Problem mit Muttern am Laufbolzen

  • Ich habe ein Problem mit den Muttern am Laufbolzen des unteren Schwenklagers. Die sollen ja laut [lexicon]WHIMS[/lexicon] mit 73,6 Nm angezogen werden. Ich habe die Muttern ewig lange angezogen, so dass ich vom Gefühl her schon die Silentbuchsen im Schwenklager kaputt drücke, aber auf 73,6 Nm komme ich beim besten Willen nicht. Das Anziehen der Muttern ist vom Gefühl her wie Rühren in Pudding, man spürt einfach keinen Widerstand. Daher meine Frage, ist das angegebene Drehmoment überhaupt korrekt und kann man die Silentbuchsen durch zu strammes Anziehen zerstören? Und ist es normal, dass man beim Aziehen der Muttern keinen richtigen Widerstand spürt? :hä:

  • Ziehst du etwa den Bolzen raus oder ist die Buchse nicht richtig eingepresst?


    Oder hast du vielleicht vergessen das Axialspiel einzustellen?
    Stichwort Ausgleichscheiben: hier
    Wenn das Axialspiel durch Adapterscheiben korrekt eingestellt ist, dann kann man normalerweise die Mutter ordentlich anknallen, da der Druck ja auf dem Bolzen lastet. Aber nicht vergessen das Axialspiel regelmäßig nachzustellen, dann halten die Buchsen länger.
    :zwinkerer:


    :winker:

    summ, summ, summ, mein Trabi summt herum :raser:

  • Also, Lenkerarm, heißt Lenkung am Lenkgetriebe.
    Oder was meinst du jetzt konkret? Komme nicht ganz mit, was Du konkret meinst....

  • Ups, du hattest ja auch Silentbuchsen geschrieben. :lach::zwinkerer:


    Wenn du den Bolzen in der Mitte arretiert hast, die Aufhängung angehoben hast und die Silentbuchsen weit genug reingepresst sind, dann kann man normalerweise die Mutter an beiden Seiten recht ordentlich anziehen. Die Kraft wird ja über die innere Metallhülse übertragen. Wenn du hingegen das ganze wie Gummi anziehen kannst sind die Buchsen vielleicht nicht weit genug eingepresst und du verschiebst die innere Hülse im Gummi. Oder sitzt die innere Hülse nicht mehr zentrisch in der Buchse? Dann ist die Buchse eigentlich hinüber. Normalerweise sollte die innere Hülse sich nicht im Gummi verschieben lassen oder verschoben werden.


    Hier mal nen Zitat ausm Whims: „Eine Silentbuchse muss ausgewechselt werden, wenn sich die beiden Stahlbuchsen gegeneinander verdrehen lassen, wenn der Gummi aufgelöst bzw. zerstört ist oder wenn die beiden Stahlbuchsen nicht mehr zentrisch zueinander sitzen. Defekte Silentbuchsen in Verbindung mit ausgeschlagenen Drehgelenken können das Lenkverhalten beeinflussen und zu Flattererscheinungen an den Vorderrädern führen.”


    siehe hier
    :zwinkerer:
    :winker:


    Edit wegen Rächtshreipung

    summ, summ, summ, mein Trabi summt herum :raser:

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  • entweder haste das gewinde durchgenudelt, oder hast nicht dran gedacht, das der laufbolzen auf einer seite nen schlitz hat :winker:

  • @dgutschner: Was meinst du damit, dass ich nicht an den Schlitz gedacht hätte? Der ist doch nur zum Ausrichten des Bolzens zum Eindrehen der Klemmschraube da oder hat der noch ne andere Funktion?


    @Trabiteamer, auf dem Bild des Ersatzteilkatalogs findet sich auch ein grober Fehler, daher wollte ich lieber noch einmal nachfragen. Schau mal wo dort die Miramidscheiben (Nr. 7) eingezeichnet sind. Die gehören kann klar an die andere Seite, also ans untere Schwenklager und nicht an die Hilfsrahmenseite.

  • Also da scheint wirklich was nicht zu stimmen, die Miramidscheiben gehören an die Innenseite der Buchsen am Schwenklager und nicht an die Innenseite der Buchsen am Hilfsramen. :hä:


    [Blockierte Grafik: http://trabitechnik.com/images/katalog_601/F11_normal.png]


    Hier mal [lexicon]WHIMS[/lexicon] Bild 7.12. Miramidscheiben am Lenkerarm


    [Blockierte Grafik: http://trabitechnik.com/images/whims2/7-12.jpg]



    :winker:

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  • Hallo Leute!
    Ich sehe grade beim kontrollieren, ob ich alles richtig gemacht habe an der Vorderachse, dass auf der Explosionszeichung mit Nummer 23 eine Scheibe eingezeichnet ist, die bei meinem Trabi seitdem ich ihn habe nicht drin war.
    Kann mir jemand eventuell mit der Dicke dieser Scheibe weiterhelfen? Durchmesser sind ja sicherlich 22mm.

  • Hab zur Zeit das gleiche Problem wie franzderkaiser.
    Beim Anziehen der besagten Muttern hatte ich bei allen 4 äußeren Silentbuchsen Probleme, sprich die inneren Hülsen haben sich einfach wie eine Ziehharmonika zusammengequetscht. Dadurch war es natürlich unmöglich, das Drehmonet einzuhalten. Im Endeffekt ist dadurch auch der Bolzen kaputt gegangen; das Gewinde hat sich zerstört, weil die Muttern dann schon zu weit aufgeschraubt waren.
    Erst dachte ich, es liegt an den Querlenkern; das waren nämlich Nachbauteile, die ich nur vorsorglich eingebaut hatte, um die originalen Teile in Ruhe entrosten zu können (von den Buchsen her waren die alten Querlenker noch i.O.). Nachdem die aber nun unbrauchbar waren, hab ich wieder die alten Querlenker eingebaut und es ist das Gleiche passiert!?
    Also irgendwas haut da echt nicht hin?

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Hast du mal ein Bild davon. Kann es ein das dein Schwenklager icht mehr i.O ist? Oder hast du keine passgenauen Federinge unter den Muttern? Ist das Schwenklager eingelaufen oder hast du die Arretierschraube (im Bild hier die 27) noch nicht angezogen gehabt?


    Sollte sich wirklich die Hülse der Buchse in ihrer Länge deutlich verändert haben, hast du aber ne ganz schlecht Qualität erwischt. Ist mir persönlich(soweit ich zurückdenke) noch nicht passiert.

  • 73Nm?? ist das nicht zu viel?
    Ich habe die jedenfalls noch nie so angeknallt.

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  • @ franzderkaiser


    Von einem groben Fehler im Ersatzteilkatalog würde ich an deiner Stelle nicht sprechen. Wenn du dir das Bild genau anschaust, findest du die Zwischenscheibe (Miramid) Nummer 7 an der Silentbuchse außen, 12 x 32 Nummer 6 und an der Silentbuchse innen 12 x 44 Nummer 2


    @ meinereiner


    Dir fehlt die Scheibe 23? Welches Baujahr ist deine Zeichnung und welches Baujahr ist deine Vorderachse?


    Vor mir liegt die Scheibe 23. Sie hat die selbe Form und Abmaße wie der obere „Pilz“ der Buchse für Laufbolzen 22 mm und ist 4,5 dick.
    Ab einem Baujahr (???) ist die Scheibe 23 am Radantrieb nur noch für Reperaturzwecke notwendig, da die Phase (Form der Scheibe) an den Radantrieb angedreht ist.


    Die Scheibe ist ein Überbleibsel vom P50/60, wo zwischen der Scheibe und dem Radantrieb eine Bördelscheibe zur Abdichtung eingebaut war.
    Die Dichtringe 21 und die Zugfeder 0,6 A TGL 14193 Nummer 22 waren da noch nicht eingebaut. Siehe auch Link:

    http://trabitechnik.com/index.php?page=68&cat=18&sub=22&language_id=0


    Das Anzugsmoment 73,6 Nm gehört zu vergüteten Bolzen (Schrauben) und Muttern.
    Z.B. bei http://www.trabant-forum.de/me…324/24675.html?1151049420wird dieser Druckfehler diskutiert.
    Ich wende eine generell DIN-Vorgaben für Anziehmomente an z.B. http://www.schrauben-normen.de/anziehmomente.html

    Hajo

    Einmal editiert, zuletzt von Hajo ()

  • Hier hab ich mal ein Bildchen gemacht von der inneren Hülse. Linke Seite ist außen, also da, wo die Mutter ran kommt.
    Man sieht deutlich, wie sich die Buchse gestaucht hat. Sie ist jetzt auch nur noch 26mm lang im Gegensatz zu original 32mm.


    Wüßte nicht, was am Schwenklager, also quasi am unteren Lenkerlager kaputt sein könnte. Die Buchse hat sich ja auch nicht irgendwie in das Schwenklager reingequetscht, sondern urde einfach zusammengedrückt. Verwendet hab ich immer normale 10er Federringe bzw. Zahnscheiben. Arretierschraube war auch immer vorher ordentlich festgezogen.
    Dachte auch erst, es wäre "nur" schlechte Qualität, aber wie gesagt ist mir das jetzt - wenn auch in abgeschwächter Form - auch bei einem DDR-Querlenker passiert.
    Die Mutter läßt sich dann so weit aufschrauben, daß sie kein Gewinde mehr zu fassen bekommt und durchdreht mit der Folge Gewindebeschädigung. Um das erstmal provisorisch zu vermeiden hab ich mir jetzt erstmal sog. "hohe Muttern" besorgt (Länge bei M10 ca. 14mm), so daß immer noch genug Gewindegänge von der Mutter am Bolzengewinde anliegen. Aber das ist ja vom Werk aus nicht so gedacht...


    Gruß

  • @ Gunnar


    So etwas habe ich in meiner fast 30-jährigen Trabierfahrung noch nicht gesehen!


    Entweder sind deine Buchsen aus Kaugummi oder du musst deine überschüssigen Kräfte mal bei deiner Oma beim Kohlenreintragen oder Holzhacken abbauen. :D


    Wie bereits gesagt. Für eine Schraubverbindung M10 Normalgewinde Festigkeitsklasse 8.8 maximal 49 Nm.


    Hajo

  • Ja muß ich mich anschließen. Hab sowas noch nie gesehen ?( Möglichweise war der Hebelarm zu lang beim anziehen?
    Buchse mal heiß und weich geworden, oder ein Nachbau/Fälschung........am besten ne neue nehmen und mit nem normalen Ringschlüssel anziehen. erst eine seite etwas mehr als handwarm, dann die gegenüberliegende fest anziehen und die andere Seite dann ggf. nachziehen.

  • @ Hajo:
    Keine Sorge, ich trag täglich mehrere Eimer Kohlen bis ins 2. OG, daran sollte es nicht liegen. Aber vielleicht stärkt das die Muskeln ja so sehr, daß man jegliche Relation für Kräfte verliert? ;)
    Nee, im Ernst, hab extra einen Drehmomentschlüssel genommen, aber wahrscheinlich ist das Drehmoment wirklich etwas reichlich angegeben. Schwachpunkt scheint die Silentbuchse zu sein, der Bolzen überlebt evtl sogar 70Nm.
    Werd in Zukunft einfach - wie früher - mit normalem Ringschlüssel arbeiten.

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    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • So, hab gestern mal einen kleinen Test gemacht:
    10er Schraube, Silentbuchse (Originalteil) und Mutter (Festigkeit 8.8) drauf und festgezogen.
    FAZIT: bis 50 Nm kein Problem, Drehmomentschlüssel löste zuverlässig aus. Bei testweise eingestellten 70Nm merkte ich dann aber schon, daß der Widerstand bei weiterem Aufschrauben nicht wirklich größer wurde. Hab dann einfach aufgehört, und trotzdem war die Buchse hinterher einen halben Millimeter kürzer! Wohlgemerkt alles bei trockenem Gewinde. Bei eingefettetem Gewinde (Rostschutz) dürfte vom Drehmoment noch mehr an der Buchse ankommen.
    Also: werd ich an der Stelle in Zukunft wohl doch besser nur noch mit 45-50Nm arbeiten.

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