Was macht ihr denn gerade?

  • Bei den aktuell hergestellten Reifen gebe ich dir vollkommen recht. Die Gummimischungen sind derzeit so miserable das man den Reifen schon nach wenigen Jahren akute Alterungserscheinungen ansieht und auch im Fahrverhalten anmerkt.

    Meine Beweggründe die wenigen von mir für gut befundenen Reifen noch zu benutzen, sind nach Möglichkeit nur Teile aus DDR Produktion zu verwenden. Die Reifen machen da nun mal einen recht großen Anteil in der Menge der Originalität aus. Es gibt Leute da muss sogar das eingeprägte Datum auf allen Teilen stimmen. Aber wenn auf so einem offensichtlichen Bauteil wie den Reifen ein ganz anderer Hersteller draufsteht, dann ist es auf einmal okay.

  • dann pack dir die originalen in den Kofferraum und nehme sie mit zu treffen zum anbauen, aber damit rumfahren muss wirklich nicht mehr sein.

    Aus Gründen der Originalität kann ich dich verstehen (auch wenn ich es für übertrieben erachte), aber bitte versuche auch uns aus Gründen der Bodenhaftung zu verstehen. Ich muss ehrlich gesagt sagen das ich dich bei feuchtem Untergrund nicht hinter mir haben möchte im Auto;-) aber das trifft auch auf manche unserer Kunden zu die absolut keine neuen Reifen möchten...

  • Kann man eigentlich nur den Kopf schütteln. Die Reifen stellen die einzige Verbindung des Fahrzeugs zur Straße dar.


    Aber vielleicht bin ich da etwas zu sensibel, da ich pro Woche min. einen Unfall zu Gesicht bekomme und das bei einer Tagesleistung von 100km.


    Erst gestern wieder 2 Unfälle. Einer auf der A72, stundenlang komplett gesperrt aber zum Glück auf der Gegenrichtung. Dann hatte es gleich an der Ampelkreuzung an der Abfahrt schwer gescheppert.


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Seit 1995 wo ich wieder angefangen habe Trabi zu fahren habe ich solche Reifen drauf. Bis jetzt hat der Bremsweg immer gereicht.

  • "Kann man eigentlich nur den Kopf schütteln. Die Reifen stellen die einzige Verbindung des Fahrzeugs zur Straße dar.


    Aber vielleicht bin ich da etwas zu sensibel, da ich pro Woche min. einen Unfall zu Gesicht bekomme und das bei einer Tagesleistung von 100km.


    Erst gestern wieder 2 Unfälle. Einer auf der A72, stundenlang komplett gesperrt aber zum Glück auf der Gegenrichtung. Dann hatte es gleich an der Ampelkreuzung an der Abfahrt schwer gescheppert."


    Ich sehe wenig Kausalzusammenhang....


    Der Kopf des Fahrers stellt die einzige Verbindung des Autos zur Realität da. Da gibt's weder Updates, noch Upgrades noch Nachrüstungsbestimmungen - das macht mir mind. genauso viel bzw. sogar noch mehr Angst....

  • Die Diskussion dazu gabs doch schon oft. Die Meinungen gehen da auch auseinander.


    Man sollte dabei nicht vergessen um welches Profil Fahrer es geht. Ich glaube nicht das der Krapprote damit strammen Alltag fährt oder doch?

    Wenn ja wäre er wirklich die Ausnahme.


    Ich wollte beim aktuellen 88er auch erst P36 mit ner DOT von 88 nehmen. Ich hab noch zwei Sätze Neureifen aus der Zeit.

    Ich habe mich dann doch für einen Satz neue Allwetterradiale entschieden, einfach weil ich auch keine Winterreifen extra habe und mir auch die Umzieherei bei schon 2 Autos reicht. Der wird auch um die 10-15tkm im Jahr bewegt werden. Zumindest die Ventile sind noch alte DDR Metal Schraubventile.


    Am 64er kommen P20 aus den 60ziger Jahren. Der wird aber auch nur 500-1000km im Jahr bei schönstem Wetter fahren. Es sei denn der macht soviel Spass das es auch mehr wird. Dann wird sich zeigen was man macht.

    Die alten Reifen erledigen sich ja auch von selber. Irgenwann wird es nur noch welche geben auf denen die Autos bestenfalls noch stehen aber nicht mehr fahren können.



    Ich denke also man muss unterscheiden ob man diese alten Pellen 10 oder mehr tkm im Jahr fahren will, oder nur im Sommer auf trockener Straße. Und ja, natürlich bleibt auch dabei ein Restrisiko, was ich für mich durch noch deutlich defensiveres und aufmerksameres Fahren kompensiere tue.

    Gegen das Fehlverhalten von anderen kann ich dann auch nichts machen, aber meist ergibt das Situationen, wo man auch mit den besten Reifen nicht mehr viel ändern kann.


    Ich glaube schon das der Krapprote mit seinen alten Pellen nicht wie ein Irrer in jede Kurve jagt und an der Ampel versucht der Erste zu sein.

    Auch ist er keine 18 mehr und hat wie viele hier die Erfahrung von hunderttausenden Kilometern.

    Insofern unterscheide ich da schon wer hier welche Reifen aufzieht.


    Dem 18 jährigen Azubi für den täglichen Weg zur Ausbildungsstätte würde ich in jedem Fall davon abraten solche alten Schnitten aufzuziehen.

  • es gibt nicht nur Fehlverhalten von anderen, auch man selber macht Fehler, auch im Straßenverkehr. Und das eigene Fehlverhalten dann mit schlechtem Grip ausbessern kann eng werden wenn man Pech hat.

    Bestes Beispiel, Kurve unterschätzt, auf einmal im Wald doch ne feuchte Straße usw...


    Is mir jetzt aber ehrlich gesagt auch egal, ich habe meine Meinung dazu denke ich klar dargestellt, genauso wie "bepone", und ich bin da definitiv etwas sensibler, von berufswegen aus schon.

    Den als Mechatroniker entscheidet man ob noch gut oder nicht mehr, die Leute selbst haben meistens keine Ahnung mit was sie unterwegs sind.

  • Vor einigen Jahren mit meinem 600er war ich noch jeden Tag das ganze Jahr bei jedem Wetter unterwegs. Jetzt mittlerweile mit meinem P50K versuche ich schon des Autos wegen jede Regenwolken zu umfahren. Das ich da den Scheibenwischer betätige kommt höchst selten vor.

    Bei meiner Fahrt am 9.November nach Berlin war die Witterung nicht gerade optimal und ich habe auch gemerkt das die Haftung bei Nässe nicht optimal ist, aber bei entsprechender Fahrweise geht das schon.

  • Genau deshalb sind wir hier, um Meinungen auszutauschen.


    Und genau aus den von dir genannten Gründen ist es wichtig den Leuten die eben keine Ahnung haben das Richtige zu verschreiben.


    Dennoch sollte bei uns hier in jedem Fall betrachtet und unterschieden werden ob es um den erfahrenen Oldtimerliebhaber geht, oder den 3 Jahre alten und 2 Tonnen schweren Alltags-SUV des wenig fahrenden Jungmanagers.

  • und schlussendlich macht eh jeder wie er es für richtig hält.

  • Seit 1995 wo ich wieder angefangen habe Trabi zu fahren habe ich solche Reifen drauf. Bis jetzt hat der Bremsweg immer gereicht.

    Genau solche “Argumente“ lassen aber eben tief blicken und regen einen wackelnden Kopf an.

    Das hat mit Differenzieren des Fahrprofils nichts mehr zu tun.


    Was soll's, jedenfalls gehöre ich ebenfalls zu den Menschen, die den Krapproten lieber nicht im Straßenverkehr in der Nähe haben wollen.


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Ich werde spaßeshalber demnächst mal einen Vergleichstest machen. Meine ausgewählten Pneumant auf einer abgesteckten und angefeuchteten Bremsstrecke gegen 4 Heidenauer. Dann werden wir ja sehen wieviel schlechter die DDR Reifen sind.

  • Zitat

    Was soll's, jedenfalls gehöre ich ebenfalls zu den Menschen, die den Krapproten lieber nicht im Straßenverkehr in der Nähe haben wollen.


    Aber dennoch fährst du ein Auto das ( selbst mit neuen Reifen) einen Bremsweg auf Trocken von 45m aus 80km/h hat? Von Nässe wollen wir da garnicht reden.


    Ist das nicht gefährlich den Anderen gegenüber?


    Du könntest doch den Trabant stehen lassen und dich an seinem Anblick erfreuen und in einen 2019er Kleinwagen steigen, der dir und den Anderen deutlich mehr Sicherheit bietet als der Trabant.


    Ist das dann auch ok, wenn die Anderen dich und deinen Trabant (trotz 2018er Radial Markenreifen) im Straßenverkehr nicht in ihrer Nähe haben wollen?


    Im Gesamtbild machen die Reifen den Kohl auch nicht mehr fett. Dann sollte man lieber gleich ganz auf so einen knatternden Oldtimer verzichten.


    Ist das Fahren mit Einkreis-Simplexbremse dann auch verwerflich?

  • Tim, dass ein Oldtimer durchaus ein höheres Gefahrenpotential hat als moderne Fahrzeuge, ist doch unbestritten (abgesehen von der niedrigen Endgeschwindigkeit). Man muss sich dessen bewusst sein und angepasst fahren, aber trotzdem ist es so, dass man z.B. in der Stadt eine höhere Gefahr z.B. für auf die Straße springende Kinder ist.

    Dass es genügend Gegner solcher Fahrzeuge gibt, ist auch hinreichend bekannt und damit muss ein Trabantfahrer leben. Wird uns ja auch gerne gezeigt, Stichwort ausgebaute Vorfahrt.

    Ich muss dir da Recht geben, eigentlich müsste man dann generell auf Oldtimer verzichten. Und ich garantiere dir, wenn es mal zu einem Unfall kommt, wo der Bremsweg nicht gereicht hat, fragt man sich, ob das mit einem anderen Auto auch passiert wäre.


    Mich kot... hier diese Leck-mich-am-Arsch - Einstellung an, denn hier kann man gezielt Einfluss für ein großes Plus an Sicherheit nehmen. Und das, wenn man will, sogar mit originaler Optik (Heidenauer) - nur manchen ist das eben völlig Wurscht. Ist doch bis jetzt nichts passiert, also passiert auch weiterhin nichts. Prima! Weitermachen wie bisher! Auf dass die Trabant-Gegner weiter zunehmen?


    Im Gesamtbild machen die Reifen den Kohl auch nicht mehr fett.

    Doch, die Reifen haben hier den maßgeblichen Einfluss auf die mögliche Verzögerung.


    Ist das Fahren mit Einkreis-Simplexbremse dann auch verwerflich?

    Nein, da man mit entsprechender Fußkraft dieselben Verzögerungswerte erreichen kann wie mit der Duplexbremse.

    Auf die Haftung der Reifen hingegen hat man als Fahrer keinen Einfluss - nur den, dass man entscheiden kann, welchen Reifen man draufzieht.


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • dem Prüfer ist es, leider, auch egal wie alt die Reifen sind. Es gibt kein gesetz dazu, nur den Richtwert von 6 Jahren.

    Mitunter haben die ein Gesetz. Ich glaube bei Anhängen mit 100 kmh-Zulassung sind die ziemich streng.

  • Benjamin, ich habe es ganz bewußt überspitzt formuliert.....


    Es ist die alte Frage......ab welchem Grad wird Unrecht als Unrecht gewertet.....wieviele Menschen müssen sterben bevor es schlimm ist...10...100...1000.


    Natürlich ist die Gefahr mit den alten Schnitten möglicherweise höher.......

    Dennoch bleibt es in letzter Konsequenz nur dann wirklich sicherer, wenn man ganz darauf verzichten würde und nur mit den modernsten und sichersten Fahrzeugen unterwegs wäre.


    Ich maße mir ganicht an zu sagen ab welchem Grad es unsicher ist.......ja das Potenzial ist ungleich höher mit alten Pellen.....mit einem Seilzugebremsten F8 steigt die Gefahr weiter an.....wo also da die Grenze ziehen.....

    und nein, Simplex kann man nicht vollständig durch mehr treten kompensieren, dass ist technologisch schon garnicht möglich.


    Ich hab lieber einen erfahrenen Krapproten mit guten alten Pellen neben mir, als einen Jungspund der sich gerade an der Bremse zu schaffen gemacht hat und frische nachgefeilte Ungarnbremsbeläge drauf hat, sowie mit links und rechts vertauschten RBZ unterwegs ist.


    😉

  • Mitunter haben die ein Gesetz. Ich glaube bei Anhängen mit 100 kmh-Zulassung sind die ziemich streng.

    Bei Anhängern mit 100km/h zulassung ist das völlig korrekt, aber hier geht es um normale PKW, und da gibt es eben kein Gesetz. Ich mein gesetzte haben wir genug, dafür brauchen wir noch auch noch eins, aber die Fahrer sollten sich halt bewusst sein das der Bremsweg gehörig länger werden KANN.


    Krapproter dann bitte mit den neuen heidenau reifen erst ein paar km fahren, den neue Reifen brauchen eine Weile bis sie vollen grip aufbauen können. So zumindestens immer mein Gefühl bei neuen Reifen.

  • Jo Tim, da gehe ich schon mit.

    Allerdings ist eins Fakt, schon wenn 1 Mensch gestorben ist und man hat alte Reifen drauf, wird man sich die Frage stellen, wäre er mit anderen Reifen auch gestorben? Und genau darauf kann man Einfluss nehmen, sehr einfach sogar. Das ist freilich jedem selbst überlassen.


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Bei Anhängern mit 100km/h zulassung ist das völlig korrekt,

    Wollte lediglich eine Lücke schließen.

    Andererseits kann es natürlich durchaus vorkommen, dass der Prüfer nicht bemerkt, wenn einer den HP350 mit Schubkarrenreifen aus dem Baumarkt vorführt.

    So verschieden kann das sein.

  • aber bei entsprechender Fahrweise geht das schon.

    Ein entsprechende Fahrweise hat der bewusste Trabantfahrer bei jedem Wetter. Aber wir sind nicht (mehr) mit nur Trabis auf der Straße. Ich halte vor mir immer ein geräumige Bremsweg frei. Die dann ständig von Typen, die nicht verstehen dass Oldtimer jede menge Schnickschnack -wie zB ABS- entbehren, wieder zu gefahren wird.