Silentbuchsen wechseln - ohne Presse möglich ???

  • Man bräuchte ja bloß mal eine unbenutzte für längs aufschneiden, dann wissen wir es genau ob vulkanisiert oder gepresst.

  • Ich hab mal bei Wikipedia geschaut und das hier gefunden:

    " Das Gummilager oder die Silentbuchse ist die Kombination der metallischen Buchse eines Drehlagers mit einem Gummielement, das die Lagerbuchse umfasst. Der Gummi ist wiederum von einer metallischen Hülse umgeben, mit der das Lager z. B. an einem Maschinengestell befestigt wird. Die Gummihülse ist an die innere und an die äußere Metallhülse jeweils anvulkanisiert."

    Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass das zu DDR Zeiten so hergestellt wurde.

    Eine Buchse bei der die innere oder äußere Buchse wandern kann ist für mich genau so defekt, wie ein Silentblock, an dem eine Platte losgelöst ist.

    Warum wohl wird empfohlen, nach erfolgtem Austausch, oder Reparatur an den Lenkerarmen, die Muttern und Schrauben im belasteten Zustand fest zu ziehen?

  • Natürlich sind die defekt. Nur wie kann ein Gummi am Stück herauswandern wenn er doch anvulkanisiert ist? Bei solchen Gummi-Metalllagern kenne ich das nur so, dass dann der Gummiteil wenigstens noch teilweise am Metall hängt. Das habe ich an den Trabantbuchsen noch nie gesehen, deshalb meine ich eben auch, dass die nur verpresst sind.

  • Wikipedia weiß auch nicht alles. Ich schneide heute Abend mal son Teil auf.

  • Er ist nicht vulkanisiert. Bei uns ist er beim Langstreckenrennen 12h in Most auch rausgewandert. Hat doch glatt 1000km gehalten....

  • Die Instandsetzungsrichtlinie für Wartburg 353 ist auf das Einpressen eines neuen Gummis mit der bestehenden Innenhülse in die Aufnahme des Lenkers ausgerichtet..

  • Ich habe auf die innenhülse Druck ausgeübt, weil ich sie mit einem Stück Holz zwischen dem Schraubstock und Buchse reingedrückt habe.


    Wenn ich es richtig verstehe, kann ich das bei nicht vulkanisierten so machen.


    Bei vulkanisierten zerstöre ich die Verbindung zwischen Innenhülse und Gummi?


    Ich habe die Hülse bereits wieder draußen.

    Bin mir bei den anderen drei Buchsen jedoch nicht sicher, ob ich dort auch Druck auf die innenhülse ausgeübt habe...

  • Man kann vulkanisierte und gepresste Hülsen relativ leicht unterscheiden:


    Der Gummi bei den vulkanisierten verläuft konkav und läuft im Randbereich immer schmaler werdend aus.


    Beim gepressten ist es genau anders rum. Da scheint der Gummi eher konvex zu sein, weil er sich durch die Verpresskraft "baucht".

  • An meinen Trabis hab ich immer auf beiden Seiten Plastescheiben bzw. an den äußeren Querlenker Buchsen außen mit einer großen Scheibe und Plastescheibe. Da kann dann der Gummi gar nicht rauskommen.

  • Hab mir noch mal die Mühe gemacht weiter zu schauen.


    Es ist gut möglich, dass auch zu DDR Zeiten Gummi Metall Buchsen verwendet wurden, die nicht vulkanisiert waren, die Wirkung und Funktion dieser Buchse ist aber aus Sicht eines Anwenders mit Einschränkungen verbunden.

    Die Beanspruchung des Gummis beim Verdrehen der Metallbuchsen gegeneinander kann hier nur durch die Adhäsionskraft der verwendeten Materialkomponenten erreicht werden. (materialabhängig)

    Beim Vulkanisieren würden sich aber die flüssigen Bestandteile des Gummis in den kleinsten Vertiefungen der Oberfläche der Metalle breit machen und damit eine viel größere Gesamtoberfläche darstellen, welche die Adhäsion positiv beeinflusst.


    Natürlich kann jeder der es möchte bezweifeln, was bei Wikipedia als Begriffserklärung zu finden ist, dort haben aber Leute reingeschrieben und Korrektur gelesen, die fachlich was dazu wissen.


    Wenn Hersteller, siehe Bild, dann auch sagen, "dass sich der Gummi durch die Beanspruchung radial und axial nicht verschieben darf, möchte ich gern nur" vulkanisierte Silentbuchsen" verwenden. Damit "Silent" also Ruhe bleibt.

    Da die eingepressten für mich nur eine Billigversion darstellen.


    Billiger ist Einpressen allemal, damit ist aber auch eine geringere Haltbarkeit und das Wandern des Gummis erklärbar.


    Wenn Öl oder Fett auch nur in geringen Mengen z.B in den Spalt zwischen den Materialien gelangt, ist es mit der Adhäsion der beiden auch nicht so gut bestellt.


    Nun kann ja jeder für sich entscheiden, was er montiert, ob er lieber große Unterlegscheiben montiert, damit er das Elend nicht sieht, dass seine Buchse defekt ist.

    Oder ob er wegen der Funktion, die das Bauteil hat(und haben soll).

    Doch das qualitativ richtigere Bauteil einsetzt und verwendet.

    Wie gesagt ne Buchse wo sich ein Metallteil bewegen oder verschieben lässt ist für mich defekt, ob eingepresst oder vulkanisiert ist dabei egal.



  • Das ist die graue Theorie. Die Frage war eigentlich, ob die Buchsen original vulkanisiert sind oder nicht.



    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Eine Vulkanisierte Buchse dieser kleinen Bauart, kann garnicht die hohen Verdrehungswinkel aufnehmen ohne Schaden zu nehmen. Die Bauart der verwendeten Buchsen ist mit bedacht so gewählt, das sich die Elemente gegeneinander bewegen können.

  • Was ja auch der Grund für die Verwendung der Miramidscheiben ist.

  • Wäre es ok, wenn ich behaupte das die Buchsen nicht vulkanisiert, im Sinne von "verklebender" oder meinetwegen weitläufig atompaarbindendem Zusammenfügen sind, sondern die Innen- und Außenhülsen in einer Form standen und der Gummi eingespritzt/eingeflossen ist?

    Denn so sehen die Gummienden für mich aus und zwar beidseitig. Mir fehlt gerade die Vorstellung dafür wie das im weitesten Sinne gepresst sein soll und hinterher auf beiden Enden so aussieht.

  • Das mit den Buchsen ist letztenendes das gleiche wie bei den wartungsfreien Spurstangenköpfen, wo der Gummizylinder nur staff durch den Schraub Deckel im Gehäuse gehalten wird. Lediglich das Innenteil ist mit eingegossen.

  • Komischerweisen kann man die Buchsen problemlos auseinanderpressen und findet nichts, was irgendwie andeutet, dass irgendwie Verbund da war.


    Ich glaube, ihr habt alle noch nie Schwingenlager an Simson, MZ oder Wartburg getauscht ;) Da lernt man das Fluchen, wenn man das passende Werkzeug (noch) nicht hat.

  • Am Wartburg?

  • Ich meine, mich dunkel zu erinnern, dass ich am Schräglenker der Hinterachse vor 6 oder 7 Jahren nur die Gummiteile gewechselt hatte, in welche auch eine Hülse eingepresst werden musste. Ging aber halbwegs gut mit dem Schraubstock. Damals hatte ich noch keine Presse.