Wo sind die 70er

  • Ich habe auch noch eine 70er Jahre Limo. Am Mittwoch (fast pünktlich zum Geburtstag gekauft ;) )
    EZ: 18.8.77, Limousine, Sonderwunsch.


    Soviel ich weiss, ist er in ziemlichen Originalzustand.


    Geändert wurde:
    - Zweikreisbremsanlage mit Bremskontrollleuchte (in der Schweiz bei diesem Baujahr obligatorisch)
    - Anhängerkupplung, Nebelscheinwerfer und Rückfahrlichter (original?) wurden wegen der Fahrzeugprüfung entfernt, was nicht dran ist, kann nicht bemängelt werden ....
    - Es wurde ein Philipsradio eingebaut (jedoch schon zu DDR Zeiten, im kleinen Schacht) mit Stylistisch zum Jahrgang passendem Lautsprecher.
    - Es wurde an allen möglichen Stellen Schallschutzdämmung angebracht (hinter den Seitenverkleidungen, Dachhimmel, einfach überall (man siehts aber nicht)
    - Alle Sitze haben eine andere Farbe. (Rückbank: helles Leder, Fahrersitz: dunkles Leder, Beifahrersitz: grauer Standard-Sitz)


    Sonst alles original, 6 Volt, Unterbrecherzündung, altes "de-Luxe" Armaturenbrett etc.


    Anbei ein paar Fotos. Kann bei bedarf noch mehr machen!


    Gruss


    Matthias

  • Trabant 601: Die Türinnenverkleidungen sind auch nicht original, gabs erst in den 80ern.


    Nicht ganz. Ich hab ne 79er 601S Limo mit Finish-Paket. 27.000km Orginalzustand vom Rentner. 89er in der Garage geparkt und von mir wiederentdeckt. Da sind die gleichen Türinnenverkleidungen drin. Das sind dir orangen. In den 80ern kamen dann die braunen noch dazu...


    Mfg, Leif


    Guckst du hier...

    Einmal editiert, zuletzt von leifi ()

  • Kann ich nicht beurteilen. Mir ist das egal, es stört mich nicht.


    Aber interessant wär's trotzdem zu wissen.


    Gruss

  • Das Armaturenbrett ist aber original im S und S deLuxe drin gewesen. Bei den Sitzen... wenn du dir andere zulegst, aufpassen, es gibt welche für geschraubte Schiene und geschweißte Schiene. Letztere haben einen kleinen Ziehhebel (90°) an der Seite, die anderen einen vorn. Die Gestelle passen untereinander nicht.

  • @ Hydra..


    Meinst du mich bei den Sitzen? Ich werde die Sitze drin lassen, nur neue Sitzbezüge werd ich mir besorgen. Leider sind die 70er Sitzbezüge selten, ich werde mich wohl mit einem späten 80er Sitzbezug zufrieden geben müssen. Oder vlt. lasse ich die Schonbezüge. Mal sehen.

  • Die Qualität der Sitzbezüge hat in den 70ern und 80ern leider sehr zu wünschen übrig gelassen, die in meinem 83er sind auch völlig hinüber und ich habe mir mit Schonbezügen behelfen müssen. Originale wirst du wohl nirgendwo kriegen :(
    Grüße,
    Freddy

  • Trabant 601: Yo.
    Zu den Innenverkleidungen: Ich halt's für unwahrscheinlich, dass deine original sind. Erstens wa in der Zeit grau/weiß bzw. weiß im Standard und S üblich und die "weichen" Bezugsstoffe kamen erst Mitte der 80er.
    Trabant 601 und Freddy: Die Teile waren anfangs nicht sonderlich anfällig. Aber mit der Zeit gibts einen Zerfallprozess, der das Material schwächt. Meist ist die untere Schicht fällig. Die wird krümelig und kann die obere stark beanspruchte nicht mehr stabil halten. Die Stoffe sind ja auch nicht für 100 Jahre konzipiert, sondern für etwa 10 bis 15 Jahre, weil dann eh meist neu aufgebaut wurde. Die einzige Möglichkeit sind da wirklich Schonbezüge oder Sattlerei. Wobei letzteres zwar besser aussieht aber eben auch wesentlich mehr kostet.
    Übrigens altern auch die Schaumstoffpolster. Die fangen dann an zu krümeln und lösen sich Schicht für Schicht auf. Bei einem Mitt-70er Sitz aus meiner Requsitenecke konnte man den Bezug nicht abmachen ohne voller gelber Krümel zu sein.

  • Ich glaube eher, dass die Qualität aufgrund mangelnden Produktionsmaterials und ständigem Sparzwang nicht stimmte, und nicht, weil die Kisten nach 15 Jahren neu aufgebaut wurden, oder? ;)
    Stimmt aber, der Schaumstoff verabschiedet sich auch; ich denke, ich werde wohl mal beim Sattler nachfragen was sowas kostet. Der Aufbau der Sitze ist ja denkbar einfach und das ganze ist nicht aufwändigst vernäht und abgesteppt etc. wie z.B. bei einem Mercedes! :top:
    Grüße,
    Freddy

  • Freddy, überlege dir bitte mal, welchem Alterungsprozess ein Schaumstoffgemisch, bzw. eine 70er Jahre Kunstfaser in nunmehr 20 bis 30 Jahren ausgesetzt ist/war.
    Schau mal in manchen Opel/VW/BMW/... der Mittleren 80er bis Mittleren 90er Jahre. Da ist auch nicht mehr viel, was man als akzeptabel bezeichnen könnte. Von den 197Xern mal abgesehen.
    Es ist nun mal auch nur ein Stoff, der den natürlichen Alterungsprozessen ausgesetzt ist. Und nach 30 Jahren und mehr darf so was dann auch auseinanderfallen. Ist zwar schade aber die Realität.
    Mal davon abgesehen, dass in der Zeit die Kunstfaserchemie noch nicht so weit war, wie sie heute sein müsste.

    Einmal editiert, zuletzt von Hydrargyrum ()

  • Zu diesem Thema mal allgemein: (ich meine damit Originalität)


    Erstens haben wir in der DDR schon mal einiges verhunzt, weil wir es so machen wollten, als könnte es aus dem Westen gewesen sein. Siehe nachträgliche Scheinwerfer, Armaturen oder Außenleisten.
    Diese Anbauten sind aber zeitgemäß, weil sie in der Bau- und Benutzungszeit der Wagen angebracht wurden. Daß sie unschön und halbgewalkt aussehen, zumindest die meisten, sei dahingestellt.


    Zweitens haben wir in der DDR improvisieren müssen, weil es gar keinen Nachschub für Originalteile gab, und da hat man eben genommen, was habbar war. Und selbst solch ein Intereieur war und/oder ist zeitgemäß.


    Für die heutige Instandsetzung ist eben nur von Interesse, was derjenige, der sie durchführt, beabsichtigt und wessen Geist er in sich trägt:
    den Geist der Erschaffer von einst, die von ihren damaligen planwirtschaftlichen Möglichkeiten in ihrer Perfektion gebremst wurden und dennoch ein praktikables Fahrzeug anboten;
    den Geist der Benutzer von einst, die bei der Instandhaltung nahmen, was sie bekommen konnten, sofern es irgendwie der TGL entsprach;
    den Geist der Individualisten von einst, die allen Sonderschnickschnack an ihren Wagen rangebaut haben, um sich abzuheben oder
    den Geist der Pimper aus Übersee von heute, die glauben, wenn ihr Auto mit 6,5 cm Bodenfreiheit 180 km/h fährt, wird ihr "Ansehen" dicker oder länger


    Hey hey hey - die Wellen schlagen hoch, ich spür es jetzt schon - und dennoch hab ich keine Wertung abgegeben. Nur drüber nachgedacht.

  • Bei mir stellt sich nun einfach die Frage, will ich den Wagen so im "DDR Alltagszustand" erhalten und konservieren, oder will ich ihn neu aufbauen. Heute und morgen steht ein Neuaufbau zwar nicht zur Diskussion, aber um den Wagen zu erhalten, komme ich mittel oder langfristig nicht drum herum.


    Man sehe zBsp. auf den Bildern oben den verbastelten Aschenbecher. Wimpelchen, von denen ich nicht mal weiss, von was sie sind/was sie bedeuten. Aber der Wagen war so. Wenn alle schöne Oldtimer machen, könnte es evtl. auch interessant werden, einen in äusserem "Normalzustand" zu haben. Zum Glück muss ich nicht heute und jetzt entscheiden :zwinkerer:


    Was würdet ihr tun? Wie er aussieht, seht ihr auf den Bildern. Ich kann auch noch mehr Bilden machen.

  • hab achb einen 78er komi stehen ez 30.11.78 mit 14.0000km. gruss

  • Hallo!
    ich bekomme diese Woche auch einen Trabant 601 Universal von 1975.
    Ist im Originalzustand. Bilder folgen sobald der Wagen bei mir ist.


    Viele Grüße,
    Simon

  • Teile, v.a. solche, die man eher selten am modernen Retro braucht, findet man hier in der Gegend noch recht häufig. Unter anderem Unterbrecher, Biluxscheinwerfer, 6Volt-Elektronik, 6V-Lichtmaschinen, Kreuzgelenkantriebe, die alten schwarzen Türgriffe innen usw. Aber wozu? Auf Unterbrecher werde ich nicht rückrüsten und auch bei den Felgen aus der Zeit 1976-1983 (Halbmond ohne Radkappenring) habe ich einen Vorrat, der noch ne Weile reichen dürfte.
    Was hingegen fehlt, sind unter anderem brauchbare KFZ aus dieser Zeit und eben die begehrten Teile, wie Stoßstangen ohne Rostlöcher, Innenausstattungen ohne große Beschädigungen und eben auch die Felgen mit Radkappenring und brauchbare Radkappen. Die Ringe kamen runter, die verbeulten Radkappen in den Schrott,...
    Ich suche z.B. auch noch viele Sachen, die es schon nicht mehr zu geben scheint, unter anderem die letzte Reihe "Alus" vom Trabant, eine brauchbare Kunstlederausstattung aus der Zeit um 1979-1981.
    Und was auch cool währe: eine originale Karosserie, also eine von 1970 - 1983. Aber die sind ja nach mindestens 24 Jahren auch nicht mehr so leicht zu finden und wenn dann meistens in einem erbärmlichen, verschlissenen Zustand. Das geht ja jetzt schon mit den Spät-80ern los. Wer hat noch einen originalen, nicht verrosteten Satz verchromte eckige Stoßstangen oder nicht abgewetzte dunkle Kunstledersitze oder makellosen Originallack auf dem Trabant Bj. 1984-1991?
    Das sind meistens wenig-km-Ausnahmen, die den Großteil der letzten 10 Jahre in Garagen verbrachten und auch wirklich immer gepflegt wurden. Also die wenigsten.

  • Es gibt deutlich ältere Trabant mit gutem Originallack. Ich hab (bis auf eine Ausnahme) nur Fahrzeuge mit gutem Originallack. Die sind auch jenseits der 100.000km, aber meine gute Pflege und der behutsame Umgang.... :zwinkerer:
    Den Einser muß ich nochmal vorne nacharbeiten, da ist mir beim anmischen was schiefgelaufen. Vielleicht lackiere ich den auch garnicht komplett nach dem Schweißen, da nicht notwendig.
    Meinen Champagnerbeigen hab ich rund 8 Jahre gefahren, auf dem Tacho stehen 9.000km, aus einer Entfernung von 5 Metern erscheint das sogar glaubhaft :grinsi:


    Mir ist ein gut reparierter Originalack lieber, als sone unglückliche und unpassende Hochglanzlackierung.
    Auch aus einem zerkratzten und stumpfen Lack kann man eine ganze Menge machen, mit lediglich 100ml Farbe aus der Airbrushpistole, Schleifpapier und etwas Schleifpaste. :winker:

  • Problem: die Pastelltöne der 60er ind weder richtig farbecht, noch UV-Beständig im engeren Sinne auch nicht wirklich glänzend, Mittelchen und Arbeit hin oder her.....


    nachdem vor 8 Jahren meine damaliger etwas zu glänzendes pastellbraun bekam werden die Lacke für die Frühen ab jetzt hiermittels Lackzusatz nachmattiert


    Ab einem bestimmten Punkt sehen alte Lacke dann irgendwann nicht mehr patiniert sondern verschlissen aus...... (Patinadefinition hin oder her)


    Und wenn ich eine Auto komplett mache(n muß) gibts im Regelfall nach dem schweißen wenig Alternativen


    und da Farbechtheit auch beim Polieren so nicht mehr hochkommt ist ein (entsprechendes) Lackieren sehr wohl ein probates Mittel um die Optik zu erhalten.


    Als Beispiel:


    hier der vor einem halben Jahr lackierte 66er


    [Blockierte Grafik: http://www.blitzer-fotos.de/daniel/66er1.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://www.blitzer-fotos.de/daniel/66er2.jpg]


    hier der 78er der hoffentlich im außenlack noch zu retten ist:


    [Blockierte Grafik: http://www.blitzer-fotos.de/daniel/biberbraun1.JPG]


    und der 64er der definitiv neuen Lack braucht und bekommt:


    [Blockierte Grafik: http://www.blitzer-fotos.de/daniel/64er1.jpg]

  • Ja gut, wie sind die meisten denn zum Schluß noch "erhalten" geblieben?
    Meistens passte da die eine zerkratzte Seite mit blauer Tür und Rohteil-Kotflügel nicht mehr zum Panamagrün und rest-farben des Autos.
    Da sind überall Kratzer und die Stoßstangen lassen nur noch einen Hauch von Farbe erahnen. Mal von wild getauschten und umgebastelten Rücklichtern und Lampenringen abgesehen. Ich hab schon Trabis mit 4 verschiedenen Farben an Rücklichtern + Lampenringen gesehen und ringsrum auch schön bunt zusammengeschossen. Waren halt noch gut für's Feld und mit dem x-ten gebraucht-Motor gings immer wieder irgend wie weiter. Auch ohne 4. Gang.
    Das ist zwar etwas übertrieben, spiegelt aber einen Teil der meisten Trabant-Lebensläufe wider. Und selbst einige "Neu aufgebaute" sind nur über den Rost lackiert und ausschließlich mit Gebrauchtteilen zusammengebaut. Hauptsache billig.


    Ich hab auch nicht vor, den wesentlichen Zustand von meiner Höhle als gut zu bezeichnen, aber die Technik ist 1a. Der Lack ist für'n Arsch, die Heckschürze wird immer mehr rostgrundgrau und auch die Brille hat schon arg Sommersprossen angesetzt. Irgend wann kommt der große Schritt, obwohl viele meinen, bei einem aufgewärmten mit nicht mal mehr originaler Karosse und eh nichts mehr aus dem konkret-originalen 601 vom 5.02.1979. Aber was solls? Bringt mich seit über 5 Jahren überall dort hin, wo ich hin will oder auch nicht.