Anlasser dreht kaum, obwohl Batterie voll

  • Und damit es niemals langweilig wird, kommt ein Problem nach dem anderen.........


    Ich fahre also gestern zur Arbeit und alles war ganz normal. Fünf Stunden später steige ich in mein Auto und möchte nach Hause fahren. Aber mehr als eine Leier-Umdrehung schafft der Anlasser nicht und bleibt stehen. Das wunderte mich sehr, da, selbst wenn die Batterie leer war, er immernoch leierte, ganz langsam. Sogar im 5-Sekunden-Takt - sooo langsam. Naja, also ging ich davon aus, dass sie nicht nur leer, sondern superleer gewesen sein musst. Der letzte Energietropfen wurde vielleicht durch eine Lampe ausgesaugt. Ich überprüfe alle Lampen und elektrischen Geräte - alles ausgeschaltet.


    Dann rief ich einen Kollegen von der Arbeit, der mir beim Anschieben helfen sollte. Das hat auch geklappt, was mich abermals verwunderte, denn wenn die Batterie superleer wäre, hätten doch die Zündspulen arge Probleme haben müssen. Ich hab gleich das Licht eingeschaltet, weil es nachts war und auch die erstrahlten in hellem Glanze. Alles funktionierte einwandfrei. Die Nachhausefahrt ohne Probleme.


    Heute morgen wollte ich mal danach sehen und maß die Spannung, die sich auf 6,4V belief. Wieder wunderte ich mich, denn von einer 15minütigen Fahrt mit Licht sollte sie sich eigentich nicht wieder völlig aufgeladen haben. Dann maß ich den Kriechstrom: 0,0A.


    Gut, dann dachte ich: "Cool, was auch immer es war - alles wieder fit". Ich wollte den Motor starten aber.......


    nix da, wieder nur eine recht zügige (aber immer noch viel zu langsam um zu starten) und eine halbe Umdrehung des Anlassers. Stillstand. Wieder Spannung gemessen: 6,4V ...........


    Jetzt habe ich die Batterie aus dem Wagen geholt und wollte sie probehalber aufladen. Nun lädt sie schon ne Weile mit satten 9A (Höchstladestrom). Also doch leer?


    Was ist hier los? Ich bin total verwirrt.

  • Korrodierte Klemmverbindungen und dadurch zu hoher Übergangswiderstand.


    Batterieklemmen und den Ringkabelschub am Anlasser vom dicken Batteriekabel abmachen. Danach die Kabel peinlich genau säubern bzw. in diesem Zuge auf Kupferkabel umstellen. Die Alukabel aus DDR-Produktion sind nach 30 Jahren so stark korrodiert, daß es gerade bei den 6V-Fahrzeugen große Probleme gibt. Alle Übergänge und Kontaktstellen säubern und ggf. mit etwas Polfett konservieren. Kabelenden sauber verzinnen.


    Das hilft normalerweise.

  • Wie weit geht die Batterie beim starten in die Knie (V)? Wenn du nichts zum messen hast - geht z.B. das Licht beim starten aus oder wird es nur geringfügig dunkler?

  • Das gleiche Problem hatte ich auch mit dem langsamen Anlasser. Bei mir waren die Polklemmen so stark verkeimt, dass ich sie austauschen musste. Danach sprang er wieder an wie ein Westauto. Ein paar Tage später meinte es mein Vater "gut" mit mir und sprühte die Batteriekabel und Polklemmen mit so nem blauen Batteriepolspray ein. Das Ergebnis: Ein Anlasser bei dem man die Umdrehungen wieder mitzählen konnte. Auf der Dose steht ja auch: Nicht zwischen Kontaktflächen sprühen, wirkt isolierend! Es war wahrscheinlich zwischen den Kontakten gelaufen Batterie/Polklemme. Also alles wieder abgewischt und mit normalen Batteriepolfett eingeschmiert und schon liefs wieder rund.

  • also ich hatte jetzt die Batterie aufgeladen und und direkt danach gemessen. Lag bei 7,1V. aber das wird wohl kaum ein stabiler Zustand gewesen sein, denn kurz darauf sank die Spannung dann um 0,1V / s auf 6,6... Dann habe ich nochmal Kriechstrom gemessen. Absolut nichts. Zum Gegen-testen mal die Innenraumleuchte angemacht und er zeigte Stromstärke an. Also fließt wirklich nichts im ausgeschalteten Zustand.


    Hab dann den Motor gestartet und er sprang an, wie eine eins - also wie gewohnt. Beim Gasgeben auch auf 7,2 gesprungen. Nach dem Ausschalten sank sie wieder auf 6,8...


    ab wieviel Volt macht denn der Anlasser kein Mucks mehr. kann das sein, dass ihm 6,4 schon zu wenig ist? Dann muss ich ja irgendwie doch einen Verbraucher angelassen haben, obwohl ich mir GANZ sicher bin, dass das nicht der fall war. was auch??

  • Hattest du den Anlasser schon mal getauscht? Die 6V Anlasser sind wartungsfreundlich und im WHIMS beschrieben. Aber bevor du operierst messe noch mal die Spannung am Anlasser beim Starten, kennst dich ja schon aus damit ;) .

    Hilfe mein Trabi läuft seit Monaten zuverlässig und störungsfrei. Was tun?

  • ... 1 Volt Unterschied bei der Kabellänge und dem Querschnitt ... is en bissl viel find ich ... würde die Leitungen tauschen !!!

    Born in GDR !



    WIR SIND DAS VOLK !!!



    Man muß immer das tun, was man nicht lassen kann.


    Goethe

  • 4,5V, nicht gut und auch nicht schlecht. Jetzt wären Ströme interessant, aber einen Amperemeter bis 100 A zubekommen wird schwierig werden. Untersuche mal deine Stromewege nach nen Startversuch und finde heraus wo es warm ist, die wärmste Stelle hat dann den höchsten Widerstand.
    Hattest du beide Batteriekabel getauscht?

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  • Wenn der Anlasser stark verschmutzt ist können auch die
    Kohlebürsten schlechten kontakt haben, einfach mal mit Bremsenreiniger durch
    spülen.



    Und ich würde nochmal nach allen Masseverbindungen schauen.
    Das war`s bei mir zu mindestens.

  • ich bin ja nun wieder ein paar Tage gefahren und es gab nicht einen zwischenfall mehr. Hatte die Batterie ja voll aufgeladen und nun startet er schon mindestens die 10-15 mal wieder ganz normal. Ich schließe daraus, das in der Zeit meiner Arbeit, irgendetwas gezogen haben muss.


    Ich habe eine 66Ah Batterie drin. Angenommen sie war nicht ganz voll, weil ich viel Stadtfahre, und war nur noch in der Lage 50Ah zu liefern. 5 Stunden habe ich gearbeitet, was bedeutet, dass der Verbraucher um die 10A bei 6Volt gezogen haben muss, um die Batterie dermaßen leerzubekommen. Was am Trabant hat eine solche Leistung?


    Die Scheinwerfer waren 100%ig!!!!!!! aus. Auf den Schalter fiel mein Blick zuerst, und der war abgeschaltet. Davon abgesehen habe ich einmal damit so große Probleme bekommen, dass ich sicher NIE wieder vergesse, das Licht auszuschalten. Und ich schau nach dem Aussteigen IMMER auf die Lampen, ob sie auch wirklich aus sind.


    Was kanns noch sein. Hatt den Rückfahrscheinwerfer in verdacht, denn da scheuerte sich eine Stelle am Kabel auf und berührte evt. die Karossierie. Aber geschaltet ist eh die Positivleitung, und die Stelle lag hinter dem Schalter, der Rückwärtsgang war nicht eingelegt.


    Mir fällt nix mehr ein :-|


    Bis auf:
    Auf dem Hinweg zur Arbeit bin ich laufender Sirokko gefahren. Die sprang auch sehr schnell an, die Kontrolllampe glimmte auf und ging auch nicht mehr aus. Wie ist das? Kann die Glühkerze trotz glühender Kontrolllampe laufen, oder bedingt die abgeschaltete Glühkerze das Lämpchen? Vielleicht hat die GK unbemerkt die ganze Fahrt über Strom gezogen, so dass die Batt völlig leer war, es aber noch für den Zündfunken des Motors gereicht hat - bis zum Abstellen des Autos bei der Arbeit.....

  • Was hast du denn noch alles drin an elektrischen Betriebsmitteln? Radio oder sonst was? Hast du nen Batteriehauptschalter im Auto? Da kann man nen schönen Kriechstromtester basteln.

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  • aber kriechstrom hab ich ja schon getestet. da ist gar nichts. Radio hab ich nich. Batteriehauptschalter auch nicht, aber das wäre mal ne coole idee.


    kann es sein, dass die Glühkerze der sirokko weiter glimmt, obwohl die leuchte an ist? das wäre meine einzige erklärng (s.o.)

  • Fang gar nicht erst an, mit so und so vielen Amperestunden zu rechnen, die man einer Starterbatterie entnehmen kann, bevor sie leer ist. Das führt wegen vieler weitgehend unbekannter technischer Akkueigenschaften nur in die Irre. Wichtig ist, dass Du die Stromentnahme des Fahrzeugs aus der Batterie im Stand misst. Wie viel Strom fließt denn dann? Beim Trabant ist der Strom normalerweise Null, weil keine Bordcomputer oder dergleichen verbaut sind. Wenn mehr als Null fließt (und damit meiner ich wirklich alles, was mit handelsüblichen Messmitteln oberhalb einer Null-Anzeige liegt), ist irgendwas faul. Was es ist, wäre dann durch abschalten der verschiedenen Verbaucherstromkreise (Sicherungskasten) zu ermitteln.


    Wenn sich kein fließender Strom ermitteln lässt, fließt er entweder zu unberechenbaren Zeiten (ist unwahrscheinlich), oder er ist nicht vorhanden. Dann ist entweder die Batterie kaputt, oder die Lima lädt nicht.


    Grüße, Tom

  • wie gesagt, absolut nichts zu messen. null komma null.


    Batterie dürfte nicht alt sein (weiß es zwar nicht, aber der äußere Zustand deutet eher auf neu). Beim Gasgeben steigt die Spannung an der Batterie auf 7,3V.


    Mein Verdacht erhärtet sich: die laufende Sirokko saugt Strom wie blöde... das werde ich morgen mal messen. Das war das erste mal, dass die Sirokko die ganze Fahrt über an war. Sonst immer nur eins zwei Minuten.

  • Naja, das kann ich mir nicht vorstellen, die Sirokko braucht 17A beim glühen und der Lüfter etwa 4,5 A. Dabei bringt die GSL 220W, kurzeitig auch 290W, das sind etwa 40 A. Eng wirds, wenn dazu noch Licht und Scheibenwischer an sind. Hast du ein Radio drin, womöglich mit Spannungswandler? Vielleicht zieht da was.
    Du könnest ja mal den Minuspol der Batterie beim Parken abklemmen und mal schauen, wie es sich dann verhält.

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  • ok du hast recht, folgendes geschah gestern abend: ich hab wie auch die letzte 20male den motor gestartet und bin zu meiner muter gefahren. nach 3 stunden standzeit musse ich umparken und startete wieder wie normal und fuhr die 20meter. dann wollte ich 1h später nach hause fahren und zack. mehr als ein kleines summen aus dem anlasser kam nicht. diesmal hatte ich nicht einmal die sirokko an. die ist nun ausgeschlossen. ich hab das auto bergab angeschoben und sollte meine freundin von der arbeit abholen. als ich da ankam musste ich noch 10min warten und konnte mich nicht entscheiden, ob ich den motor asmache oder nicht. nach 8min leerlauf tat mir der motor zu leid und ich hab ausgemacht. dann als sie da war wollte ich wieder starten,aber die batterie hat überhaupt nicht geladen während der fahrt. gut,es waren nur 5km und fahrt mit licht... aber woeder nur dieses quietschsummen,was kommt, wenn der anlsser nicht genug saft kriegt und nicht mehr drehen kann. wieder angeschoben und zu hause angekommen steck ich die batterie ans ladegerät und sie saugte wie blöd mit satten 9A(max). sie wurde innerhalb von 1h komplett leer gesaugt!!!! beim einparken und rangieren fiel mir auf, dass das licht sehr schwach leuchete und beim gas geben weiß aufhellte.


    es scheint sporadisch aufzutreten...


    was mir auffiel: zZ habe ich auch andere elektrische probleme. mein blinke wird nur im armabrett angezeigt wenns warm ist. der blinker vorne
    links it auch temperaturabhängig. wenn ich das fahrlicht einschalte macht die armabeleuchtung disko. alles ist umgedreht. fernlichtanzeige leuchtet dauernd, es sei demn ich mache es AN! motorkontrollleuchte ist ach umgekehrt, leuchtet auf wenn man gas gibt und die tachobeleuchtung geht nur an wenn das fernlicht an ist !


    aber wichtig: alles nur wenn es feucht und kalt ist!!! ich tippe auf schlechte massekontakte oder überhaupt schlechte kontakte. aber kann das mit dem sporadischen entladen der batterie zu tun haben? beide male war schlechtes wetter! ich werd noch wahnsinnig...

  • Ui, da besteht Handungsbedarf. Ich sage jetzt mal du solltest dir die Zeit nehmen und alles mal in Ruhe durch schauen. An deiner Stelle würde ich sogar das A-brett aus bauen und alle Leitungen an den Schaltern kontrollieren und Steckverbindungen nachbiegen, ggf. einfetten und nach Schaltplan anklemmen. Dauert zwar den ganzen Tag aber du kannst diesen Fehler da komplett ausschließen, gerade bei 6V. Du weißt ja was da schechte Verbindungen bewirken.

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