sich mit Pfusch zufrieden gibt oder Mängel ordendlich beseitigt ;) .

  • Es hat für mich nichts mit Pfusch zu tun, wenn man solche Stellen partiell instandsetzt. Sicherlich kommt das von innen aber wie gesagt, bei dem Gesamtzustand noch lange kein Grund das gesamte Auto zu zerlegen.
    Aber du hast schon recht, das muss jeder für sich selber entscheiden.

  • Willkommen :thumbup:


    toller Trabant sieht echt gut aus, also ich wäre da auch noch nicht für eine Restauration solange das Fahrzeug nur im Trockenen steht und auch nur bei schönem Wetter bewegt wird ist die partielle Ausbesserung ausreichend (Meine Meinung), ansonsten wird das ein sehr kostenintensiver Aufwand und dann kommste um eine Lackierung eh nicht drum rum :thumbup:


    Mein erster Trabant sah wesentlich schlimmer aus und weilt auch nicht mehr unter uns da der Gammel überall war, aber gut das ist ja eine andere Geschichte.



    Mir gefällt jedenfalls was ich da sehe :dafuer:

  • Hallo,


    danke für die weiteren Kommentare und Begrüßungen :)


    Also, was den Rost anbelangt: Speziell ist hier der Einstiegsbereich angesprochen worden.
    Diese Roststelle sieht wirklich ziemlich übel aus auf dem Foto. In Wirklichkeit nicht ganz so schlimm :huh:


    Aber: Das da scheint mir nur Oberflächenrost zu sein, also da rostet nichts vom Hohlraum nach außen. Werde das aber nochmal genauer untersuchen und mal tüchtig mit dem Schraubendreher stochern.
    Wenn's da tatsächlich Durchrostungen gibt, dann kann man annehmen, dass es woanders auch noch schlimme Rostnester gibt. Aber davon gehe ich, vom Allgemeinzustand her gesehen, ehrlich gesagt nicht aus. Z.B. ist der Kofferraum innen absolut rostfrei! Auch vorn die berüchtigten Ecken in den Radhäusern (Verbindungsstelle Radhaus / Spritzwand im Motorraum) zeigten nur leichten Oberflächenrost. Nix von unten!


    Das letzte, was ich im Moment will, ist, die Beplankung runterzureißen und dadurch alles nur zu verschlimmbessern. Der Zustand scheint (derzeit noch) so gut, dass das fast schon Frevel wär. Die gute Lackierung könnte ich dann zumindest vergessen.
    Ich warte bei diesem Thema mal noch ab. Mit der Zeit lernt man sein Auto in den Ecken besser kennen und kann sich dann nochmal eine Meinung bilden.
    Und man sollte dabei noch bedenken, dass der Trabant nicht als Alltagsfahrzeug bei jedem Wetter hergenommen werden soll. Schon allein deshalb ist die Gefahr einer raschen Weiterrostung massiv eingeschränkt.


    Dennoch: Vielen Dank für den Hinweis! Falls euch auf den Bildern etwas auffällt, immer raus damit.



    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Hallo und Willkommen! :)


    Die Frage ist doch, was du mit dem Auto machen möchtest. Willst du es paar Jahre fahren und dann mal sehen... ok, dann erstmal partiell ausbessern. Wenn du es aber behalten möchtest, also for ever, and ever, and ever ever... Dann so wie matjes schon schrieb: komplett machen, denn je länger du damit wartest, desto mehr Geld wird es am Ende insgesamt kosten weils um so aufwendiger wird.


    Kennst du keine Werkstatt, die mal mit einer Kamera in die Schweller und Hohlräume schauen kann? Notfalls wenigstens mit abgebauten Rädern mal von vorn und hinten mit ner Taschenlampe in die Schweller schauen. Danach wie es dort ausschaut würde ich mich dann entscheiden, was ich mache. :)


    Ach ja: schon eingetragen? www.trabant-register.de

  • Das da scheint mir nur Oberflächenrost zu sein, also da rostet nichts vom Hohlraum nach außen. Werde das aber nochmal genauer untersuchen und mal tüchtig mit dem Schraubendreher stochern.


    Stochern brauchst du da nicht. Bau´ die Innenverkleidung ab und leuchte mal in den Hohlraum. Evtl. sieht man da schon mehr.
    Bei allen Fahrzeugen, die ich in dem Bereich repariert habe, also wo man dort äußerlich Rostbefall erkennen konnte, war mindestens die Klebefläche für die Seitenwand ver-/ durch- oder komplett weggegammelt. Selbiges Problem an den unteren und oberen Heckblechecken. Wenn das so ist, dann sind die Stellen dazu noch undicht weil sich die Beplankung gelöst hat.Ergo-Schönwetterfahrzeug und nie wieder Regen....gammelt trotzdem weiter ;).
    Mich würde interessieren, wie man das ordendlich „instandsetzt“, wegen mir "ausbessert" ohne die Seitenwand zu demontieren ? Mir fehlt dazu die Vorstellungskraft, bin aber lernbereit.


    PS: ..im übrigen bekommt man die Beplankung auch ohne Beschädigung ab… ;) Beim linken Fahrzeug auf meinem Ava wurde bis auf die Stoßfänger nicht ein Teil neu gelackt, ist Blechmäßig trotzdem 100% ´ig i.O.....

  • Du hast mit Sicherheit auch Erfahrung damit und gerade dann weißt du ja auch wie schwierig es sein kann, ein Seitenteil heil abzubekommen.


    Aber bepone schreibt ja selber, dass er noch gar keine Erfahrung im Karosseriebereich hat und dass er gerne ein Auto zum Fahren haben möchte.
    Ich bin der Meinung, dass man sich mit diesen Randbedingungen nicht an die Restauration eines Autos machen sollte, dass vier oder fünf Rosststellen hat und sonst einen offenbar sehr guten Zustand aufweißt.


    Den Vorschlag mit dem Entfernen der Innenverkleidung hab ich auch schon unterbreitet, ich finde das ist ein guter Anfang. Wenn man dann sieht, dass da nun wirklich riesen Rostschäden sind, kann man immer noch einen Schritt weiter gehen.

  • Willkommen im Kreis der Verrückten - und Danke für einen der besten Einstiegsbeiträge die hier je geschrieben wurden! :top::top:
    Und natürlich Glückwunsch zu diesem Wagen - Panamagrün ist nach wie vor eine der schönsten Trabantfarben.


    Was den Rost betrifft kann ich nur meine Meinung wiederholen:
    Matjes hat Recht. Wer die späten Jahrgänge kennt, der weiß was unter/hinter dem bereits sichtbaren Rost an Überraschungen warten kann/wird. Ich muß Helmchen an dem Punkt wirklich wiedersprechen und sagen:
    Die Pappen sollten 'runter. Und das geht sehr wohl auch ohne Beschädigungen, wenn man sachte vorgeht und den Kleber von hinten anwärmt. Man kann sich doch Zeit nehmen - ein Kotflügel pro Nachmittag reicht doch aus, muß ja nicht alles an einem Abend erledigt sein.
    Aber auch die Türgerippe sprechen für sich...


    Wenn also das gilt

    Zitat

    Wenn du es aber behalten möchtest, also for ever, and ever, and ever ever...


    ...dann 'runter mit der Außenhaut, es wird sich bezahlt machen.


    Daß man erstmal von innen schaut, und dazu die Innenverkleidungen 'runternimmt ist ja klar - ebenso, daß man sich aus Trabantfahrerkreisen (z.B. hier im Forum) Hilfe holt, wenn man sich zum ersten Mal an etwas größere Dinge 'rantraut.

  • hallo,


    erstmal herzliche glückwunsch zu deinem tollen kauf! ich selber habe auch eine panamagrüne limo von 89.


    ich hatte bei mir auch rost an den einstiegen, wo die kotflügel angeklebt sind (siehe letztes bild über mir). da man da sowieso lackieren musste habe ich etwas von dem kleber vom blech entfernt. dies waren nur 2-3mm aber ich konnte sehen, das der rost da schon aufhörte. du musst also nicht unbedingt die kotflügel runterreissen, aber einfach überlackieren währe eine sünde! oft ist an diesen stellen auch viel fremdrost auf dem lack, also erstmal gründlich gucken und ein blick von innen schadet natürlich nicht. wenn innen an den stellen schön hohlraumkonservierung ist, iist das auch schonmal ein gutes zeichen.


    edit: bei meinen heckkotflügeln, war an den hinteren teilen (also hinter der hinterachse) an dem falz und an der ecke unter den rückleuchten auch rost. ich habe aber nicht die gesamten kotis runtergenommen sondern sie nur an den stellen abgelöst. um den rost zu entfernen und um zu sehen, ob noch mehr rost da ist, hats gereicht.
    ps: ich habe den kleber stück für stück mit einem kleinen, alten und recht stumpfen stemmeisen ohne kratzer reinzumachen, oder etwas zu beschädigen aufspalten und entfernen können.

  • Hallo,


    freut mich, dass mein Einstand hier weiterhin Interesse findet! Bin wirklich begeistert über eure netten und hilfreichen Kommentare.


    Zitat

    Willkommen im Kreis der Verrückten - und Danke für einen der besten Einstiegsbeiträge die hier je geschrieben wurden! :top: :top:


    Uh, zuviel der Ehre, ich will hier wirklich keine Rekorde brechen :thumbup:



    Nach dem Studium eurer Beiträge zeichnet sich für mich folgendes Bild ab:
    Von innen in die Hohlräume schauen, ist sehr sehr sinnvoll. Klar, leuchtet ein (Kamera / Endoskop). Da ich einen Karosseriebauer im Ort habe, werde ich das demnächst auch mit dessen Hilfe tun und mir die Hohlräume ganz genau anschauen / anschauen lassen! Abmontieren der inneren Verkleidungen stellt auch absolut kein Hindernis dar, in der Beziehunng habe ich keine Hemmungen. Ist ja kein "Westblech" mit tausend Clipsen, die bei der Demontage zerbrechen.


    Weiterhin sinnvoll wird sein, die Beplankung partiell anzulösen und darunter zu schauen. Ich werde keinesfalls auf einen bloßen Verdacht hin die gesamte Beplankung herunternehmen, nehme mir aber eure gut gemeinten Hinweise wohl zu Herzen.
    Sollte sich beim Befund mit Endoskop und teil-abgelöster Beplankung ein schlechter Befund ergeben, _dann_ wird ein Schlussstrich gezogen und die Beplankung endgültig demontiert.


    Jetzt, in dem Moment, kommt es mir aber erstmal darauf an, den Trabant technisch sicher (!) und fahrfähig zu bekommen. Ich möchte das Auto erstmal testen und mich mit ihm anfreunden, ehe ich da größere karosserietechnische Aktionen starte.
    Bedenkt: Ich hatte noch nie einen Trabi. Dies ist meine "erste Liebe" und der will man doch nicht gleich sofort an die Wäsche ;) Also bitte um Nachsicht, wenn ich jetzt nicht sofort Hammer und Meißel raushole :)



    Es kam noch die Frage auf, was ich mit dem Trabant vorhabe. Tja, schwierig zu sagen derzeit. Dass ich ihn erstmal als Liebhaber- und Schönwetterfahrzeug einsetzen möchte, hatte ich ja schon erwähnt. Ob ich ihn für immer behalten kann und will, ist derzeit noch nicht abzuschätzen. In meinen (relativ) jungen Jahren gibts sicherlich noch viel Veränderungen... Bin nur ganz wenige Jahre älter als mein '88er Trabant ;)
    Selbstverständlich denke ich jetzt im Moment noch überhaupt dran, den Trabi irgendwann man wieder abzustoßen. Aber man weiß ja nicht, was wird.
    Wie gesagt, erstmal schnuppern, anfreunden, schrauben, fahren... dann sehen wir weiter.


    Übrigens: Diesen Freitag ist "TÜV-vorbereitende Durchsicht" in der Werkstatt meines Vertrauens (direkt gegenüber ;) ). Also erstmal Bremsen- Abgas- und Technik - Check.
    So Gott will, ist dann nächste Woche der eigentliche TÜV-Termin geplant. Sollte das in Ordnung gehen, kann ich evtl. schon nächste Woche zur Zulassungsstelle...
    Drückt mir und meinem Trabi die Daumen! :thumbup:



    Edit:
    Nachtrag.


    Das Trabant-Register werde ich mir mal zu Gemüte führen. Vielleicht wird's dann ja einer mehr bei dem Baujahr '88.


    Und noch etwas: An den Schwellern / Trägern / "Geweih" hab ich schon die Daumendruck- und Fingerknöchelklopfmethode angewendet :D
    Fazit: Dort alles wirklich noch richtig dick, stabil und fest. Habe schon des öfteren gelesen, dass gerade bei den jüngeren Trabant massiv an der Blechdicke gespart worden ist. Aber wie sich bei dem Fahrzeug die Schweller und Träger anfühlen (und wie steif das Fahrzeug z.B. beim Aufbocken in sich ist), das ist man in der Güte von keinem "West"-Fahrzeug gewöhnt.




    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

    Einmal editiert, zuletzt von bepone ()

  • Muß ich auch sagen.


    Bedenkt: Ich hatte noch nie einen Trabi. Dies ist meine "erste Liebe" und der will man doch nicht gleich sofort an die Wäsche ;) Also bitte um Nachsicht, wenn ich jetzt nicht sofort Hammer und Meißel raushole :)


    Genau das hab ich gemeint. :thumbup:

  • Ich nicht und von mir kann er auch keine Nachsicht erwarten :grinser:. "Beplankung partiell lösen" ist grober Unfug. So kann man weder vernünftig Korrosion beseitigen noch gibt das der originale Kleber her um das zukünftig ordendlich abzudichten. Aber jeder muss halt seine Erfahrungen selber machen und ich muss mich endlich mal daran gewöhnen, dass die Ansprüche der Menschen so verschieden sind :thumbup: . In diesem Sinne…viel Erfolg!


    @helmchen
    .."mit Hammer und Meißel" wäre er ohnehin komplett falsch an dem Fabrikat, denke eher da geht jede Menge Rostumwandler `drauf ;) ....