Trabiunfälle

  • Alle Autobahnen werden 3-spurig. Ganz rechts fahren vollvernetzte Pkw und Lkw ohne Abstand und alle 80 km/h.


    In der Mitte die ewig gestrigen mit 100km/h und Überholverbot. Zu ihrer Sicherheit müssen in den Fahrzeugen min. Abstandsregelsensoren eingebaut oder nachgerüstet werden.


    Und links dürfen die freiheitsliebenden rasen so schnell sie wollen, mit egal welchem Fahrzeug und welcher Technik.


    Und die ganz rechte Spur wird auch getunnelt. Kann dann also auch ober- oder unterhalb der anderen Beiden verlaufen. :)

  • Keine schlechte Idee. So ne eigene Spur für die ewig Gestrigen wäre doch sehr liberal. 2 Verbesserungen:

    a) den ewig Gestrigen keine Abstandsregelsensoren aufzwingen, damit die schön in alt hergebrachter Weise aufeinander brettern können

    b) alle Fahrzeuge ganz links brauchen unbedingt ein autom. Spurhaltesystem, damit sie schön auf ihrer Spur bleiben ;)

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Was ist /war die 50 km - Regel?

    In der DDR war gesetzlich festgelegt, daß alle Güter, die weiter als 50km transportiert werden, mit der Bahn transportiert werden müssen.

    Damit wurde dem LKW die Rolle des Zubringers und Verteilers übertragen, während er ja heute quasi das rollende Lager der Industrie ist, die selbst keine Lager mehr vorhält. LKW-Fernverkehr war somit in der DDR eher eine Randerscheinung.


    Nun muß man das natürlich alles in die entsprechenden historischen Epoche einordnen und kann das nicht aus der heutigen Sicht beurteilen.

    Natürlich ist die 50km-Regel heute nicht mehr anwendbar. Wirtschaftlich ist sie sowieso nicht - aber diese Frage wird sich eines Tages der Frage des Verkehrsinfarkts unterordnen müssen und nicht mehr im Mittelpunkt stehen.

    Natürlich sind die LKW heute leistungsfähiger und haben mehr Ladekapazität als früher der durchschnittliche DDR-Fünftonner W50, der heute in Sachen Nutzlast zu den Klein-LKW gehört.


    Aber man wird irgendwann verstehen, daß es auf Dauer nicht sinnvoll sein kann, Waren mit dem LKW auf Fernstrecken zu befördern und einen Motor pro 30to Ladung laufen zu lassen, während man auf der Schiene mit einem Motor mehrere Tausend Tonnen Fracht bewegen kann.


    Vielleicht wird man sich eines Tages wieder von der privaten 24h-Mentalität (24h zwischen Kauf und Eintreffen der Ware) und vom industriellen just-in-time verabschieden müssen. Das kann sein und es wird auf Widerstände treffen.

    Wäre dann aber auch nur Einsicht in die Notwendigkeit, unsere Straßen vom Schwerlastverkehr zu entLASTen.

  • Mein Ort lag auch an einer Bahnstrecke.

    2004 stillgelegt, jetzt sind schon fast alle Schienen weg.

    Wenn das mit der Bahn so weitergeht, gibt's die aber auch bald nicht mehr. Das ist wie mit einer Baumwurzel, wenn man den Baum aus den Boden reißt und alle kleinen Wurzeln abreißt stirbt der Baum auch, wenn man ihn wieder einpflanzt.

  • Deluxe : da wir hier auch unser Kreuz mit (meist viel zu schnell ?) durchpolternden 40-tonnern zu tragen haben, mussten wir uns allen Ernstes von den Verkehrsamtsheinis beleeren (Schreibweise bewusst gewählt) lassen, dass es sich dabei "nicht um Schwerlastverkehr", sondern nur um "normalen LKW-Verkehr" handele. ?

    Toll! sag ich da nur - hilft uns echt weiter und die Häuser wackeln gleich nur noch halb so viel...=O

    @tim: zu Deinem 3-Spuren-Modell: wie war das gleich mit der Utopie?! ?

    Wir mit unseren Uralt-Boliden werden auf zukünftigen Autobahnen/Schnellstrassen schlicht und ergreifend gar nichts mehr zu suchen haben (10, vielleicht noch 15 Jahre bis dahin, schätze bzw. fürchte ich). Was uns darüber hinaus fahrtechnisch noch (übrig)bleiben wird, wird sich dann erweisen müssen. Ich rechne mit dem schlimmsten - lasse mich aber natürlich auch sehr gerne positiv überraschen...?

  • Du siehst das zu pessimistisch. Wir werden es möglicherweise erleben, dass ganz einfach nur noch E-Fahrzeuge gebaut werden.

    Die Verbrenner werden dann von ganz allein aussterben. Und irgendwann wird auch das Öl knapper und damit teurer und das E-Mobile wird günstiger als Verbrenner sein. Damit erfolgt der Umstieg von ganz allein.

  • Aha - und das wirkt sich dann Deiner Meinung nach positiv auf unser Hobby und unsere "Fahrerlaubnis" aus? ?

    - Glaube ich nicht... - je schneller der allgemeine Umstieg auf "E" voranschreitet, je schneller sind wir mit unseren "alten Stinkern" weg vom Fenster, bzw. von der Straße. Schon alleine, weil sich dann (erst recht!) keiner mehr unsere Abgase protestfrei um bzw. in die Nase wehen lassen wird ...?

  • Wenn wir weitaus mehr als die bereits geplanten 20% Elektrofahrzeuge im Bestand haben sollten, stellt sich die Frage, woher diese ihre Energie beziehen.

    Das Versorgungsnetz ist jetzt bereits in Hinblick auf Atomausstieg, Kohleausstieg und Ökostrom schon völlig be- und überlastet.


    wir bauen einfach wieder ein paar andere Kraftwerke, damit den Leuten klar wird, das Energie in unserer Welt meist auch mit Emission zu tun hat.... ?

  • Das habe ich doch garnicht gesagt:hä:


    Es wird so kommen und damit meine ich das ganz normale Fahrzeug im ganz normalen Alltag.


    Da reden wir noch garnicht vom Oldtimer/Hobbyauto. Das wird sich zeigen. Aber.... was nützt dir das akutell immer alles nur schwarz zu sehen für die Zukunft?

    Bis ich den Trabi wegen Verbot oder Benzinmangel an den Nagel hängen kann, wird noch eine Ewigkeit vergehen.......und bis dahin freue ich mich auf jeden Meter und denke garnicht darüber nach das irgendwann vielleicht mal nicht mehr zu dürfen oder zu können.


    Und selbst wenn......kann ich relativ sicher sowieso kaum etwas dagegen machen.

  • Wie gesagt: ich lasse mich auch gerne positiv überraschen, was die Zukunft unseres Hobbys anbelangt. (als Pessimist kann man ja zumeist eh nur positiv überrascht werden...?)

    Ich bin aber auch der Meinung, dass man sich (zur Zt. noch sehr vage) abzeichnenden Zukunftsaussichten irgendwo auch stellen und realisieren muss, das es eben nicht mehr ewig einfach so unreglementiert weitergehen wird.

    Dem aktuellen Spaß am und mit dem Hobby soll und muss das gar keinen Abbruch tun - ganz im Gegenteil! ?

    Ich z.B. nehme an Treffen seit 2-3 Jahren wieder alles mit, was ich irgendwie möglich machen kann (ein rundes Dutzend alleine dieses Jahr wieder ?).

    Macht großen Spaß und schafft (viele weitere schöne) Erlebnisse, von denen man später ggf. zehren und über die man im Alter fabulieren kann.

    A la: " Weisste noch, damals, in ANK/Finow/...../Pütti/SN/MD/....../Zwickau"

    ?

  • Seht es doch einfach positiv , je mehr E-Autos fahren und produziert werden je billiger der Benzin , da die Ölmultis ja noch was verkaufen wollen.......... angebot und nachfrage.......:P

  • Da glaube ich eher, daß sich das Angebot, also die Anzahl der Tankstellen, extrem reduzieren wird.


    Irgendwann werden wir den Sprit in der Apotheke kaufen...

    Früher gab's Sex, Drugs & Rock'n'Roll -

    jetzt gibts Veganer, Laktoseintoleranz und Helene Fischer

  • Deluxe ,

    da muß ich dir aber wiedersprechen, was der LKW-Verkehr zu DDR-Zeit war. das der größte Teil auf der Schiene war ist dadurch entstanden, dass die gebrauchten LKW dafür garnicht vorhanden waren. Was aber dringend gefahren mußte, was auch den Export sicher machte, wurde mit den W50 oder anderen LKW`s rangefahren. Hätte die Kraftverkehr und Handelstransport die LKW`s gehabt, wäre das Zeug auch auf die Straße gewandert, weil es nun mit dem LKW schneller geht und muß nicht erst umgeladen werden.

    Was mal Anfang der 90iger angefangen wurde mit der Rola fande ich sehgut. Ist aber auch im abklingen, weil die DB-ÖBB(die das Monopol haben) zu teuer wurden.

    Da wäre eigendlich der Ansatz, Trailer auf die Bahn und an den bestimmten Haltepunkt ab,LKW ran verteile und einsammeln, wieder druuf auf die Bahn und das Spiel geht von vorne los. Aber auch die Bahn hat nur bestimmte Kapazitäten, da auch der Personenverkehr rollen muß, also drehen wir uns im Kreis. Genügen Ansätze oder Vorschläge gibt es, aber es habert an deren Umsetzung. Gruß

  • Zum DDR-LKW-Fernverkehr habe ich gleich noch eine Story, die sogar zum Thema Trabant passt:

    Unsere damalige Familienkutsche (wunderschöne 70 deluxe-Limo in hellblau mit weißem Dach, dazu nie wiedergesehene Stoff-K.lederverkleidungen in dkl.grau + sw/weiß gesprenkelt - todschick waren die! ?) wurde Opfer eines Duelles mit einem W50 Balloner.

    Die nur vo li beschädigte, ansonsten tadellos-wie neue Karosse ward ( bar jeder Vernunft) gleich zum Totalschaden erklärt. Also AT-Karosse via Kasko... Nur: Lieferung via Bahn etc. hätte wohl mind. 1/4 bis 1/2 (!) Jahr gedauert.

    Schnelle Alternative war 'Selbstabholung' per LKW in Zwickau!

    Also hat sich Vater bei der LPG Obstbau eine Speditionspritsche organisiert und ist als Beifahrer mit runtergefahren. Sie haben damals gleich noch 1 (oder waren's gar 2 ? ?) weitere Rohkarossen für die hiesige V.werkstatt (meinen späteren Lehrbetrieb) mitgebracht.

    Keine 8 Wo nach dem Unfall stand dann also ein "neuer" Trabant auf dem heimischen Hof, diesmal nur noch in weiß und seines vorderen Chroms beraubt - (war wohl damals schon knapp...)

    Dafür waren nun Nettigkeiten wie Form- statt Selfasitze, große Heizung und neues A.brett mit N.filzablage an Bord. Und Warnblinkanlage...?


    P.S.: kann mich noch gut erinnern, wie erschrocken mein Vater über den damaligen Zustands des S.ringwerkes war.

    "Man, ist das eine Würfelbude! Sieht aus, wie Manchester 18XX..."

    Das war schon 1975...

  • @ossibayer:
    Ich habe ja auch nicht behauptet, daß die 50km-Regel aus reinem Umweltbewußtsein heraus entstanden ist. ;)


    Und ja - völlig korrekt, wird die Lösung in einer Art RoLa liegen müssen und in extra dafür zu bauenden reinen Güter-Bahnstrecken. Und davon sind wir leider extrem weit weg, weil wir die Milliarden, die dsas kosten würde, lieber in andere Dinge stecken, deren positive Langzeitwirkung doch stark anzuzweifeln ist und weil es ganz grundsätzlich überhaupt kein politisches Konzept und keinen politischen Willen dafür gibt, dieses Verkehrsproblem im europäischen Transitland Nummer 1 mal anzupacken und zu lösen.

  • Eh das umgesetzt wird, überspannen die Klapperköppe lieber alle relevanten BAB-Strecken mit Oberleitungen für "umweltfreundliche" LKW...?


    Was viele vielleicht gar nicht mehr wissen: Diesel war in der DDR rationiert, es gab Dieselmarken, die einzig und allein zum Tanken von DK berechtigten. Der Rat des Kreises teilte den Betrieben diese Marken je nach Größe und Art zu - für den tatsächl. Bedarf oft viel zu wenig.

    Darum blühte - typisch DDR - unter den Betrieben ein teilw. schwunghafter Tauschhandel mit diesen Marken.

    Wobei - heute gibt's als Entsprechung den "Emissionshandel" und was damals als Verteil- und Kontrollposten für DK und Strom 'Energetiker' hieß (meine Frau hat das für einige Jahre gemacht), ist seit einigen Jahren als 'Energiebeauftragter' wieder neu erfunden worden (wobei's da nur teilw. um wirkliche Einsparungen geht - verbraucht der Betrieb nämlich zu wenig, gehen Subventionen flöten...?).

    Kommt eben alles wieder - und mitunter potenziert sich der Irrsinn...

  • Die 50-km-Regel ist, so habe ich das gehört, als Folge der ja auch auf den RGW durchschlagenden Ölkrise eingeführt worden. Letztlich war aber auch das Straßennetz einem stärkeren LKW- Verkehr gar nicht gewachsen. Heutzutage wird halt überhaupt viel zu viel transportiert, egal, ob Ware oder Menschen. Deswegen gerät die Verkehrsinfrastruktur wieder generell an ihre Grenzen.

  • Heutzutage wird halt überhaupt viel zu viel transportiert, egal, ob Ware oder Menschen. Deswegen gerät die Verkehrsinfrastruktur wieder generell an ihre Grenzen.

    Das liegt aber auch daran, das der Güter und Personenverkehr auf der Strasse mitunter günstiger und Flexibler ist als auf der Schiene. Immer mehr Speditionen gehen von der Bahn weg, da diese scheinbar immer noch der Meinung ist, sie hätten das Transportmonopol und brauchen sich der neuen Zeit nicht anzupassen.