Hilfe bei Tuning und TÜV!?

  • Hallo Forengemeinde,


    ich möchte gern meinen Trabant 601 zum Retro umbauen und stecke derzeit mitten im Neuaufbau.
    Da ich kurz vor den Karosseriearbeiten stehe, habe ich mich heute Vormittag persönlich bei der Dekra in Erfurt vorgestellt und mein Anliegen und meine Vorstellungen vorgetragen. Ich musste sehr schnell feststellen das derartige Eintragungen wie tieferlegung, Auspuffveränderung fast unmöglich ist. Als ich das Thema mit dem Auspuff ansprach, dachte ich das der Prüfer mir den Kopf abreißt! So wie ich mein Trabi herrichten möchte, ist eine Eintragung nicht möglich.


    Mein Projekt: Retro umbau mit 120mm TF Blattfeder vorn und hinten und ausgestellte Wartburgfelgen.


    Zum Thema Auspuff durch das Geweih, meinte er nur das es die Karosserie schwächt und er das so nicht einträgt. Eine andere Möglichkeit bleibt ja fast gar nicht, es sei denn man kann den Querschnitt des Auspuffrohres verkleinern.


    Selbst bei den TF Blattfedern benötige er wohl sog. Materialgutachten über die Festigkeit. Zudem ändert sich ja auch der Sturz und das wäre nach seiner Meinung nach nicht zulässig! Also somit momentan auch nicht Eintragungsfähig!


    Zum Schluss meinte Er, das ich dann wieder 30 Jahre warten müsste um ein H-Kennzeichen zubekommen!


    Ganz ehrlich, momentan weiß ich nicht wirklich weiter!


    Da sicherlich einige Forenmitglieder das selbe Problem hatten, hoffe ich das Ihr mir evtl. weiterhelfen könnt oder mir einen TÜV-Prüfer in und um Thüringen empfehlen könntet!



    LG Ben

  • Also das mit der TF kann durchaus sein das du das so nicht eingetragen bekommen wirst, aber wohl eher weil du damit zu wenig bodenfreiheit haben könntest, jedoch ne TF70 ist kein Problem.
    Das mit der Sturzkorrektur sollte auch kein Problem sein. Gut mit dem Auspuff durchs Geweih das muss er nicht unbedingt abnehmen aber es gibt Leute die das abgenommen bekommen haben. Ich würde sagen informiere dich mal bei nem anderen Prüfer.
    Oder schau wer hier im Forum aus deiner Nähe ist, die Umbauten gemacht haben und frag Sie, bei welchem Prüfer die waren.

    Wo ein Wille ist, ist oft auch ein Weg, du musst nur den richtigen Weg finden und manchmal macht auch die Art, wie man mit dem Prüfer spricht auch viel aus.
    Oder du informierst dich zu allem was du vor hast hier im Forum und mit den Erfahrungen ( Vielleicht auch Bilder, wie es denn gemacht wird oder Kopien von anderen Fahrzeugscheinen ) setzt dich mit dem Prüfer nochmal hin.

  • Nein! Setz dich mit dem Prüfer besser nicht nochmal hin, der hat AUCH schlicht keine Lust auf so einen Umbau sonst hätte er dir das anders erklärt! Die Leute halten quasi ihren Kopf dafür hin das Sachen die sie eintragen so auch richtig sind - und wenn der auf so ein Auto kein Bock hat, dann macht der das auch nicht. Scheißegal obs woanders geht, ob du Zettel dafür hast oder nicht.


    Zur Sache: TF120 sollte gehen - Auspuff durchs Geweih wird schon sehr schwierig wenn überhaupt. Da hatte dein Prüfer schon Recht. Musst du schauen wie tief das Rohr mit deiner Feder hängt, evt geht es wenn du es nur mit einem Flexrohr über den Querlenker legst. Bei TF120 müsste das reichen. Originale Felgen vom Wartburg sollten auch gehen, ggf mit Spurplatten vorn!


    Fazit: zunächst erkundigen welcher Prüfer in Frage kommt - der ggf. auch ein wenig Interesse an sowas hat.
    Dann mit dem Prüfer sprechen was geht und was nicht, ggf Kompromisse finden, oder erklären lassen was er lieber hätte.
    Dann Umbauen, und dann klappt es auch mit der Eintragung.


    Im Raum Zwickau oder Magdeburg kann ich dir wen nennen - aber in Erfurt kenn ich mich nicht aus.


    PS: H-Kennzeichen kriegt er so wahrscheinlich wirklich nicht - warten musst du aber nur 20 Jahre.
    Denn zwar muss das Fahrzeug 30 Jahre alt sein, Umbauten gelten aber als Zeitgenössisch wenn sie selbst min. 20 Jahre alt sind.

  • ... das mit den Umbauten und den 20 Jahren stimmt ab 2012 so nicht mehr - hier gelten jetzt auch 30 Jahre ;)



    @Ben2008 ... hast du denn einen beliebigen TÜV-prüfer gefragt, oder einen Prüfingeneur? Nur ein Letztgenannter darf nämlich solche Umbauten abnehmen. Ansonsten macht auch oft der Ton die Musik. Wenn da jemand kommt, der sagt, "Will meinen Trabant tieferlegen, den Auspuff durchs Geweih, da flexen, dort flexen... usw." ... versetzt euch mal in die Lage des Prüfers. Würdet ihr ALLES abnehmen, wenn IHR es im Unfallfalle VERANTWORTEN müsstet? ;)

    :aicke: TRABANT - mehrfach Alpenerprobt
    Wos´n doa loooohhhhs??? :aicke:

  • Moin Moin ich mische mich mal ein :thumbup:


    also ich habe ne TF vorne von 120mm und hinten von 100mm alles eingetragen mit geänderten Stoßdämpfern .... Bei der Dekra damit das alles auch Hand und Fuß hat ....


    Auspuff alles original gelassen ist noch genug Luft nach unten :thumbup: und ich fahre sogar noch oft gut beladen durch die Gegend :love:


    Klar aufpassen muss man schon mit Bordsteinen, Löchern oder ähnlichem aber es geht und das auch offiziell


    Aber warum willst du auch den Auspuff durchs Geweih ärgern ??? also das versteh ich auch gar nicht ?( zwecks Wassereintritt, Korrosion und eben der angesprochene Stabilität ???

  • also ich hab mit eingetragener 120tf noch ungefähr 9 cm bis zur tiefsten stellen am auspuff...


    und hinten sind es ca 100.


    also auch da ist noch genug platz, und auf normalen straßen kann ich ganz normal fahren, ohne aufsetzen... und das selbst aufm dorf.

  • ... das mit den Umbauten und den 20 Jahren stimmt ab 2012 so nicht mehr - hier gelten jetzt auch 30 Jahre ;)


    @Ben2008 ... hast du denn einen beliebigen TÜV-prüfer gefragt, oder einen Prüfingeneur? Nur ein Letztgenannter darf nämlich solche Umbauten abnehmen.


    Gut berichtigen wir uns Gegenseitig: Die Änderung der Umbaufrist kenne ich nicht, kann aber gut sein.


    Ein Prüfingenieur (PI) jedoch darf genau solche Umbauten NICHT abnehmen! Der Prüfingenieur darf nur nach §19 - also mit Teilegutachten abnehmen. Die wirste für den Trabi aber nicht kriegen. Was du meinst TrabsCapri, ist ein amtlich anerkannter Sachverständiger - der darf dann nämlich auch nach §21 ein Gutachten für eine Einzelbetriebserlaubnis erstellen. Notfalls reicht auch ein sogenannter Sachverständiger "mit Teilbefugnis". Die Einschränkungen bei ihm beziehen sich nur auf Fahrzeuge die völlig neu in Verkehr gebracht werden sollen. Da der Trabi ja schonmal zugelassen war ist es egal ob man einen aaS oder einen aaSmT findet. Sachverständiger ist aber das Zauberwort!


    Nachtrag zu den Maßangaben: Natürlich fallen die Federn auch stark unterschiedlich aus - je nach Schmied!
    Sich nach anderen zu richten kann(!) hier also schief gehen.


    Auf jedenfall dürfte es aber ohne Geweihdurchbruch gehen!

  • Hallo,


    vielen Dank für eure Antworten!Das beruhigt mich schon sehr, das ich den Auspuff nicht direkt durchs Geweih legen muss! Hier im Forum wird ja empfohlen das man ab einer TF 100 den Auspuff andersweitig verlegen soll! Wie gesagt sind meine aller ersten Erfahrungen mit Trabant und Tuning.


    TrabsCabri... also mit den Herrn Fuchs (normaler Prüfer) von der Dekra habe ich schon seit mehreren Monate Emailkontakt, da ich mich schon im Vorfeld informieren wollte. Im Gespräch habe ich Ihm nochmals in einen freundlichen Ton, sachlich das Vorhaben geschildert und mich auch über alternativen informiert! Selbst die Sturztkorrektur kam nicht gut an. Ich hatte das Gefühl, das er das "Tuning" am Trabi verachtet. Dabei würde ich ja nur das Fahrwerk verändern und Wartburgfelgen fahren, alles andere bleibt Original.


    Ich bin nicht mit der Tür ins Haus gefallen von Wegen: Ich will die Veränderung und Sie müssen das Eintragen!


    Im Gespräch sagte er mir, wenn ich Ihm ABE`s und Materialgutachten vorlegen würde, dann steht der Eintragung nix im Wege!


    Matze78 hat mir schon den Tipp gegeben, das ich mich an die Dekra in Saalfeld wenden solle, da wäre die Eintragung wohl kein Problem! Werde mich dort aber erst informieren.


    MFG

  • also Stuko habe ich auch nicht verbaut denke der Sturz ist passabel so wie er ist und mit den Gutachten hast natürlich Recht die sollten sein ... Mein Dekra Mensch hat auch keine genaue Tiefe eingetragen eben weil jede Feder doch anders ausfällt und vor allem sich noch setzt ...

  • Der Beitrag ist ja schon etwas alter aber ich hab auch ein paar Erfahrungen zu diesem Thema.
    Vorn hab ich ne TF70 und hinten 60er Federn. Beim ausmessen der Radkastenhöhe ist er vorn ca. 70mm gekommen, aber hinten nur so 35mm. Vorn unterm Mittelrohr hatte ich noch knapp 60mm, daraus folgte keine Abnahme. Also hab ich klassisch den kompletten Auspuff hoch verlegt. Vorschalldämpfer zum Krümmer hin ca. 20mm gekürzt und Halter zum Getriebe geändert und alle weiteren Gummis nach hinten gekürzt. Somit habe ich meine vorgeschriebenen 80mm Bodenfreiheit hergestellt.
    Die DEKRA war zufrieden.