Achtung, komplizierter Text. Wer Physik und Mathe immer schon doof fand dreht am besten gleich um
Grundsätzliches:
Wie ich im Thread "Zweitaktmythen aufgeklärt...." schon angefangen habe über das Thema Ram-Air im Trabant zu schreiben will ich hier weiter machen, wenn niemand etwas dagegen hat. Es kam die Frage über den Sinn und ob ich mir damit einen Leistungszuwachs erhoffe. Die Antwort ist das der Sinn daraus besteht die grauen Zellen anzustrengen und neue Wege zu gehen von denen man nicht mindestens 10 bestens beschriebene Anleitungen im Internet findet außerdem tüftel ich gerne. Eventuell weil die ganze Systhematik zum scheitern verurteilt ist oder weil ihr Potential schlichtweg unterschätzt wird. Mal ehrlich, wer von euch hat den Ram-Air Effekt schonmal genutzt? Keiner? Wenn doch, würde ich mich riesig über Erfahrungen freuen, die ich dann nicht machen muss. Fakt ist doch, das bisher alle vorhandenen Systeme für 200km/h und mehr ausgelegt sind. Für uns Laien mit dem Standartmotor unerreichbar.
Wir haben aber einen nicht zu vernachlässigenden Bonus: Der Luftwiderstand (Cw). Bei unseren Geschwindigkeiten von etwa 110km/h verzeiht uns die Luft noch so einiges, was bei 250 schon zu einem unüberwindlichen Hindernis wird. Deswegen wird der Ram-Air Effekt ab einer gewissen Geschwindigkeit immer unwirksamer, da der Cw durch die nötigen Lufteinlässe mehr ansteigt als die Motorleistung. Also wird der Wagen trotz höherer Leistung des Motors nicht schneller da wir uns die Leistung über einen höheren Luftwiderstand erkaufen müssen. Bei unseren 110km/h und Schrankwand-Aerodynamit fällt das äußerst gering ins Gewicht so das man da noch was gewinnen kann.
Beweggründe:
Mich fasziniert das Prinzip da es leicht, wartungsfrei und günstig in der Herstellung ist. Nachtei ist der eher geringe Leistungszuwachs, der auch erst ab hoher Geschwindigkeit eintritt. Worauf ich nicht aus bin ist die verdoppelung der Leistung mit Baumarktartikeln um bei den Mädels mit tiefer, härter, breiter, lauter zu punkten.
Mir geht es hier hauptsächlich um:
Geometrie und Anbringung des Trichters
Erreichbare Drücke und steigerung der Endgeschwindigkeit bei einem Standartmotor
Sicherung der Kraftstoffversorgung
Und last but not least: Zuerst einmal die liebe Theorie
Wer interesse daran hat, kann gerne ungezwungen und auch ohne viel Ahnung mit machen. Jeder Post ist ein Schritt nach vorne! Auch habe ich nichts gegen Kritik, solange diese konstruktiv und eventuell begründet ist.
Sowas wie:"Ey, das ist doch alles blödsinn und wird nie was weil das so ist" und "hast du zu viel Zeit, mach was vernünftiges an deinem Wagen" zähle ich nicht dazu. Und Streitereien sollten auch woanders ausgetragen werden.
Ich habe mir schonmal Manometer bestellt, die bis 1bar gehen. Jetzt geht ein Aufschrei durch die Massen : 1bar! da sind höchstens 10mbar rauszuholen. Nunja, sagen wir mal die habe ich grade günstig bekommen und kann die nach den Versuchen prima woanders verwenden. Außerdem sind 100mbar auch schon 0,1bar und das lässt sich schon noch brauchbar ablesen. bei 0,05bar ist der erste Strich auf der Skala und das sind 50mbar.
(das "m" steht für milli also tausendstel. 1bar=1000mbar und 1mbar=0,001Bar)
Zur Anordnung habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Ich bestelle mir einen zweiten Kühlergrill (hat jemand noch einen kaputten, den er/sie loswerden will?) und schweiße mir auf der Arbeit einen Trichter aus 1,5er Stahlblech. Dieser soll so hoch, breit und lang wie möglich werden denn meine Theorie ist folgende:
Mit vergrößerung des Einlassquerschnitts vom Trichter steigt die leiferbare Luftmenge, nicht aber der Druck! Doch wenn der Motor mehr Luft will, als der Trichter hergibt sinkt der Druck. Der Einlassquerschnitt muss also so groß wie nötig und so klein wie möglich werden. Das ich den Trichter möglichst lang haben will ist eine Sache die bisher nur waage Vermutung ist. Ich stelle mir einfach zwei Trichter mit gleichem Einlassquerschnitt und Auslassquersnitt(geht zum Vergaser) vor. Einziger Unterschied ist die Länge, also die neigung der Wände(Trichter soll aus vier Bestehen, also rechteckige Querschnitte bekommen). Der Kurze hat eine starke Neigung der Wände und der Lange eine geringe Neigung. (Schwer zu erklären )
Der Kurze hat dann einen kurzen Weg um die Luft zu verdichten, der Lange einen langen Weg auf dem die Luft verdichtet wird. Bei beiden wird zwar gleich stark von vorne gedrückt (Staudruck) aber bei dem langen Trichter wird mehr Weg zurück gelegt um die Luft zu komprimieren. Und mehr Weg bei kleicher Kraft ist mehr physikalische Arbeit, denn F x s = W.(Kraft mal Weg ist gleich Arbeit) Diese Arbeit ist in unserem Fall die Komprimierung und somit Druckerhöhung der Luft.
Der Kühlergrill ist meiner Meinung nach der perfekte Ort, da hier der Staudruck am größten sein wird, ähnlich mit der Aerodynamik eines Flugzeugs (mein Spezialgebiet, wenn auch nur im Modell) und weil nach Abbau des Lüftungsgeräuschdämpfers genügend Platz zu verfügung steht.
Wer mir bis hierhin folgen kann hebe bitte jetzt den Finger... keiner!?
Dann wenigstens die, die sich meinen Gedankenbrei wenigstens durchgelesen haben... hmm, sind auch nicht so viele
Soll bis hierhin auch nur ein Denkanstoß für Denkwillige sein