Bild des Tages

  • Das Experiment Handy haben wir mit unserer damals 11jährigen Tochter durchgeführt, nach einigen Monaten abgebrochen und auf unbestimmte Zeit vertagt.


    Es ist erschreckend, wie sich sowas trotz klar definierter Regeln und intensiver elterlicher Nutzungsbegleitung zum Selbstläufer entwickelt. Vorwiegend durch den Einfluß des Freundeskreises bzw. der Mitschüler, die teilweise einen Nutzungsdruck aufbauen, der völlig irre ist.

    Im Ergebnis stehen dann Verhaltensweisen, die an Suchtsympthomatik erinnern. Die Entscheidung, wann, worauf und ob überhaupt man antwortet, trifft irgendwann das Handy.


    Das mag auch von individuellen Persönlichkeitsmerkmalen abhängig sein und das eine Kind ist vielleicht reifer als das andere, aber insgesamt habe ich erhebliche Zweifel, daß dauerhafter Netzzugriff von Kindern unter 14 Jahren wirklich verantwortungsvoll nutzbar ist.


    Vorläufig nicht mehr.

    Und wenn, dann nur als tragbare Telefonzelle.

  • War diese Tage auf der Zulassungstelle, da gibt es riesengroße Hinweise Handyverbot, aber da hält sich kaum einer dran, mir war das Wurst, weil ich dies ausgenutz habe. Die Leut haben lieber auf ihr Handy geschaut, als zu schauen wann ihr Nummer dran ist, so konnte ich 30 Leute überspringen und war innerhalb von 40min. wieder raus.

    Ich brauch so ein Schmierkastel ned unbedingt, mich hat das damls schon in meinen Beruf angeko.... wo die fetten Telefonanlagen im LKW verbaut wurden, da war es mit der Ruhe vorbei. Und weil ich ja die Dinger so geliebt habe, ist auversehen mal Kaffee drüber gelaufen, dachte das Ding braucht och was um wach zubleiben.

  • Tim - Hand aufs Herz: wie oft ist denn/war denn schon Giftgasalarm in der Schule? Und wie oft wird es - nachdem es die Putzmeister offenbar fahrlässig verbockt haben - noch vorkommen? ?Dein Beispiel ist genau das große Ausnahmebeispiel von der Regel, die eben m.E. KEINE Handybenutzung während der Unterrichtszeit erforderlich macht.

    Und Deli hat es m.E. recht gut auf den Punkt gebracht, was die übrige (die "Ausserkatastrophenzeit") von den Göhren mit dem Schmiertelefon zuallermeist wirkl. veranstaltet wird. - (Wann hat man denn eigentl. das letztemal einen Jugendlichen auf dem Bürgersteig oder sonstwo im öffentl. Raum ohne Schlautelefon vor dem ergonomisch suboptimal abgeknickten Haupt gesehen? ?)

    Nochmal Hand aufs Herz:

    Wie"viele" Kinder verschwinden denn (das aktuell medial wiedermal dick ausgeschlachtete Ereignis mal aussen vor) tatsächlich auf dem Schulweg - und könnte das Handy bei einem böswilligen Überfall diesen denn wirkl. verhindern? Ist die "Rundumüberwachung" via Handyortung also tatsächlich verhältnismäßig? Oder kreist hier nicht doch eher der Helikopter? ?

    Und was heißt denn überhaupt "Handyverbot"? - würde das nicht vor allem bedeuten: auf dem Schulgelände (!) bleibt das Gerät AUS - Nichteinhaltung wird streng sanktioniert - Punkt! Es wird wohl kaum bedeuten (können), dass die Kinder ihr Handy nicht dabei haben, auf dem Hin- und Heimweg normal ("normal" ? ?) nutzen können. Es wird wohl kaum eine Taschenlkontrolle am Eingang stattfinden, oder?

    Wie gesagt: hier waren es die (einige) Eltern, die meinten, das ihre Kinder rund um die Uhr - auch während der Unterrichtszeit - erreichbar sein müssen. Ich bleibe dabei, sowas als "krank" anzusehen.

  • An der Schule meiner Tochter gibt es auch ein Handyverbot, was nicht heißt das sie keins dabei haben dürfen. Nur aus und in der Tasche müssen die sein.

  • Die alte Frage, wie oft muss etwas geschehen bevor man reagiert.....

    Es heißt doch immer so schön, die Polizei tut nichts, erst wenn etwas passiert ist. Und nur von verbaler Prävention ist mein Kind noch lange nicht sicher.

    Von daher versuche ich mein Kind so gut es geht mit den Mitteln der heutigen Zeit zu schützen.


    Generationen entwickeln sich und da bin ich tolerant. In unserer Schule arbeiten sie mit digitalen Tafeln und Tablets, weil wir haben jetzt 2019 nicht 1965. ;)

    Und ja, wie weit man mit der Entwicklung (zu Hause) mitgeht kann (zum Glück) jeder selbst entscheiden.

    Und nein, ich lege keine Hand aufs Herz den ich finde es schon etwas anmaßend den Schutzwillen von Eltern für ihre Kinder als "krank" zu titulieren. Die Auswüchse des Verhaltens und der Maßnahmen zum Schutz sind natürlich diskussionswürdig und gehen auch in meinen Augen manchmal deutlich übers Ziel hinaus.

    Der Besitz und das Mitführen eines Handys in die Schule zählt aber für mich nicht dazu.


    Sollen sie doch machen, sie tun (in der Regel) doch damit niemand weh. Ich gehe mit meinem Kind auch nicht jeden Trend mit, aber ich schließe es nicht von der Entwicklung aus, denn ich meine dass das u.U. auch ein Fehler sein kann. Ich versuche meinem Kind beizubringen so veranwortungsvoll zu sein, selber zu entscheiden welchen Trend sie mitgeht.

    Dass das keine leicht Aufgabe ist, nochdazu wo wir gänzlich anders anders (Thema DDR) aufgewachsen sind steht außer Frage.

  • In unserer Schule arbeiten sie mit digitalen Tafeln und Tablets, weil wir haben jetzt 2019 nicht 1965. ;)

    Und wer holt jetzt die Kreide und wischt die Tafel ab? :/8o8)

    Jetzt wo ich tot bin ist alles soviel leichter,
    ihr müsst alle aufstehen und ich schlaf einfach weiter.


    Nicht lange raten, recherchieren! Original-Trabant.de

  • Heute holt man keine Kreide sondern USB-Sticks. Und es wird nicht mehr gewischt sondern einer bestimmt der den Cache leeren sowie Cockies suchen und löschen muss :)

  • Und wann wird das Schreiben auf Papier abgeschafft ?


    Irgendwann können die Kinder nicht mehr handschriftlich ihren Namen

    schreiben.


    Ich weiß nicht, ob das alles so gut ist, wenn alle Lebensbereiche so von

    elektronischen Systemen abhängig sind.

    Wenn dann mal der Strom weg ist, ( hat man ja kürzlich in Berlin gesehen )

    geht nichts mehr.

  • Das Giftgasbeispiel spricht auch meiner Ansicht nach nicht gegen ein Handyverbot. Erstens bestand ja keine Gefahr, die nur durch die tollen Handys abgewendet worden wäre - es wären halt ein paar Kinder erst später abgeholt worden. Zweitens gibt es keinen triftigen Grund, warum ein Kind per Mobiltelefon während der Unterrichtszeit erreichbar sein muß. In Notfällen tuts die Rufnummer des Sekretariats. Drittens bin ich dafür, das so zu regeln, wie zu meiner Grundschulzeit mit den damals aufkommenden Digitaluhren: Deren Besitz war zwar nicht verboten, aber wenn mal wieder ein Angeber seine Zwiebel im Unterricht hat piepsen lassen, war sie für den Rest des Tages im Pult eingeschlossen. Ich hatte ne Uhr mit Handaufzug... Im übrigen kann ich Deluxe nur beipflichten: Der Mensch muß anscheinend erst noch lernen, der Aufdringlichkeit von Telekommunikationsendgeräten souverän zu begegnen. Ich wiederum muß mich regelrecht dazu zwingen, das Handy auch mal an den Strom zu hängen, damit nämlich die Kita mich auch erreicht, wenn mal was ist. Allzuoft merke ich nämlich nach Tagen erst, daß das Gerät, dem ich jede Lautäußerung inklusive Akkualarm abgeschaltet habe, schon lange stromlos im Nirvana hängt :D

  • Als das Auto erfunden wurde gab es bestimmt auch Gegner die behaupten man verlernt das laufen.

    In wie weit später noch Papier benötigt wird, wird sich zeigen. Ich wäre froh wenn meine Kinder statt der schweren Bücher nur ein Tablett oder ähnliches tragen bräuchten.

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  • Wieso soll man auch ganze Bibliotheken mitschleppen, wenn man jeden Tag nur ein paar Seiten braucht? Wenn durch den Kommerzdruck jedes Jahr eine neue Auflage rauskommt, und man die vom letzten Jahr deswegen eh nicht los wird, kann man ruhig die Seiten herausreißen die man braucht.

    Sowas verlangt natürlich eine geistliche Umstellung der Eltern, aber Schulbücher sind im Grunde genau so ein Verbrauchsgegenstand wie Schmierfett.


    Wegen der Umwelt soll man jedenfalls nicht zum Tablet greifen: die Umweltbelastung von Produktion, Entsorgung und Verbrauch ist etwa gleich an 8 bis 15 Jahren Papierbetrieb. So lange halten die Geräte nicht.

  • Ich sehe eher den Kommerzdruck, der jedes Jahr ein neues Ei-Phone/Tablett (oder was auch sonst für einen Hersteller) ausspuckt - den/das natürlich jeder haben muss, der "was auf sich hält". ?

    (und immer wieder kann ich mich nur über die Spackos amüsieren, die sich allen Ernstes nächtelang vor den Geschäften eines der weltgrößten Steuerhinterzieher anstellen).

  • Wenn durch den Kommerzdruck jedes Jahr eine neue Auflage rauskommt, und man die vom letzten Jahr deswegen eh nicht los wird, kann man ruhig die Seiten herausreißen die man braucht.

    Irrtum. Mitunter gibt es gar keine neuen Auflagen mehr bzw. keine Bücher, die zum Lehrplan passen. Wir in Sachsen-Anhalt dürfen uns regelmäßig von den Lehrbuchverlagen sinngemäß anhören, daß es sich nicht lohnt, für ein Land mit so wenig Einwohnern extra das Lehrbuch auf den neuen Lehrplan anzupassen. Und wenn dann irgendwann mal eins fertig ist, dauert es ewig, bis die Digitalfassung fertig ist.

    Alles keine Zustände...

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Und so war es gut, dass ein sehr großer Teil der Kinder über ihre Handys ...

    Es findet sich immer ein Begründung, warum ein Kind/Senior/Haustier komplett vernetzt werden muss.

    Interessant an der Argumentation ist, dass niemand ohne die Kommunikationsmittel Kenntnis vom Vorfall gehabt hätte - und die Hysterie mittels eben dieser Kommunikation abgeblasen werden konnte.

    "In case of emergency first leave the building before you post it on social media"

  • Es wird sich wohl nie ändern, dass gerade die ältere Generation der Entwicklung weniger aufgeschlossen gegenübersteht als die die damit groß werden.


    Ich kann mich lebhaft an die die Anfang 90ziger erinnern als ich meinem Vater die Videorekorderprogrammierung gezeigt habe.


    Heute zeigt mein Kind mir Tricks auf dem Tablet. Warum? Weil ich zwar neuer Technik gegenüber offen bin, doch aber an der Technik aus "meiner" Zeit etwas hänge. Nicht zuletzt an dem von uns geschätzten Fahrzeug aus Zwickau.