Teilezuordnung allgemein

  • Erstaunlich wie manch einer nach gut 40 Jahren immernoch glasklare Erinnerungen zu haben scheint. ;)

    Ich wünsche mir das ich dereinst in 2035 auch noch haarklein weiß wie und was ich 1995 geschraubt habe........wird aber eher nicht der Fall sein, weil das schon jetzt hier und da verschwommen ist.


    Wie oft tauchen hier Dinge auf die man noch nie gesehen hat, oder die auf Grund der kurzen Zeit in der sie produziert und verbaut wurden nicht wahrgenommen wurden oder aus der Erinnerung gefallen sind......


    Ich stelle hier und da auch Vermutungen an, halte mich aber zurück, mit...... gabs nicht....kenn ich nicht.....definitiv unmöglich....wäre mir sicher aufgefallen.....etc pp.



    Hier die Seite aus dem Katalog. Nur ein Beispiel. Im alten Katalog ist da das Spannband mit Nr. drin. Hier ist das Spannband nicht mehr gelistet und es ist die Wurmfeder abgebildet.

    Und die Bezeichnung von Schleuderring und Gummiring sind zum 73er Katalog vertauscht und der Gummiring hat hier die Teilenummer vom Schleudering. (Nr. 37 und die fehlende Nr. 36)


  • also als ich meinen 81er in 2008 aus zweiter Hand erworben habe, waren außen kein wurmfedern dranne, und die Becher waren die "normalen". Kann natürlich schon mal modernisiert worden sein. Aber zu dem damaligen Zeitpunkt waren sie nicht verbaut!

    Vorbesitzer beides ältere Damen, Auto immer in ein und der selben Werkstatt, seid Anbeginn. Das Auto hat seinen Wohnort nie verlassen ;)

  • Es gibt nicht umsonst Unterschiede zwischen Indizien und Beweisen......


    Und da immer wieder mal Autos mit Nachweisen zu vorgenommenen Änderungen im Rahmen einer Garantie-Durchsicht / -Reparatur auftauchen, ist sowas bestenfalls ein Hinweis und schlimmstenfalls eine falsche Annahme.

  • soll auch nur als Hinweis verstanden werden. Ist keine Garantie.

  • Aha, danke. Ja vor diesem Hintergrund wäre es wieder sehr wahrscheinlich, dass die Anriebswellen in meinem 77er noch original waren. Und damit wahrscheinlch auch die Schleuderringe... (in der neueren Ausführung).

    Das würde ich in jedem Fall differenziert betrachten. Sämtlich Teile des Fahrwerks hatten früher statistisch erfasste deutlich geringere Standzeiten. Blattfedern, Stoßdämpfer, div. Buchsen usw. teilweise bei unter 50tkm.

    Warum halten sie bei Krapproten dann 200tkm? Weil mit dem Aufbau Ost auch viele der maroden Straßen gemacht wurden und so nach der Wende auf den dann alglatten Straßen ein Fahrwerk inklusive Antriebswellen deutlich länger hält.


    Würde man diese Statistik über das Fahrwerk mal von 2000-2019 erheben, so würden diese Komponenten eine deutlich höhere Halbwertzeit aufzeigen.


    Hier eine solche Erhebung von 1977 (die Werte variieren über die Jahre):


  • Die gesamte VA meines 89ers war nach 200.000 Kilometern total verschlissen. Inclusive Hilfsrahmen, Feder, Querlenker und auch die Antriebswellen hatten ein deutlich spürbares Umkehrspiel.

  • Tim: ich bin für mein relativ gutes Langzeitgedächtnis durchaus berüchtigt (nur mit Kurzzeit fängt es an zu hapern - mit Namen und Zahlen sowieso - beginnender Altersheimer...8o).

    Ein guter Kumpel war auch mein Klassenkamerad - und der staunt immer wieder über die detaillierten Erinnerungen an die Penne, die ich bei passender Gelegenheit herauskrame. :)


    Zurück zum Thema: Du musst nicht, darfst mir aber gerne eins glauben:

    WENN damals je ein Traber mit so einer Veränderung über meinen Arbeitsplatz gewandert wäre - ich hätte es gesehen und bis heute behalten! - Jede noch so kleine Neuerung an den Trabanten wurde damals mit Argusaugen betrachtet, stach einem aus dem sonstigen Einheitsbrei ja auch geradezu in die selbigen. ;)

    (siehe z.B. die hier mal erörterten hinteren Gurtankerpunkte oder Winkelbleche für Bremskreiswarnschalter bei einigen Früh-80ern. Sind mir damals auch nicht entgangen...:genau:).

    Ich kann's natürlich nicht 100%ig wiederlegen, das versteht sich....

    Aber wie gesagt - ohne sonstige Änderungen an den Bauteilen hätte eine Wurmfeder dort m.E. keinerlei Sinn gemacht, auch hätte es sicherlich eine SRI dazu gegeben...

    Was ich dem Kat.bild entnehme, ist, dass die besagte Gummikappe offensichtlich fehlt und lediglich über die "Kragen"buchsen und den kleinen Gummiring abgedichtet wird. Da zumindest hat mich meine eingangs genannte Erinnerung wohl schonmal nicht so ganz getäuscht...;)

  • Micha, ich werde deine Beobachtungen weder in Abrede stellen, noch bin ich in der Lage sie zu widerlegen.

    Es war ein Beispiel. Ein Indiz für etwas das es gegeben haben könnte.

    Aber.......in der Forschung der Geschichte sind schon so viele Fragen aufgetreten, wo oft niemand etwas wußte (die Geschichte mit den Kolben und der geschlitzen 3. Ringnut) und am Ende nur eigene empirische Nachforschungen halfen.


    In dem Zusammenhang sind Zeugenaussagen immer gut und oft hilfreich, aber am Ende ist es der Beweis der zählt.


    Ließ dir mal alle SRI in Ruhe durch und du wirst sehr oft feststellen das manche Dinge nur kurz (und zwar wirklich kurz, manchmal gar nur 2 Wochen) in die Produktion gekommen sind.

    Und sowas hat dann eben auch niemand in den Vertragswerkstätten zu Gesicht bekommen.


    Und daher ist es auch so schwierig, heute 40, 50 oder noch mehr Jahre später Beweise zu finden und zwar nicht nur Literarische sondern eben auch Plastische, also entsprechende Autos mit den jeweiligen Änderungen. Und zwar bevor etwas z.B. bei einem Rückruf entfernt oder geneuert wurde.


    Wer weiß denn z.B. das es Anfang der 80er Jahre zwei verschieden große Auspuffschellen gab, weil mal wieder das Material am Mittelrohr umgestellt wurde von 1,2 auf 1,5 und die Schelle um 1mm im Durchmesser geändert wurde inklusive neuer Teilenummer.

    So manch einer hat sich schon gewundert warum das nicht vernünftig fest wurde am Übergang VSD/Mittelrohr.....wer misst schon nach ob er die richtige Schelle hat, sehen ja alle im Teilelager gleich aus.



    Oder die Frage von V603 hiernach:


    Kennst du die untere Spurstange Micha?

    Ich jetzt ja...

  • Gesehen - gekauft - weggelegt.

  • Es kommt ja noch viel schlimmer...


    Die Ersatzteilkataloge und ihre redaktionelle Pflege waren, vorsichtig ausgedrückt, eine ziemliche Katastrophe.

    Und nicht nur beim Trabant. Das selbe beim Wartburg.


    Es gibt kaum eine Primärquelle zum Thema, die soviele Fehler enthält wie die Ersatzteilkataloge. Falsche Nummern, falsche Bezeichnungen, fehlende Baugruppen, falsch dargestellte Montagefolgen - alles reichhaltig vorhanden. Dazu kommen übersprungene Weiterentwicklungen, weil es gar nicht jedes Jahr einen neuen Katalog gab. In den 80er Jahren wurde gleich über mehrere Jahre die Neuauflage weggelassen - obwohl es wegen der größeren Menge an Veränderungen dringend nötig gewesen wäre. Da wurde gespart - oder es war zuwenig Papier da, kein Material, keine Leute - wie üblich eben. Mit Glück gab es ein paar Ergänzungsblätter ohne Zeichnungen, aber das war's dann auch schon.

    Weswegen ich die Ersatzteilkataloge selbst nur mit äußerster Vorsicht verwende.


    An die Fehlerquote der Ersatzteilkataloge kommt nur noch das Weber-Vergaserhandbuch in der DDR-Fassung heran. Nicht ohne Grund gab es dazu eine mehrseitige (!) Berichtigung als Einlegeblätter. :hmm:

  • Und daher sind nur Ersthandwenigkilometer-Fahrzeuge als Referenz heranzuziehen, die am besten noch nie in einer Werkstatt waren. Was widerrum sehr unwahrschenlich ist, denn wenigstens die Garantieinspektion hat jeder gemacht. Und schon da wurde bei der ersten Inspektion so manches Mal nachgebessert, teils ohne Wissen des Besitzers.


    Mein jungfreulicher 64er mit seinen glaubhaften 25tkm hat, wenn auch sonst nahezu im technischen wie optischen Werksauslieferungszustand (abgesehen von abgebauten Fehlteilen wie Motor, Tank, Stoßstangen, Auspuff), das Schließkeilupdate bekommen. Genau wie so viele seiner Kollegen. Und so gibt es wenig bis garkeine Fahrzeuge mit ganz alten, schweren Gussschließkeilen.

  • Hast du von diesen Gußschließkeilen ein Foto?

  • Ganz links. Erkennt man beim anheben am min. doppelt so schwerem Gewicht.


    In der Mitte ist die modifizierte Variante.


  • Hab ich auch noch 1 oder 2 in der Schließkeilkiste, meine ich.

    Interessanterweise gab es von der letzten Variante für die neu(es)ten Türschlösser sogar noch eine für Senkschrauben (also um die alten Schlitzschrauben weiterverwenden zu können). Ist mir erstmals beim Wühlen in besagter Kiste untergekommen, als ich vor ein paar Jahren den 66er li notgedrungen türschlossmässig modernisiert habe (nachdem mit der alten Version ums Verrecken kein tragbarer Kompromiss zwischen leichtem Schließen und geräuschfreier Tür während der Fahrt hinzubekommen war).


    @Deli: nicht nur Personalmangel - auch Mangel an Zeit. Wegen wahlweise:

    Partei-. Gewerkschafts-,BGL-, DSF-, DFD-, etc.pp.-Versammlung. Oder wg. Kampfgruppe, Reservistenkollektiv, GST...

    8o

  • Ich habe auch noch eine Kiste mit Schlössern und Schließkeilen. Muss ich mir mal genauer anschauen.

  • Interessanterweise gab es von der letzten Variante für die neu(es)ten Türschlösser sogar noch eine für Senkschrauben (also um die alten Schlitzschrauben weiterverwenden zu können)

    Ganz genau, die hab ich hier auf dem Bild unterschlagen.

  • Ich hab mal meine Türschloss und Schließkeilkiste gesichtet. Da hab ich auch so einige Varianten von Schließkeilen. Unter anderem auch 5 solche schweren Gußdinger.