Lieber Original!

  • Aber originale Schrauben bis in die letzte Ecke und dergleichen - kann man haben, muß man m.E. aber nicht wirklich...


    Naja, aber da die Originalschrauben ja meistens vorhanden sind und deren fachmännische Aufarbeitung definitiv weniger kostet als neue zu kaufen, ist das sogar der preisgünstigere Weg. Nun nicht unbedingt bei billigen Treibschrauben für Pappen usw. - aber gerade im sichtbaren Motorraum- und Fahrwerksbereich ist original-gelbchromatierte ESKA-Ware einfach auch schöner anzusehen. Davon abgesehen, daß man die Fahrwerksschrauben mit entsprechenden Materialgüten im Fachhandel (bei kleinen mengen und hohen Preisen) kaufen müßte, weil das Baumarktsortiment sowas gar nicht hergibt.

  • bei mir steht der praktische Nutzen im Vordergrund...
    - OK, Sitze, die nach knapp 80000km unter meinem Luxuskörper allmählich zusammenbrechen, sind trotzdem keine schlechte Qualität, aber wenn man - dank Abwrackprämie - günstig (30€ für die E30-Sitze, 25€ für original Trabant - original brauche ich ja nur den Fahrersitz...) an Fremdfabrikate rankommt, kann man doch mal darüber nachdenken... ;)
    - wozu eine Wischwaschanlage beibehalten, die im harten Wintereinsatz andauernd versagt?
    - warum die Sitze nicht - den eigenen Bedürfnissen entsprechend - nach hinten versetzen, wenn man als zu lang geratener Single ohnehin immer nur Solo unterwegs ist?!


    natürlich wären mir die alten Ballonreifen lieber als 155R13, aber wenn man für den Preis eines 5.20-13 (49€) schon fast zwei 155er (28€) bekommt?!
    und 12V H4 schätze ich gar nicht so sehr für das angeblich bessere Licht, sondern vielmehr dafür, dass ich Ersatzleuchtmittel auch am Sonntag nach 16:00h in den meisten Tankstellen dieser Republik finde...


    und dann bin ich auch noch - und das betrifft durchaus auch andere Modelle - der Meinung, dass der Einheitsbrei, der von den Fließbändern läuft, per se schon langweilig ist...
    gerade beim Trabbi, der das Ergebnis einer Staatsform ist, die Uniformität forderte und förderte, ist individuelle Umgestaltung eigentlich Pflicht, wenn ein Kultobjekt dabei rauskommen soll... ;)
    (ob "tiefer und breiter" allerdings sonderlich originell ist, darüber ließe sich ebenfalls trefflich streiten... ;))


    deshalb habe ich auch die Finger von einer Murmel gelassen...
    - sowas gehört eben auch in meinen Augen möglichst original wiederhergerichtet...
    aber dazu fehlen mir einerseits die finanziellen Mittel...
    - aus diesem Grund auch die Möglichkeit, ein solches Projekt sicher unterzustellen...
    - und die Möglichkeit, beim Lack spielerisch kreativ zu werden...
    und irgendwie auch die Lust, denn einerseits sollte so ein Fahrzeug alltagstauglich fahrbar sein, andererseits sind genügend Idioten unterwegs, die keinen Respekt vor Old- und Youngtimern haben und sogar glauben, sie würden der Welt einen Gefallen erweisen, wenn sie so "einen alten Stinker" auf die ewigen Autobahnen schicken... :(

    :hug: Trabant steht für Gefährt(e), nicht für Ge(h)hilfe... :2Kumpels:


    "der verliert kein Öl, der markiert nur sein Revier..."


    mehr Auto braucht's nicht - weniger Auto geht nicht...

  • @Deli: Das mit den "originalen Schrauben bis in die letzte Ecke" war eher als Metapher für die besagte Nietenzählerei gedacht. Hab mir in NR auch erst einige Beutelchen guter Eska-Schräubchen zugelegt... :zwinkerer:

  • Richtig - doch auch das meinte ich nicht... :winker: Aber ob z.B. das Getriebegehäuse in der ersten Märzhälfte 1962, in der Frühschicht bei Koll. Meier, einen Gießfehler li unten, das aus dem April und aus der Spätschicht von Koll. Schulze aber einen re oben hatte, finde ich relativ unerheblich. Wenn Du verstehst... :zwinkerer:

  • hallo,


    ich finde original besser. aber wer weiß schon was bei den letzten baujahren original ist. da wurde das genommen was gerade da war.


    lg bummi601

  • *hüstel*


    Etwas gewagt.....


    Die Aussage läßt sich mit reichlich Einschränkungen ggf. ab März/April 90 halten als die Attraktivität der auf Halde stehenden Modelle mittels Einbau von Teilen höherwertiger Ausstattungsvarianten gesteigert werden sollte, aber allgemein isses Quatsch. Eher umgekehrt. Es gibt so gut wie keine Lücken in der Dokumentierung und die Anzahl der Referenzfahrzeuge ist sogar recht hoch.


    Dahingehend, einen Gang runterschalten bei solchen Sprüchen und ansonsten einfach genießen..... ;)



    PS: machmal werde ich das Gefühl nicht los das solche "Latrinenparolen" gern über Basteltum und Unwissenheit hinwegtäuschen sollen... ;(;)

  • Zitat

    aber wer weiß schon was bei den letzten baujahren original ist.


    Das wissen auf jeden Fall mehr, als bei den ersten Baujahren. Und von den letzteren sind, wie Mossi schon sagt, mehrfach Referenzfahrzeuge erhalten. Bei den frühen siehts dünne aus: Original erhaltene Referenzfahrzeuge unter Bj 60 kenn ich eines, und das (vorerst) nur von Bildern. Alles andere sind Fahrzeuge die die üblichen instandhaltungsbedingten Umbauten im Laufe der Jahre bekommen haben. Da ist zwar bei einigen versucht worden, im Zuge des Neuaufbaus Sachen zurückzurüsten. Verbaute 500ccm sind schön, stimmt die verbaute Nummer mit der Briefnummer überein? Und ist er dann nicht original wenn die Nummer nicht übereinstimmt? Und dokumentiert ist aus dem ersten Jahr so gut wie nix. Und Zeitzeugen gibt es auch so gut wie keine mehr...


    Hab letztens durch Zufall ein paar schöne Bilder bekommen. P50/0, soll der dritte im Kreis Rudolstadt gewesen sein. Schon mit Aluleisten und noch mit schmaler Schürze mit Lufteinlässen...

    Wenn ich einen See seh, brauch ich kein Meer mehr. :winker:

  • Naja es wurde jeder Trabser wenn möglich modernisiert aus damaliger Sicht nur verständlich heute grade bei Oginoolfans nicht gern gesehen,mein Vater hat seinem 65er 601 zur Wendezeit z.b das neueste Getriebe+Antriebe spendiert.

    Fuhrpark:
    Trabant 601 Bj1988
    Suzuki Bandit 650 Bj2005



    Öl gehört ins Benzin!

    Einmal editiert, zuletzt von Martin 601 ()

  • Genau das ist der Punkt. Das eine war damals und das andere ist jetzt. Man sollte es sicherlich im historischen Kontext sehen (was nicht heißt, das man nicht zurückrüsten kann und soll).


    Wenn mir aber "Oldtimerfahrer" was von "Feeling" und "damals" erzählen und gleichzeitig ne Murmel mit Upgrades bis zm letzten Teil pilotieren ist das jedermanns Sache selbst, wenn ich aber über "die alte unzuverlässige und überholte" Technik klage bin ich eigentlich meist nur eines:


    Optik-Oldtimerfahrer


    Ob ich mir dann auch den Titel Oldtimerfreund ans Revers stecken kann und soll...... tja.