Was macht ihr denn gerade?

  • Ein ordentlicher Hammer gehört schließlich zu Grund Ausstattung an Werkzeug.

    Biete Serienmotoren, Sportmotoren, Rennmotoren, Sport-VSD, Vergaserumbauten, Regenerierung Drehschieberflächen, Gehäusereparaturen, Aluschweißen, Sandstrahlen mit verschied.Material auf Anfrage

  • So sieht's aus...?

    Um's mal vom evtl. Kopf auf die Füße zu stellen:

    heute - im Hobbybereich - geht's natürlich um (nicht selten: Über-) Perfektion, der Zeitaufwand spielt dabei quasi keinerlei Rolle.

    Damals stand der Hof VOLL mit Rep.anwärtern, der Terminkalender für das folgende 1/4 bis 1/2 Jahr erst recht! Und es wurde nicht zuletzt schließlich auf Leistung gearbeitet. -Bei den teilw. lächerlichen (weil an nicht vergammelt-stark gebraucht-oft damals schon uralten Autos ermittelten) Zeitvorgaben musste man sich oft schon ziemlich strecken, um wenigstens ein bisschen was zu verdienen (Angfangslohn als Junggeselle bei 100% Leistungserfüllung: knapp 480 Mark...).

    Ohne Scharwerken war davon schon damals kein Blumentopf zu gewinnen...?

  • Ja, das glaube ich dir gerne.

    Der Opa eines Schulfreundes von mir hatte schon seit Jahrzehnten eine Autowerkstatt, keine Vertragswerkstatt. Inzwischen ist das längst seine und existiert auch noch immer. Da habe ich mir gelegentlich etwas Taschengeld hinzu verdient und wir haben Vorderachsen aufgearbeitet. Und zwar immer im Schraubstock weil die dann im Austausch eingebaut wurden.

    In wie weit eine "freie" Werkstatt damals an die Werksvorgaben gebunden war, weiß ich nicht, die Arbeitsleistungskataloge waren aber die gleichen, mit den lächerlichen Beträgen für ausgeführte Arbeiten.

    Aber er konnte sich damals die Kunden und damit auch die Arbeit aussuchen. Und wenn er die VA lieber im Tausch reparieren wollte, dann war das eben so.

    In einer Vertragsbude sah das bestimmt anders aus.

  • DIe Vertragswerstättern hatten sich strickt an die Werksvorgaben zu halten. Wurden auch oft genug auf Fehlverhalten hingewiesen.

  • Mag sicher sein - aber wo kein Kläger...?(und nur die wenigsten Kunden trauten es sich wohl wirklich, sich mit ihrer Werkstatt ernsthaft anzulegen - schon mit Blick auf den nächsten Termin und potentiell akuten ET-Bedarf nicht. 'Meckerkunden' gab es natürlich schon immer, aber nie in dem Umfang, wie heute...).

    Werkstattests, wie sie heute regelmäßig stattfinden, waren damals m.W. vollkommen unüblich. Priorität hatte die "Befriedigung des Bevölkerungsbedarfs" in möglichst passabler bis guter Qualität. Perfektion (erst recht im heutigen Sinne) stand eher hintenan - und war schon aus Kapazitäts- und Teileversorgungsgründen auch kaum möglich.


    Jedenfalls ist mir von damals überhaupt nur ein einziger Fall bekannt. wo jemand seinen Vertrag (in dem Falle Wabu) losgeworden ist. Das lag aber nicht an schlechter Arbeitsqualität, sondern an dem unsteten Lebenswandel des Inhabers. - Der hat es Anfang der 80er tatsächlich fertiggebracht, mit seiner V.Werkstatt pleite zu machen....?

  • Also einigen wir uns vielleicht darauf, den Bolzen lieber in liebevoller Schraubstock-Arbeit zu wechseln als die normgetriebene Brutalo-Methode von damals nachzuahmen.

  • Wobei man fairerweise dazusagen sollte, dass aus heutiger Sicht so manches als "Brutalomethode" erscheint, was früher normales Alltagsgeschäft war. Das ließe sich beliebig ausweiten, z.B. in auch den industriellen bis in den medezin. Bereich...?

  • naja, so wie es wohl jeder gelernt hat. Wenn Du als Lehrling nur mit Grobmotoriker zu tun hast, wirst du eben auch einer. Ich habe in meiner Lehrzeit zum Glück mehrere Bereiche durchlaufen wo es zum Schichtanfang nicht hieß " Hammer, Brechstange, Feuersäge"

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  • Der hat es Anfang der 80er tatsächlich fertiggebracht, mit seiner V.Werkstatt pleite zu machen...

    Sowas ging? Da muß er sich aber wirklich sehr bemüht haben.


    Aber hier in der Region gab es auch einen - der hat es Mitte der 80er Jahre hinbekommen, mit seinem KFZ-Pflegedienst (Elaskon-Konservierung usw.) pleitezugehen. Die ganze südliche DDR hat sich geschüttelt vor Lachen...naja, sagen wir die halbe... :lach:

  • Wie das?????Pleite......... war der Vertragspartner nicht dort. Also in meiner Lehrzeit war min. alle drei bis vier Wochen einer aus Ludwigsfelde da und hat uns über die Schulter geschaut; ob wir das auch nach deren Angabe reparieren, sonst gab es Abmahnungen die der Werstattmeister ausbaden mußte und glaub ja nicht was wir dann als Lehrlinge abbekommen haben, wenn so ein Fall eingetreten war.

  • Genau DAS war wohl der damalige Hauptgrund - in Zusammenhang mit Vielweiberei, die schon damals ganz schön ins Geld gehen konnte...

    Seinen Laden, incl. Abrechnungen, Steuerzahlungen und der seinerzeit so oberwichtigen ET-Beschaffung, hat er dabei derart vernachlässigt, dass schließlich die Pleite unabwendbar wurde.

  • Von "dauernd besoffen" hab ich eigentl. nichts geschrieben. Zu oft war's aber offenbar durchaus...?

    Der Zeitaufwand für die "Vielweiberei" hat mit Sicherheit das ihre zum Niedergang des Betriebes beigetragen. Laut Auskunft eines nochmals befragten ehem. Mitarbeiters war sein damaliger Chef schonmal mehrere Tage am Stück, mitunter auch ne ganze Wo, "einfach mal weg",meldete sich nicht (ab), war in Vor-handy-, Zeiten natürl. auch nicht erreichbar.

    Wenn dann selbst in Anweseheitszeiten nur halbherzig den Chef-Aufgaben nachgegangen wird,konnte selbst zu Ostzeiten ein Handwerkbetrieb recht fix den Bach runtergehen.

  • Da muß unseren Fleeschor was besser gemacht haben. Man wußte immer wann er abends einen druuf gemacht hat, weil dann die Wurst nächsten Tag sowas von salzig geschmeckt hat, das man glatt selber anfangen mußte zu seppeln. Aber er hat sein Laden bis zu seinen Tode(mitte der 90igern) gehabt und ist auch nicht pleiten gegangen. Vllt. hat er die Zahlen doppelt gesehen und dadurch haufen Steuren sparen können......... sowas in der Richtung wird es wohl gewesen sein.

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