Zylinder-Kolben wechseln

  • Hallo!


    Mein Motor hat jetzt 71000km runter. Wenn ich jetzt vorsichtshalber die Zylinder und Kolben wechseln wollte, kann ich das dann ohne weiteres machen oder ist das vielleicht schwachsinnig, weil mir dann vielleicht in 30000km die Kurbelwelle um die Ohren fliegt???Ansonsten könnte ich den Motor ja gleich regenerieren lassen, der läuft aber eigentlich noch gut, weshalb ich da auch skeptisch bin. :verwirrt: Mir geht's eben nur darum, dass die Kurbelwelle nicht kaputt geht, weil Kolben und Zylinder undicht sind?!


    Gruß
    Gunnar

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

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  • Irgendwo gabs erst kürzlich ein Thema dazu. Darin wurde festgestellt daß es klug ist, die Kolben+Zyliinder nach der vom Werk angegebenen Grenznutzungsdauer zu wechseln, um die Lebensdauer der KW zu gewährleisten oder sogar zu verlängern.
    Sicher ist da etwas dran. Es hat noch nie geschadet, sich nach den Werksvorgaben zu richten - auch wenn einige "Spezialisten" immer gaaaanz anderer Meinung sind... :zwinkerer:

  • ja, gunnar, die frage ist sehr berechtigt und sicherlich auch sehr schwer zu beantworten.


    ich hatte vor jahren die gleiche idee und 3000 km später habe ich ein kurbelwellenlager durch den brennraum gezogen. :heuli2:


    eben PECH gehabt....

  • Gunnar


    70 Tkm ist ein guter Zeitpunkt, um mal die Zylinderkoepfe abzunehmen und die Zylinderwandung mit dem Finger abzutasten. Wenn Dur dort (häufig nur einseitig) mit den Fingern eine deutliche Stufe in der Zylinderwandung, etwa auf Hoehe des Umkehrpunktes vom oberen Kolbenring, fuehlen kannst, wird es Zeit zum Wechsel.


    Allerdings sollte man beim Wechsel nicht blind vorgehen. Wenn Du die Zylinder abgezogen hast, solltest Du auf jeden Fall mal einen Blick ins's Kurbelgehäuse werfen. Ist dort schon reichlich Oelkohle vorhanden und/oder die Flachdrehschieber auf ihren Arretierungsbolzen Spiel haben, ist eine Totalzerlegung angesagt..


    Wenn nicht, reicht es, die Kolben und Zylinder zu wechseln. Andernfalls alles zerlegen, reinigen und die Kurbelwelle, wie ueblich, auf Verschleiss pruefen. Danach dann entscheiden, ob diese weiter verwendet werden kann oder regeneriert werden muß. Bei 70 Tkm ist die Chance, dass Du nur die Laufgarnitur wechseln mußt, recht hoch. Das kann aber 5 Tkm spaeter schon voellig anderst aussehen, vor allem wenn Teilschaftkolben im EInsatz sind...

  • Welche Bauform Kurbelwelle ist es?
    Festzustellen bleibt: die Welle wurde etwa Mitte der 80er Jahre umgestellt und Ende der 80er ging die DDR zu Bruch. Somit sind die Langzeiterfahrungen nach der Wende und auch viel durch die "Szene" gemacht worden. Klar sollte sein das die letzten Motoren sprich hauptsächlich die Welle gelinde gesagt scheiße waren.
    Die Verwendung von Standardlagern um zu sparen war keine gute Entscheidung.
    Viele dieser Wellen überleben die 100tkm nicht.


    Wenn du die Zylinder tauschen willst nimm den Motor raus zerleg ihn prüfe dabei die Welle auf Verschleiß und Rundlauf und dann kannst du sie nach gründlicher Reinigung weiterverwenden. Dauert alles in allem auch nicht viel länger und man ist auf der sicheren Seite, da wenn nur die Zylinder runter sind man von der Welle nicht allzuviel sehen kann.


    Lieber einmal mehr kontrollieren, den die Teile wachsen nicht auf Bäumen.

  • Naja, ist noch der erste Motor von 1989, also demzufolge Standartlager-Kurbelwelle und Teilschaftkolben. Das Problem ist, dass ich noch nie ernstwas am Motor repariert habe, und wenn ich dann dran denke, dass ich den Motor komplett zerlegen soll und vielleicht sogar die Drehschieber wechseln muss... :verwirrter: Zudem brauch ich das Fahrzeug in der Woche täglich, und wenn ich dann beim Zerlegen erst merke, ob ich die Kurbelwelle tauschen muss, ist das auch ungünstig... höchstens ich nehm mir mal nen paar Tage frei. Ich nehme an, man kann wirklich nur an der ausgebauten KW prüfen, ob die noch gut ist.
    By the way: wo bekommt man eigentlich qualitativ gute Teile her???


    Zudem: mir fällt gerade ein, dass ich auch gar keine Abzieher (Schwungscheibe, Riemenscheibe) oder sonstiges, eventuell benötigtes Spezialwerkzeug besitze. Die Kolbenbolzen gehen ja glaube ich auch nicht ganz so einfach raus.


    Gruß
    Gunnar

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

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  • Hallo Freunde, da ich meinen Motor auch noch regenerieren werde mal eine Frage. Im WHIMS ist ja ein Montageständer abgebildet. Ich besitze so ein Teil nicht, würde mir aber einen selbst bauen. Wo finde ich aber die genauen Maße?
    Wenn mir da mal jemand helfen könnte, war ich sehr dankbar. Es reicht auch, wenn mal einer so ein Teil nachmisst.


    KJG

  • man kan einen Motor auch ohne diesen Montageständer regenerieren.... sehr gut läßt er sich mit der Lüfterradhalterung im Schraubstock einspannen :zwinkerer:

    :aicke: TRABANT - mehrfach Alpenerprobt
    Wos´n doa loooohhhhs??? :aicke:

  • @ Gunnar
    Nehmen wir die Fakten:
    Dein Motor ist „noch“ OK, du brauchst dein Trabi alle Tage, hast keine Erfahrung mit Motorreparaturen.
    Wie wäre es mit einem Tausch-Motor, ist zu haben ab 400 Euro sogar mit Garantie. Oder besorge dir einen günstigen gebraucht Motor. Repariere diesen in aller Ruhe, nehme die nötige Fachliteratur zur Hand, beschaffe dir die nötigen Teile. (Teilehändler findest du im Net). Machst du diese Arbeit seriös so ist es vermutlich nicht billiger. Hast dir aber einiges an Erfahrung zugelegt und immer noch deinen „guten“ Originalmotor. Persönlich halte ich in deinem Fall nichts von einer Teilreparatur. Es entsteht daraus oft eine Kettenreaktion an Reparaturen die dann sehr lästig sein können.
    Wäge selber ab, du weisst bestimmt was für dich am besten ist.
    kurt

  • Und Speziallwerkzeug muß man nicht alles haben es geht auch so.
    z.B. für die Schwungscheibe zwei alte Spurstangenköpfe oder die Schrauben aus dem Blattfederauge vorn, die haben beide das Gewinde zum ausdrücken.
    Riemenscheibe geht nach lösen der großen Mutter so runter(ist zylindrisch).