Kolbenring verschleiß

  • Moin Moin ich habe leider kein meßgerät um den verschleiß am kolben und zylinder zu messen.
    das einzige, was ich überprüfen konnte ist das kolbenringst0ßmaß es ist über 2 mm zu groß.


    meine fragen
    verschleißen kolbenringe schneller wie zylinder oder wurde bei den zylinder schon falsche ringe eingebaut.
    kann auch nicht mehr sagen wo ich die her habe.
    oder ist es nach langen gebrauch normal, das der spaltmaß über 2mm ist.


    also einbauen werde ich sowieso nicht. ist einfach nur eine wissensfrage.


    achso spürbare kan´te habe ich vergessen zu überprüfen. werde ich aber heute abend nochmal tun


    gruß christian

  • Meinen Trabi habe ich mit 20tkm gekauft und da ist davon auszugehen das es noch der Originale Motor ist, da Motornummer und Gussdatum mit dem Bj. übereinstimmt.


    Ich habe den Motor voher nie auf gehabt und bin dann bis 43tkm gekommen. Da hat es mir den Lagerkäfig vom Mittellager zerlegt.


    Also Motor auf und dabei habe ich festgestellt, das die Zylinder und Kolben noch garnicht schlecht ausgesehen haben nur die Kolbenringe waren bei einem Zylinder ziehmlich verschlissen. Da war das Kolbenringstossmaß auch 2mm zu groß und die Dicke also das Differenzmass zwischen Innendurchmesser und Aussendurchmesser war deutlich kleiner als von den Kolbenringen des anderen Zylinders.

  • Also bei meinem letzten Motor den ich gemacht habe, waren Kolben, Ringe und Kurbelwellenlager und Drehscheiber hinüber. Zylinder waren noch top in Ordnung. Solange keine Klemmstellen oder Fressspuren zu sehen sind würde ich die nehmen und damit zum Händler wackeln und neue Kolben ausprobieren neue Ringe dazu, neue Kurbelwelle hab ich auch gekauft, kostet bei Ostmobile nur 225€ aus DDR-Lagerbestand :top: neue Drehschieber und neue Federn rein, neue Kolbenbolzen und Kolbenbolzenlager. Man hört nichts mehr vom Motor im Leerlauf nur noch ein leichtes Vibrieren im Fahrzeug :grinser: .

    Ohne Arbeit früh bis spät,
    wird dir nichts geraten,
    der Neider sieht das Blumenbeet,
    aber nicht den Spaten!

  • Ausgemessen, ausgewaschen, nassgeschliffen mit 3000er Papier, auf Klemmstellen untersucht :zwinkerer:

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  • Uuiii...
    Mit dem richtigen Schliff beginnt jede Instandsetzung.
    Nur mal so, wie und wo hast du gemessen.
    Deine Paarung dürfte nun ein kompletter Fehlgriff sein.
    Kolben wie Zylinder waschen sich an bestimmten Stellen aus.

  • Was hast denn dein messen ergeben?
    Warum hast du bitte deine Zylinder mit 3000ér Papier nassgeschliffen?



    Sorry ich versteh nur Bahnhof :augendreh: seid wann hantiert man mit Schleifpapier an Zylinderlaufbahnen rum und weshalb?

  • Wie? Mit einer speziellen Zylindervorrichtung für die Messuhr in Kombination mit einer Bügelmessschraube.
    Wo? oben, mitte, unten und pro position immer um ca. 90° versetzt
    Die Zylinder sind erst ca. 15000km alt, weil wer weiß warum bei beiden kolben jeweils ein Ring gebrochen waren und die Kurbelwellen lager teilweise zerfallen sind. Und wenn vor allem derjenige,für den der Motor gemacht wurde, nichts ausgeben will und dies so anordnet, man aber selbst dagegen redet. :doof:
    Ich hab dummes gelaber satt, also hab ich ihm gesagt, dass ich ihm den Motor mache und er aber nicht die Hoffnung haben soll, dass der Motor allzulange hällt bzw. allzulange Leistung hat :schock:

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  • Mit deinem letzten Post hast du mich ja erstmal beruhigt, denn die wenigsten benutzen ein Into so wie du es getahn hast :top: und denken wenn sie oben und unten das gleiche Maß am Zylinder mit dem Messschieber messen ist alles gut. Das dem nicht so ist sollte jedem der Schonmal einen Trabant Motor zerlegt hat klar sein :zwinkerer:


    Da warst du aber wirklich an einen Dickkopf geraten :augendreh: den wenn man schonmal das Geld für den rest ausgibt und sowieso Kolben und Ringe kauft kann man die 30€ für den Schliff auch noch ausgeben

  • Also ich sehe das bisweilen auch etwas hemdsärmeliger, als manche Perfektionisten hier im Forum. Aber 3000er-"Schleif"papier ist ja eher Polierpaste in Blattform als eine Honbürste und eher ungeeignet, um Honriefen in Zylinder zu kratzen. Bei meiner letzten Turbodiesel-"Instandsetzung" (480.000km) wurden die Pleuellagerschalen erneuert, die Feuerstege der Kolben gereinigt und die Laufbuchsen mit 160er Papier diagonal angeschrubbt. Es sollen ja gewisse Riefen zur Ölhaltung entstehen und die kriegt man mit 3000er Papier nun wirklich nicht hin. Klar, daß dies keine Instandsetzung im herkömlichen Sinne war, aber für die nächsten 80.000km war der Motor unseres hart rangenommenen Zugfahrzeuges auf jeden Fall gut. Zwar machten die Kolben schon einige Geräusche, aber Kaltstart und Leistung (mit 100% Pflanzenöl!) waren einwandfrei. Dann hab ich ihn verkauft und wie mir gerade gestern erklärt wurde läuft er immer noch. Und der Käufer spricht noch mit mir... :grinser: Na also!


    Was wären die Alternativen gewesen?


    Eine "richtige" Instandsetzung hätte über 1.500,- Euro gekostet und das war der Wagen seinerzeit kaum mehr wert. Und gar nichts zu machen war auch keine Alternative, dann hätten die Pleuellager bald schlapp gemacht, die sind neben dem Zylinderkopf eine bekannte Schwachstelle am M21-Motor. Daher bin ich der Meinung, daß gewisse nicht 100%ig nach Lehrbuch durchgeführte "Kunstgriffe" manchmal durchaus erlaubt sind. Beim Trabant-Motor mit seinen geringen Instandsetzungskosten mag man das anders sehen, denn die Kosten liegen ja fast immer unterhalb des Fahrzeugwertes, aber bei "richtigen" :zwinkerer: Autos geht's halt oft nicht mehr wirtschaftlich. Und nicht jeder hat Geld und Wunsch die alte Mühle gleich gegen Zuzahlung von 5.000,- Euro gegen einen Dacia Logan abzuwracken. Dann wird eben "kalkuliert gemurkst", was oft durchaus brauchbare Ergebnisse bringt.


    Ist doch OK.


    Grüße, Tom

  • Achja, da es ein kleines Missverständnis gibt,in meinen Augen. :grinsi: Habs geradebeim drüberlesen bemerkt. Es wurde die Laufbüchse nicht geschliffen sonden die Überströmer und die Auslässe :lach: Wer würde denn auf die Suppenhohle Idee kommen die Laufbüchsen mit Nassschleifpapier zu schleifen, vor allem weil man ja sofort Flugrost drauf hat :doof:
    Einlasskanal wurde auch geschliffen. Danke meiner schlanken langen Finger ist alles schön glatt geworden :top: Vergaser wurde an den Flansch angepasst und Krümmer an die Zylinder. Damit es keinerlei Verwirbelungen durch evtl. Kanten gibt :zwinkerer:
    Sorry, dass wir aneinander vorbei geredet haben :lach:

    Ohne Arbeit früh bis spät,
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    aber nicht den Spaten!

  • Zitat

    Daher bin ich der Meinung, daß gewisse nicht 100%ig nach Lehrbuch durchgeführte "Kunstgriffe" manchmal durchaus erlaubt sind


    Das mag soweit i.O. gehen und wird sicher oft gemacht. Hab selber auch schon so oder ähnlich "instandgesetzt".
    Nur das ABER ist hier, der Trabant verfügt nicht über die Leistung eines Turbodiesel :zwinkerer: und würde man hier mit 160er in der Bahn rumschmirgel, kann man es auch gleich ganz sein lassen. Spätestens nach der Hälfte einer Laufbahnzeit, also so bei 30-40tkm, ist vom hohnen im Bereich wo die Ringe laufen sowieso kein Kreuzschliff mehr da.


    Klar kann man neue Kolben einbauen und ja das wird auch ein paar Tage gehen. Nur wird es in der Regel nicht die Laufleistung einer richtigen Instandsetzung erreichen. Nur darum gings.


    Zyinder mit 15tkm kann man natürlich verwenden. Ich hab auch schon welche wiedereingesetzt die noch nicht zum schleifen bereit waren. Auch wenn diese schon 40tkm runter hatten, so kann man sie durchaus bis zur Verschleißgrenze weiter fahren.




    Und zu den Stoßmassen braucht sich keiner wundern. Da wurde wohl auch im Werk des öffteren nicht drauf geachtet und einfach genommen. Auch bei Übermaßkolben sollte man immer vorher die Ringe runternehmen und prüfen ob das Maß stimmt. Da sieht man häufig falsche Ringe drauf.
    Ich hab schon reichlich "Werksmotoren" zerlegt, die auch Stoßmasse bei 2 und mehr mm hatten. Verscheiß ist das nicht, man könnte Werkstoleranz oder einfach Fertigungspfusch sagen. Das warn dann die Motoren mit die mit "nur" 24 oder 25 [lexicon]PS[/lexicon] vom Band liefen. Die Verschleißgrenzen stehen im [lexicon]WHIMS[/lexicon] und um die real zu erreichen brauchts schon ne Menge Kilometer.

  • ...Nur das ABER ist hier, der Trabant verfügt nicht über die Leistung eines Turbodiesel :zwinkerer: und würde man hier mit 160er in der Bahn rumschmirgel, kann man es auch gleich ganz sein lassen. Spätestens nach der Hälfte einer Laufbahnzeit, also so bei 30-40tkm, ist vom hohnen im Bereich wo die Ringe laufen sowieso kein Kreuzschliff mehr da...

    Ein im Zylinder/Kolben/Kolbenring-Bereich empfindlicheres Aggregat als einen Dieselmotor gibt's doch gar nicht, denn wenn die Kompression nicht stimmt, wird der Kaltstart sehr erschwert und oft sogar unmöglich. So empfindlich sind Benziner nicht, wenngleich beim Trabanten wegen der sehr kleinen Bohrung die Laufspiele natürlich auch sehr eng sein müssen, sonst klötern die Kolben...


    Bore-polishing kann eigentlich nur durch Ölkohle am Kolbenhemd, falsche Materialpaarung oder sehr hohe Laufleistung entstehen und dann müsste der Kolbenringverschleiß durch Mangelschmierung auch recht drastische Formen annehmen. Denn bei glattpolierten Zylinderwänden laufen die Ringe nicht nur wie üblich im Mischreibungsgebiet, sondern schon fast trocken. Weshalb ich(!) bei spiegelglatten Zylinderwänden auf jeden Fall anschleifen - oder noch besser honen - würde. Das beugt schnellem Verschleiß und Fressern vor.


    Grüße, Tom

    Einmal editiert, zuletzt von TomR. ()

  • Dein letzter Absatz trifft, aber auch nur bei deinem 4takter mit Ölsumpf :zwinkerer:


    Beim 2takter des Trabant ist der Hohnschliff schnell weg, da ihm die Sumpfschmierung fehlt. Das bischen was übers Bezin/Ölgemisch mitkommt, reicht bestenfalls für die Lager, aber kaum für einen dauerhaft wirksamen Laufbahnschmierfilm.
    Schon nach 20tkm ist im Bereich oberer Umkehrpunkt nichts mehr vom Hohnschliff da :zwinkerer:

  • Da würde ich mal raten, daß hoher Verschleiß im OT-Bereich von Ölkohle am Feuersteg des Kolbens herrührt. Vielleicht ja doch ein Argument für rückstands- und kohlefrei verbrennendes Zweitaktöl. Ich wer'ds an meinen Motoren mal verfolgen, die bekommen ausschließlich Esteröl.


    Grüße, Tom

  • Die Öl-Gemischfrage ist sowieso ein sehr Heikles Thema. Wie fahre ich meinen Motor gemischtechnisch ein? Bleiersatz Ja/ Nein? Mineralisches, Teil- oder Vollsynthetisches Zweitacktöl?(obwohl ich schon gehört habe, dass Leute mit 4-T-Motoröl fahren) Wie mit welchen Gemisch fahre ich meinen Motor? (P50/P51/P52/P60/P61/P62/P63/5B-Motor) Fragen über Fragen, und sage wer will, es wirkt alles darauf ein wielange ein Motor läuft, gneau wie die Fahrweise abhängig ist (Drehzahl/Volllastbetrieb/Dauer des Volllastbetriebes/ Düsenbestückung, usw.) :hä:

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