Honecker-Wartburg

  • Hallo zusammen
    Aus einem ZDF History Dok habe ich dieses Bild abfotografiert. Es zeigt den privaten Wartburg von Margot Honecker, mit welchem sie - so wurde im Dok berichtet - getarnt mit Sonnenbrille und Kopftuch - ohne Chauffeur unterwegs war.


    Zwei Dinge sind mir dazu aufgefallen:
    - Gab es diesen Spoiler ab Werk so oder hat sich ihr Fahrzeug individualisiert?
    - Ist das ein 353W oder ein 1.3er? Ich kann den Schriftzug nicht richtig entziffern.


    Mit lieben Grüssen
    Matthias

  • ...Auspuff und Kotflügel geben auch oft Anhaltspunkte über einen 1.3 :)


    Aufgrund der Spurverbreiterung des 1.3 gegenüber dem 353 sieht ein 353 Fahrgestell mit aufgesetzter 1.3er Karosse auch optisch immer etwas unglücklich aus. Aber so einen (meist kurz vor der Wende getätigten) Umbau habe ich schon lange nicht mehr auf der Straße gesehen..


    @Trabant 601: dieser Spoiler war ab Werk bestellbar (u.a. in den Prospekten von 12/88 zu sehen)

  • Vielen Dank. :)


    @ toppimoppi
    Dann verstehe ich dich richtig, dass das ein 353er Fahrgestell mit aufgesetzter 1.3er Karosse ist? Oder stehe ich da auf der Leitung?

  • Sorry, da habe ich mich wohl mißverständlich ausgedrückt. Auf dem geposteten Bild erkenne ich einen 1.3 S.


    Es ging ja um auffällige Unterscheidungsmerkmale zwischen 353 und 1.3 und man kann anhand der genannten Unterschiede z.B. am Heck ( u.a. Heckblech, Rückleuchten, Stoßstange, Endschalldämpfer, Kotflügel) schnell sehen, was man da vor sich hat.


    Es gab aber Umbauten, die auf den ersten Blick und aus der Entfernung einen 1.3 vermuten lassen,welcher dennoch ein 353 ist.


    Ich hoffe so ist es verständlicher?

  • Man mag ja über diese Dame denken, was man will. Aber die Begebenheit mit dem Privatwagen finde ich lustig. :)

  • So wirklich lustig fand ich die Dame eher nicht, ich durfte sie mal in unserer Polytechnik erleben in der ich arbeitete.

  • So wirklich lustig fand ich die Dame eher nicht, ich durfte sie mal in unserer Polytechnik erleben in der ich arbeitete.

    Erzähl mal. Jetzt bin ich neugierig.

    Wo sind die Trabifrauen?


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  • Margot hatte vorher einen 353 und dann diesen 1.3S mit Komplettausstattung. Im Gegensatz zu unseren heutigen Führungskräften traute sie sich nämlich, ohne Personenschutz und ganz privat durch die Gegend zu fahren.
    Zum Leidwesen der Personenschützer...die fanden das gar nicht lustig. ^^

    Früher war eben doch alles ein bisschen besser, weil der Bevölkerung und der Lebenswirklichkeit der Bevölkerung näher verbunden :D:D:D


    Hat nicht Monsieur Hollande auch seine "Spritz"touren unternommen, motorisiert allenfalls mit einem Motorroller?

    Hybrid Synergy Drive - Die Zukunft atmet auf

  • Naja, die Personenschützer sprich: Schild und Schwert der Partei waren doch sowieso allgegenwärtig :P

  • Die Eingangsfrage ist ja erschöpfend beantwortet, darum sei mir diese kurze Episode gestattet.
    Ich arbeitete als Lehrmeister in der Polytechnik eines großen Berliner Bekleidungsbetriebes. Wir unterrichteten Schüler der Klassen 7 und 8.
    Und da unsere Einrichtung sehr modern war, das Gebäude war das einer großen Landschule in Plattenbauweise wie es auch noch als Ruine in der Pionierrepublik am Werbellinsee steht, bekamen wir häufig Besuch von Delegationen aus der ganzen DDR. Und einmal kam sogar die Margot mit dem mongolischen Bildungsminister im Schlepptau.
    Vorangegangen war natürlich die übliche Aufputzauktion mit frischen Wandzeitungen und ähnlichem Unfug, dann wurde der Besuch durchgeführt.
    Alle Nichtgenossen, ich eingeschlossen, wurden quasi weggesperrt. Wir durften einen abgelegenen Raum im Gebäude nicht verlassen, während die Hanseln durch unsere "Hallen" latschten. Spalier stehen durften nur Kollegen mit Märchenauge am Anzug, diese beschrieben uns die Dame im Anschluss nicht gerade als warmherzig.
    Aus unserem Fenster konnte ich kurz ihren lila Haarschopf beim Aussteigen aus dem Volvo beobachten. Auf unserem Schulhof, den vorher noch nie ein Auto befahren hatte.
    Sie war unsere oberste Dienstherrin, und so soll sie sich auch benommen haben. Als Lehrmeister hatten wir pädagogische Arbeitsverträge, einschliesslich eines Hausarbeitstages im Monat. Wäre das Gehalt besser gewesen, wäre ich noch länger dort geblieben denn die Arbeit mit den Kindern hat mir viel Spaß gemacht. :)

  • Danke Hegautrabi, für diesen "Erfahrungsbericht". ;)
    Ich hab ja auch nicht geschrieben, dass ich die Margot lustig finde. Das bezog sich nur auf die Sache mit dem Auto. Vor allem, weil ich ihr das nicht zugetraut hätte.

  • Die Frage, die mir grad durch den Kopf geistert: Vom Fuhrpark des Politbüros hat ja ein gewisser Teil überlebt, wäre interessant zu wissen welchen Weg der Wartburg genommen hat und ob er vielleicht sogar noch existiert.



    MfG


    Matze

    Stets dienstbereit, zu Ihrem Wohl, ist immer der Minol-Pirol!