Ich und "meine DDR"

  • Niedriglohnland Nummer 2
    Lebensmittelverteuerung um über 30% in 3 Monaten 2013
    Renten in der Zukunft ein Witz und unter allen Lebensmöglichkeiten
    Gesundheitssystem immer mehr gekürzt... sollst Zusatzversicherung abschließen... Zähne etc.
    Riesterrente ein betrug an den Arbeitnehmern...wie sollen die Menschen Zusatzversicherung leisten..bei Billiglöhnen?
    Abitur möglichst mit 1,0... als Dank ein Zeitlich befristeter Vertrag für 1 jahr...
    super für Familien- und Zukunftsplanungen
    Mieten und Wohnraum für erträgliche Kosten?
    Energiekostenexplosion Wasser, Strom, Gas etc.
    zuerst Aldi, Lidl und Co.... weg mit den kleinen Geschäften...kein Metzger...kein Bäcker...
    dann saftige Preisentwicklung...aber keine Konkurrenz mehr...
    errungene Arbeitsschutzregelungen werden systematisch abgebaut...man argumentiert mit Wettbewerb...
    Europa für die Industrie...höchste Preise in allen Ländern...niedrigste Löhne am Maß der Billigsten...
    Turbokapitalismus...
    Wegwerfprodukte
    Konstruierter Verschleiß...
    Kinderbetreuungsgeld...weil der Staat seine eigenen Verpflichtungen...KIGA Platz...nicht nachkommt...
    Warum Millionen verdienen - ohne Arbeit? = Börsen...Spiel und betrug mit dem Geld...staatlich nicht abkassiert...


    was soll das System noch?


    da lobe ich mir viele Positive Dinge aus der ehem. DDR

  • Da kannst Du noch 100 andere Dinge aufzählen, die treffen und wieder so auch nicht, aber nun glaub ich so ein Thema kann man nicht wirkl. an der Tastatur diskutieren..
    Vlt ergibt sich mal die Gelegenheit..

    Gruß Guido
    Stattlicher Satzverständiger für sprachliche Irritationen------------------------------------------------------------------------------- Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.
    Mercedes Achtzylinder V8 500SEC Coupe--
    Duo Dreirad--Ford Explorer-- Materia--
    Microcar Lyra Bj 1999 Lombardini-Diesel 500ccm,Ligier Ambra Diesel in Restauration,
    Trabant Universal Bj 1983 12Volt Drehstrom-Lima
    Velomobil go-one2

  • das sowas an der tastatur diskutiert wird geht ja nun mal nicht anders,wie sollen wir denn alle mal zusammen kommen um das persönlich zu diskutieren? ?(

  • Ich schließ euer beider Meinungen an. Wenn man sich mal Treffen sollte und ganze Thema ausdiskutiert wurde sind wir warscheinlich bessere Politiker wie die, die jetz an der Macht sind. Obwohl damals wie heute alles von oben gesteuert wurde/ wird, haben sich viele Sachen verändert. Die wirklich guten Treffen aber nur für die oberen 10000 zu. Der Rest kann sehen wo er bleibt ob Alt oder jung es bleiben immer mehr auf der Strecke.


    Wenn sich da bald nix ändert seh ich schwarz für unsere Zukunft und derer unserer Kinder !

  • So diskutieren ist doch auch schön :). In der Niederlande wird es auch immer slechter... :(. Der grösste fehler meines erachtens ist der EU und der euro. Die DM war besser, der gulden auch. Viele länder gings da viel besser. Ich frage mich manchmal warum der EU entstanden ist, um Amerika zu zeigen das wir auch gross sein können? Wie es mit Amerika abgegangen ist konnten wir schon sehen.


    Um auf die DDR/wende zurück zu kommen, hier ist ein nettes doku "beutezug Ost". Daran ist eigentlich gut zu sehen wie gemein der kapitalismus sein kann. Die haben nur an die eigenen fetten brieftaschen gedacht, um die menschen aus den Osten zu helfen... Daran war doch niemanden interessiert. "Blühende landschaften" (sagte Kohl) ja ja.


    http://www.youtube.com/watch?v=e_lBIx508IA

  • Ich wollte nur zum Ausdruck bringen,dass das Thema so grundlegend und so komplex ist, dass es wohl per Tastatur schwierig wird mehr als die eigene Meinung und ein paar Platituden loszuwerden. Gerecht werden kann man einem so übegreifenden und oft auch emotional besetztem Thema auf Forumsart wohl kaum. Ineressant wärs allemal, aber das Medium (oder meine Finger) sind zu langsam für mich für solch Thema..
    Wer mich kennt, weiß wie schnell ich bei solchen interessanten THEMEN REDEN KANN::DAS MACHT KEINE tASTATUR UND MEINE GEDULD ( --Sch..Shift-Taste-- ) nicht lange mit.


    Oje ..nutzt nix..das muß ich noch loswerden. Ich find den Euro gut.
    Warum ?
    Ist schon sehr spät für dergleiche Anstrengungen--nur kurz. Gesamt-BRD ist der größte Gewinner des Euro europaweit (der Westen was mehr als der Osten) . Wir können gar nicht so viel an die anderen Mitglieder abdrücken ,wie wir (BRD) schon dran verdient haben. Beispiel für zB Probs ohne Euro. Schweiz und deren Fränkli-Angleichung--wer sich mit dem Thema beschäftigt, weiß was ich meine.
    Gute Nacht (jedenfalls mit komplexen Themen).

    Gruß Guido
    Stattlicher Satzverständiger für sprachliche Irritationen------------------------------------------------------------------------------- Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.
    Mercedes Achtzylinder V8 500SEC Coupe--
    Duo Dreirad--Ford Explorer-- Materia--
    Microcar Lyra Bj 1999 Lombardini-Diesel 500ccm,Ligier Ambra Diesel in Restauration,
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    Velomobil go-one2

  • Zitat

    Lebensmittelverteuerung um über 30% in 3 Monaten 2013

    Ja wegen der Hitze und den damit entstandenen Ernteeinbusen so wie dem Hochwasser. Schreib das doch bitte dazu.




    Zitat

    Renten in der Zukunft ein Witz und unter allen Lebensmöglichkeiten

    Ich bin gespannt wie das in Zukunft aussehen soll. Am besten keine großen Gedanken machen. Das Finanzsystem ist am Ende.



    Zitat

    Abitur möglichst mit 1,0... als Dank ein Zeitlich befristeter Vertrag für 1 jahr...

    Unsinn. Es ist nicht die Regel. Es stimmt jedoch das es zu viele völlig überqualifizierte Fachkräfte gibt die keine Aussicht auf Stellen haben.



    Zitat

    super für Familien- und Zukunftsplanungen

    Hör auf, geht alles.




    Zitat

    Mieten und Wohnraum für erträgliche Kosten?

    Sehe ich anders. Du musst ja nicht mitten in der Stadt Wohnen und für die letzte Barracke 200% dessen zahlen was du auf dem Land zahlst. Aber es will ja jeder in die "Stadt".



    Zitat

    zuerst Aldi, Lidl und Co.... weg mit den kleinen Geschäften...kein Metzger...kein Bäcker...

    Ja es wird immer mehr Monopole geben und das kleine Handwerk stirbt aus. Und fast jeder trägt dazu bei wenn er in den großen Ketten einkauft. Mittlerweile gibt es aber fast keine Wahl mehr. Die 2-3 kleinen Tante Emma Läden in meinem Dorf wo ich als Bub eingekauft habe, gibts schon lange nicht mehr.


    Zitat

    errungene Arbeitsschutzregelungen werden systematisch abgebaut...man argumentiert mit Wettbewerb...
    Europa für die Industrie...höchste Preise in allen Ländern...niedrigste Löhne am Maß der Billigsten...
    Turbokapitalismus...
    Wegwerfprodukte
    Konstruierter Verschleiß...

    Man muss weiter denken und sich fragen woher das kommt.
    Es ist GIER, der Drang nach immer mehr MACHT. Die Menschheit ist krank und kann sich nie zufrieden geben.




    Zitat

    was soll das System noch?

    Machs
    wie ich. Nimm dir ne Tüte Popcorn und versuche an vertrauenswürdige
    Nachrichten weit abseits des TV und des Springer Verlags ranzukommen.
    Nicht aufregen, einfach beobachten und darauf freuen was danach kommt. Es läuft schon Jahre nicht mehr rund.



    Zitat

    da lobe ich mir viele Positive Dinge aus der ehem. DDR

    Na toll....
    Oder vlt mal wieder ne Diktatur?

    Biete feines Glasperlstrahlen. Zylinderköpfe, Riemenscheiben, Vergaser, Schrauben etc.
    Bei Interesse bitte PN.

  • macht es Dein Nickname? :thumbdown:


    man kann den Blödsinn der heutigen Politik auch schön saufen...


    Die Parole: Billig Bier und Chips und 101 TV-Programme....


    leider bleibt es dann bei den nächsten Wahlen so wie jetzt oder ggf. noch viel schlimmer.... das kommt aber auch von den Einstellungen "einiger" Wähler, die glauben - sie wird es nicht treffen.


    Nur zu Erklärung: bin geborener Hamburger, lebe jetzt im schönen Rheinland-Pfalz...
    ich habe keinen Neid - habe selbst ein altes Haus und Grundstück in einem kleinen Weinort, habe eine kleine Familie und habe meine Youngtimer und Motorräder...auch genieße ich Urlaub mit dem Qek Aero...
    Habe mir meinen Lebensraum abgesteckt und bin zufrieden.
    Brauche keinen neuen Konsum...freue mich auch im Alltag an einigen DDR und UDSSR Produkten, die ich glücklich benutze.


    Jedoch bin ich mit der feindlichen Übernahme der DDR nicht glücklich - wir hätten große Chancen gehabt, viel vom Miteinander und menschlichen Freundschaften zu lernen.
    Habe einige, sehr angenehme, Freundschaften in den östlichen Bundesländer.
    Bin öfter in der DDR vor dem Mauersturz gewesen, bewunderte immer den Zusammenhalt und die Zufriedenheit; sich mit den menschlichen Werten zu wärmen.
    War nicht dabei "das künstliche Freuen auf ein Volk" zu feiern, weil es nicht ehrlich war!!!


    Bin aber auch in den letzten Jahren oft bei Freunden in den östlichen Bundesländer und habe die Schönheiten des Ostens besucht.
    Ganz im Gegensatz zu den vielen Wessis, die zwar alles besser finden, als in der DDR...jedoch noch nie vor und nach dem Mauerthema jemals im Osten waren.
    Die auch denken...nur die Wessis zahlen eine Ostabgabe...


    Mir tun die Menschen leid, die in ihrer Heimat alle Arbeit verloren haben, die an vielen "Ruinen der Arbeit" vorbeifahren müssen...die jeden Sonntag nicht freiwillig 500 km auf der Autobahn verbringen müssen, um für Subunternehmer - sprich Sklavenhandel - zu malochen und am nächsten Freitag wieder die 500 km abspulen müssen...
    die ihre Familien zerreißen...keine Freundschaften pflegen können...


    Sehe das und die Wirklichkeit mit offenen Augen.


    Gruß
    Holger

  • Das in 1989 alles aus den Osten als mist bezeichnet wurde stimmt schon, du hast recht, mann hätte durchaus von einander lernen können.


    Feindliche übernahme... Ja und nein. DDR Bürger wollten die mauer selber auch weg haben. Nachhinein wurde vom Westen aus leider profitiert und ausgebeutet.


    Das es jetzt in der Welt nicht so gut geht is nunmal so. War in der DDR aber auch so. Natürlich gibt es auch viele gute zeiten in der DDR. Aber auch slechte, sonst währe die mauer nicht gefallen...

  • ... es wurde die Planwirtschaft vergessen.


    Die hat die Wende nämlich überlebt und wird bis heute fortgesetzt. Als Landwirt musst du zB. wie früher deine zu erwartenden Erträge fürs Folgejahr beim Amt melden um dich dann zu rechtfertigen, wenns weniger geworden ist. ;)


    Ich kann nur sagen, das MEINE DDR sicher auch Schattenseiten hatte, aber ich (geb. 1975) eine durchaus schöne Kindheit hatte.


    Mangels Werbung wusste man ja auch gar nicht was es alles gab oder was einem vermeintlich fehlte, so das man irgendwie etwas ruhiger lebte. Man ging zur Schule und war auch mit Abschluß 10. Klasse keine Arbeitskraft 2. Klasse im Gegensatz zu heute wo jeder meint Abitur machen zu müssen um dann Zitat: "irgendwas" zu studieren umd dann... ja was dann? Dann festzustellen das man im erlenten keinen Job bekommt. Berufe wie Bäcker oder Fleischer, früher hoch geachtet, sind heute no go´s für den Nachwuchs.


    Medezinisch war die DDR sicher hinterher - wobei ich auch da Glück gehabt zu haben scheine, ich hab als Kleinkind den Krebs überlebt ... Impfungen waren Pflicht und keine Diskussionsgrundlage wie heute immer wieder.


    Das Nahrungsmittelangebot war weit schmaler, aber immer genug um satt zu werden und oft um davon auch noch die Schweine daheim zu füttern. Milch und Limo in Glasflaschen im Mehrwegsystem - normal. He - und man hatte sich noch auf eine Banane oder Melone gefreut, weil selten genug und heute? Mir sind sie über, ich brauch keine mehr und seh oft genug wie sie bei bekannten auch nur rumliegen und schlecht werden. Obst und Gemüse gab es, wenn deren Zeit war und nicht alles das ganze Jahr - auch da freute man sich noch auf Erbehren, Äpfel, Kohl, Möhren, Radieschen, ... heute?
    Schokolade war ein heikles Thema, es muss aber genug gegeben haben, das sich mein Zahnarzt noch heute freut mich zu sehen. ;) Schlagersüßtafel es ich noch heute gern, Knusperflocken ebenso und ich vermisse meinen Erdbehr Schokoriegel im grünen Alupapier, der war immer hart und bröselig, hat aber immer geschmeckt. ;) :D Selbst die Halorenkugeln schmeckten besser mMn. - heute seh ich zu das ich im Werksverkauf günstig überlagerte bekomme denn witziger weise sind die dann wieder wie früher gewohnt... ;)


    Unverständlich war für mich die Preisgestaltung bei Elektronik und Technik im allgemeinen - heute weis ich, das der Preis eigentlich ok war, weil das Produkt ewig gehalten hat und wenn dann leicht zu reparieren war. Auf Arte kam mal ein Bericht zur geplanten Obsoleszenz (geplanter Verfall) von Produkten wo u.a. die Glühlampenhersteller thematisiert wurden. Narva musste sich da wohl mal auf einer großen Messe von den bekannten westlichen Herstellern die Frage gefallen lassen, ob sie denn verückt seien und ihr Geschäft kaputt machen wollten - Narva hatte eine Glühlampe mit hoher Haltbarkeit entwickelt und ausgestellt... Antwort Narva, ja aber Wolfram sei schließlich ein teurer Rohstoff und die Lampen sollten deshalb eben länger halten. Mangelwirtschaft hat eben nicht nur Schattenseiten...


    So könnte man vieles weitere aufzählen, aber das stand ja oben schon mal schön gelistet.


    Es gab aber eben auch Schatten...
    Meinem Opa wurde zu frühesten DDR-Zeiten das Telefon getrennt, weil ihm unterstellt wurde er würde mit Adenauer telefonieren, im Grunde nur weil der den erst wenige Jahre zuvor gekauften Landwirtschaftlichen Betrieb (18ha) selbst weiter bewirtschaften wollte und nicht in die LPG Vorläufer eingegliedert werden wollte.
    Meine Eltern haben zeit ihres Lebens hart gearbeitet um ihren 3 Kindern zwar nicht alle :D aber viele Wünsche zu erfüllen. Mein Vater hat Lokomotivschlosser gelernt, dann Landwirtschaft studiert, war Leistungssportler (Rudern) und bis zu letzt in leitender Position - der Dank dafür ist heute eine Rente die aufgestockt werden müsste. Normal? Bei meiner Mutter nicht anders - Vollzeit Berufstätig im Büro, 3 Kinder und zuhause noch ein haufen Klein- und Großvieh (Kaninchen (Felle, Fleisch), Hühner (Eier, Fleisch) sowie Schweine und 2-3 Mastbullen ) zu versorgen... um den Großteil abzugeben/zu verkaufen/zu tauschen und die eigene Voratskammer zu befüllen. Nun ja. :/


    Fluchtgedanken gab es dennoch nie - es war eben so wie es war, man arrangierte sich soweit möglich mit den Gegebenheiten.



    Zurück möchte ich nicht, auch meine Eltern nicht - aber wenn man noch mal zurück könnte, dann einiges anders machen...

  • wer wusste in der DDR schon, wie der Westen wirklich (ist)war. Der Mensch sieht zumindest immer erst mal, was er erreichen kann. Ob dann klappt, ist ein anderes Thema. Die Hoffnung war einfach größer als die Skepsis. Scheinbar wertvolle (Konsum)Dinge waren auch schneller zu bekommen als in der DDR. Schnell stieß man jedoch an seine Grenzen. Diesmal nicht politischer bzw unmöglicher Natur, sondern finanzieller. Der eigenen finanziellen. Demzufolge merkten nach 5-7 Jahren alle, Moment mal, wir sind wieder Bürger 2. Klasse. Wer sich seine Bescheidenheit bewahrte, konnte gut und geplant leben ( solange er nicht das Pech hatte in einer abgewickelten Firma zu arbeiten). (siehe Ladaholger post 187)
    Naja @ Otto ..irgendwas zu studieren hat nun nicht so viel Plan. Man sollte sich schon damit beschäftigen, was in Zukunft gebraucht wird. Recht hast du trotzdem, denn die Jugend studiert heut eben mal, weil es hipp ist und z.B. nicht weil sie wirklich als Frau in der Betriebswirtschaft als Manager 18-20 Stunden am Tag verfügbar sein wollen. Die denken einfach nicht nach! Die sehn nur die schnelle Kohle und merken nicht, dass sie mit 40ausgebrannt sind.



    Ich möchte noch was nachlegen. Ich denke so über die Entwicklung der Kindergärten, welche sich heute ja sehr in die umfassende Betreuung, ähnlich der DDR wandelt, nach. Noch vor Jahren wurde dieses System, Kind mit unter einem Jahr in die Tagesstätte, dann anschließend gleich in den Kindergarten von dort nahtlos in Schule und Hort.... hier im Westen kritisiert. Jetzt aber, wo man gesetzlichen Anspruch darauf festgelegt hat, stelle ich mir die Frage, was hat sich denn geändert? ist es jetzt besser ein Kind fern von den Eltern den ganzen Tag durch Andere betreuen zu lassen?


    Ist es jetzt auf einmal anders wie damals in der DDR? Gibt es hier nicht auch Beeinflussung durch das Kindergartenpersonal, z.B. kirchlicher Einrichtungen, oder betrieblicher Träger? Wo ist der Unterschied, wenn ich früher "Kleine weiße Friedenstaube, oder das Russische Volkslied über die Sonne gelernt habe und jetzt die "absolut erstrebenswerte" amerikanische Unkultur Einzug in die Kindergärten hält?? Wurden in den Kindertagesstätten alle Babys in der DDR zwangsernährt ( Fütter Karussell )und nur hier gibt es fachlich ausgebildete Betreuungskräfte die liebevoll auf die Kleinkinder eingehen und auch mal schnelle selbst was kochen, weil klein Paula keinen Milchbrei mag?....

  • Danke Darkfisch und Otto,


    für die Menschen war es sicher besser, alles etwas ruhiger zu haben... So erlebte ich meine Besuche in der DDR, wo ich immer sehr aufmerksam beobachten konnte.
    Was nützt einem der übermäßige Konsum, wenn man immer das Gefühl bekommt...nach mehr...mehr...mehr
    Gesund ist das sicherlich nicht.
    Warum gibt es heute fast keine freien Termine beim Psychologen? Monatelange Anmeldeschlangen; warum wohl???
    Der Stress ums Überleben, den Arbeitsplatz, die Rente, die Wohnung...
    Hinzu kommt noch, das viele glauben, es geht nicht ohne das Alles.


    Lernen konnte ich auch in meiner Scheidungsphase...nach dem Abgeben und Teilen müssen: es geht ja noch viel besser...stressfreier....glücklicher.


    Wobei leider Kinder hier aufwuchsen, mit viel zu vielen "Polstern" des "Wohlstands"....wenn da mal etwas fehlt..geht ja die Welt gleich unter.


    Natürlich stelle ich die DDR nicht auf die höchste Stufe...es gab sicherlich, wie in jedem System auch viel zu verbessern...
    aber der Grundgedanke, Luxus kostet Extra und das lebenswichtige ist immer für alle erreichbar war sicher gut.


    Warum können DDR geborene handwerklich mehr? auch wenn es aus der notwendigen Situation war, war doch aber besser.


    Diese Kindheit hätte ich gerne erlebt...würde mir heute mehr zutrauen, selbst zu machen...
    bei meiner Erziehung hieß es eher: mach nicht kaputt...wenn ich was zerlegen wollte.


    Meine Anmerkungen sind sicher auch provokativ gemeint, jedoch die Wertvorstellungen gibt es doch im Westen kaum...


    Genau wie bei den anstehenden Wahlen... alle sind unzufrieden... wählen aber (zumindest nach den manipulierten Hochrechnungen....Kapital hat doch die Pressegewalt...) die jetzige Sch....e wieder...


    Im Westen glauben immer noch viele...sie seien die Auserwählten...und sie werde es schon nicht treffen...wegsehen...


    Gruß
    Holger

  • @Darkfisch
    Zu DDR-Zeiten waren Kindergärtnerinnen, Erzieher und Lehrer sehr angesehene Personen - die wenn man Mist gebaut hatte auch mal zu einer Standpauke (an die Eltern gerichtet!) nach hause kamen und Eltern konnten in die Schule einbestellt werden... will sagen nur weil es etwas ähnliches heute wieder gibt, ist es nicht das gleiche wie früher.
    Das respektlose Verhalten der Kids von heute spätestens ab der 3. Klasse gabs zu meiner Zeit nicht - ja wir haben auch aufgemuckt, aber wir bekamen dann auch Konsequenzen zu spühren. Jedoch ohne gleich die Zukunft versaut zu bekommen...
    An Klassenfahrten (Wandertage) konnte jeder teilnehmen, egal welchen Job die Eltern hatten. Schulbücher waren von Rostock bis Karl-Marx-Stadt die gleichen, ein Schulwechsel so problemlos möglich.


    Es gibt genug Studien die belegen, das Kitas das soziale Verhalten fördern, genauso die sprachliche Entwicklung im vergleich zum Einzelkind daheim. Aber es ging zu DDR-zeiten auch nicht um den Komerz bei den Kitas, Schulen, etc. ... es ging um die Menschen darin.


    Ich hatte nach der Schule auf meiner "Dorfschule" ;) eine gute Auswahl an AGs (Arbeitsgemeinschaften) - Modellbau, Sportschießen, Sport, Musik, Lesen, ... und ich musste nicht wie mein Neffe heute, täglich 2 Stunden im Bus sitzen um zur nächsten Schule zu gelangen.


    Jobs - na jedenfalls musste man keine Angst vor Arbeitslosigkeit haben. Wer arbeiten wollte, konnte dies auch und selbst wer nicht wollte musste es. ;) Mein Vater musste zum Sonntagsdienst oft genug Angestellte in seinem Betrieb aus dem Bett holen, weil mal mal wieder einer keinen Bock hatte. Konsequenz Rauswurf? Nicht so ohne weiteres und fast unmöglich wenn der/die jenige ein Parteibuch hatten...


    Her jeh... ein Thema für unzählige Stammtische... :D ;) ;)

  • ich will mal zu diesem Thema meinen Senf dazu geben.


    Als jahrgang 1958 kann ich sagen, daß meine Generation der Verlierer der Einheit ist. Warum? Niedrige Löhne zu DDR - Zeiten (ich hatte als Dipl. Ing und Materialwirtschaftler 650, - M raus), Nach der Wende arbeitslos, gleich Selbstständig, grade so hingewurschtelt, seit 2012 arbeitslos (Firma lohnte sich nicht mehr) und schwer vermittelbar. jetzt Arbeit bekommen in Teilzeit.
    Der Witz war ja, daß ich entweder Angebote bekam, die schon vergeben waren, oder wo ich von vornherein zu alt war (wörtliches Zitat: "Wenn Sie 20 Jahre jünger wären könnten Sie sofort anfangen.") Es waren auch tolle Angebote dabei, wie zum Beispiel für 4,33 € BRUTTO(!) Container schweißen und dazu 24 km Arbeitsweg oder 100 km Arbeitsweg und 7, - bis 8 , - Brutto. Aber im Internet wird ja noch geworben mit "Billiglohnland Erzgebirge".
    Niedrigste Löhne in Deutschland, aber Müll, Strom, Gas; Wasser auf dem Preisniveau von Frankfurt /Main.


    Nun zur DDR:


    Meine KIndheit war wunderbar und ich kann mich nur daran erinnern, daß ich nie einen großen Teddybär hatte. Spielzeugautos wurden immer zerlegt und daraufhin gab es "nur" noch Baukästen. Meinen Spielzeugcomputer von 1969 (Piko Dat) hab ich noch.den mußte man selber zusammen bauen.


    jugend:
    Glücklich! Über die GST 1973 Mopedschein; 1975 Motorradführerschein und 1977 den Autoführerschein gemacht. Damals nannte der sich noch "Fahrerlaubnis". Mit Mädels hatte ich damals noch nicht viel am Hut.


    FDJ: Ja - da war ich guter Mitläufer.


    Armee:
    3 Jahre bei den Grenztruppen Zentralwerkstett. hat Spaß gemacht und ich stehe dazu.


    Partei war für mich kein Thema.Trotzdem durfte ich in Warschau und später in Zwickau studieren.


    Nach dem Studium Als Materialwirtschaftler gearbeitet und ein Eigenheim gebaut. da war es sehr hilfreich, wenn man einen kannte, der einen kannte, der wieder einen kannte. Mit Geld konnte man da mitunter wenig machen (außer mit "Blauen Fließen") Aber zum beispiel für eine Zylinderkopfdichtung vom Wartburg gab es da schon mal eine Mischbatterie oder ein paar Schukosteckdosen.
    Manche der damaligen Kontakte hab ich heute noch. Zu DDR - Zeiten gab es den Witz, daß die Todesstrafe abgeschafft wurde und durch 10 Jahre ohne Beziehungen ersetzt wurde.


    Natürlich geheiratet und Kinder erzeugt. Die waren wirklich gern in der Krippe und im Kindergarten.


    Schule:
    ich bin immer noch der Meinung, daß es das beste Schulsystem war, welches es in der DDR gab. Es gibt ja jetzt in Sachsen Bestrebungen, sich am finnischen Schulsystem zu orientieren. (die haben Ende der siebziger das der DDR übernommen (natürlich ohne Staatsbürgerkunde))


    Polizei:
    Fehlt hier im Gebirge an allen Ecken und Enden, wenn mal was ist, dauert es ewig (bis zu 2 Stunden!), bis mal einer kommt. Meißtens sieht man sie nur mit der Radarpistole. da war der AbV zu DDR - Zeiten erreichbarer.


    Stasi.
    Mit Sicherheit hab ich eine Akte (Auslandsstudium, Reserveoffizier Irgendwelche Probleme hatte ich nie, obwohl ich zu DDR - Zeiten auch meine Klappe nicht halten konnte.


    Mein Fazit: die Menschen hatten zwar weniger, aber wir waren zufriedener. Wir haben uns über Kleinigkeiten mehr gefreut.
    So, nun habt Ihr was zu diskutieren.

  • @ otto
    Du sprichst mir aus dem dem herzen. Ich bin gerade mal 2 Lenze jünger als Du und habe es genauso erlebt wie Du hier zu Produkoll gegeben hast.


    Gegenüber heute war damals das ganze soziale System wesendlich einfacher gelöst und der Westen hätte davon was lernen können anstatt das man uns als Depperle hinstellt. Vorurteile gibt es da ja genug.

  • Hallo Jürgen,


    danke für Deinen Beitrag.


    Dein Verständnis übers Schulsystem kann ich auch durch meinen Besuche und Gespräche bestätigen.
    Genau wie das der ehemaligen UdSSr. Auch dort ist das Bildungsnivoe weit größer als in der BRD gewesen.


    Danke auch an Otto.


    Über Deine Anmerkungen zu KIGA und Schule in der DDR.


    Meine ex-Frau und ich waren viele Male bei ihrem Cousin in Köpenick.
    Ich bin Jahrgang 1952 und Bernd, so hieß der Cousin, war 1957 geboren.
    Wir haben uns immer wieder auf unseren Erfahrungs- und mehr Erlebnisaustausch der Kindheit und als Jugendlicher gefreut.
    Aber seinerzeit war ich schon sehr kritisch in unserem System, durch offene Augen und Ohren.
    Habe selbst die 68er in Hamburg live erlebt, auch wenn ich da selbst erst 16 jahre war.
    Schon aus dieser Zeit heraus war ich sehr aufgeschlossen gegenüber der UdSSr und der DDR.
    Vielleicht daher, das ALLES AUS DEM OSTEN immer schlecht und böse beschrieben wurde.
    Aber genau das Gegenteil reizte mich...
    Wir haben die 68er aktiv begonnen, weil uns schon bewusst war, WER uns in der Schule und zu Hause lehren wollte, wie man leben soll...
    Denn diese Generation hat am verdammten Krieg aktiv oder als Mitläufer Millionen von Menschenleben zerstört!
    Von DENEN lassen wir uns unser Leben nicht vorschreiben; das war ein starker Antrieb.


    Umso mehr man hier im Westen den Kalten Krieg machte (obwohl genau diese Menschen das Verderben entfachten!)...umso mehr trieb man mich mental zum Osten.


    Ich habe nur die besten Erfahrungen gemacht.
    Ob es Grenzübergänge der DDR waren oder später auch meine Besuche und Reisen nach Russland.


    Bei einem der Grenzübertritte mit meinem Motorrad in Helmstedt fuhr ich an der stehenden Kolonne von Autos vorsichtig vorbei...sicher nicht ganz korrekt...
    Als ich die Grenzbeamten sah, ordnete ich mich in die Reihe ein.
    Ein Volkspolizist sah mich dabei und winkte mich vor.
    Mit "Schuldgefühlen" fuhr ich zu ihm vor.
    Er ließ mich mein Motorrad aufbocken und ich sollte ihm das Motorrad erklären... ;)


    Auf der Rückfahrt über die Landstraße nach Lauenburg/Hamburg, angekommen bei den Grenzern der BRD:
    Stellen Sie das Motorrad ab, nehmen Sie den Helm runter... alles im barschen Ton!
    Besondere Vorkomnisse?
    Ich sagte JA.
    Er sehr freundlich gespielt (weil er wohl was Negatives über die VOPO´s hören wollte)...
    was war denn?
    Ich sagte: Ihr Ton mir gegenüber, soeben.
    Das habe ich bei den Grenzkollegen der DDR nicht erleben müssen.


    Naja und danach erstmal ellenlanges Warten auf meine Papiere...sicher registriert...


    Das war so ähnlich nicht nur einmal.


    sorry...bin etwas vom Thema abgerutscht...


    zurück zu Bernd, dem Cousin meiner ex-Frau,


    ich schilderte bei meinen Besuchen auch von den damals schon sozialen Problemen in der BRD.
    Armut in Deutschland (BRD) gab es schon damals als Buch mit vielen Schilderungen und Fotos.
    Also, diese Beispiele, die es ja im Westen niemals gab...


    Bernd sein Wunsch war nur, einmal in die BRD zu fahren und die Autos und Motorräder zu sehen.


    Leider war er sehr Nierenkrank, bekam 1990 eine Ausreiseerlaubnis aufgrund seiner schweren Krankheit.
    Ich holte ihn in Fankfurt am Main vom Bahnhof ab; zeigte ihm auch die "Rückseite" des Hauptbahnhofs...


    Eine schöne gemeinsame Woche...tourten viel zur Mosel und Rhein...er genoß die Fahrzeuge live zu sehen und zu erleben.


    Nach der Woche war er jedoch froh, wieder in seine Heimat zu fahren!


    Das war eben kein Westfernsehen, sondern live, aber auch mit Hinweisen und "Sehen" von den Problemen des Alltags im Westen.
    Wir tauschten uns eben ehrlich aus!
    Leider verstarb Bernd 2 Jahre später.


    Unser gemeinsamer Wunsch war VOR DEM MAUERFALL...:


    Eine gute Mischung vom Besten beider deutscher Staaten; vor Allem aber "menschliche Wärme" vom Osten zu bekommen.


    Leider war es aber nur die feindliche Übernahme geworden.
    :(


    noch als Anmerkung:
    nicht das es jemand anzweifeln will...:
    hier ist das Buch, von dem ich schrieb...man beachte das Jahr 1979:
    Roth, Jürgen:
    Armut in der Bundesrepublik. Rororo
    Orig.-Ausg. Vollst. überarb., erw. u. aktualis. Ausg., 40. - 42. Tsd.
    Rowohlt TB-V., Rnb., 1979. Broschiert ISBN: 3499172593 (EAN: 9783499172595 / 978-3499172595)

  • ladaholger:


    jetzt mal gaaanz langsam mit der Verherrlichung der DDR-Grenzer!!!


    Zunächst mal verwechselst Du Äpfel mit Birnen. Deiner Beschreibung nach ging es hier bei Dir um Transitfahrten nach und von Westberlin (DDR-Schreibweise) bzw. West-Berlin oder Berlin (West). Richtig? Da waren die Bestimmungen/Befehle der Grenzer sowie vertragliche Abmachungen zwischen West und Ost unvergleichlich freundlicher für den Reisenden als bei Ein- und Ausreise von West nach Ost.


    Deine Beschreibung ist also leider wertlos für eine Beurteilung des von Dir erwähnten Sachverhalts.


    Ich will hier übrigens nicht den "bösen Osten" stilisieren - aber eine kritische Haltung in beide Richtungen würde einer fruchtbareren Diskussion gut zu Gesichte stehen.

    Früher gab's Sex, Drugs & Rock'n'Roll -

    jetzt gibts Veganer, Laktoseintoleranz und Helene Fischer

  • wenn Du langsam ließt und aufmerksam... dann siehst Du keine Verherrlichung.
    Selbst Erlebtes!
    Habe aber auch meinen Schwiegervater gehabt, der ehem. aus der DDR, vor der Mauer, auswanderte.
    Er musste ja einen gebrauchten Benz kaufen und dann seinen Verwandten "beweisen", wie schön es in der BRD sei...
    Ihn haben sie oft genug (auf den gleichen Strecken---also esse Deine Birnen selbst :-)) in die separaten Garagen eingewiesen...alles auf den Tisch und das Auto kräftig filzen.


    Scheinbar hat man an meinem Gesichtsausdruck ablesen können, das ich mich freute, in die DDR zu reisen.


    Warst Du denn auch öfter über die Grenzen gefahren? oder kennst Du einen..der Einen kannte...?

  • Zunächst lese ich und "ließe" nicht...


    Dann: Es geht nicht um Strecken, sondern um Transit oder Ein-/Ausreise. Das sind am selben Grenzübergang zwei verschiedene Abfertigungsprozeduren gewesen. Und daß es bei Deiner Geschichte um Transit gehen mußte, erschließt sich aus der Tatsache, daß Du mit dem Motorrad unterwegs warst. Das war nämlich nur im Transit möglich. Einreisen aus dem Westen mit dem Motorrad waren nicht erlaubt.


    Und die Garagengeschichten (und weiteres Unappetitliche, was ich hier nicht ausbreiten möchte) habe ich persönlich in vielen unterschiedlichen Härtegraden - ohne Mercedes und ohne Ansehen des Gesichtsausdrucks - selber genug erlebt.

    Früher gab's Sex, Drugs & Rock'n'Roll -

    jetzt gibts Veganer, Laktoseintoleranz und Helene Fischer