Kerzenstecker gehen nach ca. 1 Jahr hops

  • Als ich vor zwei Wochen zur Arbeit fahren wollte, bin ich 500m bis zur Ampel gekommen, dann ist der zweite Zylinder(glaube ich zählweise von links nach rechts oder?)
    ausgefallen.
    Am Ende stellte sich heraus, dass der Kerzenstecker kaputt war.
    Gestern ist dann der zweite nach 10km auch aus dem Leben geschieden.
    Was mich jetzt wundert ist, dass auf den kaputten ein Wert von 1kOhm steht.
    So wie ich das sehen kann, sind die Kontakte im Stecker weg???
    Die Stecker sind so Gelbchromatiert und haben die Zyndung wundar gegen, das Radio abgeschirmt, obwohl keine neuen Kabel verbaut sind.
    Im Normalfall haben die Stecker doch zwischen 5- und 12kOhm oder???
    Verbaut ist ne EBZA.

  • Tach auch,


    1kOhm Stecker sind auch das falscheste, was man einbauen kann. Viele verkaufen solche Stecker als "Tunigstecker" weil weniger Wiederstand, nur leider ist das der Fehler. Du brauchst den Wiederstand um auf einen gescheiten Funken zu kommen (Induktionsspannung). Vom Werk her sind 8kOhm vorgeschrieben. Zu DDR-Zeiten waren 5kOhm drauf + den Wiederstand der Zündkabel. An sich brauchst du nur originale DDR Stecker oder du kaufst dir 5kOhm Stecker in diversen Onlineshops. Dann hast du Ruhe und musst keine Angst mehr haben, dass ein Zylinder ausfällt.

    riecht komisch, klingt komisch, ist aber so...

    ...Trabant

  • Man beschaeftigt sich ja auch erst mit solchen Dingen, wenn etwas kaputt ist.
    Ich hatte parallel, den Bericht mit den defekten Zuendkerzen hier im Board gelesen und mich schon auf
    das Schlimmste eingestellt.
    Als ich dann gesehen habe, dass es der zweite von den 1kOhm- Steckern ist war ich beruhigt.
    Ich danke dir fuer die schnelle Antwort und habe jetzt auch alle Ersatzkerzenstecker aus dem Kofferraum verbaut.
    Da ich aber eh auf Trabitronic gehen moechte, werde ich noch die neueren dafuer noetigen Kabel kaufen.
    Besten Dank fuer die schnelle Antwort.

  • Wenn die Kerzenstecker kaputt gehen, ist die Ursache immer mangelhafte Qualität oder überschrittene Lebensdauer. Es sollte heute aber kein Problem sein, brauchbare Qualitäten zu beschaffen. Man greift notfalls ins West-Teileregal.


    Der Widerstand des Kerzensteckers wird übrigens nicht benötigt, um den Funken zu verstärken oder etwas in dieser Art, auch mit Induktion hat dieser Widerstand nichts zu tun. Benötigt wird er ausschließlich zur Dämpfung von hochfrequenten Störspannungen, die beim Funkenüberschlag an den Kerzenelektroden entstehen. Je größer dieser Entstörwiderstand ist, desto wirksamer ist auch die Dämpfung von Störspannungen. Leider hat diese Art der Entstörung aber auch Nachteile, weil sie die Brennspannung an den Kerzenelektroden und damit die Energieeinkopplung in das zu zündende Kraftstoff-Luftgemisch verringert, weshalb man üblicherweise keine größeren Entstörwiderstände als 10kOhm einsetzt. Demgegenüber gibt es aber auch noch die erwähnten 1kOhm-Entstörstecker, die meist auch eine brauchbare Entstörwirkung aufweisen und sich bei knapper Zündspannung oder magerem, nur schwer zu zündendem Gemisch bewärt haben. Natürlich müssen beide Arten von Entstörsteckern in Ordnung sein.


    Beim Viertaktmotor eines alten Honda-Mokicks habe ich die Entstörwiderstände seinerzeit mal komplett entsorgt, um einen ausreichend starken Zündfunken zu erhalten. Die Entstörung erfolgte dann ersatzweise über recht aufwändig abgeschirmte Zündkabel und Kerzenstecker. Seit dem waren Zündaussetzer im Teillastbereich kein Thema mehr. Erst viel später habe ich bemerkt, daß die Permanentmagnete des Polrades stark an Kraft verloren hatten, was die zu geringe Zündleistung erklärte. Aber es funktionierte.


    Grüße, Tom

  • Das die Entstoerwiderstaende der Kerzenstecker die verfuegbare Zuendenergie nennenswert beeintraechtigen ist eine alte Maer, die dadurch auch nicht richtiger wird, nur weil sie alt ist. Ich hab's irgendwann mal ausgerechnet: Pro Kiloohm ungefaehr ein Promil Reduktion. Stichwort: Innenwiderstand der Spannungsquelle. Also im homoepatischen Bereich einzuordnen. Lediglich die Nebenschlussempfindlichkeit steigt.


    Ob die Entstoerwiderstaende nun 5 oder 15K haben ist vollkommen egal. Selbst 100K funktionieren beim Trabi problemlos, wenn der Rest der Zuendanlage in Ordnung ist. Kerzenstecker mit nur 1K sind uebrigens fuer den Trabant (letzter Serienzustand) nicht zulaessig, da die Funkentstoerung damit unzureichend ist. Hoechstens man verbaut zusaetzlich zu den 1K-Kerzensteckern noch Kolhefaserzuendkabel, dann koennte es ok sein. Allerdings habe ich diese Kombination EMV-maessig nicht gemessen - somit unter "Bauchgefuehl" einzuordnen.

  • Das die Entstoerwiderstaende der Kerzenstecker die verfuegbare Zuendenergie nennenswert beeintraechtigen ist eine alte Maer, die dadurch auch nicht richtiger wird, nur weil sie alt ist. Ich hab's irgendwann mal ausgerechnet: Pro Kiloohm ungefaehr ein Promil Reduktion. Stichwort: Innenwiderstand der Spannungsquelle. Also im homoepatischen Bereich einzuordnen. Lediglich die Nebenschlussempfindlichkeit steigt.

    Stimmt, solange "normale" Zündspannungen vorhanden sind. Bei dem genannten Mokick hat's aber immerhin gereicht, um auch mit fabrikneuen Zündkerzen ernste Zündaussetzer im Teillastebereich hervorzurufen, die nach Entfernung der Entstörwiderstände verschwunden waren und auch nicht wiederkamen.


    Merke: Auch an homöopathischen Pillen kann man sich verschlucken...


    Grüße, Tom

  • Nun, daß das Pertinax der originalen Teile so allmählich auch brüchig wird, ist anzunehmen.
    Ich fahre NGK-Stecker mit 5kOhm ohne Probleme, habe allerdings das NGK weggeschliffen ;(
    (nicht daß der Kleene durch Fernost-oder Westtechnik irgendwie irritiert wird.) :)