Benzinschlag oder Fehlzündung?

  • Hallo!


    Folgendes Problem: als ich heute meinen Trabant anlassen wollte, ist er nicht angesprungen. Stattdessen gab es ein deutliches Puffen und einen deutlich hörbaren Knall, verbunden mit starkem Geruch nach verbranntem Benzin. Ich bin dann sofort ausgestiegen und da hat der Vergaser schon getropft und das Benzin stand im Krümmer. Das habe ich dann schnell ausgewischt und die Zündkerzen rausgeschraubt. Als ich den Motor dann von Hand gedreht habe, kamen mir trübe Rauchschwaden von verbranntem Benzin entgegen. Mehr habe ich dann nicht gemacht.
    Nun meine Frage: war der Knall nur eine Fehlzündung oder der berühmt-berüchtigte Benzinschlag (krumme Kurbelwelle?, Gehäuse gerissen?)??? An was kann ich einen Benzinschlag erkennen??? Wie krieg ich das Benzin eigentlich am besten aus dem Kurbelgehäuse raus? Ich wird einfach mal die Zündkerzen draußen lassen, damit der Motor durchlüften kann.


    Gruß
    Gunnar

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Ich hatte das Problem zwar bisher noch nicht (der Sparvergaser hat ja einen Ablaufschlauch), aber ich denke, wenn Benzin im Kurbelgehaeuse steht, wirst Du das wie folgt los:


    Vergaser abschrauben, Zuendkerzen raus, 2 Fingerhuerte Oel in jeden Zylinder einfuellen (zur Schmierung), Zunendkerzen wieder drauf aber keine Kerzenstecke! Dann stossweise etwas den Anlasser drehen lassen (vielleicht insgesamt eine Minute lang, immer mal Pausen dazwischen machen).


    Dadurch wird einfach nur Luft durch's Kurbelgehaeuse gepumpt. Da die Pleulstangen immer in der tiefsten Stelle eintauchen, wird das Benzin hochgeschleudert und muesste so sehr schnell durch den Auspuff wandern.


    Hoffentlich ist nichts kaputt.

  • Einen Patienten mit geflutetem Motorgehäuse hatte ich auch schon mal.
    Aus eigener Kraft kam der nicht mehr zu sich. Den Vergaser hatte ich nach Sichtkontrolle mal in meinen Trabi eingebaut, und da lief er lange Jahre störungsfrei, also keine Ahnung, was die Ursache war.
    Nach unzähligen Orgelversuchen nahmen wir schließlich ein Abschleppseil, und schleppten den Trabi quer durch die Landschaft, zuerst zaghaft mal versucht, und hinterher ständig eingekuppelt.
    So nach 3 km mit Tempo 50 gab es die erste Fehlzündung, und zwei weitere Kilometer weiter lief der Motor wieder ohne fremde Hilfe.
    Der Fehler ist danach nicht wieder aufgetreten. War ja nett, daß es wieder lief, aber gelernt habe ich bei der Aktion nix ... :hä:


    Ach ja, das Ganze ist mit dem Sparvergaser passiert, weiß der Geier, was da los war.

  • theoretisch ist das nicht so dramatisch. eventuell hing blos der schwimmer....


    benzinhahn aufmachen und wenn jetzt kein sprit fließt ists ok, ansonsten das problem (vergaser) beheben.


    zündkerzen rausschrauben, mit dem anlasser motor ein paar mal durchdrehen und neue zündkerzen verwenden. danach sollte er anspringen. ggf. nochmal kerzen rausmachen und schauen, ob sie wieder nass sind. achtung: einmal nass gewordene kerzen, auch mit dem feuerzeug getrocknet, gehen unter umständen erst nach längerer lager- und trockenzeit wieder.


    deswegen habe ich schon mal meine mz verschrottet. :heuli2:

  • Also ich hab's so gemacht, wie Little geschrieben hat. Trotzdem ist der Motor nicht angesprungen. Die Zündkerzen waren aber so weit recht trocken. Jetzt kann es doch eigentlich nur noch an der Zündung oder an eventuellen mechanischen Schäden durch Benzinschlag liegen, oder?


    Gruß

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  • Er lebt wieder! (Für Interessierte: ich hab über Nacht die Zündkerzen rausgeschraubt und was auf's Gaspedal gelegt. Somit konnte der Motor richtig schön durchlüften und am Morgen hat er sogar schon wieder halb Schock gebraucht.)
    Trotzdem: ich hab ihn laufen lassen, ausgemacht und wieder gestartet, aber da lief er auf einmal so komisch, als ob der Schock noch gezogen wäre. Also wieder aus, Vergaserschlauch ab und - Benzin im Krümmer! Dabei hab ich den Schwimmer erst eine halbe Stunde vorher für dicht befunden, eingestellt und mich auch von der Dichtheit des Schwimmernadelventils überzeugt. Anscheinend bewirken die Motorschwingungen, dass immer mehr Benzin in den Vergaser kommt, als darf. Wie kann man dem entgegenwirken???


    Gruß

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  • Interessante Beobachtung:
    Ich glaube die Ursache dafür gefunden zu haben, dass, wie oben beschrieben, nach dem Start Benzin im Ansaugkrümmer stand und dafür, dass mein Vergaser allgemein überdurchschnittlich viel tropft. Nachdem Schwimmer und Nadelventil für in Ordnung befunden wurde, habe ich den Kraftstoffstand nochmals kontrolliert. Eingestellt habe ich den Kraftstoffstand bisher immer so, dass ich den Schwimmergehäusedeckel auf ein Glas gelegt habe und dann gemessen habe, wann der Schwimmer das Ventil schließt. Jetzt habe ich mir so ein Standröhrchen für den Vergaser gebaut und bin erstaunlicherweise zu dem Ergebnis gekommen, dass das Kraftstoffniveau noch viel zu hoch eingestellt war. Es war nötig, den Schwimmer nachzubiegen und noch eine Dichtung unter das Ventil zu legen. Alles weitere wird der Alltagsversuch zeigen. Außerdem ist mir aufgefallen, dass die Dichtung(en) unter dem Ventil nicht 100%-ig abdichten, wenn das Ventil nicht sehr fest eingeschraubt wird. Oft ist das Ventil aber aus Vorsicht wegen dem Aluminiumgewinde im Deckel nicht fest genug eingeschraubt. Dann können Schwimmer und Ventil in Ordnung sein und trotzdem gelangt immer wieder Benzin in den Vergaser. Ist mir heute auch bei mir aufgefallen. Na ja, mal sehen, ob’s was gebracht hat. Auf jeden Fall läuft der 28HB2-x erst über, wenn der Kraftstoff näher als 15mm an der Schwimmergehäuseoberkante steht, und wenn man das Niveau korrekt auf 22mm einstellt, dann hat man ja noch Spielraum. Wie gesagt: alles weitere ... Alltagsversuch….


    Gruß
    Gunnar

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  • nen durchsichtigen schlauch und nen gummistopfen oder korken verwenden. in ner opakiste habe ich mal ein abgewinkeltes glasröhrchen mit korken gefunden.

  • Also ich hab's so gemacht:
    Alte Hauptdüsenhalteschraube (1) mit 3mm durchgängig durchgebohrt (2). Dann von außen her den entstandenen Kanal wieder ein Stückchen auf 6mm erweitert (3). Dann Kraftstoffschlauch mit Durchmesser 6mm reinstecken (4). War bei mir sofort dicht, ansonsten mit Epoxidharz abdichten. Einfach - stabil - kompakt - überall einsetzbar.


    Gruß

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  • Also für mich klingt das alles eher nach zündungsproblemen. Haste mal deine Zündkerzenstecker angeschaut und notfals mal geschaut ob ein Funke kommt? Die Stecker verabschieden sich meist sporadisch d.h. ab und an gehen sie dann wieder und steigen wieder aus wenn sie lustig sind. Da kannst auch mal während voller Fahrt nen Knall abgeben (Fehlzündung) Als er so komisch klang, wie gezogener Shok lief er wohl dann eher nur auf einem Top...


    Kerzenstecker gehen meist mit der Zeit innen an den Spiralen kaput! Setz doch einfach maln paar Neue rein... schaden kanns ja nicht :lach:

    Vorsprung durch Hektik :roteaugen:

    2 Mal editiert, zuletzt von Katie ()