Elaskon richtig Anwenden

  • Problem beim "Sandern" ist eben die bislang beschränkte Erfahrung unter unseren Witterungsbedingungen.

    Was mir weniger wichtig ist denn meiner verläßt nur bei Trockenheit die sichere Garage und Luftfeuchtigkeit in selbiger ist kaum ein Problem im Winter dank Luftentfeuchter und ziemlich luftdurchlässigem Holztor,allerdings wollte ich Ende März Anfang April alles mit Sanders fluten nur wirds da nicht allzu warm sein :S Sollte ich lieber warten bis zum Sommer wenns schön heiß ist?

    Fuhrpark:
    Trabant 601 Bj1988
    Suzuki Bandit 650 Bj2005



    Öl gehört ins Benzin!

  • Wie ist das mit dem Fett, unterwandert das eigentlich eventuell vorhandenes Kondensat?
    Ich würde mich ja u.U. auch dazu hinreißen lassen, aber würde vorher wie Fritz einmal mit GL oder Fluidfilm durchgehen, quasi als Grundlage.

  • Genau da liegt leider das Problem: Wenn das kalte Blech nicht 100%ig trocken ist (was es bei Kälte wohl nie ist), schließt das Fett die Wassertröpchen unter sich ein. Zudem ergibt sich bei Kälte kein Film mit zu 100% geschlossener Oberfläche, sondern einzelne, nebeneinander liegende Fettspritzer. Aber natürlich ist es immer noch besser im Winter zu "sandern", als bis zum Sommer ungeschützt herumzufahren. Ab 30°C beginnen die Fettspritzer dann so langsam wieder lebendig zu werden, unterwandern bzw. verdrängen die Wassertröpfchen und die Fettoberfläche schließt sich. Dafür muß aber ausreichend Fett in den Hohlräumen stecken.


    Das Fett ist bei Kälte auch nicht wirklich gut zu verarbeiten: Selbst wenn ich es auf 150°C aufheize, verstopft es beim Sprühen unter +10°C (Kompressorluft wird bei Entspannung in der Regel noch um einiges kälter als Umgebungstemperatur) dauernd meine 360°-Sonde. Die sieht aus wie mit Wasserstrahl geschnitten (von Korrosionsschutz-Depot), also ziemlich schmale Öffnungsstege, die sich sehr schnell mit pampigem Fett zusetzen. Dann kommt kaum noch Fett raus, so daß man kaum noch eine ausreichende Schichtdicke erreicht. Mit einer Sonde mit größerer Weite der Düsenöffnungen sollte zumindest dieses Problem nicht mehr auftreten. Man kann Sanders-Fett hilfsweise 30% Pflanzenöl beifügen, das kriecht auch sehr schön, verharzt aber später.


    Daher gibt's nichts besseres, als bei 30°C im Schatten zu sandern: Das Ergebnis ist sofort perfekt! Ausreichende Schichtdicken vorausgesetzt, braucht man danach - zumindest in geschlossenen Hohlräumen, wo kein Spritzwasser hinkommt - nie(!) wieder was zu machen.


    Grüße, Tom

  • Natürlich ist der Sommer zum konservieren besser als der Winter...aber siehe oben: besser im Winter als gar nicht.


    Das Fett wird bei ca. 120°C verarbeitet...
    Kondensat verdunstet in dem Moment, wo der heiße Fettnebel den Hohlraum betritt. Von daher...keine Gefahr. Natürlich sollte das Fahrzeug nicht direkt aus der Brühe in die Sanderbox kommen, sondern gut durch- und ausgetrocknet sein. Ich hab meinen frisch gemachte 1.1er damals im Winter gesandert - bei echtem Frost. Gab gleich ordentliche Flächen bei nur leicht geheizter Garage. Den Rest erledigt dann die Sonne im Frühjahr und Sommer.


    Und wenn man die Sonde vorschriftsmäßig warm hält (was auch im Sommer nötig ist!), verstopft da auch nichts.


    Was mir momentan an der ganzen Fett&Elaskon-Diskussion auffällt:
    Die Fett-Skeptiker suchen derzeit mal wieder nach Gegenargumenten. Nichts dagegen, wenn wirklich welche gefunden werden.
    Ich rede bewußt nicht von Sander-Zweiflern, denn mir ist es egal ob da Sanders oder MüllerMeierSchulze draufsteht. Allerdings habe ich doch das Gefühl, daß es weniger um Fett, sondern mehr um Vorbehalte gegen Herrn Sander und seine Preis- bzw. PR-Politik geht. Das wiederum wäre der rein technischen Besprechung abträglich...und würde das Elaskon nicht besser machen.


    Was mich aber etwas nervös macht ist der neue Elaskon-Hype, der möglicherweise einige Autos kosten wird in den nächsten Jahrzehnten. Fakt ist doch, daß die mangelnde Wirksamkeit des DDR-Elaskons (und davon ist noch genug im Umlauf und wird auch genutzt!) durch Rost und Faul tausendfach bewiesen ist. Da lass ich mich auch nicht mehr überzeugen - vergammelte Elaskonbuden hab ich genug gesehen.
    Verrostete Fett-Fahrzeuge hingegen sind bisher nicht aufgefallen...und gerade Sander gibts seit über 30 Jahren. Da müßte also schon mal irgendwas aufgefallen sein, wenn dieses Mittel nicht hielte, was es verspricht...

  • Da ich weder Elaskon nutzen will noch Sanders leisten kann suche ich nach Alternativen. Was gibts da gutes???

  • Ich würde fragen wollen, wer in einem Thread mit dem Titel:

    Zitat

    Elaskon richtig Anwenden


    mit Fett angefangen hat? ;)


    Wenn einer nach der Anwendung von Elaskon fragt, warum muß man dann über Fett diskutieren? Gibts den noch keine Fett-Threads wo man pro/contra der Mittel zur Konservierung erörtern kann?


    Wenn ich frage, wie man einen Trabant bedient, sollte man mir dann auch erklären, wie ein Wartburg funktioniert?
    Wenn ich nach der Zubereitung von einem Obstkuchen frage, will ich auch nicht wissen ob Sahnetorte gut ist und das die besser schmeckt. ;)


    Ich betrachte den Thread, ganz nüchtern, als vom Thema abgekommen :thumbdown:

  • Es dürfte bekannt sein, daß ich in einigen Ansicht recht konservativ ^^ bin, ich hatte als letzter in meinem Bekanntenkreis einen PC und ein Handy und und und... ;)
    Einiges hat mich überzeugt, einiges nicht.
    Ich habe nichts gegen den Herrn Sander, ich kenne ihn ja auch nicht.
    Aber: ich sehe Dinge, die für mich neu sind, mit kritischen Augen, nicht mehr und nicht weniger.
    Ein Punkt wäre, daß heiße Einbringen des Fettes, was vorhandenes Kondensat für meine Begriffe nicht entfernt, sondern generiert. Ein weiterer Punkt ist, daß man das Fett mit Seifenlösung lösen kann, sprich es kann emulgieren. Ich wasche meine Autos immer mit Fitlösung, nicht mit Waschbenzin.
    Es geht mir auch nicht um Elaskon oder Fett, ich machs wie bekannt ganz anders. Und ich habe auch keine Rostlauben;-) und nochmal, nichts gegen das Fett. Ich habe nur meine eigenen Erfahrungen und meine Meinung, Langzeiterfahrungen mit Testblechen zu machen find ich blöd, das geht an der Realität schlicht vorbei.
    Elaskonierte Fahrzeuge, die weggefault sind, sind nicht nachkonserviert worden (ist nur meine Meinung), denn - was soll an flüssigem! Elaskon schlechter sein als am Fett. Langzeiterfahrungen haben wir damit nämlich alle nicht. Und das stört mich ein wenig daran. Nicht mehr und nicht weniger.
    Richtig nachkonservierte Fahrzeuge rosten auch mit Elaskon nicht, oder gibt es da andere Erfahrungen?
    Nicht falsch verstehen, es geht nur ums Verstehen und nicht ums pure lesen und glauben.

  • Naja Danke für dir Antworten ...
    Ich werds wohl warm machen un vernebeln.


    Wollte hier kein Konservierungsthread aufmachen ;)

  • Ein weiterer Punkt ist, daß man das Fett mit Seifenlösung lösen kann, sprich es kann emulgieren. Ich wasche meine Autos immer mit Fitlösung, nicht mit Waschbenzin.

    Und wo sollte das Fitwasser groß eindringen in Fettgeschützte Bereiche?Sofern die Pappen alle dicht mit der Karosse verklebt sind kommt doch nirgends was ran bei der Handwäsche,meinen reinige ich an der Waschbox der Tanke und vermeide z.b in die Radkästen zu sprühen um nicht unnötig Wasser in Ecken&Kanten zuverteilen.
    Dann mit der Bürste drüber und mit etwas Abstand klar absprühen und in der Sonne trocknen lassen&polieren dabei sollte man natürlich die Gummis der Einstiege abziehen,Türkanten unten abwischen usw ich wasche 2-3mal von 04-10 und dann nach Möglichkeit bei Wärme.

    Fuhrpark:
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    Öl gehört ins Benzin!

  • 4-10? Ich fahr auch 1-12. Ich sprühe meine Radkästen absichtlich aus. Da kommt nämlich Dreck und Schlamm dran und den will ich da nicht haben.

  • Kondensat verdunstet in dem Moment, wo der heiße Fettnebel den Hohlraum betritt. Von daher...keine Gefahr. Natürlich sollte das Fahrzeug nicht direkt aus der Brühe in die Sanderbox kommen, sondern gut durch- und ausgetrocknet sein. Ich hab meinen frisch gemachte 1.1er damals im Winter gesandert - bei echtem Frost. Gab gleich ordentliche Flächen bei nur leicht geheizter Garage. Den Rest erledigt dann die Sonne im Frühjahr und Sommer.


    Unter Kondensat verstehe ich Wassertropfen auf dem umgebenden Karosserieblech der Hohlräume. Diese Wassertropfen verdunsten auch bei 25°C Außentemperatur nicht mal eben so, nur weil da ein lauwarmes Fett-Aerosol in die Schweller gesprüht wird. Das bisschen Fett enthält viel zu wenig Wärmeenergie, um die umgebenden Bleche ausreichend aufzuheizen und die kühlende Wirkung der Pressluft überwiegt bei weitem. Daher bildet sich in jedem Fall erst mal ein heller Niederschlag aus Fettspritzern, etwa so als wenn man Margarine mit Hochdruck durch eine Düse zwingt. Erst durch aufheizen des Bleches schmilzt dieser zunächst feste Niederschlag und die einzelnen Spritzer fließen ineinander. So habe ich es bisher bei jedem meiner Sanders-Objekte erlebt, egal ob im Sommer oder Winter.


    [Blockierte Grafik: http://www.microcharge.de/privat/w140/vornert.jpg]


    Frisch "gesanderter" Radkasten. Gut zu erkennen ist die helle Schicht "Margarine".




    Und wenn man die Sonde vorschriftsmäßig warm hält (was auch im Sommer nötig ist!), verstopft da auch nichts.



    Natürlich geht's unter 15°C nicht ohne den Heizköcher (Fön mit Flexschlauch). Nur hilft auch der nichts, wenn die 360°-Messingsonde durch die kalte Pressluft schon kurz nach Sprühbeginn auskühlt und das pampige Fett sich dann davor sammelt und selbige verstopft. Wie gesagt, ich vermute, daß meine Sonde schlicht zu feine Öffnungen für Sanders-Fett hat. Die Hakensonde funktioniert dagegen wunderbar, hat aber wegen der im Vergleich großen Öffnung einen Ausstoß, der den Fett-Behälter der Druckbecherpistole binnen kurzer Zeit leert. Aber auch hier bildet sich zunächst eine helle Schicht fester Fettspritzer auf dem Blech.


    Geht man nach dem Spritzen mit der Heißluftpistole über die hell erscheinende Fettschicht, dann schmilzt diese sofort und bildet einen Film flüssigen Öls auf der Oberfläche, der sich beim Erkalten verfestigt und transparent erscheint. Erst dann liegt wirklich Luftabschluss vor.


    Grüße, Tom

  • Das ist ja ne halbe Wissentschaft :S Reicht mein Kompressor mit ich glaub 6Bar haltedruck aus zum Sprühen?Wo bekommt man Sonden die für Sanders geeignet sind?

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  • Hi martin, die bekommste bei sander selbst....


    auch zum ausleihen....


    hab selbst sanders schon verarbeitet, allerdings nicht gespritzt sondern in Sitzbänke gekippt und bin sehr zufrieden gewesen auch dieses jahr ist noch nixdurch die löscher rausgelaufen ;)


    lass mich aber gern anderweitig beraten


    @heck, kann man dann das elaskon mit teerartigen UBS vergleichen? von der konsisentz nach jahren
    ich dachte das wurde richtig fest und is dann gerissen, oder verwechsel ich das jetz?


    @ tomR w124 mopf 2?


    grüße karl


    EDIT:


    http://www.autopflegeforum.eu/forum/index.php?page=Index&styleID=13

    Früher ging's uns gut heute geht's uns besser,besser wär's es gäng uns wieder gut.

  • @ Martin: Achwo, ist gar nicht schwer. 6 bar sollten auch allemal ausreichend sein. Nur muß da auch genügend Luft kommen! Wenn der Kompri bei der Luftmenge schwächelt, muß man ständig pausieren und dann wird das Fett in der Düse hart. Komplett-Set (ohne Kompressor) mit Druckbecherpistole, 90cm langer 360°-Sonde, Hakensonde, Heizköcher, Friteuse zum schmelzen des Fettes und etwas Kleinkram kannste auch bei mir mieten:


    http://www.e28-teile.de/produc…Korrosionsschutzfett.html


    @ Saxonia: Fast getroffen und doch daneben ;) : W140, MOPF 0


    Grüße, Tom

  • allerdings nicht gespritzt sondern in Sitzbänke gekippt

    ?(


    @TomR:Also ich hab nen alten Einplattenkocher zum Heißmachen in der Garage+560°C Heizpistole zum Warmhalten der Sonde
    http://www.einhell.com/res/imageresource.aspx/83F745B8-C467-1515-05AB-71659BD08498?width=750&height=750&quality=90
    Das war als Zubehör dabei,also ich bräuchte nur die 2 Sonden passen die auf die Kupplungen von meinem Kompressor?Würde die auch kaufen

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  • Also um noch mal auf das Elaskon zurückzukommen: Zu DDR-Zeiten gab es ja nicht viel anderes. Und es wurde heiß gemacht evtl mit Graphit oder Altöl versetzt und dann Mit eine Sprühlanze oder meistens mit einem Zerstäuber in die Hohlräume eingeblasen. Es gibt heute noch Leute, die das so machen und darauf schwören. Graphit wurden gute Kriecheigenschaften nachgesagt, stimmt auch, soll aber nach einiger Zeit hygroskopisch werden. Was ich auch an meinem alten Westblech etwas nachvollziehen konnte.

    Kacke auf dem Trabidach wird erst bei 180 flach. :hä:


    ifa-ig-sachsen

  • Elaskon war und ist nichts anderes als Teroson, Tectyl, Tuff/Dynote etc, nämlich ein Wachs, das auf blanke Blechflächen gesprüht wird, um ein Rosten zu verhindern.
    Man vergleiche: Käfer Bj 1958, da durfte der Lackierer auch die Innenseiten der Türen satt Lack auftragen, inclusive Innenfalze.
    1960 wurden die Innen-und Außenhäute noch voll lackiert , 1967 nur noch knapp unter den Abdeckbereich der Verkleidung.
    Beim West-VW wollten die Verantwortlichen Kosten senken und die Produktivität steigern, solange der gute Ruf regiert.
    Man war da anderen Firmen wie Opel und den Italienern oder Franzosen weit voraus, damals hat man dann den Ruf mit den Ostblech-Golf verspielt.
    Trotzdem sind die wenigen Exemplare, die als genutzte Fahrzeuge überlebt haben, in irgendeiner Weise mit Wachs oder Fett behandelt.
    Meinen 1970er 1200 hatte ich mehr als satt mit Tectyl Wachs geflutet, leider zu dick und zu unelastisch. Hielt 10 Jahre, aber wegen Langfristigkeit brauche ich leider mehr.
    Leider sind Wachse mit Fetten nicht unbedingt kompatibel, ich arbeite nur noch mit Fetten nach, weil meine Erfahrungen in puncto Wachs eher schlecht sin.

  • Mir fällt ein ich hab noch ein Originalprospekt vom E28&E34liegen @TomR ;) Hab da ne Sammelleidenschaft bei Fahrzeugprospekten.

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  • Hör mir bloß auf mit Prospekten - mein Kollege bei E28-Teile.de hat noch ein Zweitgewerbe: http://www.automobil-literatur.de. Da müssen schon so in etwa 8.000 verschiedene Auto-Prospekte gelistet sein. ^^ Ich hab bis heute nicht begriffen, was man mit sowas anfängt. Jäger und Sammler halt... :uglyhammer:


    Fritz: Bist Du sicher das Elaskon ein Wachs ist? Mein 601er hat so eine fiese Pampe oben auf den Radkästen und in den Holmen unter dem Pappen, daß erinnert entfernt an Karamell, aber nicht an Wachs: Weich und höllisch klebrig. Da wo es sitzt, schützt es ganz gut. Nur sitzt es mangels Kriechfähigkeit leider nicht (bzw. es kriecht erst so ab 80°C, die natürlich nie erreicht werden). Ich dachte immer, diese dunkelbraune Pampe wäre Elaskon. Isses nicht?


    Grüße, Tom