Geschmolzener Endstufentransitor MBZA wegen falscher Zündspule

  • Duesentrieb: Welchen genauen Infineon-Schaltkreis hast du verwendet? Im Internet finde ich nur das Datenblatt des TLE 4905 L.

    Folgend ein Bild: Es ist der TLE 4905L, jedoch hab ich von den 16V Z-Dioden keine Rechnung mehr und somit keine näheren Angaben ...


    EDIT: ZPY16V, DIOTEC, http://www.produktinfo.conrad.…DE_1_3_WATT_16V_de_en.pdf; http://www.produktinfo.conrad.…iode_ZPY_16_V_BZX_85C.pdf

  • @Duesentrieb
    Gut, dann habe ich also ins richtige Datenblatt geschaut ;)


    @Postkugel
    OK, du hast mich überzeugt, die Impedanz der Schaltung und des Bordnetzes hatte ich bei meinen Überlegungen tatsächlich nicht berücksichtigt.


    Nun habe ich auch keine neuen Ideen mehr.


    @hjs
    Bei der Verwendung der B-C-Diode eines Transistors hat das Kurzschließen der B-E-Strecke tatsächlich einen Sinn. Auch wenn der Effekt sicherlich nur marginal ist.
    Ich habe dazu vor einiger Zeit einen interessanten Artikel gelesen:
    http://www.elektronik-kompendi…ublic/schaerer/ovprot.htm Abschnitt "Exotische Transistorschaltung".


    Gruß Steffen

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • Hallo und herzlichen Dank für die vielen Beiträge!
    Leider verstehe ich von Elektronik nicht mehr als ich durch U = R x I erklären kann.


    Ich kann Postkugels Bedenken zerstreuen. Ich habe die gesamte Mimik und die Leitung von dem Steuerteil bis zur Platine gründlich inspiziert.
    Ich habe nur leichte Druckstellen welche von den Schellen am Zylinderfuß und am Zylinderkopf herrühren erkennen können.
    Diese Leitung habe ich beim Erneuern der Zündanlage sehr sorgfältig verlegt.
    Auch sonst bin ich sehr sorgfältig. Manche sagen ich bin pingelig.
    Der auf der Stirnseite der Kurbelwelle verschraubte Blechmitnehmer sieht gut aus. Der andere im Nachrüstsatz enthaltene ist identisch.
    Das Lagerspiel der Welle des ursprünglich verbauten Geberteils war im Vergleich zum Neuteil nur unmerklich zu spüren. An den Bausteinen ist nichts zu sehen. Keine verbrannten Stellen. Nichts hat gescheuert oder nennenswerte Oxydation. Auch auf der Platine der Steuerung nichts verdächtiges bis auf die Verfärbungen im Bereich der Lastwiderstände. Das soll aber ziemlich normal sein.


    Wie wahrscheinlich ist es, daß zwei Steuerteile und jeweils zwei Mal Zündspulen den gleichen Defekt haben?


    Die Tipps von Duesentrieb werde ich beherzigen die genannten Leitungen etc. zu prüfen bevor ich die Zündgeberplatine von Postkugels Empfehlung bestellen lasse und einbaue.


    Zu der Beschreibung des Hergangs ist es genau so wie es auch Duesentrieb beschreibt. Plötzlich geht der Motor aus als ob ein unsichtbarer Beifahrer die Zündung abstellt.


    Mein Freund in Deutschland hat noch etwas Zeit um das Paket zu schnüren. Sicherheitshalber soll er noch ein paar Widerstände und Schrumpfschlauch dazulegen.


    Nochmals vielen herzlichen Dank für die vielen Gedanken!


    Sonnige Grüße

  • Um das Thema hier mal fortzuführen kommen meine erfahrungen hier mit rein.


    Ich möchte die Beru ZS 220 verbauen habe aber noch die "alte" MBZA R liegen.


    Die ZS 220 hat einen Widerstand von 4 Ohm, demnach sollte die auch für die "alte" Variante passen.


    Leider komm ich mit dieser Umrechnerei der Widerstände usw. nicht zurecht.


    Genauere Erfahrungen werde ich dann nach dem probieren hier einstellen.

  • Wenn sie wirklich 4 Ohm hat, sollte das passen. Berichte bitte unbedingt.

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Laut Herstellerangabe hat Sie das , ich messe heute Abend nach. Ich sehe schon meinen ersten Startversuch am Samstag schwinden wenn das nicht passt.

  • Hab jetzt auch ein Datenblatt im Netz gefunden, wo was mit 4 Ohm Widerstand stand.


    Das wär ja gar nicht schlecht; wen sie trotz der kleinen Bauform in Sachen Zündleistung und Überschlagsfestigkeit überzeugt, wär das vielleicht sogar eine Alternative für die EBZA-Fahrer, zumindest wenn es nicht ganz original aussehen muß.

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  • Mir ging es natürlich in erster Linie auch um Originalität. :D Die passen optisch einfach besser zum Fahrzeug als diese eckigen VW Dinger.


    In der Mz haben sie schon überzeugt , da als 6V.


    In den 353 komm die auch rein da die Optik sehr dem Original ähnelt und auch da schon erprobt sind. Das einzige Fahrzeug wo es evtl. nicht passt "wäre" der Trabi.


    Aber rein theoretisch spricht nichts gegen die Spulen, jedenfalls von den nackten Zahlen her.

  • Von den Zahlen her erstmal definitiv nicht, und wenn sie sich in der Praxis bewähren - umso besser.
    Daß sie kleiner als das Original sind, damit muß man dann eben leben.


    Du hast die ZS215 in der MZ? Welchen Primärwiderstand hat sie da?

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  • Neues von den Zündspulen , gestern gemessen , die haben nur nen Widerstand von 3,8. Also Schmerzgrenze für den Trabi.


    Zum probieren geht es erstmal aber ich werde wohl die MBZA von Postkugel umrüsten lassen und die blauen Bosch spulen fahren.

  • hmm ... das ist ja doof, wo in den Datenblättern doch 4 Ohm stehen :(


    edit: Momentchen mal! Im 1. Beitrag hat m.greiling Postkugel zitiert und der wiederum schrieb, daß die orig. Spulen auch 3,8 Ohm Primärw. haben und bei Ersatzzündspulen der Primätw. nicht unter 3,5 Ohm liegen darf.
    Also eigentlich sollten die ZS220 damit nicht ungeeigneter sein als die originalen Spulen.

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    Einmal editiert, zuletzt von Gunnar ()

  • Ich habe heute morgen von Poku eine Antwort gelesen. Ein datenblatt dieser zündspule liegt Ihm nicht vor.


    Für die grüne MBZA ist die Schmerzgrenze 3,8 Ohm , seine Vermutung beruht darauf das die Beru eine geringere Induktivität haben als die Serienspulen, was bei hoher Drehzahl zu einem schlechteren Funken führen kann.


    Ich werde es erstmal wie gesagt mit den Beru probieren , die ersten Fahrten werden auch keine hohen Drehzahlen beinhalten.


    Zum Anfang sollte das klappen , wenn nicht wird halt Ende der Saison umgerüstet. Jetzt wird erstmal probiert , die Erfahrungen geb ich dann hier weiter.

  • Ich klinke mich jetzt mal hier ein und gebe meine Theorie zum Besten:


    Im Grunde handelt es sich bei den besprochenen Spulen um "Mopedzuendspulen". Dort besteht eine etwas andere Problemstellung. Einerseits drehen die "Zwiebacksaegen" recht hoch (bis 8 TU/min), besitzen jedoch im Vergleich zum Auto einen recht geringen Vorrat an Elektroenergie. Die Elektroanlage stellt also nur ein vergleichsweise geringen Stroem zur Verfuegung, andererseits muss man die Spulen innerhalb kuerzester Zeit aufmagnetisieren. Somit kommen nur kleinere Induktivitaeten (Ladezeit) mit einem begrenzten Strom (rel. hoher Primaerwiderstand) in Frage.


    Derartige Spulen koennen aber nicht so viel Energie speichern. Die Loesung des Problems liegt in einem auf 0,4 mm verkleinerten Elektrodenabstand der Zuendkerzen, was bei 50 ccm auch ausreicht. An der MZ werden die Spulen allerdings auch mit 0,6 mm Abstand gefahren.


    Prinzipiell werden die Teile also an der EBZA/MBZA funktionieren. Allerdings ist die Zuendreserve (in der Spule gespeicherter Energievorrat, der fuer die Zuendung eigentlich nicht gebraucht wird) in dieser Konstellation geringer. Das kann bei unguenstigen Betriebsbedingungen (hohe Luftfeiuchtigkeit, ueberfettetes Gemisch, abgesoffener Motor, verschmutzte Kerzen) evtl. Probleme bereiten (der Fachbegriff heist "Nebenschlussempfindlichkeit").


    Die ganze Geschichte ist also ein wenig "auf Kante gestrickt", wird aber ohne gleichzeitig vorhandene widrige Umstaende funktionieren. Man muss bspw. etwas mit dem Choke aufpassen. Falls der Motor mal absaeuft, muss man dann halt ggf. die Kerzen rausnehmen und trocknen.


    Ich persoenlich favorisiere als Alternativzuendspulen die "blauen" von Bosch, die allerdings nicht zur EBZA und nicht zur gruenen MBZA kompatibel sind (die "blauen" MBZA's, welche seit dem letzten Sommer ausschliesslich verkauft werden, kommen damit problemlos klar; eine Umruestung der "gruenen" MBZA's ist moeglich). Deren Durchmesser ist nur ein klein wenig geringer wie das Original (Optik) und die Zuendenergie entspricht etwa dem Original. Zudem ist der Preis der Teile wohlgefaellig.

  • Ich komme wie gesagt auf dein Angebot zurück und lasse meine MBZA "umrüsten".


    Die Beru´s nehm ich dann beim Warti , da funktionieren die bei einigen ohne Probleme wie ich gelesen habe.


    Alles halb so wild. Wichtig ist das am Wochenende keine widrigen Umstände auftreten , ich will den Motor hören.


    Danke für die ausfühliche Erklärung , Postkugel.

  • So ich gebe mal was neues von den Spulen zum besten.


    Sie liefen jetzt ca. 150km ohne Probleme, gestern fuhr der Trabi dann nur noch auf einem Topf.


    Ergebnis bis heute früh , wenn ich die MBZA abklemme habe ich auf beiden Spulen 12,4V anliegen. Stecke ich die MBZA dazwischen hat eine Spule nur noch 5,4V die andere weiter 12,4V.


    Heute Abend geh ich weiter auf Fehlersuche woran es liegt. Wenns in Richtung Steuergerät geht sind meine Kenntnisse natürlich begrenzt.