Werkstatt-Pfusch und dadurch Probleme mit dem Vergaser

Hallo liebe Trabi-Piloten!

Habe ein Problem mit meinem liebsten Begleiter. Und zwar mal ne kleine Geschichte vorab, da ich denke, die hat ne gewisse Relevanz:

Mitte Februar hab ich ihn in eine Werkstatt hier in der Nähe gebracht. Zu echten Trabi-Experten. War zu DDR-Zeite ne Vertragswerkstatt und so. Dort sollten die sich ihn ansehen und mir sagen, was Restaurierung + Lackierung kosten würde. So weit so gut. Als nach 3 Monaten und vielen Telefonaten noch immer nix passiert war, hab ich mich entschlossen ihn abzuholen und wenigstens den Sommer mit ihm zu fahren. Jedoch hatten sie dann schon angefangen den Motor zu reparieren, da der nur noch auf einen Pott lief und so. Haben dann auch ne Bremse repariert, Vorschalldämpfer erneuert und TÜV gemacht. Prima, dachte ich mir.

Dann wollte ich ihn am Freitag dem 18.06. abholen. Bis zum 17.06. erzählten sie mir, der Motor läuft prima. Am 18. hieß es plötzlich, dass er aber Probleme beim Starten hat, weil das Zündschloss ne Macke hat und sie mir nen Startknopf einbauen wollen. Dann habe ich mir am Montag, den 21.06. Urlaub genommen. Morgens angerufen "Alles klar, kann am Nachmittag abgeholt werden". Zum Mittag erhielt ich nen Anruf "Startknopf ist drin, aber der Vergaser spinnt.". OK... Sie wollten mich spätestens Mittwoch anrufen. Ist aber nicht passiert.

Letzen Freitag, 25.06., hab ich dann morgens angerufen und gefragt, was nun ist. Antwort: Motor ist schrott. Muss nen neuer rein. Das war mir dann zu viel. Hab früher Feierabend gemacht und bin sofort mit Kumpel hingefahren und hab ihn abgeholt. Dann mich am WE mal rangesetzt. Die haben nicht nur den Motor falsch zusammengebaut (Schrauben locker und so), sondern auch noch am Vergaser sämtliche Schrauben (auch UGS und alles) und zusätzlich die Zündung verstellt.

So, nach viel Fummeln hatte ich dann am Sonntag immerhin den Erfolg, dass der Motor lief und wieder gut klang, nur Standgas fehlte. Heute war ich nochmal bei, habe Vergaser gereinigt und Zündung eingestellt. Nun hat er jedoch zu viel Standgas, selbst wenn der Gasbowdenzug gar nicht am Vergaser angeklemmt ist. Wie kann das sein? Habe selbst schon an der UGS rumgespielt, dass er wieder 'gesund' klingt und qualmt. Habe mich dabei an der UGS eines befreundeten Trabis orientiert. Aber er tourt nach dem Starten sofort hoch.

Außerdem scheint, wenn ich Gas durchtrete, der Vergaser manchmal zu klemmen. Also der Gaspedal kommt nicht zurück und am Vergaser zieht die Feder den Hebel auch nicht zurück manchmal. Der klemmt dann wirklich fest. Hab auch schon WD40 rangesprüht.

So, sorry für den langen Text, aber lieber zu viel Infos als zu wenig
Habt ihr nun Tipps, wie ich weiter verfahren soll? An welchen Schrauben kann ich noch drehen, damit Standgas runtergeht?

Hätte am WE sonst eventuell die Möglichkeit nen anderen Vergaser zu bekommen, der noch nicht verstellt wurde.

Achso, noch finale Infos zu meinem Pappmann:
BJ 1987, Sparvergaser, Trabitronic, K&N Luftfilter

Bin für jeden Tipp dankbar.

Liebe Grüße,
der Martin

Volllastanreicherung ist doch dieses schwarze Ding in der Schwimmerkammer mit ner Sprungfeder drum rum, oder?
Wo dann so'n kleiner Haken das Ding runterdrückt, wenn ich draußen an dem Gashebel ziehe, richtig?

Für diese Meisterleitung durfte ich 270 € löhnen, davon 59 € für TÜV und AU. Man stelle sich an dieser Stelle ne AU ohne laufenden Motor vor (das schaffen nur Profis)

Die wollten mir nen neuen Motor für 1000 € andrehen. Allerdings gibt's im Internet ja regenerierte für 550 € plus Versand. Und Einbauen kann man denn auch selber. Und die hätten mir garantiert nur nen gebrauchten eingebaut. Die sehen mich aber auch nie wieder.

@heckman: Doch, das sind an sich Trabi-Profis. Die haben meinen Trabi auch schon oft sehr gut und zügig repariert. Nur dieses Mal schienen sie entweder keine Lust zu haben oder wollten einfach nur mein Geld. Die selbst haben auch mehrere Trabis und restaurieren die auch und alles. Und andere Oldtimer haben die auch schon komplett restauriert.

Ne, den Startknopf an sich finde ich cool. Nen anderes Zündschloss hab ich auch liegen, aber um das einzubauen hätten die ja mehr auseinader nehmen müssen. Wäre dann noch teurer geworden und hätte vielleicht nochmal ne Woche gedauert. Also der Startknopf ist schon OK.

Mir ist aufgefallen, als ich den Vergaser ausgebaut hatte und somit der Gashebel auf Leerlauf stand, dass die Drosselklappe halb geöffnet war. Wenn ich das dort auf der 2takter.de Seite richtig verstehe, muss sie aber komplett geschlossen sein, oder?

EDIT: Was ist ne grobe Standardeinstellung für die Leerlaufgemischschraube beim Sparvergaser? Hab mal irgendwas von reindrehen und dann 3/4 Drehung raus gelesen. Aber mein Motor klang eigentlich am besten mit 2 Drehungen raus.