Was macht ihr denn gerade?

  • Beitrag von Wabant ()

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  • Auch ich lasse mir seit ca einem 3/4 Jahr mehr Urlaub geben bzw lasse diesen nicht mehr verfallen. Dies aber auch nur durch schwere Erkrankungen im nahen Umkreis und dem damit verbundenen überdenken seines eigenen Lebens.


    Dahingehend darf ich mich über meinen Arbeitgeber nicht beschweren. Da wird seit einigen Jahren viel gemacht um familiär mehr machen zu können.



  • Bei meinem AG fangen die Mitarbeiter endlich auch an umzudenken. Mich hatte es ja auch dieses Jahr mit dem Rücken um gehauen, wobei der sicher nur das I-Tüpfelchen war. Am Ende hatte ich mal 7 Wochen Zeit um mich zu erden.


    Ich weis zumindest das ich aus dem Einzelhandel raus will. Das Einkommen welches ichals Filialleiter bekomme steht eh in keinem Verhältnis zur Leistung.


    Ich kann nur jedem empfehlen sich aus dem Zahnrad zu befreien und lernen nein zu sagen.


    Euch allen ein erfrischen des Wochenende.


    Kai

  • Auch ich lasse mir seit ca einem 3/4 Jahr mehr Urlaub geben bzw lasse diesen nicht mehr verfallen. Dies aber auch nur durch schwere Erkrankungen im nahen Umkreis und dem damit verbundenen überdenken seines eigenen Lebens.


    Dahingehend darf ich mich über meinen Arbeitgeber nicht beschweren. Da wird seit einigen Jahren viel gemacht um familiär mehr machen zu können.



    Dich hätte ich gerne in meiner Zeit(93-94) gehabt, ich glaub ich wäre des öfteren vorbei gekommen als kleiner Gefreite und gefragt; Frau Spieß darf ich mehr Urlaub haben, wir sitzen eh nur vor der Panzergarage rum;)........

  • Die Kunst im Leben ist es, zu lernen mit dem zufrieden zu sein was man hat.

    Im Prinzip stimmt das - aber leider nur im Prinzip.

    Denn in unserem Land werden viele Menschen mit einer Entlohnung abgespeist, mit der man nicht zufrieden sein kann und die einem auch kein würdiges Leben ermöglicht.


    Das heißt, dieser Satz gilt nur unter der Bedingung, daß die materielle Lage bereits so gut ist, daß man tatsächlich nicht mehr braucht als was man bereits hat.

    Aber da gibt es viele Berufszweige in denen das ganz und gar nicht so ist.

  • Im Prinzip stimmt das - aber leider nur im Prinzip.

    Denn in unserem Land werden viele Menschen mit einer Entlohnung abgespeist, mit der man nicht zufrieden sein kann und die einem auch kein würdiges Leben ermöglicht.


    Das die Entlohnung vieler Berufe nicht immer in Einklang mit dem zu bringen ist, was man dafür leistet, steht auf einem ganz anderen Blatt, ist aber unbestritten richtig.

    Ich sorge auch wie unsere Piloten dafür, dass die DInger in der Luft bleiben. Insofern obliegt mir mit der Freigabe von einzelnen Bauteilen eine ähnliche Verantwortung wie dem Mensch der vorn im Cockpit sitzt. Und dennoch erhalte ich am Ende des Monats nicht mal ein Viertel von dem Kollegen.


    Deffiniere würdig und wie würdest du die "materielle Lage" beschreiben ab der man zufrieden sein kann? Aber ja, auch das sich die Zufriedenheit (bei vielen) erst ab einem bestimmten Status Quo einstellt ist ebenfalls unbestreitbar richtig.


    In diesem unserem Land, muss keiner hungern, unter der Brücke schlafen, oder sich vor Bomben und Schüssen verstecken!

  • Ich meinte das eher symbolisch.


    Geld und Reichtum erleichtert vllt. einiges, helfen mir aber nicht wenn ich aus dem Pflegebett heraus nur noch die Neonröhre an der Decke betrachten kann.

    Gesundheit und Zeit sind da wichtigere Faktoren in meinen Augen.

  • In diesem unserem Land, muss keiner hungern, unter der Brücke schlafen, oder sich vor Bomben und Schüssen verstecken!

    Mehr als 50% aller Obdachlosen der EU leben bzw. vegetieren in Deutschland.

    Ich weiß daß niemand obdachlos sein müßte - es sind aber trotzdem mehr als 200.000 Menschen, die zum Teil gar nicht mehr in der Lage sind, sich der Bürokratie zu stellen, die ihnen vom Gesetz her eine Wohnung besorgen müßte.


    Also - was ich eigentlich sagen will:
    Zufrieden zu sein mit dem was man hat, ist als Aufforderung etwas schwierig. Das kann eigentlich nur aus jedem selbst kommen.

    Und es hat, wenn dazu aufgefordert wird, für mich auch immer den gewissen Beigeschmack von Kirche. Nehmt Eure Armut als gottgegeben hin, lobet und preiset den Herrn, denn er wird Euch auferstehen lassen. Amen.


    Ich weiß, daß Du es so natürlich nicht gemeint hast.

    Aber ich denke einfach, daß wir mehrere Millionen Menschen haben, deren Einkommen trotz Arbeit einfach nicht ausreicht, um damit zufrieden und anständig leben zu können. Heißt für mich, nicht nur mit Ach und Krach über den Monat zu kommen, sondern ein materielles "Ruhekissen" erwirtschaften zu können, welches einem existentielle Ängste nimmt und somit Lebensqualität extrem fördert.

  • Um die Gesundheit der unteren Einkommensschichten sieht es aber immer schlechter aus als bei denen mit höherem Einkommen. Du erkennst doch heute schon viel am Zahnstatus.

  • Um das etwas ins Verhältnis zu setzen:


    Die Schreiber der "Zufriedenheit" gehören nach meinem persönlichen Kenntnisstand eher zu den "bundesdeutschen Durchschnittsverdienern im 1-Rentenpunkt-pro-Jahr-Bereich", die entweder per BAT, Tarifvertrag oder "Westlohn oberhalb des Mindestlohnes" bezahlt werden.


    Es lässt sich gut von Zufriedenheit schwadronieren, wenn ich auf der Maslow´schen Bedürfnispyramide herunter statt hinaufblicken kann.... ;)


    Oder etwas rigider formuliert: ein Großteil kann dies erst abends lesen, weil sie etwas länger arbeiten müssen, um sich den Aufschnitt zu verdienen.....


    Das entscheidet jeder aktiv oder passiv mit - je nach Ausgangslage....




    PS1: ich habe gerade Urlaub..... urlaubsgeldfrei, weil so gewählt.


    PS2: Im Unterschied zum Piloten stürzt der Wartungstechniker tendenziell seltener mit ab und er darf abends auch 2 Bier trinken......

    Außerdem wird er mit gesundheitlichen Fehlwerten nicht sofort berufsunfähig. Und er hätte ja auch Pilot werden können.... ;)

  • Zufrieden zu sein mit dem was man hat, ist als Aufforderung etwas schwierig.

    Ich würde es nicht als Aufforderung deklarieren, sondern als Denkanstoß an diejeingen richten, über etwas mehr Pragmatismus nachzudenken, die schon (mehr) als ausreichend haben.


    Nichts destotrotz bist du aber gekonnt der Frage ausgewichen, was nun würdig ist und wieviel dieses materielles "Ruhekissen" bedeutet. DIe Aussage mit Ach und Krach über den Monat ist m.M. nach zu oberflächlich.


    Steffen, der Zahnstautus.......... liegt aber zu 100% am Patienten. Geringverdiener und Hartz IV Bezieher bekommen 100% Zahnersatz....oder nicht? (Ängste vor der Behandlung mal außen vor)

  • Sie bekommen Regelversorgung.


    Regelversorgung ohne Zuzahlung kennt hier kaum jemand....


    Ziehen kostet fast nichts, Schliessen der Lücke hingegen schon. Warum sollten Geringsverdiener 100% bekommen - und vor allem von was 100%?

  • Geringverdiener und Hartz IV Bezieher bekommen 100% Zahnersatz....oder nicht?

    Nein, bekommen sie so pauschal nicht.

    Sie bekommen z.B. keine Wurzelbehandlung, denn die Kassenleistung lautet Extraktion.

    Und auch sonst haben sie nie die Wahl. Weil die sich die Optionen B und C sowieso nicht leisten können.

    Nichts destotrotz bist du aber gekonnt der Frage ausgewichen, was nun würdig ist und wieviel dieses materielles "Ruhekissen" bedeutet.

    Tja - wie soll man das definieren, wo es doch absolut von der individuellen Lebenssituation abhängt?

    Wenn ich als Single ohne Freizeitinteressen zu Fuß meinen Mindestlohnjob erreichen kann, genügt mir das womöglich sogar.

    Habe ich diese und jene Interessen, lebe nicht direkt neben meinem Arbeitsplatz und hängt ggf. Familie dran, brauche ich vielleicht das Doppelte bis Dreifache in der Nettotüte.


    Als Familie mit zwei Kindern im Osten sollte das Familien-Netto wenn beide Elternteile voll arbeiten gehen keinesfalls unter 3000€/Monat liegen. Das wären dann bei weitem keine Großverdiener. Trotzdem sieht die Wirklichkeit meist ganz anders, nämlich deutlich niedriger aus.

    Wirkliche Entspannung kann ggf. aber auch erst ab 4000€ netto Familieneinkommen pro Monat eintreten - je nach individuellem Geschmack und persönlichem Charakter. Das läßt sich nicht pauschalisieren.

  • Ich kenne beide Seiten der o.g. Hirarchie in Pyramidenform. Ich war knapp 5 Jahre als Angestellter im Vertrieb unterwegs: NIE wieder! Ich bin jetzt im öffentlichen Dienst - und das ist auch gut so. Der Dienstherr kümmert sich - das macht zufrieden. Ich kann, muss und werde nie klagen, besonders wenn ich an den Job davor denke.


    Sie bekommen z.B. keine Wurzelbehandlung, denn die Kassenleistung lautet Extraktion.

    Und auch sonst haben sie nie die Wahl. Weil die sich die Optionen B und C sowieso nicht leisten können.


    Das läßt sich nicht pauschalisieren.

    Stimmt genau. Dies lässt sich ebenfalls nicht pauschalisieren.


    Wurzelbehandlung nur für "Besserverdiener"? Keine Wurzelbehandlung für Hartz-IV Empfänger? Da wird der Zahn immer gleich gezogen? Oh jee....das wäre aber ganz schlecht. Vor einer Extraktion wird heute immer erstmal geprüft, ob ein Zahn mittel- oder langfristig erhalten werden kann oder nicht. Wenn wir gerade das Beispiel "Wurzelbehandlung" haben: Behandlung vor Resektion. Resektion vor Extraktion.


    Härtefallregelung, doppelter Festzuschuss...es gibt hier auch noch einige Möglichkeiten mehr und genug Betroffene, die von diesen Regelungen profitieren (könn(t)en) und wo auch eine "Option B und C" nicht zuzahlungspflichtig sein muss, wenn bestimmte Kriterien erfüllt werden. Es ist sicher nicht die Regel, aber zu sagen, dass es generell nicht geht, wäre schlichtweg falsch.

  • Die Schreiber der "Zufriedenheit" gehören nach meinem persönlichen Kenntnisstand eher zu den "bundesdeutschen Durchschnittsverdienern im 1-Rentenpunkt-pro-Jahr-Bereich", die entweder per BAT, Tarifvertrag oder "Westlohn oberhalb des Mindestlohnes" bezahlt werden.

    Das würde ich nicht so pauschal stehen lassen. Ich kenne von Berufs wegen viele dieses Klientels, die eben nicht gerade zufrieden sind. Das hat natürlich verschiedene berechtigte aber auch unberechtigte Gründe. Die Zufriedenheit an sich ist ja nunmal ein sehr subjektiver Wert und ist abhängig von der jeweiligen Persönlichkeit und dessen Entwicklung.

  • 4000 Netto? Da sind wir locker 1000 Euro von entfernt. Ich hab ne Kaltmiete von 300 Euro, meine Schrauberhöhlen und wirklich alles zusammen hab ich mit 1000 Euro bezahlt. Es kommt auch ein wenig darauf an, wieviel Ausgaben sich der einzelne aufträgt.

    Der Knecht muss eilen, der Lord kann reisen.