Unterbodenschutz entfernen

  • Also ich verstehe die ganze Diskusion überhaupt nicht.


    Welchen Sinn hat es denn den unterbodenschutz zu entfernen?


    Wenn der Unterbodenschutz bröckelt, weil Rost dann mache ich alles Lose ab, und besser das aus.


    Aber warum die ganze scheisse runterkratzen wenn doch alles Fest ist?


    Der Lack aussen soll gut aussehen aber den Unterboden guckt man sich doch nur an, wenn er aufer Bühne ist oder nach nem Unfall, wenn er aufem Dach liegt.


    Meiner Meinung nach fällt also der Style raus.


    liebe Grüße aus NRW Nandor


  • Nun, es kommt immer darauf an was man vorhat.
    Will man sein Fzg "nur" irgendwie am Leben halten geht deine Vorgehensweise natürlich. Wobei im Rost durch den UBS rumprokeln sicherlich keine wirkungsvolle Methode ist den Rost wirklich loszuwerden.
    Also wird das dann in der Praxis so aussehen das man alle 2 Jahre kleinere Stellen freikratzt, Rost entfernt, ggf kleine Bleche einschweißt usw.


    Will man das einmal richtig machen damit man erstmal Ruhe hat, hilft alles nix und der ganze Mist muß runter. Sonst eröffnet sich nie das ganze Ausmaß der (Rost)Katastrophe, eine dauerhafte Instandsetzung ist also unmöglich.


    Ist also sozusagen der Unterschied zwischen Reperatur und Restauration, mehr nich...


    Chrom

  • Nandor: Du agierst also nach dem Motto "Oben hui, unten pfui". Wenn du dir mal die arbeit machen würdest, dann würdest du sehen wieviele kleine Roststellen es am Unterboden gibt, nicht nur am ebenen Blech sondern vor allem auch an den ganzen Blechdoppelungen. Gerade wenn man ein Auto komplett neu aufbaut und den UBS nicht entfernt, dann ist das in meinem Augen einfach nur Pfusch. Wenn man nur fährt kann man es auch mal ausbessern oder eben halt ordentlich rosten lassen bis der UBS abblättert ...
    Ich bin selbst gerade dabei den UBS zu entfernen und bin einerseits überrascht über den guten Allgemeinzustand des Unterbodens, andererseits habe ich an manchen Stellen nicht mit beginnenden Roststellen gerechnet. Außerdem möchte ich wissen, ob das Auto in das ich mehrere tausend Euro stecken werde länger als nur zwei Jahre halten wird ...

  • Ja ich denke das ist ansichtssache. Vielleicht hängt es wirklich davon ab, wie man das Auto nutzen will. Ich brauche mein Auto jeden Tag, weil ich damit auch zur Arbeit fahre, und in erster Linie muss es fahren und funktionieren. An zweiter Stelle muss es mir gefallen.
    Als ich mir den gekauft habe musste ich nen bisschen was schweissen lassen. Da ist er doch dann auch geflickt. Und davon mal abgesehen, wäre mir das Risiko zu groß, dass ich irgendwo am Unterboden etwas nicht richtig wieder zuschmiere und ich dann plötzlich mit dem Sitz auf dem Boden sitze, weil ich das Rosen damit beschleunigt habe.


    Ne andere Frage:
    Wenn ich den mit unterbodenzeugs aus der Sprühdose bearbeite. Wie macht man das denn am besten ohne Bühne?


    PS:
    Ich finde es übrigens toll, dass man hier nicht gleich wegen seiner laienhaften äusserungen erschlagen wird, wie ich es in anderen Foren erlebt habe. Ein echt dickes Lob an diese Mitglieder hier :top: :top: :top:

  • Am besten nimmste Dir ne Kippvorrichtung,wie es sie original für den trabi gibt.Voraussetztung is natürlich,dass Du eine hast.ansonsten Bockste ihn so hoch wie möglich und "legst" Dich drunter :zwinkerer:

  • Die Kippvorrichtung habe ich bei ebay schon mal gesehen. Ist die echt so stabil?


    Sieht irgendwie kriminell aus aber für den Zweck bestimmt ideal.

  • Danke für die Tips.
    Ich gucke dann mal, ob ich bei ebay was günstiges bekomme


    (Frohe Weihnachten dann noch. Is ja nich mehr lang)


    Nandor

  • :winker: Wenn ich Fertan auf den Rost mache, dann Unterbodenschutz drüber, is der Rost dann gestoppt oder nur gebremst? Muss meinen erstmal günstig übern Tüv kriegen.

  • Wenn man den Unterboden richtig machen will, sollte man das Auto im Großen und Ganzen strippen. Fahrschemel raus, Auspuffanlage, HA komplett raus, SS ab und die Kotis runter (die Karosserieunterkante ist oft rostig, außerdem kann gleich die Halbschalen und die unteren Ecken des Heckbleches machen).
    Das Ganze dann auf die Seite legen (ist nicht mehr schwer). Mit der Kippvorrichtung macht ihr euch nen Wolf.
    Jetzt kommt man erst an alle neuralgischen Punkte.
    Bei U-Schutz mit der Heißluftpistole und Spachtel beginnen.
    Lack mach ich mit Flex und Zopfbürste.
    An Stellen, die der Zopf nicht erreicht bzw. wo es rostig ist, partiell strahlen (Stoßdämpferdöme bsw.).
    Als Grundlage für einen Rostschutz empfehle ich Zinkstaubfarbe, die darf dann auch ruhig aus der Spraydose kommen. Danach 2x Grundieren und 2x Lackieren.
    Die Meinungen über einen guten U-Schutz sind sehr verschieden.
    Da kann man sich seine Meinung in der Suche und anderen Foren holen.

  • @heckman so kann ich das leider nicht machen, bin zeitlich leider zum Pfusch gezwungen. aber der nächste Winter kommt bestimmt. :top: Danke für die gute anleitung.

  • Ich habe zu Beispiel immer die Spachtel mit dem Heissluftfön erhitzt nicht den
    Unterboden. Wenn sie schön heiß ist einfach das zeug abstossen. Vorteil
    das ganze schmiert nicht so. Geht auch bei alten Antidrönnmassen.

  • Linke Hand Heissluftfön, rechte Hand Elektroschaber.... Linkshänder machens andersrum...
    Sollte gehn...


    Aber mal ne ganz doofe Frage meinerseits.


    Warum machen hier alle wieder Unterbodenschutz drauf, bei "Alltagsautos" klar, aber speziell bei selten bewegten Oldtimern?
    In Oldiekreisen wird ja häufig auf UBS verzichtet, damit man jederzeit sehen kann, ob es irgendwo Roststelle gibt und man diese dann auch gleich behandeln kann...


    MfG Björn

  • ...Du brauchst Wärme um das Zeug weichzumachen - und die bringt der Schaber nicht...


    Habe ich schon von verschiedenen Leuten gehört.
    Wundert mich aber doch etwas - denn:
    Ich habe angefangen mit einem kleinen Schaber per Hand das Zeug runterzuholen.
    Ging eigentlich sehr gut, da das Zeug gut abbröckelt und darunter gleich das blanke Blech ist.
    Leider komme ich mit so einem kleinen schmalen Schaber nicht sehr weit.
    Deshalb die Idee mit dem elektrischen.


    Sollte mich der erste Eindruck täuschen und auf der großen Fläche wirds doch schwieriger?


    Klar habe ich so eine Pistole da, aber ich werde es erstmal ohne versuchen.
    Lasse mich aber auch gern eines Besseren belehren.

  • Das Problem ist nicht das Schaben als mechanischer Vorgang.
    Du brauchst Wärme um das Zeug weichzumachen - und die bringt der Schaber nicht...

    Und genau das stimmt so nich :zwinkerer:


    Ich muss allerdings sagen, das ich son E-Schaber nich besitze und auch noch nie in der Hand hatte, weiß also nicht obs damit geht.


    Ich habs hier an anderer Stelle schonmal geschrieben, ich nehm dafüer nen Pressluftmeißel und eben keine Wärme - im Gegenteil, je niedriger die Außentemperaturen umso besser gehts (macht nur bei 0° absolut keinen Spass)


    Das Problem: Macht man die Pampe warm, fängst an zu schmieren. Egal ob mit warmer Luft oder mechanisch (Schleifen, Bürsten etc). Bleibts aber kalt, platzt es in relativ großen Platten ganz sauber ab - allerdings genügend "Leistung" vorrausgesetzt. Mit nem Malerspachtel im Handbetrieb wird das nix.


    Aber der Tip mit dem Luftmeißel beinhaltet auch Gefahren!
    Mit so nem Werkzeug kann man Blech nämlich auch schneiden - und das sollte man beim U-Schutz entfernen natürlich tunlichst vermeiden :lach:


    Ich hab dazu nen Meißeleinsatz wie ein Stemmeisen angeschliffen (also nur einen Winkel) und die Ecken abgerundet. Es empfielt sich auch, son Ding schon mal in der Hand gehabt zu haben.
    Ergebnis: Radkasten vorne zB 10 Minuten komplett sauber, nurnoch Grundierung und ein paar kratzer in selbiger, kein Geschmiere und die Sauerei hielt sich auch in Grenzen. Bei meinem Trabi (Bj79) war auch nicht nur ne dünne Schicht drauf sondern in manch Ecken und Kanten durchaus ein paar mm die sich im Laufe der Jahre so angesammelt haben. Das lustige: Je dicker, umso größere Stücke platzen als ein Teil ab.


    Aber nochmal: Man kann damit auch was kaputt machen, muß man aber nicht! Im Zweifel erstmal mit so nem Mini-Presslufthammer mal rumprobieren wo ruhig was kaputt gehen kann :zwinkerer:
    Na und lauter als nen Heißluftfön ist son Ding leider auch :lach:


    Chrom

  • Ok - mit 'nem Druckluftschaber hab ich es nun wieder nicht probiert...


    Beim 1.1er Universal hab ich das Zeug damals auch im Winter 'runtergekratzt. Mit Handspachtel und Heißluftfön. Die dünne Schmierschicht einfach mit 'nem Benzinlappen abgewischt - fertig. Ging nichtmal SO schlecht... :zwinkerer:


    Zitat

    Warum machen hier alle wieder Unterbodenschutz drauf, bei "Alltagsautos" klar, aber speziell bei selten bewegten Oldtimern?
    In Oldiekreisen wird ja häufig auf UBS verzichtet, damit man jederzeit sehen kann, ob es irgendwo Roststelle gibt und man diese dann auch gleich behandeln kann...


    Stimmt genau.
    Ich verzichte auch auf den schwarzen Rost-Tarnanstrich. Ordentliche Grundierung, überlackierbaren Steinschlagschutz, dann guten Decklack und anschließend Sanders Fett auf den Unterboden - das geht prima und man behält jederzeit den Einblick.

  • Ich verzichte auch auf den schwarzen Rost-Tarnanstrich. Ordentliche Grundierung, überlackierbaren Steinschlagschutz, dann guten Decklack und anschließend Sanders Fett auf den Unterboden - das geht prima und man behält jederzeit den Einblick.

    Von überlackierbarem UBS brauchst du mich ja nich überzeugen, ich hab damit ja meinen ganzen Trabi angemalt. Oben, unten, innen außen - bin da halt nen echter Fan von :lach:


    Aber was die transparenz angeht - macht überhaupt keinen Unterschied ob überlackierbar auf PU-Basis oder das Bitumenzeug. Wenn das der Plan ist, dann nur nen normalen Lackaufbau (Grundierung und Decklack) Plus Fett, Wachs, Öl oder was der Markt sonst so bereit hält (an speziellen Produkten versteht sich, Zweitaktöl zB eignet sich eher weniger :zwinkerer: )


    Chrom