Freunde, Verwandtschaft und unser Hobby

  • Tach auch,




    mir liegt seit einiger Zeit bissel was schwer im Magen.


    Ich hatte bei der letzten Geburtstagsfeier eine etwas größere Auseinandersetzung
    mit meiner Verwandtschaft über das Thema IFA, speziell Trabi.


    Es kamen solche Äußerungen wie:




    - "meinen Kindern würde ich es nicht erlauben mit einem Trabant zu
    fahren"


    - "das ist ja glatter Selbstmord"


    - "wenn sich Person X einen Trabi kauft fährt ihr kleiner Sohn nicht
    mit"


    - usw...




    Ehrlich gesagt hat mich das extrem enteuscht, weil ich nie für möglich gehalten
    hätte das es so einen Hass gegen unser geliebtes Reisemobil gibt.


    Es ging dann noch weiter über die Sicherheit sprich Fahrgastzelle, Bremsen,
    Stabilität und und und... Ich habe den Fakten in Form von Crashtests, Elchtest
    vorgelegt aber es hörte einfach nicht auf, bis wir dann vorzeitig die
    Veranstaltung verlassen haben.


    Kennt einer von euch solche Reaktionen?


    Mir ist es bis dato nicht bekannt gewesen. Ich komm mir voll verarscht vor.
    Eigentlich haben sie sich immer gefreut wenn ich mit dem Trabi gekommen bin, sie
    haben sich auch etwas für die Technik interessiert. Die einzigen die voll
    dahinter stehen sind meine Eltern, Schwester, Frauchen und Freunde
    (alle samt Trabifahrer). 80% der übrigen Verwandtschaft will mit diesem Thema nix zu tun
    haben und wird seit neusten auch noch ungehalten, wenn man mal drüber spricht.




    Vielleicht hat der ein oder andere auch solche Erfahrungen gemacht und kann mir
    sagen wie ich damit umzugehen habe.




    Grüße Robert

    riecht komisch, klingt komisch, ist aber so...

    ...Trabant

  • Also ganz so schlimm kenne ich es nicht, sonderlich gut angenommen wird aber mein Hobby in der erweiterten Verwandschaft auch nicht. Zu großen Auseinandersetzungen kam es aber nie, sowas vermeide ich indem ich nicht unbedingt auf alles ne Antwort oder nen Kommentar gebe.


    Zum Thema Sicherheit, das kann man drehen und wenden wie man will, das Ding ist nunmal nicht auf der Höhe der Zeit. Da hilft mMn nur das Hoffen, dass nix passiert.


    Meine Freundin fuhr am Anfang auch nicht unbedingt gerne mit, in einigen Situationen kommt auch schon mal nen kurzer Laut. Aber Selberfahren will sie immer noch nicht. ?(

    Matt ist das neue Hochglanz
    Zwei Zylinder, zwei Takte und ein Mikuni: da geht was! :thumbup:

  • Hallöchen,
    das lesen zu müssen tut mir leid für euch beide.


    Glücklicherweise haben wir im Verwandten-, Bekannten- und Freundeskreis keine Probleme in der Beziehung, auch wenn das ein oder anderemal verwunderte Blicke kommen wird unser Hobby akzeptiert. Verstehen kann das, meiner Meinung nach,nur jemand der selbst mit Leidenschaft ein Hobby betreibt.


    Meine Meinung zu eurem Problem: Steht drüber wenn man euch solche Sprüche an den Kopf wirft. ;) :thumbup:
    So würde ich (denk ich) mit der Sache umgehen,aber ich bin ja kein Psyschologe. ;) ^^


    PS: Meine Nummer hast Du, kannst auch gern tele wenn es dir hilft. ;)

  • Ernster Streit ist nie draus geworden.
    Aber stets belächelt bzw. ausgelacht wid man schon - bis zu blutsverwandten ersten Grades, die immer nur mild-überheblich feixen.


    Was die Sicherheit betrifft gibts zwei gegenläufige Tendenzen, auch bei mir selbst:


    Zum einen die viel höhere Verkehrsdichte unserer Tage und die höheren Geschwindigkeiten der potentiellen Unfallgegener. Deshalb macht es auch mir Bauchschmerzen, meine Schutzbefohlenen ohne Gurte auf dem Rücksitz zu transportieren. Das kleine Kind von im Kindersitz - schön und gut. Mama und große Schwester hinten? Hin und wieder mach ich's, aber immer mit gewissen Bauchschmerzen. Wenn's richtig kracht, ist ganz fix Feierabend da hinten. Und keine Tür für Helfer.
    Allein die Vorstellung, mit meinem vollbesetzten Trabant gegen meinen eigenen 1,5t-Mondeo zu scheppern, löst etwas gemischte Gefühle aus.


    Zum anderen aber die viel, viel besseren Straßen, die besseren Reifen und die ja trotzdem relativ geringe Trabantgeschwindigkeit, die mir ein rechtzeitiges Anhalten bisher immer ermöglicht hat.


    Und obwohl es im 1.1er keinen Deut sicherer ist, sitze ich schmerzfrei hinterm Lenkrad, nur weil die Fondpassagiere angeschnallt sind. Eine trügerische Sicherheit.


    Und die Vorstellung, eines Tages auf der Langstrecke komplett ohne Gurte zu murmeln...nunja...auch irgendwie seltsam. Da fällt einem doch recht fix ein Trailer ein, wenn er eh schon 'rumsteht.


    Also - meine Bedenken rühren vor allem aus der Verantwortung gegenüber den Kindern. Wenn 'was passiert, wird man nicht wieder froh.
    Wenn ich aber allein drinsitze oder nur die Vordersitze besetzt sind, fühle ich mich wie in Abrahams Schoß und es kommt kein einziger Gedanke in dieser Richtung auf.
    Von Verwandten würde ich mich dennoch nicht beschimpfen lassen, sondern zum einen auf dem Status Oldtimer beharren, zum anderen an Zeiten erinnern in denen diese Nörgler froh über ihren Trabant waren.


    Und was den Freundeskreis betrifft:
    Die einen sind selbst im Oldtimerhobby aktiv und fahren z.T. noch Fabrikate mit Holzkarosserien. Und die anderen steigen ein ohne zu murren, weil sie sonst zu Fuß gehen müßten. Wenn mir einer erklären würde daß er aus Angst nicht mitfährt, bräuchte er mich zukünftig auch nicht mehr einplanen. Dann lautet die Kosnequenz, eben Bus zu fahren oder zu laufen. Mir egal - ich fahre Trabant.

  • Also auch wenns wahrscheinlich nicht so rüber kam, ich stehe über solchen Äußerungen. Wenn jemand meint, mich da irgendwie angreifen zu müssen bekommt er nen Spruch alá "Du musst ja nicht mitfahren!" und gut. Meine "Schwiegereltern" sind der Pappe auch nciht sonderlich gut gesonnen, aber auch die müssen nicht mitfahren.


    Das Thema Sicherheit, ein zweischneidiges Schwert, wie es Deluxe schon schrieb. Ich persönlich fühle mich sicher, vetraue auf meine Fähigkeiten. Allerdings bin ich mir auch bewusst, dass es schnell zu Ende sein kann. Und das kann im Trabi sein aber auch in jedem anderen Auto. Aus persönlicher Erfahrung weiß ich das, nicht ohne Grund zeugen unzählige Narben auf meinem Körper von nem Beinahetod. Allerdings wäre ich bei dem damaligen Unfall im Trabant gesessen gäbe es mich nicht mehr. Oder der Unfall wäre nicht passiert. Man weiß es nie.

    Matt ist das neue Hochglanz
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  • Also bei mir im Trabi fahrn meine Kinder nicht mit, fertig.
    Im Sommer dürfen sie mal auf ihr eigenes Verlangen hin ne Rundemit durchs Dorf fahrn, ansonsten wird aber mit unserem "normalen" Auto gefahrn...
    Für mich kann ich die Verantwortung noch übernehmen, meine Frau weiss auch was sie tut, aber wenn etwas passiert bleiben wenigstens die Kinder heil^^
    Zumal es einfach nunnötig wäre die Kinder in den Trabi zu packen und damit rumzufahrn, haben genug andre, sicherere Fahrzeuge zur Auswahl...
    dabei fühl ich mich dann schon deutlich besser....
    Denn die Gefahr im Straßenverkehr liegt meist nicht in den eigenen Fahr- bzw. Bremskünsten, sondern eher darin, dass jemand anderes nen Fehler macht... und dann ists eben ganz schnell rum...


    Ansonsten freun sich die Meisten im meinem Freundes- und Bekanntenkreis übern Trabi, für verrückt halten sie mich eh schon seit geraumer Zeit, da ist so ein Auto schnell vergeben^^
    Klar gibts hier und da mal ein paar Seitenhiebe, aber damit muss man eben leben wenn man sich so ein Auto kauft....


    MfG Björn

  • Richtig streiten würde ich deswegen sicher nie. Ich argumentiere dann lieber tot :thumbup:
    Und wers nicht schnallt darf mich kreuzweise.
    Bis jetzt sitzt mein Kind stets angeschnallt im Trabant. Wie das beim 500er wird, ist auch klar.
    PS: in meiner Familie gibts darüber überhaupt keine Diskussionen, da wird nur nostalgisch gekuckt. Sind allesamt früher mal selbst Trabant gefahren, und wenn ich mal mit Trabant bei Vatern bin, gibts auch Angebote ala "fahrn aufn Hof, kannste gleich nochmal waschen" und trockenledern ^^

    Einmal editiert, zuletzt von heckman ()

  • Allerdings bin ich mir auch bewusst, dass es schnell zu Ende sein kann. Und das kann im Trabi sein aber auch in jedem anderen Auto.

    genau der Meinung bin ich auch, egal in welchem Auto - es kann überall sehr schnell gehen. Aber das kappieren die nicht. Ich finde es bloß extrem schade, das die Abneigung gegenüber dem Trabant mir so lange verheimlicht wurde. Und beim letzten mal gabs nen Knall, da kam alles raus.
    So richtig ignorieren kann ich es nicht. 30 Jahre und mehr sind die Trabant gefahren, haben von ihren Abenteuern und Urlauben mit dem Trabant erzählt, und aufeinmal ist alles nix mehr wert? Das kanns doch nicht sein!? Ich bin der festen Überzeugung, dass wenn ich angemessen und entsprechent dem Fahrverhalten des Trabis mich im Strassenverkehr bewege, kann nix schlimmeres Passieren als mit einem "Westwagen". Jeder Unfall ist anders und man kann nie mit gutem Gewissen sagen - "Das hätte man mit dem Trabant nicht überlebt!" Vielleicht doch!?!? Wer weiß das schon so genau?

    riecht komisch, klingt komisch, ist aber so...

    ...Trabant

  • Nun bei meiner Familie ist es auch so. Da kann sich auch keiner so richtig mit dem Trabi anfreunden.


    Schon beim Kauf kamen so Äußerungen wie:


    "Was willste denn mit der Hutschachtel?"
    " Den kannste aber vorm Grundstück parken! Drauf kommt der mir nicht!"
    "Wenn du 40 Jahre den Mist fahren MUSSTEST würdse jetz nicht den alten Krempel haben wollen"
    "Der Winter wird zum Problem, es wird nicht warm!"
    "Der hat ne Knautschzone wie ein Moped!"
    "Die Kommunistenkarre...was willste damit hatten wir doch lang genug Huddeleien damit???"


    Meine Mom fährt prinzipiell nicht mit weil es ihr zu laut zu holprig oder wasweisich auch immer ist.
    Meine Oma rümpft auch die Nase, lässt es aber über sich ergehen.


    Vor allem ist es ja nichtmal mein Alltagsfahrzeug...


    grüße,
    Tom


    Naja, mittlerweile haben sich alle damit abgefunden.

    "Nicht alles Braune auf der Welt ist Schokoladeneis."

    (Computer Sam in Jonas-Der letzte Detektiv)

  • in meiner Verwandtschaft und unter den Kollegen wurde anfangs auch laufend gewitzelt...
    - die Kollegen sind nun schon seit Längerem meine Kollegen nicht mehr...


    Vater bekam seinen ersten Dämpfer, als der Motor innerhalb knapp zwei Stunden ausgetauscht (ich damals noch geübt ;)) war... ;)
    seit ich ihm vorgerechnet habe, dass mich mein Trabbi an Steuer und Versicherung weniger kosten als der angebotene MB190 allein an Steuern (300€), is Ruhe...


    gegen vermeintliche Sicherheitsmängel spricht zum einen: in den letzten Jahren sind durch vermeintlich sicherere Potenzkrücken weit mehr Menschen ums Leben gekommen als durch Trabanten.
    (sowohl als Insaßen als auch als Fußgänger und Radfahrer, die aufs Korn genommen wurden... :whistling: )
    zum anderen: durch besseren Rundumblick gewährt mir der Trabant sogar mehr Sicherheit als so manches moderne Straßen-U-Boot mit seinen kleinen Bullaugen wo eigentlich Scheiben sein sollten...
    (auf der anderen Seite warten die Franzosen dafür mit Panoramascheiben auf, die - als karrosserieversteifendes Element - möglicherweise schon überfordert sind, wenn man unsanft über 'n Bordstein hoppelt... :augendreh:
    - vielleicht nicht als Neuwagen aber wie sieht's in fünf Jahren aus? :zungeaus: )


    ich habe bisher auch noch keinen Bußgeldbescheid wegen zu schnellen Fahrens kassiert und fühle mich diesbezüglich im Trabant ebenfalls ziemlich sicher...
    - mir geht die Lamentiererei von wegen, dass man nirgendwo seine 280PS richtig ausfahren könne (ach, und das habt ihr erst jetzt bemerkt?! :rolleyes: ) mindestens ebenso auf den Sack... :blabla:

    :hug: Trabant steht für Gefährt(e), nicht für Ge(h)hilfe... :2Kumpels:


    "der verliert kein Öl, der markiert nur sein Revier..."


    mehr Auto braucht's nicht - weniger Auto geht nicht...

  • Gerade in Sommer letzten Jahres, zum Höhepunkt der "Abwrackprämie", kamen stündlich mehrere dumme und unsachliche Kommentare.


    Ich bastelte seinerzeit an der Auto-Elektrik eines Bekannten, unmittelbar nebenan war ein zertifizierter Verwertungsbetrieb.
    Ob "Umweltsau", "ewiggestriger Kommunist", oder andere Sätze, fast jeder, der an der Zufahrt warten mußte, hatte einen dummen Spruch übrig. Der erste Tag war nervig; nachdem mein Kumpel auch nicht auf´s Maul gefallen ist, konterten wir dann mit ebensolchen Sprüchen.
    Irgendwann hatten wir die Schnauze voll und ich parkte den Pappenfloh versteckt in der Garage und wir bastelten außen weiter...

  • In meiner Familie usw wurde der Trabi sehr positiv aufgenommen und sogar meine Oma mit 75 ist schon zum Einkaufen mitgefahren:Na Omi lange her das du Trabant gefahren bist gut 20Jahre!?Omi:Och mir is egal in welchem Auto ich sitze ;)


    Meine Neffe(7)ist ganz verliebt in die Pappe!..Trabifahrn is cool....Maaddiiinn wann fahren wir wieder Trabi???usw ^^ Allerdings sitzt er vorne um angeschnallt zu sein!


    Auch sonst wurde ich noch nirgends blöd angemacht ganz im Gegenteil grade ältere Leute freuen sich immer sehr wenn sie den Pappmann sehen,als ich mal aus einem Kreisverkehr ausfahren wollte war da eine Gruppe von ca 20Rentner die alle stehen blieben,winkten,Daumen hoch und Knipse raus :thumbup:
    An der Tankstelle stieg mal eine Frau aus einem Westblech und schon gings los:Oohhhh ein Trabiiiiii na der is aber schick..hach is der niedlich bin total verliebt in den :love:


    Zur Sicherheit:Ich fahre mit dem Trabi auch sehr vorrausschauend&defensiv mehr als mit nem Westblech,eine Fahrweise die ich vom Motorrad übernommen habe und mir da schon öfter brenzlige Situationen erspart hat!Aber unsicher fühl ich mich nicht trotz der Gewissheit das es bei einem Crash übel ausgeht :rolleyes:

    Fuhrpark:
    Trabant 601 Bj1988
    Suzuki Bandit 650 Bj2005



    Öl gehört ins Benzin!

  • Genau das was Martin sagt, war mir bisher bekannt. Zu 99,9% nur freundliche und positive Kommentare. Ob im eigenen Kreis oder Unbekannte alle haben sich gefreut und gestaunt. Die andere Seite kannte ich bis zu dem Tag nicht - zumindest nicht in dieser Form. Nunja wahrscheinlich wirklich das Beste drüber wegschauen und labern lassen... :meckerkop:

    riecht komisch, klingt komisch, ist aber so...

    ...Trabant

  • Verwandte kann man sich leider nicht aussuchen.


    Man kann aber nach solchen Vorfällen den Kontakt ein wenig herunterfahren. Wenn man mich wegen eines popligen Auto-Typs so anmacht, daß ich eine Feier vorzeitig verlasse, hätte ich mit den Leuten anschließend nicht mehr viel zu tun....
    Jedenfalls nicht mehr als unbedingt notwendig.


    "Wenn du 40 Jahre den Mist fahren MUSSTEST


    Soso.
    Da hat wohl einer 1958 einen Trabant gekauft und mußte dann aus Armut bis 1998 bei diesem Fahrzeutyp bleiben??? Konnte sich wohl nach der Wende keine Westkarre leisten, hä?
    Oder wie kommt er sonst auf "40 Jahre Trabant fahren MÜSSEN"? Vor 1958 gab's schließlich keinen Trabant zu kaufen...

  • riecht komisch, klingt komisch, ist aber so...

    ...Trabant

  • Vorallem zu Ostzeiten haben se sich alle 10Finger nach einem Trabi geleckt und jetzt ist er Mist :doof: Total veraltet&vieleicht schrullig aber grade deshalb macht er soviel Spaß/macht jedes alte Auto Spaß&ist liebenswert....aber kein Mist! :dududu:

    Fuhrpark:
    Trabant 601 Bj1988
    Suzuki Bandit 650 Bj2005



    Öl gehört ins Benzin!

  • Erstmal unterscheide ich in meinem Fall zwischen Verwandten aus Ost und West. Die ehemaligen Wessis finden das skurril, witzig, interessant - oder haben garkeine Meinung zu Auto und Co.


    Bei den Ex-Ossis sieht das etwas anders aus. Is aber doch auch logisch, wurden doch jahrzehntelang so konditioniert, das nen Trabi nicht gerade das Auto erster Wahl war. Eher zwar praktikable und funktionierende Notlösung. Frei nach dem Motto: Gibt ja nix anderes. Stimmt zwar so pauschal nicht, aber Wartburg, Skoda und Co waren halt nicht für jeden greifbar. Dann kam die Wende - freie Auswahl auf dem internationalem Atomarkt. Na und der Trabi wurde zum wohl unbeliebtesten Auto aller Zeiten.


    Is lange her, aber sowas prägt irgendwo, bis heute.
    Na und der ein oder andere ist mit seinem ersten Westwagen auch ganz schön übern Tisch gezogen worden. Dann musste man den Kauf dieses Eimers vor sich und seiner Umwelt irgendwie rechtfertigen. Und das tat man oft indem man den alten Trabi schlechter machte als er eigentlich war.
    Heute höre ich immer öfter, das son Trabi damals garnich sooo schlecht war. Aber heute selbst wieder einen kaufen? Nee, soweit geht die Nostalgie dann doch nicht.


    Na und spätestens wenn klar wird, das mein Trabi für mich kein reines Spielzeug sondern einziger PKW is, hört das Verständnis auf.


    Auf der anderen Seite hab ich mein Umfeld entsprechend konditioniert ;)
    Von mir erwartet kein Mensch das ich nen Auto kaufe, das meinem Alter und sozialer Stellung entspricht, in irgendeiner Form normal oder gar vernünftig ist ^^


    Sicherheit? Ich fahr viel Motorrad - Thema unsicherer Trabi durch!


    Und überhaupt, je mehr Sicherheit moderne Autos versprechen, umso mehr Fahrer befinden sich inteligenztechnisch im Stand by-Modus. So zumindest mein Eindruck.
    Im Gegenteil, wenn (wohl gemerkt, wenn) ein Trabi seinen Lenker dazu bringt, aufmerksamer, defensiver, vorrausschauender und rücksichsvoller (auch gegenüber Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer) zu fahren (geht schließlich nicht um Recht und Unrecht sondern um die eigene Rübe), isses vielleicht das "sicherere" Auto. Wenn man beim Trabifahren aber den Kopf ausmacht, auf sein Recht pocht und das im Zweifel mit Gewalt erzingen will - na die Nummer geht in die Hose ;)


    Ferner denke ich, das wenn die lieben Verwandten nen Streit vom Zaun brechen weil man nen Trabi fährt, würden dies auch tun wenn man nen anderes Auto hätte. Nur wär dann das Thema nen anderes ;)


    Chrom

  • Also ich habe gar keine Probleme mit meiner Verwandschaft sind bis jetzt alle schonmal mitgefahren viele haben dann noch mitbekommen das in ihren Garagen noch Trabant Ersatzteile rumliegen haben die sie nicht mehr brauchen und mir gleich mitgegeben. Meine Oma hat mir den Trabant freiwillig bezahlt , mein Sohn fährt gerne mit und ist stolz wie Oskar wenn er vorne sitzen darf (natürlich angeschnallt) naja bis auf meine Freundin sie ist bis jetzt erst einmal mitgefahren.


    Also lasst euch nicht unterkriegen ,zu Erich zeiten waren sie froh wenn sie einen Trabant hatten.


    Mfg Daniel

  • Einer der Sprüche letzten Sommer, mit sächsischem Akzent, von einer Fahrerin eines uralten, rostigen KIA: "Also, für nen Westwaachn sollte es schon reichen, sonst gonnste loofn" mußte ich mit dem Spruch kommentieren: "Korea liegt aber viel östlicher als Zwickau! Oder hatten Sie keinen Geografie-Unterricht?".
    Aber, gerade wenn der Pappmann frisch gewaschen ist, sieht man auch manch positive Reaktion.


    Irgendwie war gleich nach der Wende der Hunger auf Westwagen naturgemäß hoch; man wollte schließlich auch mal so ein Auto fahren. Dementsprechend konnte meine damals schon Ex-Firma jeden Ladenhüter-Blechhaufen, Unfall oder Rostlaube, für sattes Geld verhökern. Da wurden ganze Bus-Touren aus Südsachsen und Süd-Thüringen organisiert, an Bord jeweils 50 Kaufinteressierte, die Tiefgarage und der Parkplatz waren innerhalb weniger Zeit leergefegt.
    Richtige "Autos der Vernunft" blieben teilweise übrig, je größer, desto besser verkaufbar.
    Aber, auch dieses Status-Gehabe gibt es überall. Ein ehemaliger Schulkollege war total entsetzt, daß ich Trabant fahre, zur E-Klasse sollte es schließlich schon reichen, was denken denn die Kollegen und der Chef?
    Manche Kollegen fahren Fahrrad oder Moped, mein Chef kommt mit der Straßenbahn!

  • also ich kenne von vielen die reaktion ''kann man damit auf die autobahn'' oder ''der verbraucht doch sicher viel'', aber die meisten sehen mein hobby mit einem lächeln. ernsthafte zweifel an der sicherheit hatten bisher nur wenige leute, die meisten sind einfach nur positiv begeistert. man sollte das nicht allzu eng sehen, natprlich ist es ein altes auto und die bremsen sind nicht mehr mit heutigen maßstäben zu sehen, aber früher waren die bremsen von einem VW Käfer, oder einem mercedes w110 auch nicht besser und man hat es überlebt. außerdem fährt man mit einem trabi doch immer vorausschauend ;)