Borgsdorfer stellt sich vor

  • Hallo zusammen,



    mein Name ist Daniel, ich bin 45 Jahre alt,
    verheiratet, habe 2 Söhne (15 und 6) und wohne in Borgsdorf, einem
    Stadtteil von Hohen Neuendorf, im Landkreis Oberhavel (OHV) in
    Brandenburg.
    Zum Pappenforum bin ich gekommen, weil:

    • meine Eltern einen Trabi hatten; als 5-köpfige Familie sind wir mit dem Ding immer voll bepackt rumgegurkt
    • ich genau diesen Trabi geschenkt bekam, bevor ich den Pkw-Führerschein machen konnte
    • ich für meinen großen Sohn einen Trabi als Anfängerauto kaufen will, damit er RICHTIG Autofahren lernt, ohne Helfer und Assistenzsysteme
    • ich den 2-Takter-Sound mag, gern an meiner Schwalbe schraube (aber nur, wenn nötig) und mir das auch beim Trabi zutraue (außer Klempnern und Schweißen)

    Hauptgrund, warum ich jetzt hier bin, ist die
    geplante Anschaffung eines Trabant 601 für meinen Sohn Robert, der in 2
    Jahren das Begleitete Fahren beginnen kann. In 2 Jahren sollte es
    möglich sein - hoffe ich zumindest - einen noch bezahlbaren Trabant zu
    erwerben und ihn fahrbereit, betriebs- und verkehrssicher hinzubekommen.
    Warum ein Trabant als Anfängerauto? Weil man damit noch echtes
    Autofahren lernt, man muss auf all seine Sinne hören, vernünftigen
    Schulterblick machen, sehr vorausschauend fahren. Außerdem kann er damit
    nicht rumrasen. Zudem dürfte die Kfz-Versicherung als Fahranfänger bei
    nem Trabi bezahlbar sein und er kann sich von Schadenfreiheitsstufe zu
    Schadenfreiheitsstufe durcharbeiten.
    Ich möchte hier im Forum
    Informationen sammeln, auf was ich beim Kauf eines Trabant alles ganz
    genau achten soll, welche Bauteile am häufigsten Ärger machen, wo ich am
    besten ein Fahrzeug, wie oben beschrieben, her bekomme usw.
    Ich freue mich auch über E-Mails oder PNs, falls ihr direkt jetzt schon Tipps für mich habt.



    Viele Grüße
    Daniel

  • Zunächst mal: Herzlich willkommen in unserem erlauchten Kreis. :winker:


    Und dann erstmal die Pflichtlektüre zur Kaufberatung.
    Viel Spaß und Erkenntnisse beim Lesen. Und dann viel Erfolg bei der Objektsuche.

    Früher gab's Sex, Drugs & Rock'n'Roll -

    jetzt gibts Veganer, Laktoseintoleranz und Helene Fischer

  • Willkommen hier im Forum. :)
    Meine Söhne haben bewusst keinen Trabi als Anfänger-Auto bekommen. Da war es was kleines mit etwas mehr Sicherheitsaustattung und auch nicht mit permanent ausgebauter Vorfahrt.
    Erschien uns sicherer.

  • Willkommen!


    Find ich richtig gut, was du vorhast. Vor allem, dass du dir so viel Zeit gibst, den richtigen Trabant für deinen Sohn zu finden.


    Meine Eltern waren damals alles andere als begeistert (und sind es auch heute noch), dass ich meinen Trabant im Sommer täglich auf allen Straßen bewege. Ich denke aber, dass mir das viel gebracht hat. Mir ist aufgefallen, dass ich schonender, vorausschauender und mit höher motorisierten Fahrzeugen auch gelassener, weil langsamer, unterwegs bin. Wieso soll ich im Winter mit meinem Toyota ständig am Limit fahren, wenn mir die 90 km/h im Sommer ausreichen? Also schön gemächlich 110 Sachen auf der rechten Spur...


    Der Trabant ist ein vorzügliches Auto, um das Fahren zu erlernen, da bin ich fest überzeugt von. Allerdings sollte dein Nachwuchs ein gewisses Bewusstsein für das Fahrzeug mitbringen. Er sollte vom Virus infiziert werden, das bindet mehr, als viele PS... Und, ich hab es hier auch schon öfter mal geschrieben, ein gewisses Maß an Fanatismus sollte auch vorhanden sein.


    Viel Erfolg!


    PS: Mit dem anfangs verbauten Wartburg-Panoramaspiegel brauchte ich keinen Schulterblick... ;):D

    Hybrid Synergy Drive - Die Zukunft atmet auf

    Einmal editiert, zuletzt von Ennatz1902 ()

  • Vielen Dank MichiU, für die Pflichtlektüre. Hab ich gleich mal aufgesogen wie ein Schwamm. Und darin war ein Problem beschrieben, was der Trabant meiner Eltern in den letzten Jahren seiner Benutzung in der DDR hatte: Immer beim Anfahren hat es einem das Lenkrad wie irre hin und her gerissen, dass man es nicht halten konnte (war ein 601S aus 1981). Interessanterweise aber immer erst dann, wenn Motor und Getriebe warm waren. Offensichtlich hatte mein Vater keine Ahnung von Trabis und scheute wohl auch Werkstattbesuche.
    Na egal, den Trabi gibt's eh nicht mehr. Aber ich weiß nun, was die Ursache war.
    Gruß
    Daniel

  • Hallo und Willkommen, ich finde deine Idee gut, dass dein Nachwuchs Trabi fahren soll, allerdings sollte er das auch selber wollen :)
    Mein erstes (fahrendes) Auto war auch ein Trabant, von 1978, auch wenn ich mehr schrauben musste als ich gefahren bin...


    Ob der Trabi dann nun als Alltagsauto für den Nachwuchs herhalten muss, könnt ihr ja während des Begleitenden Fahrens noch testen. Da ist Hegaus Argument nicht von der Hand zu weisen.


    Wenn du mal einen Wagen in Aussicht hast, kann ich dir gern bei inspizieren helfen. Du wohnst ja nicht weit von meiner Schraubergarage in Hennigsdorf entfernt.



    Herr gib Regen und Sonnenschein, für Reuß - Greiz, Schleiz und Lobenstein,

    und woll'n die annern auch was haam, so soll'n 'se es dir selber saa'n!











  • Hallo Borgsdorfer, ich hab einige schlechte Erfahrungen mit diesem Thema. Wir haben einige Male für jugendliche Fahranfänger Trabis fertig gemacht in guter Absicht. Aber wenn kein Interesse an der Technik vorhanden ist, wird es zum Fiasko. Am Trabi muß immer was gemacht werden und Macken hat er immer mit denen sie klarkommen müssen, aber nicht wirklich wollen. Außerdem werden sie in ihrer Gruppe belächelt und ärgern sich darüber. Eine Ausnahme war mal der Sohn von einem Arbeitskollegen, der hatte ein Cabrio, also was besonderes. Aber auch der ist umgestiegen, als er sein eigenes Geld verdient hat.
    Heute freue ich mich über viele Neueinsteiger, die aus eigenem Interesse Trabi fahren und Technik lernen. Da spielt aber auch meistens der Kultstatus eine Rolle. Also wenn dein Sohn jetzt schon aus Interesse mitschraubt, könnte es werden, ansonsten rate ich ab.
    Die Versicherungen sind beim Trabi auch nicht mehr billiger als für andere Autos.
    Das mit dem nicht rumrasen können funktioniert auch nicht, der Frust baut sich auf, ewig der letzte zu sein und trotzdem wesentlich mehr Sprit zu verbrauchen. Mach was draus. Ich wünsche alles Gute :)

  • Hallo trabidoc,


    mein Sohn hat ja von sich aus zu mir gesagt, dass er ein Auto will, bei dem man immer was dran machen muss. Dass er möglicherweise nicht ahnt, was da auf ihn zu kommt, ist mir klar. Wenn er alle 3 Monate die Zündung einstellen muss, dies und das nachstellen muss, abschmieren muss wie bei ner Dampflok, wenn im Winter erst das Schloss nicht auf geht und dann nicht zu geht, wenn er mangels Gebläse nur am Rumwischen ist, wird er sich vielleicht ärgern, so was gesagt zu haben. Andererseits will ich ja auch mit seinem Trabi fahren und hier und da was in Schuss halten/bringen. Ich werde das immer gerne tun. Ich sehe es ja an meiner Schwalbe, wie einfach alles zu machen ist. Wobei ich an der Schwalbe nichts mehr machen musste, seitdem die 12-Volt-VAPE-Elektronik-Zündanlage drin ist. Außer mal Getriebeöl tauschen und Seilzüge fetten und Luft aufpumpen ist da nichts dran zu machen.
    Ich will auch den Trabi für ihn nicht zum Kaputtfahren, sondern zum Autofahren an sich. Ich werde auch sehr genau darauf achten, dass er den Trabant nicht verbastelt oder dem Tuning aussetzt. Am besten, ich halte das schriftlich im Schenkungsvertrag fest, dass das Fahrzeug ansonsten wieder mein Eigentum wird :)


    Den Trabantmotor kennt er ja sogar von der Freiwilligen Feuerwehr, wo er Mitglied ist. Das ist diese Tragkraftspritze, ein etwas modifizierter Trabimotor. Und wenn er dennoch mal die Geduld und die Lust an diesem Auto verlieren sollte, nehme ich es gern zurück. Zuvor heißt es aber, erst mal ein bezahlbares Fahrzeug finden.


    Gruß
    Daniel

  • Herzlich willkommen. Borgsdorfer ;) .


    Ich sehe das in Deinem Falle gar nicht so negativ, dass Du Deinem Sohn einen Trabanten zukommen lassen möchtest. Es hängt mMn vom Umfeld des FS-Neulings ab, ob es sinnvoll ist, mit solch einem KFZ einzusteigen. Fakt ist, dass Dein Sohn das erste Jahr eh nicht alleine fahren darf, da kannst Du ihm den vernünftigen Umgang bzgl. des Fahrens ja beibringen. Ich meine herausgelesen zu haben, dass Du technisch nicht ganz unbedarft bist und ihm auch dahingehend unter die Arme greifen kannst.


    Fangt aber ruhig schon früh an zu suchen. Evt. müsst Ihr ja auch noch einiges am Fahrzeug machen. Wär ja auch ein schönes Vater-Sohn-Erlebnis. Ein spätes Modell mit 12V-Anlage und EBZA wäre für diese Zwecke angemessen. Aber auch diese Fahrzeuge sind mind. 26 Jahre alt und brauchen entsprechend Aufmerksamkeit. Viel Erfolg.

  • Hallo Borgsdorfer, es freut mich, was du vorhast, ich hoffe, das du mit Erfolg unser Hobby weitergibst. Meine Bedenken hatte ich nur geäußert, weil ich eben mehrfach enttäuscht wurde. Vielleicht sehen wir uns mal beim Treffen
    :)

  • So Leute, nun ist alles völlig anders gekommen als geplant und vor allem als erwartet. Es ergab sich die (einmalige?) Chance, meine Simson Schwalbe 1:1 gegen einen Wartburg 353 S, Bj. 1988, zu tauschen. Jener steht nun in meiner Garage und mein Sohn und ich machen bisher jeden Tag was dran. Zwar nur Kleinigkeiten, aber immerhin. Von der Substanz her ist der Wartburg, der seit 1997 abgemeldet ist, aber bis Juni diesen Jahres mit dubiosen Kennzeichen illegal im öffentlichen Straßenverkehr bewegt wurde, sehr gut erhalten. Absolut keine Durchrostungen, Fahrzeugboden tipptopp. Dennoch braucht es noch viel Pflege, Wartung und Geduld, bis ich ihm zumute, sich beim TÜV vorzustellen. Fahrzeugbrief, Abmeldebestätigung - alles vorhanden und die Nummern in den Papieren stimmen mit denen im Fahrzeug überein.
    Tja, was soll ich sagen? Weder meine Eltern damals noch ich habe(n) jemals einen Wartburg gehabt. Das Auto kannte ich bisher nur von außen. Jetzt muss ich mich mit der Technik vertraut machen, die in manchen Dingen wie beim Trabant ist (Türschlösser, Lenkstockschalter, Zündspulen, Unterbrecherzündung, aber andererseits auch ganz anders (Wasserkühlung, Benzinpumpe, Heizgebläse, sperrbarer Freilauf, um nur einige zu nennen.
    Aktuelle Problemfelder sind: undichter Tank bzw. Benzinschlauch, Kühlwasserverlust, Geräusche der Wasserpumpe bei kaltem Motor, plattgestauchte Kühlerlamellen. Aber wenn wir weiterhin jeden Tag ein klein wenig basteln, kommen wir langsam immer weiter voran. Wird schon werden.
    Und hier im Pappenforum bin ich ja dann leider an der falschen Adresse. Aber das konnte ich vorher ja nicht ahnen. Trotzdem vielen Dank für eure Anteilnahme und netten Worte. Macht bitte weiter mit euren Trabis, damit unser gemeinsames Zweitaktblubbern nicht verstummt. Wenn ihr blauen Qualm aufsteigen seht, wisst ihr, der Wartburg ist wieder zugelassen ;)


    Viele Grüße
    Daniel

  • So jetzt mal langsam! Erstmal: Glückwunsch zum Warti. Gute Wahl. Schau in mein Profil, da siehst Du auch einen. Also Fehl am Platze bist Du hier nicht. Hier gibt es jede Menge Wartbürgler, die auch eine solche Story interessiert. Mach mal im entsprechenden Bereich einen Faden auf und informier uns mal mit reichlich Fotos über Deinen Erwerb.