Was macht ihr denn gerade?

  • Ich hatte bei den original ummantelten Leitungen die letzten rund 20 Jahre genau 1 Ausfall, vor etwa 2 Jahren. Die Ersatzleitung, wenigstens knappe 30 Jahre gelagert, war und ist dicht.

    Deutlich mehr Probleme hatte ich dagegen mit aktueller Ersatzware vom Meter - an den beiden Spät-80ern . Diese Schlauchstücken wurden mitunter schon nach 1-2 Wo wieder undicht, insbesondere die Stoffummantelte Sorte (die's m.E. seinerzeit auch bei TW gab).

  • Alte Originalware würde Ich aber auch nicht unbedingt mehr verbauen, des öfteren wurde diese schon nach kurzer Zeit undicht, da der Gummischlauch im Inneren einfach zu alt ist.

    Das kommt von falscher Lagerung. Um Platz zu sparen, werden die Schläuche gern zum Ring geformt. Und wenn die dann nach vielen Jahren gestreckt werden, dann halten die nicht lange. Wir brauchen einen Händler, der die einschlägige DIN kennt und die Teile längs im Regal liegen hat.

  • Also bei mir hingen die Schläuche in der kühlen Werkstatt senkrecht an der Wand, es ist leider so, das Gummi der 30 Jahre und älter ist seine Eigenschaften verliert.

  • Da würde ich lieber nen Altbestand verbauen als den Schrott von TW. Hab vorsorglich immer Ersatz im Kofferraum ,aber noch nie gebraucht .

  • Das gilt für fast alle Kunststoff- und Gummiprodukte aus DDR-Zeiten und auch z.b. für frühe West-Tupperware...Das Meiste ist bei vernünftiger Pflege unkaputtbar und vor Allem auch im heutigen Alltagsgebrauch tausend mal stabiler. Ich beobachte diese "Problematik" schon eine Weile, und frage mich auch nach dem Grund...


    Angefangen beim Pneumant-Geschirr, welches meine Eltern seit ich denken kann neben Porzellan benutzen, und welches trotz abertausender Spülgänge wie neu ist - über uralte Gummiplanen aus DDR-Zeiten, Manschetten, Knöpfe, Regenjacken, die Reifen auf meinem Fahrrad, diverse Gummiteile am Trabant und auch am S51 - überall ist es gleich.

    Selbst die roten Originalkeder am Würdig 301 waren nach 50 Jahren Gebrauch noch butterweich und unter den Zierleisten in der selben Farbe wie an den Stellen, wo sie der Sonne ausgesetzt waren. Ein neuzeitlicher Gummischoner am S51 hingegen hielt nur eine Saison, ebenso eine "neue" Lenkmanschette am Trabant. Beides ist mittlerweile mehrere Jahre durch Originalteile ersetzt - welche einwandfrei halten.


    Auch bei DDR-Spielzeugen ist eine höhere Plastikqualität und weniger Verwitterung zu beobachten.


    Anderes Beispiel: Schlauchboote. Ein im Urlaub 2018 gekauftes Schlauchboot (220 Euro) eines Markenherstellers ist nach 2 Jahren ordnungsgemäßer Lagerzeit (dunkel, kühl und trocken) sowie wenigen Gebrauchsstunden bereits porös gewesen, das Gummi taugte nicht mal mehr zum rausschneiden von Unterlegstreifen o.Ä., da es sich beim geringsten Dehnen hell verfärbte.


    Vor knapp 3 Wochen habe ich dann in Rostock zufällig an der Straße einen eingestaubten, rechteckigen orangen Gummistoffsack stehen sehen, verschlossen mit zwei angenähten Gurten und darin ein gelbschwarzes 3-4 Personen-Schlauchboot aus DDR-Produktion samt Pumpe, Schnüren und Einlegeböden aus Holz, welches so verpackt perfekt in den Trabant-Kofferraum passte. An selber Stelle stand ein halbes Jahr zuvor schon ein neues Pouch-Hauszelt samt Originalrechnung...

    Zuhause hab ich dann alles ausgepackt, von der leichten Kruste nebst Ostseesand gesäubert und aufgepumpt - das Teil hielt eine Woche lang knallhart die Luft ohne Verluste, bis ich es wieder entleert und eingepackt habe. Außerdem stank auch nicht der ganze Keller nach Gummi wie beim neuen Teil.

    Optisch ist das Material identisch mit jenem an neuen Booten, auch von der Haptik typisches Schlauchboot-Material - nur: hält es halt.

    Auch alle Gummiösen und der schwarze Gummiboden für die Bretter sind weich, dehnbar und geschmeidig, das Boot ist seit der Reinigung wie neu. Der Originalpreis laut Aufschrift auf dem Sack: 815,00 Mark.


    Wenn man dann - wie ich - den Fachhändler im Angelladen darauf anspricht, kommen Ausreden wie "Da war damals ja auch vieeel mehr Chemie drin" oder "das war ja auch alles giftiger" - was ich in diesen Fällen aber nicht ganz glauben mag.

    Das moderne Boot hatte neben der schlechten Qualität praktisch ständig Ausdünstungen, selbst im Freien roch es nach Weichmachern o.Ä. - und nach 2 Stunden Paddeln hatte ich einen Tag später am Rücken sogar Hautirritationen - trotz Shirt. Ähnlich war es mit dem Gestank an den Gummistopfen/Überziehern für die Bowdenzüge am S51, welche kaum ein Jahr hielten und in der Sonne richtig übel rochen und klebten.


    Weder das Boot noch andere DDR-Gummiteile oder gar das Camping- bzw. Kantinengeschirr haben bei normaler Nutzung merkbare Ausdünstungen, Gerüche oder verursachen Hautreizungen bzw. allergische Reaktionen. Dementsprechen können diese Dinge ja wohl kaum schädlicher als die "tollen" und nach modernen Richtlinen hergestellten Neuteile sein, die ja schon bei Raumtemperatur nach Krebs riechen...so denke ich zumindest.


    Bleibt nur die Frage: Warum wird diese Qualität heute nicht mehr erreicht?

  • Das mag stimmen - aber es gibt ja auch Dinge, auf die eine lange Garantie gegeben wird, wie z.b. Tupper - und die trotzdem Qualitativ teils echt schlecht sind. Da hat der Hersteller doch vom 5. kostenlosen Umtausch innerhalb von 6 Jahren nix, wenn ich allein an meine Brotdosen zurückdenke.

  • Was lange hält, bringt kein Geld.

    Willkommen im Kapitalismus.

    Billig hergestellt und teuer verkauft, Hauptsache die Verpackung ist chick.

  • Ich wollts nicht sagen, aber ein Großteil der Gummiteile im Bereich Trabant (alte Lagerware aus DDR-Produktion) taugt heute genauso viel wie die ungarischen Nachbauten.

    Besonders die durch Bewegung belasteten Gummis wie Manschetten sind davon betroffen.


    Ich habe dazu erst vor ein paar Tagen ein Bild gepostet von einem DDR Gummirohrstück das kein halbes Jahr gehalten hat. Ähnlich der Gummi für die Verbindung Luftfilter/Vergaser. Da reißt der Gummi nach wenigen Wochen oben. Der Nachbaugummi hält da seit 2 Jahren gut und rissfrei.

  • Bis auf besagte Lüfterschläuche hatte ich bisher eigentlich nie Probleme. Wir haben beim Aufbau fast ausschließlich originale Lagerware verwendet, und mein Tacho macht in knapp 1000 km die magische "0", eingebaut wurde der mit 24 km. In der Zeit hatte ich zumindest mit den "alten Neuteilen" eigentlich keinerlei erwähnenswerte Probleme.


    Liegt aber im Einzelfall dann sicher auch daran, wie und wo einzelnen Teile bis zum Einbau gelagert waren. In meinem Fall war Alles, was aus Opas Beständen kam, seit DDR-Zeiten in uralten, verzinkten Bankschließfächern lichtgeschützt in der Garage eingelagert, meist sogar mit Talkum drauf. Wenn ich dann Teile vom Schrottcontainer oder so mitgeschleppt habe, kamen die da auch immer rein.

  • Ausnahmen gibt es immer wieder. Auch ist das Zeug von 1990 noch besser als von 1970.

    An vielen Stellen zeigt sich aber besagtes Bild.

    Und ja, auch die Lagerung trägt ihren Teil dazu bei.

    Und nimms mir nicht übel, aber ein einzelnes Auto ist wenig aussagekräftig.

    Die Erfahrungen sind hier eher andere im Bezug auf die alten Gummis. Und es wird nicht besser.

    Vor 20 Jahren war das auch noch anders.