Batterie laden geht nicht

  • Hallo, habe einen 6 Volt trabi mit einer 84Ah 6V Batterie. Die hatte ich vor drei Monaten gekauft. seit der Zeit stand der Trabi, da ich noch einiges an dem Wagen zu tun hatte. Die Batterie oft belastet durch Starts oder Arbeiten an der Elektrik. Als ich ihn letzte Woche in den Straßenverkehr einführen wollte, war die Batterie sehr schwach. Er sprang gerade noch auf dem letzten Ruck an. Ich fuhr abends mit Licht und die Ladekontrolleuchte glimmte leicht. Als ich ihn abgestellt und nach ein paar Minuten wieder anlassen wollte klackte nur noch der Magnetschalter.


    Am nächsten Tag fuhr ich ein paar stunden am Tag. Starts ohne Probleme. Am abend ein mal Licht angehabt bei der Fahrt und danach war wieder ritze. Nur noch Anlasserklacken.


    Habe mir also ein Ladegerät geholt. Die ganze nacht geladen, aber der Ampere-Zeiger hat sich kein bißchen gegen Null bewegt. Steht kontinuierlich auf 7 Ampere Ladestrom.


    Ist die Batterie kaputt? Das Ding ist neu und hat ein Arsch voll Geld gekostet. Oder brauche ich bei der hohen Ah-Zahl mehr Geduld? Hatte sie ungefähr 8h dran gehabt. (6 Volt Ladegerät!).


    Danke!

  • Ich weiß nich wie es mit dem Laden ist, aber ich glaube deine LiMa hat ein weg. Denn warscheinlich liefert sie genug Strom um noch gerade so zu starten, aber wenn du Licht an hast, nicht mehr. Aber 84Ah sind schon viel. Ich würde wenn sie so leer ist die Deckel zum nachfüllen aufschrauben und einfach mal länger laden.


    Grüße, Finn

    Zitat

    Am Öl kann's ja nicht gelegen haben, war ja keins drin!


    Ich möchte schlafend sterben wie mein Opa, nicht kreischend und schreiend wie sein Beifahrer

  • Naja, eine 84er "über Nacht" (7....8h?) mit 7A ist noch lange nicht geladen.
    Faustregel: ein Zehntel der Kapazität sollte die Ladespannung sein.
    Brauchst also mit deinem 7A Gerät mind. 11...13h, damit die ganze Kapazität genutzt wird.
    Lichtmaschine 6V geht leicht zu machen, Lagerschilde ab und den Anker ziehen, reinigen, neue Kohlebürsten verpassen, Lager fetten und einbauen. Es kann auch ein Problem am Regler vorliegen, den einzustellen wird schon schwieriger. Also nimm das Multimeter und miß mal die Ladespannung an der Batterie bei deutlich erhöhter Drehzahl mit und ohne Licht.

  • gut, ich glaube auch, dass die batterie wohl noch nicht voll war nach dem laden. sie sollte aber schon nach einer nacht wieder funktionieren.


    bei meinem 6v trabi hatte ich auch gelegentlich probleme mit der lima. da leuchtete die ladekontrollleuchte richtig und ging nach eineiger zeit aus. dann gabs bei einem anderen auto das problem, dass die kontrolle nur leicht glimmte und die batterie nach ner fahrt fast immer leer war. das lag am regler. auf den würde ich bei dir eher tippen.


    @heckman: ich kenn die faustregel zwar nicht, aber wenn du sagst, ein 10tel der kapazität soll die ladespannung sein, dann wären das 8,4V. oder meinst du den ladestrom? und wenn dieser ladestrom (oder spannung?) anligt, welche ladezeit ergibt sich dann daraus?



    mfg

  • Spannung ist natürlich irgendwo bei 7-8Volt, Ladestrom 8 Ampere, sorry, nicht nachgedacht bei schreiben.....
    Also wenn du eine 84Ah-Batterie mit 8,4 A lädst, ist sie in 10h geladen, jede Stunde 8,4 A über dem Daumen.
    (ist natürlich nicht linear, je höher geladen, umso weniger Strom nimmt die Batterie auf)

  • Zitat

    Am nächsten Tag fuhr ich ein paar stunden am Tag. Starts ohne Probleme. Am abend ein mal Licht angehabt bei der Fahrt und danach war wieder ritze. Nur noch Anlasserklacken


    Hört sich ganz einfach nach nem defekten Batteriehauptkabel an, also tausch mal als erstes das dicke Pluskabel. Wetten dann geht wieder alles :zwinkerer:

  • ich habe folgende Faustformel gelernt: Ladeleerlaufspannung (Akku noch nicht angeschlossen) = "Batterie"-Nennspannung + 12% (also "x 1,12") = 6,7V bei 6V und 13,5V bei 12V...
    Ladestrom = Kapazität / 10 x 12 Stunden Ladedauer für einen schonenden Ladevorgang.
    das kommt aber aus Zeiten, wo man eher ein regelbares Netzgerät als ein voreingestelltes Ladegerät im Haus hatte... ;)
    - bzw. ich hab das gelernt, weil mein Vater als Elektrotechniker eben so ein regelbares Netzteil hatte... ;)


    wichtig ist, dass die Ladespannung stabilisiert anliegt.
    eben dann kann man beliebig lange Strom in den Akku "pressen" ohne dass dieser "Überladen" wird.
    (je nach Ladegerät kann die Spannung bei einem tiefentladenen Akku auch schonmal unter 12V zusammenbrechen...
    - da ist die Spannung eben nicht wirklich stabilisiert sondern nur nach oben begrenzt - aber technisch erfüllt das auch seinen Zweck...
    würde man den Stromfluss stabilisieren, müsste die Spannung - je voller der Akku wird - immer weiter steigen - sehr schnell schon auf über 24V...
    - und jeder sollte eigentlich verstehen, dass das bei einem 12V-Akku "koan guat ned duat"... ;))
    bei stabilisierter Spannung bricht der Ladevorgang mit Erreichen der Kapazität ab (bzw. fällt in ein dynamisches Gleichwicht mit kaum mehr messbaren Strömen).
    (mit einem 16bar Kompressor kann man eben zunächst nur 16bar Druck in einem anderen Druckgefäß erzeugen.)


    nur weil's für den Anlasser nicht mehr reicht, ist ein Akku ja auch noch nicht tiefentladen.
    d.h. wir müssten in unsere Berechnung der Ladedauer eine unbekannte Restkapazität mit einrechnen.
    eine stabilisierte Ladespannung erspart uns Rechnerei und da man i.d.R. auch keinen voll geladenen Akku braucht, kann man den Ladevorgang auch schon früher abbrechen.


    natürlich kann man die Ladezeit durch Erhöhung des Ladestroms verkürzen...
    (heute sind 16A keine echte Grenze mehr (wenn sie es überhaupt je waren) ;))


    beim Laden erwärmen sich jedoch die "Batterie"-Zellen...
    einen 36Ah-Akku kann man mit 16A - theoretisch - in zwei Stunden von leer auf volle Kapazität aufladen.
    dabei kann aber die Batteriesäure angeblich sogar anfangen zu kochen!
    auch ohne die Frage, ob sich dabei Knallgas (Wasser in einem elektrischen Feld!) bilden kann, beantworten zu können, sollte jeder einsehen, dass dieses Verfahren der Lebensdauer des Akkumulators nicht wirklich zuträglich ist... ;)


    bei modernen Ladegeräten (mit Schnellladefunktion) geht es vor Allem um die Frage: will ich in zwei Stunden wieder weiterfahren oder horch ich die nächsten 8 Stunden erstmal an der Matratze?
    die Schnellladung ist nicht optimal, ermöglicht aber die Weiterfahrt schon nach kurzer Zeit...
    eine Schnellladung fällt ggf. schon nach 4 Stunden in das oben beschriebene Gleichgewicht.
    wenn ich aber - z.B. wegen Übernachtung - keine Eile habe, sollte ich meinem Akku die langwierigere - dafür aber schonendere Methode gönnen.



    noch was...
    es streiten sich die Geister, ob man zum Laden beim Anschließen ähnlich verfahren soll wie bei der Starthilfe.
    ein Schaden ist es sicher nicht, aber die Ströme sollen auch deutlich unter denen für Starthilfe liegen.
    wenn eine Batterie schon öfter "ohne erfindlichen Grund" plötzlich leer war, würde ich empfehlen den Massekontakt während des Ladevorgangs abzuziehen.
    zeigt das Ladegerät dann an, dass der Ladevorgang beendet ist, Massekontakt an die Klemme vom Ladegerät halten.
    fließt jetzt wieder deutlich messbar Strom, hat man einen unerwünschten Verbraucher (neben Autoradio und Alarmanlage die wir mal als "erwünscht" ausklammern im Ruhestromverbrauch aber deutlich unter 0,5A liegen sollten (sonst hätte sich eine Alarmanlage nach drei Tagen Standzeit nicht nur dadurch erledigt, dass niemand mehr mit de Fahrzeug wegfahren kann ... ;)))

    :hug: Trabant steht für Gefährt(e), nicht für Ge(h)hilfe... :2Kumpels:


    "der verliert kein Öl, der markiert nur sein Revier..."


    mehr Auto braucht's nicht - weniger Auto geht nicht...

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  • Hatte das Ladegerät gestern noch den ganzen Nachmittag und die ganze Nacht über dran, bis heute Mittag gegen 12 Uhr. Das waren insgesamt mehr als anderthalb Tage Ladezeit. Jetzt ist die Batterie aber voll. Ich dachte schon das 130 Euro teure stück ist nach drei Monaten futsch.


    Die Ladekontrolle glimmt aber trotzdem noch ab und zu auf, auch bei Tagfahrt ohne Licht, vor allem beim Blinken. nach links blinkt die Kontrolleuchte für die Blinkanlage nicht mit und außen glimmen die Blinker nur. Nach rechts blinkt er ganz langsam, aber die Kontrolleichte geht. Warnblink geht viel zu schnell, wie bei einer defekten Glühlampe, aber die Kontrolleuchten gehen.


    Ich vermute demzufolge mal, dass eines der Kabel einen weg hat, entweder das Massekabel zur Batterie (bildet leichte Kristalle an der Polklemme) oder das Pluskabel, wobei ich dieses schon mal gewechselt hatte. Werde bei der Gelegenheit auch gleich den Regler mit wechseln, mal sehen ob das Problem dann behoben ist. Das Licht glimmt übrigens auch nur, also zum nachts fahren absolut zu dunkel, da kann man bei einer 12V Anlage mit dem Standlicht weiter gucken.


    Werde das morgen mal alles durchgehen.


    Danke für die Zahlreichen Anregungen!

  • Hatte gestern noch mal einen ehemaligen Trabifahrer gefragt, der würde eher auf den Regler tippen. Mein Vater, als Elektriker, meinte auch, dass es deher der Regler sei. Denn Kabelbaum ist neu und die Lima hatte ich schon mal vor ca einem Monat komplett zerlegt und gereinigt. Ich werde den Regler mal austauschen, denn Einstellen kann ich nicht/habe ich keine Erfahrungen. Mal sehen wie es dann aussieht.