P60 Gehäuse mit Nadellagerwelle ohne Zentrierstift

oldtimerfreund · 23. August 2007

Hallo Trabantfreunde,
ich habe ein Anliegen zwecks der Nachrüstung eines P60 Motors (23PS) mit Nadellagerwelle.

Die Welle welche ich einbauen möchte ist eine für Nadelgelagerte Kolbenbolzen in der "alten" Ausführung mit geteilten Mittellager.
Doch wie ich feststellen mußte hat dieses Lager gar keinen Arretierstift in der Mitte wie bei der eingebauten Welle mit Kolbenblozengleitlager.

Ist dieser Stift unbedingt notwendig?

Dieser soll nehm ich an ein mitdrehen des Lagers im Gehäuse verhindern aber offenbar scheint es dennach auch ohne zu funktionieren oder hat jemand damit schonmal negative Erfahrungen gemacht?

Kann man den Stift nachträglich ins Lager einbringen?

Bei der alten Gleitgelagerten Welle waren die kleinen Arretierstifte(siehe Bild) der beiden äußeren Mittellager herausgezogen weil keine Aussparungen im Gehäuse vorhanden sind. Nur im Lager auf der Unterbrecherseite ist der Stift drin welcher im Oberteil in eine Aussparung eingreift(siehe Bild Oberteil).

In diesen Gehäuse war mit der alten Welle eine Kolbenringabdichtung Unterbrecherseitig verbaut diese war aber völlig verschlissen.

Nun habe ich gelesen das die Ölbohrungen welche von den Zylindern her kommen (siehe Bild) bei dieser Art Dichtung am besten verschlossen werden sollen. Doch der Motor lief auch damit (und trotz der verschlissenen Kolbenringdichtung) gut.

Zerlegt wurde er nur, weil er extrem schlechte Warmstarteigenschaften hatte trotz peniebel gereinigter und eingestellter Vergaser mehrerer "alter" Versionen und genau eingestellter Zündung (auch dynamisch eingestellt mit Hilfswinkel als Blitzermarkierung).
Darauf werd ich gleich 26 PS Zylinder setzen.

Oldtimerfreund

GTO-trabi · 23. August 2007

SUFU BENUTZEN, WURDE SCHON MAL DISSKUTIERT!

heckman · 23. August 2007

Ich würde die Stifte nacharbeiten lassen. Mitdrehende Mittellager machen dir das Gehäuse zur Sau. Ob man das einkleben kann, keine Ahnung...
Das der Motor ein schlechtes Warmstartverhalten hatte, kann sogar (zumindest etwas) an den Ölbohrungen gelegen haben, dadurch zieht der Motor auch Falschluft wenn ich nicht irre.

Wegen deinen 26PS Zylindern, ich weiß jetzt nicht, ob die Kanäle im P60 Gehäuse einen anderen Querschnitt/Winkel haben.

standard · 23. August 2007

26 PS-Zylinder passen problemlos.
Dieser Arretierstift für den Labyrintring des Mittellagers ist schon recht zeitig entfallen (60er Jahre ) - dafür haben die Mittellager je einen Stift, dessen Aufnahmen im Gehäuse Du - analog der am unterbrecherseitigen Lager - problemlos nacharbeiten kannst.
Wichtig bei dieser Mittellagerausführung ist es, das man Spiel zwischen den beiden Lageraussenringen und dem Labyrintring mittels der dazugehörigen Passscheiben (sogen. "Hufeisenscheiben" aus Pertinax - gab es in verschiedenen Stärken) eleminiert und ein fester Sitz des Ringes zwischen den Lagern gesichert ist.
Das "selbstständigmachen" dieses Ringes war nämlich fast immer auf fehlende oder zu wenig beigelegte Scheiben zurückzuführen.
Die besagten Ölbohrungen dienten der besseren Schmierung von Lagern und WeDi - da die Lager dafür extra kleine Aussparungen hatten, die ziemlich zeitgleich mit den Geh.bohrungen entfielen, machen diese Bohrungen mit neueren Wellen kaum noch Sinn. Schaden können sie aber m.E. auch nicht...

2TViper · 23. August 2007

26PS Zylinder passen auf 23PS Gehäuse.
23PS Zylinder passen auf 26PS Gehäuse.

Die Gehäuse kann man auf die Wellen anpassen. Entsprechende Löcher setzen und Ausbuchtungen für die Stifte einbringen.

Wellen werden so wie so eingeklebt.

Gruss 2TViper

heckman · 24. August 2007

Das man die Zylinder tauschen kann ist klar, ich dachte nur, das eventuell die Querschnitte im Kurbelgehäuse anders sind (schon die Einlässe an den Drehschiebern), mir ist so, als hätte ich da mal was gelesen...du hast doch garantiert mal daran herumgemessen?
Kommt man also mit den 26PS Zylindern auf P60 Gehäusen wirklich auf die 26 PS?

oldtimerfreund · 24. August 2007

Hallo,

@standart:
Was meinst Du mit Ausgleichscheiben?
Die Mittelabbichtung hat so gut wie kein Spiel zwischen den Lagern und ich kann auch nix erkennen was zwischen den Lagern und der Abdichtung stecken soll.
Ich nehm an dies wurde nur im Bedarfsfall so gemacht, denn irgendwann wurde die Welle ja fertig zum Einbau ausgeliefert.
Dann werde ich die Mittelabdichtung eben ohne diesen Zentrierstift einbauen.

die Arretierungen der Lagerzentrierstifte werde ich einarbeiten. Ich nehm an das die eingebaute Gleitlagerwelle schon eine andere ist und der Monteur einfach die Stifte aus den Lagern herausgezogen hat um die Welle einbauen zu können.

Sowas bekommt man eben als Komplett regeneriert...

2TViper:
Wellen einkleben meinst Du mit Motordichtmittel oder Loctide?
Wäre nett wenn Du mal nachschauen könntest wegen der Drehschiebereinlässe.

standard · 24. August 2007

Die Ausgleichscheiben saßen eigentlich IMMER zwischen dem Mittellagerring (Halbschalen) und den Lageraussenringen! Es variiert eben - je nach Toleranzpaarung. Da kann nur eine, ganz dünne Scheibe reichen, manchmal müssen es 2 dickere sein, je nach dem...
Auf jeden Fall muß der Ring recht stramm zwischen den Lagern sitzen - selbst bei "geringem" (seitlichen) Spiel besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, daß sich der Zwischenring irgendwann selbstständig macht.
Diese "Hufeisenscheiben" bekommt man hin und wieder auf Teilemärkten - evtl. auch bei den diversen Online-Händlern.

@heckman: Der Ansaugquerschnitt im Kurbelgehäuse wurde meines Wissens nicht geändert - die 26 PS kommen durch die breiteren Überströmkanäle im Zylinderpaar und damals eingeführte Modifizierungen an der Auspuffanlage zustande.

2TViper · 24. August 2007

Wie heckmann schon bemerkte brauch ich nicht grossartig nachschauen.(Mist wenn man so berechenbar ist ) Der Einlassquerschnitt wurde nicht geändert. Selbst beim letztlich erworbenen P50 Gehäuse sind Querschnitte gleich. Dazu ist aber zu sagen das die Qualität damals noch viel besser war. Die letzten Gehäuse haben doch recht starke Schwankungen. Somit kommen die Grössenunterschiede von der mangelnden Qualität. Hinzu kommen dann noch Gussfehler und falsch Fräsungen der Flächen und Versatz des Ansugtraktes. Deshalb kommt es dann zu unterschiedlichen Einlassnieren und deren Position.

Die Leistungssteigerung des 26ps Zylinder allein auf die Überströmerbreite zu reduzieren ist etwas oberflächlich. Denn durch das Redeisign des Zylinder im Bereich Überströmer ergaben sich auch Nachteile in der Spülqualität durch Kompromisse in der Gasführung. Da wurde(mussten) schon noch einige anderen Sachen geändert(werden). Man muss nur mal genau nachsehen. Zu dem gab/gibt es verschiedene 26PS Zylinder!!!!

Dichtmasse ist ungeeignet um die Lager in den Sitzen zu befestigen.

Gruss 2TViper

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