Vorschalldämpfer gegen Rost behandeln

In welche Spinner-Ecke werde ich eigentlich geschoben, wenn ich schreibe, dass nach 83.000km unter meinem 78er noch die erste Auspuffanlage hängt? Belegbar durch die Jahresprägung bei Bedarf...

Das Spinner bitte nicht so ernst nehmen, das bezog sich auf die Leute allgemein, die ihren Trabi hegen und pflegen. Dazu zähle ich mich auch.

Zu den restlichen Aussagen stehe ich ebenfalls, Kopfschütteln hin oder her.

Wenn dein Serienmotor 6000 dreht ist entweder der DZM kaputt oder der Motor verschlissen, insbesondere die Drehschieber und deren Aufnahme! Gehört nicht zum VSD, wollte ich aber mal sagen damit Du weißt woran das liegt.

Zitat von Schrauberin

ob er noch 70 (GPS) im 2. Gang und 95 (GPS) im 3. Gang schafft

Bitte was? 70 im 2ten Gang? Erstmal halt ich das auch als leie für fast unmöglich und vor allem warum sollte man das dem Getriebe und Motor antun, die Drehzahl und Lautstärke ist doch dann aus der Hölle.

Zitat von Schrauberin

aber er läuft noch und bringt kurioserweise 6000 U/min

Ich hab selber auch einen DZM verbaut und hab ihn noch nie höher gesehen als 4500U/min, da war zwar noch luft nach oben, aber bis 6000 ... never.

Finde es aber lustig, um den VSD wird sich sorgen gemacht, aber der Motor hoch gedreht bis zum Anschlag in den niedrigen Gängen

@Hegautrabi da wurde definitiv nichts gewechselt. Der Erstebsitzer fuhr bis 1988 ziemlich genau 50.000km (und dem wäre egal gewesen, von wann da was ist) und danach lief er bis 1991 weitere 27.000km in der Familie - auch dem Besitzer wäre das Jahr egal. Von da an stand er und seit 2006 gehört er mir - im selben Jahr hab ich den leicht rostigen Auspuff blank gemacht und mit DDR-Ofenrohrlack silber gepinselt.
Aber ist ja eh Käse, was hier andere erzählen, geglaubt wird nur das, was man sich selbst denkt...
Übrigens - unter meinem braunen Wartburg (135.000km) hängt auch noch der originale Auspuff - oder es hat auf der LPG bestimmt mal wer drauf geachtet, dass der beim Wechsel auch mit "II 82" geprägt ist

PS: lt. Trabitronic und Laptop ist mit Serienmotor bei 5000U/min (bzw. 90km/h im dritten oder rein rechnerisch ohne Fahrwiderstände mit 165/70R13 bei 121km/h im vierten Gang) Schluss.

@Schrauberin
Dreh doch mal bitte einfach ein Video davon und jeder kann sich selbst ein Bild davon machen.

Was ist schon sicher? Bei meinen 353ern waren die Auspuffanlagen nach 80 bis 90 tsd km fällig. Insofern sind Tonis 135000 schon ein hoher Wert. Allerdings habe ich die auch einfach nur gefahren ohne irgendwelche Pflege. Die Trabant- Vorschalldämpfer haben jedenfalls weniger lange gehalten. Schrauberins "Dosenpanzer" hat vielleicht auch durch Zurückhalten von Schmutz/Nässe für mehr Rost gesorgt. Ich denke, am sinnvollsten dürfte neben dem Einbau eines aluminierten VSD die Montage eines Spritzlappens vorne links vor dem Rad sein. Dem Edelstahl traue ich in Bezug auf die Heizleistung nicht so recht.

In dem Thread ist noch Potenzial für unterhaltsame Nachtlektüre.
Ich mach auch gerne im OT weiter.

Zitat

Die Drehschieberführungen sind tatsächlich hin, die Zylinder sind schon mit den Fingern spürbar eingeschliffen und die Pleuellager sind auch nicht mehr gut. Der Motor ist so gut wie hinüber und dient mir gerade als Ersatz.

Wenn du schon soweit vorgedrungen warst, dieses Schadensmuster zu erkennen, warum haste den wieder zusammengeschraubt und fährst weiter damit?
Das raff ich grad nicht.
Oder eine der (wie sagst du: "Münchhausen"-) Vermutungen, das dem so ist, weshalb 6 T-UM zustande kommen. Meiner unmaßgeblichen M. nach verhält sich U/Min. doch reziprok proportional zum Verschgleissgrad der in Frage kommenden Motor-Komponenten.
Sollte ich falsch liegen, nehme gern Berichtigung an.
Zun VSD:
Solange kein Abgas drinnen ankommt, fahre ich gern alle diese alten gebrauchten Teile, die mal so im Fundus rumliegen, ob mit intaktem oder segmentweise abgerostetem Heizmantel, je nach Jahreszeit, anstehender HU oder Laune geschuldet. Hab einen Plastikschutz im Radhaus, hilft ein Jahr länger Haltbarkeit.
Es ist halt ein hausgemachtes Problem, worüber im Vorfeld bereits genug geschrieben wurde....

Zitat von Schrauberin

An der Fahrerseite war seit 4 Jahren ein Spritzschutz dran (aufgeschnittene Blechdose), und genau da ist er völlig durchgerostet.

Wenn der VSD tatsächlich 21 Jahre ohne und dann 4 Jahre mit Spritzschutz verwendet wurde: Wie kommst du dann zu der Schlußfolgerung, dass ausgerechnet der Spritzschutz nichts nützt?

Um mal wieder annähernd in die Richtung des Themas zu kommen:

Ich denke es gibt nur 2 Möglichkeiten:
Entweder Provisorien (Auspufflack, Aluspray, Zinkspray, Motorlack, Spritzschutz), welche die Lebensdauer etwas verlängern können und günstig sind oder eben die Edelstahlvariante, die dementsprechend teurer ist, aber dafür sehr lange durchhält.
Natürlich könnte man nun anfangen und die Anlagen Verzinken oder was weiß ich, aber warum den Aufwand betreiben, wenn es die Edelstahlvariante gibt und verzinkte Anlagen dann trotzdem irgendwann rosten? Wir können da echt froh sein, dass sich da jemand die Mühe macht und in V2A nachbaut. Schaut mal in andere Oldtimer-Sparten (außer Massenware wie Käfer, W110 und co). Da sieht es richtig duster aus. Und der Preis ist wirklich ein Schnäppchen (im Vergleich).

Kann jemand was zur Heizleistung der Edelstahlanlage aus der Praxis?

Aufgrund der Dicke des Materials würde ich schätzen, dass es keine signifikanten Unterschiede geben wird in der Heizleistung, auch wenn die Wärmeleitfähigkeit von Stahl mehr als doppelt so hoch ist wie die von Edelstahl (V2A). Eventuell wird er minimal später warm.

Bei meinem Motorrad ist eine Edelstahlabgasanlage verbaut und die wird auch sehr zügig warm (klar, Viertakter, höhere Abgastemperatur, da höhere Verdichtung usw. , deswegen eventuell nur bedingt vergleichbar).

Übrigens hat '3d-Feiler' da schon irgendwie Recht. Man muss nicht jedes Thema mit Offtopic zuknallen, sodass am Ende mehr Offtopic als zum Thema gehörende Antworten zu lesen sind. Mir persönlich ist ziemlich egal, ob der eine jetzt 20.000 km mehr oder weniger mit der ab Werk verbauten Anlage gefahren ist und ob es glaubhaft ist. Dazu spielen auch einfach zu viele Faktoren mit rein (Garagen- oder Laternenparker, Winterregion (Alpen, Thüringer Wald), Pflege, Schotterwege/Steinschlag, Kurz oder Langstrecke...). Glaubt es oder lasst es, aber jemanden hier unterschwellig zum Affen zu machen finde ich alles andere als Erwachsen.

Just my two cents

Es wäre wirklich dringend erforderlich, Praxiserfahrungen bzgl. der Heizleistung auszutauschen. Wohl nur eine Frage der Zeit, wer die Erfahrungen zuerst sammeln wird.

Theoretisch sieht es so aus, daß Edelstahl nur halb so schnell warm wird wie Stahl (vgl. Temperaturleitfähigkeit*) und dabei auch nur halb so viel Energie in Form von Wärme transportiert (vgl. Wärmeleitfähigkeit*). Also theoretisch nur halbe Heizleistung. Gilt dann aber auch für den Mantel, also nur halb so viel Verluste. (Wärmeübergangskoeffizienten gibts ja dann auch noch...)

offtopic:
*) Wem der Unterschied zw. a und Lambda spanisch vor kommt, sucht mal bei Wiki nach Temperaturleitfähigkeit und vergleicht die Werte für a und Lambda von Glaswolle und Ziegelstein. U-Werte laut EnEV ergeben sich immer aus Lambda, theoretisch könnte man also ein Haus bauen, dessen Wände nur aus Miwo bestehen. U-Werte würden ja eingehalten. Macht natürlich kein vernünftiger Mensch, weil die Miwo ständig und schnell ihre Temperatur ändert, Folge: Barackenklima, keine Konstanz. Anders der Ziegel, der zwar mehr Wärmeenergie durchläßt, dabei aber träger seine Temperatur ändert, was letztlich für Konstanz und damit Behaglichkeit sorgt.