Federgabelbuchse zu klein? Verschiedene Durchmesser?

  • Werde die anderen straffer lassen, den bereits ausgeriebenen aber trotzdem verwenden. Danke für die Hilfe.


    Wie weit wurden die Buchsen bei einem Neuwagen denn von Werk aus aufgerieben?

    Mich wundert es nur, dass sowohl WHIMS als auch die Reparaturanleitung sie weiter aufreiben. Vor dem Hintergrund der Mangelwirtschaft und des hohen Aufwands (Aus- und Einbau der Teile) ist es für mich total unlogisch eine Anleitung herauszugeben, die quasi Ausschuss produziert (Haltbarkeit von ein paar Monaten). Dies würde ja eher in die heutige Zeit passen ?

  • Ich denke das fast alle das falsch machen!


    Das WHIMS ist Sekundärliteratur. Sicher gut aber auch nicht allumfassend.


    Die Buchsen müssen natürlich so aufgerieben werden das man sie von Hand spielfrei drehen kann, aber auch nicht zu leicht. Soweit hat das WHIMS recht.


    Was kaum jemand weiss, die Buchsen sind vor der Montage in Ölsuspension zu tauchen und einzuweichen. Das ist eine Anweisung von Sachsenring!


    Damit ist dann ein "trocken" einbauen und aufreiben garnicht möglich.

    Und wenn man dann spielfrei und von Hand drehbar aufgerieben hat, dann geht da auch nichts so schnell kaputt, die Lenkung geht leicht wie eine Servo und kommt auch "willig" aus einer Kurve raus zurück.


    Soviel dazu.......

  • Ich behaupte jetzt mal das die meisten das aufreiben überhaupt nicht ordentlich hin bekommen. Es ist nämlich sehr schwierig eine tragende Fläche mit der verstellbaren Reibahle zu schaffen, in vielen Fällen wird das konisch und fängt an zu rattern. Das ist der eigentliche Grund warum die Buchsen dann nicht lange halten. Eine ordentlich gemachte Buchse hält auch lange wenn die von Anfang an leichtgängig ist und schont nebenbei auch das Lenkgetriebe, welches eine schwergängige Achse überhaupt nicht lustig findet.

    Ihr könnt ja eure arbeiten mal ab tuschieren.8o

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  • Was kaum jemand weiss, die Buchsen sind vor der Montage in Ölsuspension zu tauchen und einzuweichen. Das ist eine Anweisung von Sachsenring!

    Durch die Ölsuspension quillt das Material auf und der Durchmesser wird kleiner. Folglich müsste eine trocken ausgeriebene Buchse, die spielfrei ist, durch das nachträgliche Fetten und durch Feuchtigkeit fester sitzen als im Trockenen Zustand?!

  • Das ist der Punkt, dass meist geeiert wird beim reiben. Standbohrmaschine oder sich was bauen, wo die Ahle geführt wird. Rattern sollte das eigentlich nicht so schnell, durch die 5 Klingen. Man reibt ja mit geringer Schnittgeschwindigkeit.

    PS das mit den einweichen ist mir neu, hat das eher damit was zu tun, dass die keine Feuchtigkeit mehr ziehen kann und somit klemmt, hat man ja früher oft gehört, dass nach längerer Regenfahrt die Lenkung schwerer wurde.

  • Wenn man es ganz korrekt machen wollte, müsste man die Buchsen auf der Drehbank aufs Maß reiben und dann passend dazu die Fläche zur Federgabel entsprechend plan drehen. Wenn die Fläche beim von Hand austreiben nicht mehr korrekt winklig zum Federgabelschaft ist, trägt sie die Last auch nur einseitig und belastet dementsprechend den Federgabelschaft auch einseitig.

    Man sollte also nach dem Reiben zumindest überprüfen ob Federgabelteller rundum gleichmäßig aufliegt.

  • Ja ich mache das auch maschinel. Mit einem Windeisen rattert es immer. Die Drehzahlen von Hand und die Führung sind mit den Handreibahlen viel zu gering und unsauber.

    Anfänglich würden für die Arbeit auch "normale" Reibahlen genommen. Durch die höhere Anzahl Schneiden, ist dann auch ein halbwegs ratterfreies Reiben von Hand möglich.


    Das setzt aber ein vom Mass her neue Federgabel/Laufbolzen voraus. Was aber letztendlich nicht immer gegenben ist, daher ging man auf die verstellbaren Reibahlen über.


    Durch die Ölsuspension nimmt die Buchse sicher etwas auf, aber auch nicht soviel das sie aufgeht wie ein Hefeteig.

    Aber meiner Meinung nach immitiert das auch die Aufnahme und Ausdehnung die später nochmal durch das Fett erfolgt ohne das es dabei schmiert.


    Das heisst man hat es beim Einziehen schon einfacher und reibt dann die dezent gequollene Buchse auf und wenn man es dann verbaut und fettet, ist es so wie es sein soll. Auch wird dadurch eine spätere Aufnahme von Wasser deutlich reduziert.

    Es entfällt die Zwischenstufe wo man die trockene Buchse einzieht und aufreibt und dann erst fettet und sie möglichweise nachquillt und es dann wieder schwer geht.


    Die haben sich das ja nicht zum Spass ausgedacht. Das es später kaum einer gemacht und so viele Buchsen (privat) verbaut/verbraucht wurden, liegt auch daran, dass der Zugang zu Informationen nicht allen zugänglich waren und wenn die Werkstätten alle Tricks verraten hätten.....

    Und ich bin mir sicher dass das auch früher schon oft in den Werkstätten missachtet wurde, sei es aus Unkenntnis oder mit dem Wissen im Hinterkopf, das der Kunde dann früher wiederkommt ;)


    Ich wusste das bis vor ein paar Jahren auch nicht, kann mir jetzt aber erklären warum ich früher auch öfter an den Buchsen dran war.


    Ich kenne genug Fahrzeuge wo man kaum lenken kann weil das eben nicht fachgerecht gemacht wurde. Mit schon hier erwähnten Folgen wie vorzeitig verschlissenen Lenkgetrieben.


    Ist halt doch nicht immer alles so einfach wie es scheint und man kann eben doch nicht alles selber machen, einfach weil vielen z.b. das nötige Equipment und die Fachkenntnis fehlt.


    Ist wie mit dem Motor, zusammen stecken kann denn (fast) jeder........


    Mein Wort zum Sonntag.......macht was draus (oder auch nicht) :)

  • Für maßhaltig korrekte neue Laufbolzen habe ich eine Festreibahle mit der man sehr genaue Ergebnisse und eine hochwertige Oberfläche erreichen kann. Ist aber halt nicht verstellbar.

  • So ist es auch in den alten blauen Reparaturhandbüchern abgebildet.


    Wie so oft aber in der Mangelwirtschaft wurden später nur Symthome nicht Ursachen behandelt.


    Als es nur an die 300-500.000 Trabant in den 60ziger Jahren gab, hat man zu neuen Buchsen auch immer neue Federgabeln/Laufbolzen genommen.


    Als das Material knapper wurde, hat man nur noch neue Buchsen genommen wenn die Federgabel/Laufbolzen noch halbwegs rund aussahen und nicht zerfressen waren und hat dann mittels der verstehlbaren Reibahlen passend aufgerieben.


    Im Zuge von Regenerationen kamen ja dann auch die dünneren Laufbolen/Federgabeln und musste man die zwangläufig auf ein Zwischenmass wie 19,5 reiben. Und niemand hatte damals Reibahlen in 1/10 Abstufung im Kasten.


    Wenn ich neue Laufbolzen und Federgabel verbaue, dann nehm ich auf feste Reibahlen. :)

  • Momentan bin ich am zusammenbauen der Achskörper und habe arge Probleme bei der Federgabel und dem lenkbarer, da ich überall Spalten habe, nichts passt bündig aufeinander.


    Bei der Federgabel habe ich auf der einen Seite einen ziemlich großen Spalt zwischen Buchse und Teller. Liegt das an einem schiefen Ausreiben der Buchse? Wie soll ich das per Hand 90grad zur Achse exakt hinbekommen?


    Des Weiteren bekomme ich das Höhenspiel von Max. 0,1 mm nicht hin, da ich an verschiedenen stellen der Scheibe verschieden große Spalten habe. Größtes Problem ist, wenn ich auf unter 0,1mm gehe, dann liegen an einer Stelle Lenklager und Unterlegscheibe direkt aufeinander. Ist das Lenklager nicht plan? Oder die Unterlegscheibe? Die Problematik habe ich sowohl beim Lenklager als auch bei der Federgabel.

  • Hast Du mal versucht ein bis zwei Ausgleichscheiben weg zu lassen oder geht es da schon fest?

  • Ok. Ist es mit dem Spalt dennoch spielfrei? Dann Dichtung und Wurmfeder drüber und ggf einmal mehr abschmieren damit kein Dreck rein kommt.


    Vielleicht könnte durch die fehlende Auflagefläche eher ein Spiel entstehen.

  • Liegt das an einem schiefen Ausreiben der Buchse?

    Zu 90% ja.


    Wie soll ich das per Hand 90grad zur Achse exakt hinbekommen?

    Das ist recht schwierig, deshalb reibe Ich die Buchsen nur noch auf der Säulenbohrmaschine aus

    Ist das Lenklager nicht plan? Oder die Unterlegscheibe? Die Problematik habe ich sowohl beim Lenklager als auch bei der Federgabel.

    Wenn die Buchsen schief ausgerieben sind, kann da auch nix Plan aufliegen. Entweder damit Leben und das Spiel so gut es geht einstellen, oder nochmal neue Buchsen und die winklig ausreiben.

  • oder nochmal neue Buchsen und die winklig ausreiben.

    😉 ich wollte sie jetzt auch schon winklig ausreiben. Der Spalt zwischen Federgabel und Buchse ist nur bei der einen so. Die andere und beide Lenklager liegen gleichmäßig bündig auf. Trotz dessen habe ich diese Probleme mit dem Spalt bei den Unterlegscheiben. Ich werde es so lassen und mit dem höheren Verschleiß leben.

  • Mal eine Frage an die Expertenrunde


    Eigentlich wollte ich meine Buchsen auch demnächst erneuern ABER….


    Wenn ich das hier so alles lese das es mit den Handreibahlen Probleme gibt die Buchsen vernünftig auszureiben und nicht jeder eine Drehbank oder Standbohrmaschine Zuhause hat ist es ja als Leihe fast unmöglich das vernünftig und haltbar hinzubekommen.


    Was ist denn dann die beste Alternative=?


    Fertige Kits von TW, LDM Tuning und CO mit neuer Federgabel?

    Aber die müssen ja auch angepasst werden.

  • Oder Du suchst dir einen erfahren Hasen hier im Forum unter dessen Anleitung Du das machst. Ich habe meine Buchsen auch unter wachsamen Augen selber ausgetieben. Wir haben dazu verstellbare Reibahlen aus der Vorwendezeit benutzt. Ging astrein, Du brauchst vor allem Geduld. :)

  • Ich denke auch, man sollte da die Schimmel nicht scheu machen. Die Technologie mit der verstellbaren Reibahle ist uralt und hunderttausendfach bewährt.

  • Sehe ich anders, in der Industrie wird vorwiegend mit Maschinen Reibahlen gearbeitet, weil einfach die Oberflächen besser sind. Beim Trabant ist es nur ein schlechter Kompromiss. Wer glaubt mal eben 1mm aus reiben zu können der irrt gewaltig. Ergebnis sind Rattermarken und keine tragenden Oberflächen.

    Mittlerweile gibt es da auch einige Stolpersteine die das Ergebnis dann schlecht aus schauen lassen..

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  • Letztendlich wenn man keine anderen möglichkeiten hat bleibt einem wohl nichts anderes übrig als sich mit Handreibahlen, verstellbar oder nicht, zu behelfen um den Trabant am leben zu erhalten ;)