Lackfarbe Trabant 1964-1969 - Kaufmöglichkeit?

  • Über kurz oder lang wird mein Kombi lackiert und soll eine altersentsprechende Farbe bekommen, bestmöglich marmorweiß...


    Im Onlineshop von trabantwelt habe ich zwar immerhin atlasweiß entdeckt, aber da hier die Jahresangaben auseinandergehen bin ich mir ziemlich unsicher ob das auch ginge...


    Ferner wollte ich das Dach rot machen, aber richtige Angaben zur Zweifarbaustattung habe ich ebenso - trotz intensiver Recherche - nicht gefunden.


    Nun zu den Fragen:


    Kann ich Lack aus dieser Zeit kaufen ? Alle von mir gefundenen Möglichkeiten in Shops erstreckten sich auf jüngere Lackfarben. :/


    Kann ich mich notfalls anhand von farbechten Fotos orientieren ?


    Oder gibt es Teile, die jemand mit genauer dieser Farbe als Ausleihe verfügbar hätte / die es zu kaufen gibt?


    Welche Farbkombinationen gab es zu der Zeit wirklich?

  • LACUFA in Leipzig hat im Werksverkauf zum einen die originalen Farbkarten für DDR Autos, da sie die Farbe früher hergestellt haben.


    Ausserdem mischen die Farbe nach Muster. Basis ist Alkydharz-Lackfarbe in Verbindung mit entsprechendem Härter.
    Die Preise liegen bei 15 bis 18 Euro ( eigene Kauferfahrungen ) pro Liter.


    Nun brauchst du nur noch einen Lackierer, der die Farbe verarbeitet.


    http://www.lacufa-werksverkauf.de/

    Wenn irgendein Teil in einer Maschine falsch eingebaut werden kann, so wird sich immer jemand finden, der dies auch tut.
    - 5. Murphysches Gesetz -

  • Heißt das, die Dose Papyrusweiss sollte ich lieber dort als bei Standox und Konsorten kaufen? Oder lohnt das nicht, weil die Verarbeitung tiefgreifend anders ist?


    Gruß,
    Freddy

  • Warum ist die Verarbeitung >tiefgreifend< anders? Die plüsterst du auch nur mit der Pistole drauf. :)
    Allein schon wegen der Literpreise würde ich dort kaufen.

  • Es ist schon ein Unterschied ob man das Alkydharzgelumpe lackiert oder was ordentliches nimmt! Ich kenne keinen der sowas noch freiwillig benutzt ..... :thumbdown:

  • Mmhh. Ich habe vor Jahren ein Dach damit lackiert, ging eigentlich. Was ist dir denn anders an dem Kram vorgekommen?

  • Alkydharzfarbe in Verbindung mit Härter verarbeitet sich eigentlich recht gut. Die Spritzfähigkeit wird entsprechend mit Verdünnung eingestellt.
    Problem ist, dass Lackierereien wegen der Lösungsmittel diese Farbbasis nicht mehr verarbeiten dürfen.


    Deswegen schrieb ich schon, wenn du jemanden findest, der die Farbe verarbeitet. Von Autolackierern weiss ich, dass diese eigentlich recht gerne damit arbeiten würden....

    Wenn irgendein Teil in einer Maschine falsch eingebaut werden kann, so wird sich immer jemand finden, der dies auch tut.
    - 5. Murphysches Gesetz -

  • Eben, Verarbeitung ist bei Alkydharzlacken doch eigentlich nie ein Problem. Und dank diversen Zeugs, was es so heutzutage noch gibt (Härterverdünnung etc.) sollte auch Glanzhaltung und Haltbarkeit kein Problem sein.


    Naja, und wegen Unverträglichkeiten braucht man sich eigentlich auch keine Sorgen zu machen. Alkydharzlack verträgt sich eigentlich mit so ziemlich jedem Untergrund, nur andersrum, also Alkydharzgrund und darauf 2K-Lack, das wird wohl eher nix, zumindest nicht ohne Kniffe...


    Ach ja, nochwas
    Murphy:


    Was verlangt man da konkret im Werksverkauf? Einfach Alkydharz-Autolack? Wissen die dann, was gemeint ist? Denn auf der Internetpräsenz werden ja mehr, nunja, Farben für den Malerbedarf dargestellt.
    Und wie mischen die die Farbe an? Am Originalwerkstück oder muß man 'nen Schwaps Lack im gewünschten Ton schon mitbringen? (hatte ich auch schonmal bei einem Lackierer, Farbtonanalyse nur am flüssigen Lack...)


    Gruß

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

    Einmal editiert, zuletzt von Gunnar ()

  • du bringst ein Anbauteil mit, was unter den Scanner passt, also wenn möglich was kleines. Danach wird die Wunschmenge angerühert. Gebinde sind in 1 Liter und 2,5 Liter erhältlich. Mein Pastellgrün wurde sogar gespeichert und ist jederzeit wieder abrufbar.
    Na und verlangen musst du einfach nur Autolack fürn Trabi... dann wissen die Bescheid....

    Wenn irgendein Teil in einer Maschine falsch eingebaut werden kann, so wird sich immer jemand finden, der dies auch tut.
    - 5. Murphysches Gesetz -

  • @Heckman! Verarbeitung,Trocknung,Glanz,Haltbarkeit,Schichtdicke usw. Wenn ich einen komplett neuen Lackaufbau mache haue ich mir doch nicht so ne Zaunfarbe auf Auto ;)


    Manche scheinen hier auch irgentwie was zu verwechseln zwischen Konventionellen Basislack (nicht mehr erlaubt für KFZ Reperaturlackierung) und 2K Acryllack

  • Also, Freddy,
    als erstes war der Nitro-Lack


    in den 1960ern der Kunstharz-Lack (den man eigentlich nicht mehr lackiert, da im System Lack+Verdünnung ohne Härter die Trockenzeiten lang sind und möglichst heiß getrocknet werden mußte - daher die damalige Bezeichnung "Einbrennlack")


    später kam dann 2k Acryl (etwas agressivere Verdünnung, daher nicht ohne weiteres auf Kunstharz-Grundierungen anwendbar), also die Version mit Lack+Härter+Verdünnung,


    neuerdings gibt es eben für Nachlackierungen nur noch die umweltfreundliche wasserbasierende Acryl-Variante, die eben z.T. Mängel bei UV-Beständigkeit, Haltbarkeit etc. aufweist.
    Hoffe hiermit Licht in´s Dunkel gebracht zu haben!

  • also ich hab mir vor nicht allzulanger Zeit nen Liter Alkydlharzack in meiner Wunschfarbe anmischen lassen und ich denke im Oldtimerbereich ist es noch erlaubt mit anderen lacken wie Wasserfarbe zu lackieren

    Denke nie gedacht zu haben, denn das Denken der Gedanken ist gedankenloses Denken

  • Fritz: Danke, ein bisschen hilft's ;) Und wenn ich recht verstehe: Alkydharzlack = Kunstharzlack = lange Trocknungszeit = bei den momentan schon recht niedrigen Herbsttemperaturen in der Werkstatt noch suboptimaler zu verarbeiten als jeder andere Lack?


    Heizung will ich nicht anmachen, wegen Kondenswasserbildung...


    Gruß,
    Freddy

  • @ Freddy:
    Jo, so ist das! Außerdem beherrschen viele Lackierer den Umgang mit dem alten Kunstharz nicht mehr, weil er eben länger lauffähig ist.
    Also, oben noch die Orangenhaut, unten schon die Tränen....
    Soll nicht heißen, daß es keine Lackierer mehr gibt, die das noch können, aber es werden weniger und es ist eben eine enorme Umstellung beim Arbeiten.
    Ohne vernünftige Heizmöglichkeit ist bei derzeitigen Temperaturen KH eher suboptimal.

  • Jeder Lack läßt sich unterschiedlich verarbeiten. Aber das ist doch kein Hexenwerk. Wieviel willst du denn lackieren und warum hast du Angst vor Kondenswasser, Wasserabscheider sind nicht teuer. Mit Wasserlack würde ich nichts machen, solange es noch Alternativen gibt (wegen der Lungenschädlichkeit).
    Mach dir doch vorher einfach ein Probestück und bild dir deine eigene Meinung. Ich hab immer alte Kotflügel dafür genommen.