Bremszylinder-Upgrade

  • Naja, ich denke mal, was Trabimanu meint ist folgendes:
    Obwohl dort schon Wahrheiten im Text stecken, ist alles nicht ganz Richtig.


    Leistung berechnet man anders:
    Leistung = (Kraft x Weg) : Zeit
    oder auch
    Leistung = Kraft x Geschwindigkeit.


    D.h., ich muss nicht unbedingt fester treten, um bei einem kürzeren Pedalweg eine gleiche Leistung aufzubringen - da sich außer dem Weg auch die
    benötigte Zeit verküzt. Die Geschwidigkeit bleibt jedoch gleich.
    gleiche Kraft & gleiche Geschwindigkeit = gleiche Leistung


    Letzten Endes spielt das gar keine so große Rolle, weitaus wichtiger ist die hydraulische Übersetzung.
    Und die hydrauliche Übersetzung ist im Prinzip eine Verhältnisgleichung.
    i(hydr.)= F1:F2 = A1:A2 = s2:s1



    Mir ist übrigens aufgefallen, dass im Trabant unterschiedliche RBZ hinten verbaut wurden.
    Bis Ende '67 und ab dem 1.1. wurden 19er Durchmesser und zwischendurch 16er verwendet.
    Warum?
    Ich meine: ich könnte mir ja vorstellen, warum erst abgestuft wurde(um dem Überbremsen entgegen zu wirken).
    Aber die Rückrüstung ab dem 1.1er verstehe ich nicht. Was hat sich noch geändert? Und was bringt es?

  • Ich werf einfach mal in den Raum das man durch einen HBZ mit größeren Kolben auch mehr Bremsdruck zur Verfügung hat. Den in der Hydraulik ist ja unter anderem der Druck entscheidend denn ich dem Abnehmerzylinder anbiete. Soweit ich mich recht erinnere ist die Formel die meine Aussage stützen sollte Fläche x Kraft = Druck. Soll heißen wenn ich die Fläche des Kolbens am nehmer Zylinder verändere, also vergrößere hab ich mehr Bremsdruck ohne kräftiger als sonst auv die Bremse zu tretten. Wie das in der Realität bei der Trabanbremse mit der angesprochenen Dosierbarkeit ist weiß ich allerdings nicht denn durch denn größeren Kolben verdrängt man natürlich bei gleich bleibendem Pedalweg mehr Flüssigkeit, was im Umkehrschluß heist das man nicht mehr soeit tretten muß, bzw. nicht mehr so viel Pedalweg zur verfügung hat um zu dosieren.



    Währe toll wenn da mal jemand seine Erfahrungen mit einem Fremd HBZ, die nicht auf der Theorie basieren, kund tun könnte.

  • Hallo Alex,
    falsch gedacht, Druck=Kraft/Fläche, also verringert man mit einem größeren HBZ den Bremsdruck. ;)

    Matt ist das neue Hochglanz
    Zwei Zylinder, zwei Takte und ein Mikuni: da geht was! :thumbup:

  • Siehste, seinen Text hab ich glatt übersehen. Warum beim 1,1er größere RBZ hinten verwendet wurden? Ich tippe mal auf Bremsdruckreduzierung an der HA. Grund? Der schwere Motor vorn wird die Achslast an der HA bei ner richtigen Bremsung schon drastisch reduzieren, um da ein Überbremsen zu vermeiden musste halt der Druck reduziert werden. Ist aber auch nur ne Vermutung die stimmen kann aber nicht muss.


    edit: Hab Falks Text nochmal durchgelesen, der erste Teil mit der Leistung ist in meinen Augen Blödsinn, so sollte man da nicht rangehen. Bei ner Hydraulik würde ich immer nur den letzten Ansatz mit Flächen und Kräften nehmen also den Druck. Da hat Falk kurz angefangen und dann den Faden verloren. ;)

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    Einmal editiert, zuletzt von hotwheelz ()

  • Schande auf mein Haupt ;( . Da hat mich mein Gedächtniss im stich gelassen, ich nehm alles zurück und behaupte das Gegenteil, bzw. Schließe mich Hotwheelz an :thumbup:



    Praktische Erfahrungen würden mich trotzdem interessieren :) .

  • Danke hotwheelz! Stichwörter wie Zeit und Leistung haben da wirklich nichts zu suchen.
    Hier ist es recht gut beschrieben. Ist ganz einfache Physik :thumbup:


    Wissen hat eine wunderbare Eigenschaft: Es verdoppelt sich, wenn man es teilt.

  • Naja, muss man halt auch mal um die Ecke denken bzw. so ganz richtig war meine Aussage vllt. auch nicht. Nimmt man nun an der HA größere RBZ und lässt sonst alles gleich würde sich quasi die zu erzeugende Spannkraft am Backen größere werden. Allerdings mit dem Nachteil des tieferen Druckpunktes, da der HBZ mehr Flüssigkeit verdrängen muss. Also zwar alles einfache Physik aber man muss erstmal durch die Materie steigen und Festlegungen treffen was alles gleich bleibt und was verändert werden soll, kann doch nen bisschen tricky werden die Angelegenheit.

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  • Solange die Kraft im Fuß gleich bleibt, wird sich an der ganzen Sache nicht so viel ändern. Klar, durch einen längeren Hebel könnte man mehr Kraft aufbringen, nur steht da der Aufwand, meines Erachtens nach, im schlechten Verhältnis zum Nutzen.
    Warum dann nicht gleich einen Bremskraftverstärker?


    Wissen hat eine wunderbare Eigenschaft: Es verdoppelt sich, wenn man es teilt.

  • @ Benni und Hotwheelz:


    Kein Sorge, wie oben bereits erwähnt, halte ich Betrachtungsweisen über die Leistungsberechnung auch nicht wirklich für Zielführend.


    Ich wollte es nur erst einmal richtig stellen.


    Wichtiger ist, das habe ich auch schon angeschnitten, die hydraulische Übersetzung. Nichts anderes also, als Bennis Link mit der hydraulischen Presse


    auch beschreibt. ;)



    Mich würden ja Erfahrungsberichte auch immer noch interessieren! :winker:

  • Beitrag von Hemi595 ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor aus folgendem Grund gelöscht: zu früh abgeschickt ().
  • ...5 Jahre später...



    Ich fahre seit über 3 Jahren Scheibe vorn, HBZ und Trommel hinten quasi original.

    Und das bremst sich gut, aber ich mache mir gerade mal wieder Gedanken, wie man den Bremsweg verkürzen kann.


    1. Ich finde den HBZ zu klein, das Ansprechverhalten der Bremsen könnte früher sein, der Druckpunkt knackiger.


    2. Der Bremsweg müsste kürzer zu machen sein, bei so einem leichten Auto!


    Daraufhin habe ich angefangen mir mit Rechenspielchen die letzten 2-3 tage zu vertreiben.


    Ich habe mal alles zusammengetragen, was relevant sein könnte:

    Durchmesser Bremstrommel 601/1.1 - 200mm

    Durchmesser Bremstrommel VW Golf 3 200mm

    Durchmesser Bremstrommel VW Golf 1,2 - 180mm

    Durchmesser Bremsscheibe 1.1 - 230 mm

    Durchmesser Bremsscheibe VWII (nachfolgend GTI genannt) - 239mm

    Durchmesser Bremsscheibe VW Scirocco 16V - 256mm

    Durchmesser Bremsscheibe Skoda Favorit - 236mm

    Durchmesser Bremsscheibe VW hinten - 226mm

    Durchmesser Bremscheibe 353W - 238mm

    Durchmesser Bremstrommel 353 - 230mm


    Durchmesser RBZ 601v - 22,2 mm

    Durchmesser RBZ 601h -15,87mm

    Durchmesser RBZ 1.1h - 19,04mm

    Durchmesser RBZ VW Trommel h - 17,6mm (ohne BRV 14,3 mm)

    Durchmesser RBZ GTI - 48mm

    Durchmesser RBZ 16V - 54mm

    Durchmesser RBZ Favorit - 54mm

    Durchmesser RBZ 1.1v - 46mm

    Durchmesser RBZ VW Scheibe h mit ABS - 38mm

    Durchmesser RBZ VW Scheibe h ohne ABS - 36mm

    Durchmesser RBZ 353 - 25,4mm

    Durchmesser RBZ 353W - 34mm


    Anschließend habe ich für alle möglichen Kombinationen die statische Verteilung des Bremsmomentes berechnet und das Gesamtmoment für diverse Kombinationen im Verhältnis zur Serienbremse Trabant 601 errechnet.

    Bremskräfte dynamisch zu berechnen wäre für mich auch interessant, das erfordert aber die Höhe des Fahrzeugschwerpunktes und die ist nicht so einfach aus den Fingern zu ziehen.


    Ich habe ein einheitliches μ für alle Reibpaarungen genommen und mich am Wert aus der Trabant Reparaturhandbuch von 1978 orientiert. Weiterhin habe ich in meinen Berechnungen stets mit einem Leitungsdruck im Bremssystem von 15bar gerechnet, weil das der Umschaltdruck vom DUO-Druckminderer am 1.1er ist.

    Genauer wären 14bar, danach wird der Druck an der Hinterachse nur noch um 0,34bar/bar erhöht. Da es diese Geräte nicht mehr gibt, habe ich zu VW geschielt, wo es BRV's gibt die bei 15bar umschalten und den Druck dann um 0,3bar/bar erhöhen.

    Letztlich dient der Wert nur der Vergleichbarkeit und hätte beliebig skaliert werden können.

    Die zu überwindende Federkraft der Rückholfedern in den Trommelbremsen habe ich vernachlässigt.

    Nachfolgend C beschreibt den Bremsenkennwert. Je nach Literatur gibt es da Abweichungen.


    Meine Rechenwerte sind also:

    μ = 0,35

    p = 1,5 N/mm²

    k...Anzahl wirksamer Reibflächen

    C(Simplex) = 1,8

    C(Duplex) = 3

    C(Scheibe) = k*μ


    Berechnungsformeln sind simpel: FU - Umfangskraft, FRZ - Spannkraft der RBZ, ARZ - Fläche der RBZ, M - Bremsmoment, r - wirksame Hebellänge


    FU = FRZ * C FRZ = p * ARZ M = FU * r


    Vorderachse:

    M(601) = 174,184 Nm | M(GTI) = 172,902 Nm | M(1.1) = 151,815 Nm| M(GTI/256mm) = 190,003 Nm| M(16V) = 228,45 Nm | M(Favorit) = 206,807 Nm | M(353) = 262,221 Nm | M(353W) = 186,85 Nm


    Hinterachse:

    M(601) = 53,408 Nm | M(1.1) = 76,88 Nm | M(G3;BRV) = 65,687 Nm | M(G3) = 43,364 Nm| M(G1;BRV) = 59,118 Nm | M(VW36) = 96,189 Nm| M(VW38) = 105,983 Nm


    Gesamtfahrzeug:

    Bremskombination v/h Bremsmomentenverteilung, statisch [Nm] wirksame Hebellänge v/h [mm] Rating [%]
    601 76,53/23,47 100/100 100
    GTI/601 76,40/23,60 91/100 99,44
    1.1 66,38/33,62 87/100 100,4
    GTI/1.1 69,22/30,78 91/100 109,75
    GTI/G3BRV 72,74/27,53 91/100 104,83
    GTI/G1BRV 74,52/25,48 91/90 101,95
    GTI/VW36 64,25/35,75 91/90 118,24
    GTI/VW38 62,00/38,00 91/89 122,54
    Favorit/1.1 72,90/27,10 86/100 124,65
    Favorit/VW36 68,25/31,75 86/90 133,13
    Favorit/VW38 66,12/33,88 86/89 137,43
    16V/VW36 70,37/29,63 95/90 142,64
    16V/VW38 68,31/31,69 95/89 146,94
    353/1.1 77,33/22,67 115/100 148,99


    Die größten Überraschungen, rein von den Momenten - thermische Belastbarkeit, Ansprechverhalten und Dosierbarkeit mal außen vor gelassen :

    - Trommelbremse 353 haut alles weg

    - 4Kolben-Festsattel 353W ist kaum stärker als GTI-Bremse und deutlich schwächer als 353 Trommel

    - GTI ist etwas schwächer als 601 Trommel


    Nicht überraschend:

    - Scheibenbremse hinten ist in Verbindung mit der üblichen VWII-Scheibenbremse vorn überdimensioniert


    Zur Auswertung meiner Ergebnisse:

    - je geringer das Bremsmoment hinten, desto stärker nickt das Fahrzeug, durch das Nicken wird die VA weiter be- und HA weiter entlastet, die Gewichtsverteilung verschiebt sich nach vorn und die "erleichterte" HA kann noch weniger Bremskraft übertragen

    - je höher die Bremskraft hinten, desto schneller wird die übertragbare Kraft überschritten und desto eher neigt das leichte Heck des Trabant zum überbremsen. D.h die HA blockiert vor der VA. Blockieren bedeutet Haftverlust und führt zu Schleudern. Das ist sehr gefährlich! Hier sind Bremsdruckminderer oder Bremsdruckregelventile unumgänglich. Diese sorgen dafür, dass die HA nicht blockiert.

    - die statische Bremsmomentverteilung sollte 2/3 -1/3 (v - h), idealer Weise 70/30 sein

    - die wirksamen Hebellängen sollten idealerweise vorne/hinten gleich sein


    Es ist durchaus sinnvoll hinten größere Bremsen zu verbauen, die mittels BRV in ihren Schranken gehalten werden, um dem Ausfedern der HA möglichst vorzubeugen.

    Denn über 4 Räder lassen sich Bremskräfte besser verteilen, außerdem ist von Vorteil noch Reserven für die Aufnahme von Seitenführungskräften zu behalten. Ein Reifen kann 100% Kraft übertragen, wenn dafür bereits 85% für die Übertragung der Bremskräfte benötigt werden, bleiben nur noch 15% für Seitenführungskräfte (Lenken, Kurvenfahrt, Seitenwind etc.)

    Darum ist es nicht sinnvoll einem Überbremsen der HA durch eine möglichst kleine HA-Bremse vorzubeugen. Sinnvoller ist dem entgegen zu wirken, indem der Druck auf die Hinterachse limitiert wird, bevor diese überbremst.

    Härtere Fahrwerke wirken dem Ein-/Ausfedern natürlich zusätzlich entgegen.

    Nur durch eine ausgeglichene Bremsbalance lassen sich Bremswege effizent verkürzen.


    Meine Gedanken:
    Warum fahren nicht viel mehr sportlich ambitionierte Trabantfahrer - gerade auch im Rennsport - mit Girling 54 Sätteln? Sei es in Kombination mit 239mm Scheiben, ähnlich dem Skoda Favorit oder mit den größeren 256mm Scheiben wie im Scirocco 16V. Letzteres bedingt leider meist wenigstens 14" Felgen.

    Die ließen sich jedoch gut mit hinteren Scheibenbremsen kombinieren und würden einen ordentlichen Zuwachs an Bremsleistung für das gesamte Fahrzeug bedeuten.


    Wenn Scheibe hinten, dann sollte man nach den alten Sätteln ohne ABS schauen, deren Bremskolben(36mm) >10% kleiner sind als die typischen G3/G4 Teile. Man sollte auf jeden Fall aufpassen, dass man nicht noch größere Sättel erwischt, die es auch gibt. Z.b. 41mm Unbedingt BRV verbauen!

    VW selbst hat die Scheiben hinten nur in Kombination mit größeren Scheibenbremsen vorn ab Girling54 Sätteln mit 256mm Scheiben verwendet, Zugegeben verwendet VW hinten jedoch bei leistungsstärkeren Fahrzeugen teilweise auch unterdimensionierte Bremsen (aus Kostengründen?), das ist also nicht unbedingt eine sinnvolle Referenz.


    VW Trommeln hinten kann man machen, aber der Einsatz der RBZ aus alten 601 oder 1.1ern bringen mehr Bremsleistung und sind einfacher getauscht. Egal ob die größeren Trabant RBZ oder die VW Trommeln, ein BRV sollte zum Einsatz kommen. Es sei denn man nimmt die VW RBZ, d=14,4mm aus alten VW ohne BRV und verschenkt Bremsleistung.


    Fazit: Ich baue jetzt erst einmal BRV + 19er RBZ hinten ein und beschäftige mich mit dem Thema HBZ.

    Girling54 vorne schiebe ich erst einmal etwas vor mir her. Geld, Zeit, Prüfer...muss ja alles stimmen.


    Ich fand meine Rechenspielchen nur zu interessant, um sie nicht mit euch zu teilen. Vielleicht bringt es einem ja etwas.


    Viele Grüße!

  • Ui, viele Zahlen, zu viele für die Uhrzeit und das kleine Display hier.

    Kleiner Einwurf: die Golf 3 Trommel (200x40) gibt es auch mit 15.89mm RBZ im Lupo.

    „Die Zensur ist das lebendige Zeugnis der Großen, dass sie nur verdummte Sklaven treten, aber keine freien Völker regieren können.“

    (Johann Nestroy)


  • moin, Ich will ja nicht nerven, aber für die VW Trommel gibt es 4 verschiedene RBZ`s, damit kann man sich das Bremsmoment basteln wie man lustig ist. Und die Idee mit der 256er Scheibe hatte Ich auch, aber da würde Ich Mir schon Gedanken machen ob die 4 popeligen 8er Schrauben am Adapter das auch aushalten und ob das die Prüfergemeinde auch absegnet?


    Und mit den 155er Spalttabletten kann nur so viel bremsleistung in form von Haftung übertragen werden wie es die Reifenaufstandsfläche zulässt! Ich kann auch 300er Scheiben einbauen, wenn das Rad blockiert weil die Haftung am Reifen abreißt ist schluss mit Bremsleistung.


    Ich denke mit der 12er Scheibe und einem Belag mit knapp 0,4-0,45 Reibwert kann man mit normaler Pedalkraft den Reifen locker ans schwitzen bekommen, da würde jede Leistungsverbesserung am Bressystem rein garnichts bringen. Es sei denn man erhöht die Reifenaufstandsfläche, was aber für die Pappe in Form von Reibungswiderstand im Fahrbetrieb wieder Kontraproduktiv ist?



    Aber Hut ab zur Berechnung! Hab Ich mal bei für meinen Problemrover gemacht.

  • Warum soll das mit der 256mm nicht halten? Es geht auch mit na 280mm!

    Aber Größe der Bremse ändert ja nicht zwangsweise ein besseres Bremsvermögen.

    Wichtig zB gute Scheiben und Belege, optimale Reifenbreite und vernünftiger Querschnitt der Reifen und vor allem ein guter Reifen.

    Die Rundstreckenautos haben auch nur Scheibe vorn meist die Golf1 und hinten Trommel, aber 175er Slicks. Das bremst schon ordentlich. Ab einem gewissen Punkt blockiert es ja nun Mal und das tut's auch bei der kleinsten Scheibe.

  • Da Ich ein großer Fan von großen Bremsen bin mal ein aktuelles Beispiel.


    Renault Clio A mit 239x12 serie, umgebaut auf 258x20 belüftet vom 16V.


    Reifen sind immernoch Serie, 165/60 14. Bremskolben auch gleich da die Sättel baugleich sind, nur Scheibe und Sattelträger größer.


    Druckpunkt ist gleich, Bremsleistung ist durch den längeren Hebelarm deutlich besser als vorher! Bessere dosierbarkeit!


    Problem? Das Rad blockiert an der gleichen stelle, nähmlich da wo die Haftgrenze erreicht ist!


    Mein Fazit: große Bremse fährt sich im Alltag besser, aber um den realen Bremsweg zu verkürzen sind breitere Reifen sinvoller!


    Das Gleiche ist an unseren Rovern von 260 auf 280mm umbgebaut, bei unserem Mustang von 316 auf 336mm umgebaut. Schöneres bremsen aber gleicher Bremsweg durch Haftung vom Reifen.


    Bei der Hinterachse kann Ich Dir nicht ganz folgen. Ich weis nicht was du mit Bremskraftregler meinst? Diese Regler sind einfache Reduzierstücke die durch Querschnittsveränderung den Druck am Zylinder begrenzen. Was genau soll sowas bringen? ein größerer oder kleinerer Kolben macht nichts anderes. Einfach den Druck auf den Backen/Belag erhöhen oder reduzieren. Die 180er Trommel vom polo reicht völlig aus um den Trabant in jeder Lebenslage zum stehen zu bringen, wer mehr Dunst will baut eben den 17er oder 19er RBZ ein.


    Was natürlich sinnvoll währe, währe vorne Girling 256 und hinten Golf Trommel 200 mit 19er Zylindern. Aber wie gesagt hätte Ich da bedenken wegen der Adapter vorne?


    @ Trobi: Wenn es die Möglichkeit gibt dort eine 256er Scheibe zu verbauen und das mit segen von der Dekra, dann sag Mir wo! Denn das war mein ursprünglicher Plan! Vor allem gibts da schöne Scheiben mit gebohrten Töpfen.

  • Die Bremssättel vom Scirocco 2 gibt es sowohl für die 239mm als auch für die 256mm. Es ändert sich im Radius doch nur um 8mm was soll da nicht halten? Die Reifenbreite hat dort einen größeren Einfluss auf die wirkende Kraft als die 8mm. Und Reifenbreite ist ja kein Maximum vorgegeben!

    Wenn die Kräfte so viel größer wären, würde der Lochabstand der Sattelträger auch anders sein, wie es beim Passat 35i zB ist. Bremse ist genauso groß aber weil dort andere Massen gebremst werden ist dort der Lochabstand statt 72mm glaube um 10 oder 20mm vergrößert worden.

  • Tropi, verguck Dich da nicht! Die popeligen 8mm mit einer um 26% größeren Kolbenfläche kann unter umständen 100% mehr Bremsmoment erzeugen! Sofern der Reifen es überträgt zerren die Bremskräfte in Drehrichtung volles Programm an dem Adapter der sich ja mitdrehen will. Und der Reifen wirkt auf die Nabe, die vom Sattel selbst komplett gelöst dreht! Also mit 185er Reifen mit einer vernünftigen Mischung und der 256er Bremse würde Mir das angst machen auf die 8er Schrauben zu hoffen die mit voller Hebelkraft beaufschlagt werden!

  • Scirocco 2 hat meines Wissens entweder Girling 48 + 239mm Scheibe oder Girling 54 + 256mm Scheibe.

    Von der Kombination Girling 54/236mm Scheibe habe ich bisher nur von den alten Skodas gelesen.

    Die Zahlen 48, 54 stehen dabei für den Kolbendurchmesser. Die Sättel werden auch immer nach ihren Kolbendurchmessern bezeichnet, nicht durch den Durchmesser der Bremsscheiben.


    Aber es stimmt, beim Scirocco schraubst du kurz gesagt die Girling 48 ab und ersetzst sie durch die größere. Fertig.

    Aber dort werden die neuen auch direkt am Achschenkel verschraubt, ohne Adapter.

    Man müsste also für den Adapter wenigstens einen rechnerischen Nachweis bringen, dass die Flächenpressung durch die Verschraubung weiterhin ausreichend ist.

    Wichtig: Schrauben übernehmen keine Kräfte quer zu ihrer Längsachse! Sie sorgen nur durch das aufeinander pressen zweier Flächen für eine Reibkraft zwischen den beiden Flächen, die größer ist, als die maximale Kraft in Querrichtung.

    Ich habe die Bremsmomente für je eine Bremse vorne bei 15 Bar Leitungsdruck in den Kombinationen G48+239mm(GTI), G48+256mm(GTI/256), G54+239mm(Favorit) und G54+256mm(16V) ausgerechnet, da könnt ihr einen Vergleich dieser Bremsen ziehen.

    M(GTI) = 172,902 Nm| M(GTI/256mm) = 190,003 Nm| M(16V) = 228,45 Nm | M(Favorit) = 206,807 Nm |

    Bei den Girling 54 Sätteln vorn würde ich je nach Scheibe hinten Scheiben verbauen, mit 36er oder 38er Sätteln. Selbst mit 19er RBZ in der 200er Trommel verschenkst du Bremsleistung, Bremsbalance (siehe Tabelle Favorit/1.1) und damit Bremsweg!


    ruckzuck84

    Wenn du nur vorher eine immer größere Bremse verbaust, wirst du keinen deutlich kürzeren Bremsweg erzielen. Du erreichst nur, dass sie VA tiefer einfedert und die HA weiter entlastet wird. Du hast zwar vorne eine höhere Bremskraft, verlierst aber hinten und hast so kaum Zugewinn.

    Das meine ich mit Bremsbalance.


    Druckbegrenzer, Druckregler etc. gibt es in verschieden Bauweisen.

    Eine ist hier gut beschrieben:

    https://www.offroad-forum.de/v…e30ed136fec1ad4383d009fd7

    Dieses sperrt ab einem bestimmten voreingestellten Druck den Durchgang zur hinteren Bremse und öffnet erst wieder wenn der Leitungsdruck vom HBZ den Schaltdruck wieder unterschreitet.

    Das sind typischerweise Rennsportteile.


    Andere sperren die Leitung nicht komplett, sondern drosseln den Druck am Ausgang ab einem bestimmten Schaltdruck. Die gibt es auch einstellbar (LAD=Lastabhängige Druckregelventile) oder mir festem Kennwert, wie im Scirocco 16V oder Trabant 1.1.

    Z.b. Duo-Druckminderer im 1.1:

    Wenn der Schaltdruck von 1,4 N/mm^2 (14bar) erreicht wird, wird der Druck weiter nur noch um 34% erhöht.

    Liegt der Leitungsdruck bei 60bar heißt das, hinten liegen nur 14 + (60-14)*0,34 = 29,64 bar an.


    Wenn du mit Druckminderern+größeren Bremsen arbeitest, hast du also bei niedrigen Leitungsdruck mehr Bremskraft an der HA, als mit kleinen Bremsen, verhinderst aber das Blockieren bei hohem Leitungsdruck. Damit kannst du dem Ausfedern der HA wieder entgegen wirken, hast weniger dynamische Achslastverschiebungen, kannst mehr Bremskraft hinten übertragen und verkürzt deinen Bremsweg.

  • TOP! Ich weis ja was du meinst. wenn Ich vorne größer bau dann meistens weil die Serienbremse thermische Probleme hat! Das problem ist doch bei vorne größer das die VA weiter eintaucht? was will ich dann hinten mit mehr? desto mehr vorne eintaucht desto "leichter" wirds hinten. Das bedeutet das Ich immer mehr begrenzen mus um die HA vorm blockieren zu schützen. also kann ich die Hinterachsenverbesserung nur nutzen so lange ich mit Omafuß fahre, so wie ich die stärkere Bremse vorne auch nutze bringt es hinten nichts mehr weil ich es nicht auf den Boden bekomme.


    einen Waagebalken bin Ich schon gefahren, schöne spielerei! Aber den Bremsweg kann auch das nicht verkürzen! wenn die HA an der Blockierbremse ist kannst du hinten erechnetes Moment haben wie du willst, es wird nicht übertragen! Nur im Alltag bei normalen Bremsungen ist das sinvoll.


    Girling 54 vorne währe echt cool, aber hinten ne scheibe brauch ich nicht, zumal ich die so weit zudrehen muss das es eben ist wie bei allen Golf 5, A3 usw. das durch die zu geringe Bremskraft die scheiben während der fahrt weggammeln. Und wer in Kurven bremsen muss weis was passiert wenn hinten zu viel Moment erzeugt wird.


    Im Alltag ist das alles richtig, aber bei einer Vollastbremsung musst Du hinten so weit zumachen das die "große" Bremse hinten nichts an Mehrwert bringt.