Geschmolzener Endstufentransitor MBZA wegen falscher Zündspule

  • Gestern erst Zündspulen auf original umgerüstet , Fehler blieb bestehen.


    Jetzt hab ich die EBZA reingebaut , fährt wieder. Ich würde Dir jetzt die MBZA schicken und du machst mir ne blaue draus.


    Danach werde ich wohl bei den originalen Spulen bleiben, keine Ahnung ob die Beru Schuld am Ausfall sind.

  • Vermutlich, wir werden sehen. Schicke mir bitte mal eine von den Beru-Spulen mit, ich schau mir das mal etwas genauer an. Da ich, wie schon geschrieben, von diesen Spulen kein Datenblatt besitze, interessieren mich (und wahrscheinlich noch ein paar Leute mehr) deren elektrischen Werte.


    Kannst Du mir bitte noch Deine komlette Rechnungs- und Lieferanschrift per PN schicken?


    LG
    Postkugel

  • Sooo, nun auch fuer die Allgemeinheit:


    Ich habe mir bakerman's Zuendspule (Beru ZS 122) mal etwas genauer angesehen. Bei dieser Zuendspule handelt es sich um eine "kleine" 12V Topfzuendspule, wie sie bspw. auch fuer Simson oder am Wartburg zum Einsatz kommt. Allerdings weicht die Beru-Spule doch ein ganzes Stueck von den kleinen 12V DDR-Zuendspulen ab.


    Die Dauerstromaufnahme der Beru-Spule liegt mit 3,5A gerade so am Limit der gruenen MBZA's (die Blauen kommen damit selbstredend klar). Daran kann der Transistor also nicht gestorben sein.


    Bedingt durch die kleine Bauform ist die Indultivitaet dieser Spulen im Vergleich zu den grossen natuerlich geringer. Deshalb benoetigt sie auch kein so grosse Ladezeit, bzw. man kommt schneller in den Bereich, wo das Magnetfeld komplett aufgebaut ist und nur noch der ohmsche Widerstand den Strom begrenzt.


    Demzufolge wird die Spule beim Betrieb mit 180 Grad Schliesswinkel, wie er von der EBZA bzw. den alten MBZA's (vor Firmware 3.1) verwendet wird, sehr heiss, was sich natuerlich nicht gerade foerderlich auf die Lebensdauer auswirkt.


    Wer also die ZS 122 von Beru im Trabant verwenden moechte, sollte das auf keinen Fall mit einer EBZA machen. Unterbrecherzuendung geht zur Not (kleinen Schliesswinkel benutzen, ist aber suboptimal bei hohen Drehzahlen). Besser ist jedoch ein Steuergeraet, bei dem die maximale Ladezeit begrenzt wird (MBZA's ab Firmware 3.1).


    Was mich jedoch bei der ZS 122 am meisten stoert, ist die um gut 30 Prozent kuerzere Funkenbrenndauer. Klar, weniger Induktivitaet bedeudet auch weniger gespeicherte Energie. Nur verursacht das auch eine hoehere Nebenschlussempfindlichkeit.


    Die Neigung zum Viertakten sowie zum "Absaufen" bei zu fettem Gemisch duerfte mit dieser Spule also ein Stueck weit groesser wie mit den grossen Trabant-Originalzuendspulen sein.


    Fazit: Geht wohl, ist aber suboptimal.


    Ach ja: Woran ist bakerman's Transistor nun gestorben? Jedenfalls nicht unmittelbar und sofort an der verwendeten Zuendspule. Ich habe zwei Erklaerungsansaetze: Entweder


    a) ist die Spule wegen dem verwendeten festen Schliesswinkel von 180 Grad sehr heiss geworden und hat dann einen Kurzschluss fabriziert oder


    b) es gab auf andere Art und Weise einen Kurzschluss von Klemme 1 der Spule gegen +12V.


    Im Nachgang laesst sich das wahrscheinlich nicht mehr eindeutig klaeren. Das Steuergeraet ist inzwischen jedenfalls repariert und hat auch 2 Tage Dauerebetrieb mit der kleinen Beru-Spule und neuer Firmware klaglos ueberstanden.

  • Nun muss ich nur schauen wo der Kurzschluss hergekommen sein kann. Nich das ich mir wieder was durch brenne.


    Ich gehe jedenfalls nicht mit einer Prüflampe unten an den Motor um die Zündung einzustellen.


    Jedoch klemme ich die Prüflampe an die Zündspule um den Zündfunken einzustellen , führt das bei der EBZA ebenfalls zu einem durchgebrannten Transistor?

  • DAs kommt darauf an, wo Du die Prueflampe anklemmst.


    Wenn diese zwischen Kl. 1 der Zuendspule und +12V, also quasi parallel zur Zuendspule, angeschlossen wird, und es sich bspw. um eine 21W-Gluehlampe handelt, kann das fuer den Endstufentransistor toetlich sein. Denn er muss dann neben der Spule auch den Strom durch die Prueflampe (immerhin fast 2 A) mit tragen.


    Deshalb gehoert eine Prueflampe zwischen Klemme 1 und Masse. Die leuchtet dann, wenn durch die Zuendspule kein Strom fliessen soll (geht also im Zuendmoment des betreffenden Zylinders an).


    Aber wieso braucht man beim Einstellen der Elektronikzuendung ueberhaupt eine Prueflampe? Ich schraube einfach die Kerzen heraus (muss ich ja wegen der Einstellerei sowieso) und stecke die Kerzen in die Stecker. Im Zuendmoment hoert/sieht man doch den Zuendfunken.


    Die ganze Prueflampengeschichte stammt doch noch aus uralten Unterbrecherzeiten, wo man zusätzlich zum ZZP noch einen Schliesswinkel einstellen musste. Bei der Elektronikzuendung (egal ob EBZA oder MBZA) ist eine Prueflampe nur fuer's Einstellen des ZZP ueberfluessig wie ein Kropf, denn den Schliesswinkel muss man ja nicht mehr einstellen.

  • Ich arbeite gerne mit Prüflampe an der Zündspule. Man kann den ganzen Vorgang einfach besser beobachten.


    Allerdings ist das bei mir ein 5W Soffittchen und kein 21W Strahler.



    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Allerdings ist das bei mir ein 5W Soffittchen und kein 21W Strahler.


    Bei mir ist das eine Ba7s, die ich in einen Sektkorken eingebaut habe. Das macht die Sache sehr robust.
    Allerdings geht der Trend eindeutig hin zur LED-Beleuchtung. Deshalb habe ich jetzt Gleichrichterbrücke, Stromquelle und LED im Korken. Kann man sogar getrost an die 7 klemmen.


    MfG
    hjs

  • Die Prüflampe hat 5 Watt und ich messe von Masse zu der jeweiligen Zündspule.


    Das mit der Prüflampe hat sich bei mir so "eingeschlichen" weil ich diese beim Warti und der Emme ebenfalls benutze .


    Wenn ich den Funken an der Kerze beobachte bekomm ich das irgendwie nicht genau eingestellt.