Auto Bild Klassik

  • Irgend jemand, ich vermute mal der Herr Redakteur Knut Simon, hält auf einem Bild Teile der Trabant-Bremsanlage in den Händen.
    Und im begleitenden Text steht: "Die Trommelbremse erbrach ihre Innereien auf die Straße".
    (Herz, Lunge, Milz???? Ist das eine veterinärmedizine Fachzeitschrift?????)
    Da fällt es mir sehr schwer, das Bild und den Text methaphorisch zu verstehen.


    Des weiteren vermittelt mir die Schreibweise des gesamten Artikels, dass alle, die einen Trabant verkaufen wollen, schamlose Betrüger sind.
    Wie können sie auch derartige marode Fahrzeuge anbieten, wo sie an einem nur über 20 Jahre alten Fahrzeug Anrostungen an den Nebelscheinwerfern und an der Motorhaubenverstrebung mutwillig angebracht und ganz bewusst als gravierenden Mangel verschwiegen haben.
    Und wie der Betrüger es geschafft hat, dass das Getriebe verölt ist, ist mir auch ein Rätsel.


    Auf dem Bild vor der Garage wird mir ein Zustand zwischen 2und 3 vermittelt und es ist doch ein Universal.
    Ich bitte meinen Lapsus zu entschuldigen.
    In der Youngtimerpreisliste der gleichen Zeitung sind das 2100 € bis 1200 €.
    Dazu kommt noch ein Seltenheitswert für den Hycomat.
    Dass der Trabi für 1800 € sich als ein Zustand 4 entpuppt, ist natürlich bedauerlich.


    Aber wenn der Besitzer Teile für ca. 200 € einbaut und das Fahrzeug wieder in den Zustand 3 versetzt, betrachte ich den Kaufpreis als einigermaßen realistisch.
    Zumal der Betrüger den Universal bei einer Auktion verkauft hat.


    Und wenn ich jetzt noch einen Kommentar von der Bild-Leserin Lieschen Müller dazu füge, sind wir wieder beim alten Thema.
    Aber dazu ist ja eigentlich alles gesagt.
    Hajo

  • Nochmal: der Satz, an dem Du Dich aufhängst, ist nicht mehr als eine Stilfigur, die verdeutlichen soll, dass die Bremsanlage schrottreif war. Das Auto sieht auf dem Foto aus, als hätte der jetzige Eigner bereits dran gearbeitet. Und dass ein Trabi, zumal auf so einem generalistischen 3/4-von-vorne-Foto wie dem im Artikel gezeigten, besser aussehen kann als er ist, dürftest Du sehr wohl wissen.


    Woraus Du lesen willst, dass Trabant-Verkäufer generell als Betrüger hingestellt werden, ist mir auch schleierhaft. Der Text erhebt auch an keiner Stelle den Anspruch lückenloser Genauigkeit, ebenso wenig wie die Fotos zu Dokumentationszwecken eines wissenschaftlich zu dokumentierenden Sachverhalts dienen sollen. Vielleicht besteht hier einfach ein Missverständnis in Bezug auf den Anspruch des Lesers an den Artikel.


    Ich glaube, der Kollege Simon hat das mit dem journalistisch gesunden Blick "von außen" ganz gut und unterhaltsam dargestellt. Wer die Ironie zwischen den Zeilen nicht versteht (verstehen will) muss eben weiter Oldtimer Markt lesen...


    Gruß,
    Freddy

  • Da man ja nicht immer nur meckern kann, muß ich auch mal kundtun, das mich die aktuelle Ausgabe weit weniger abstößt als frühere Versuche....


    Und ja, ich finde es mal ganz nett, wenn nicht nur scheckheftrestaurierte Pretiosen vorgeführt werden. Man merkt schon, welcher Redakteur wie tickt - und solange sich keine Häme einschleicht, macht es auch Spaß, mal andere Sachen zu lesen.


    Ich werde nächstes Jahr mal die Tankstelle in HH besuchen (ich bin neulich 100m vorher abgebogen..... :S )


    Was mir aber beim Golf II auffiel: Restaurierung und Restaurierung (samt der Vollmundig propagierten Note 1) sind 2 Paar Schuhe......
    Wenn der Motorraum bleibt wie er ist und man beim "Neuaufbau" nichtmal bei diesem doch leicht verlebten Motorraum die Antriebstechnik raushatte, ist das Ganze mehr eine "zeitwertgerechte Instandsetzung" mit teilweiser Verwendung von Neuteilen im Sichtbereich. Mit Verlaub, zur Restaurierung ists da noch ein weiter Weg.......


    Aber was solls, vielleicht bin ich derzeit nur neidisch, weil meine geplante "zeitwertgerechte Instandsetzung" zur Komplettrestauration inkl. allem mutiert ist.


    Und ja, auch ich sitze gelegentlich einem gut gemachten Blender auf..... ;(X(

    Wozu Ventile? 0,6 EDS Hemi


    Seine Freunde nennen ihn Mossi, die Anderen sprechen nur vom "dicken Typ mit der Zigarre".


    www.trabant-original.de

    Einmal editiert, zuletzt von Mossi ()

  • Ich kenne den Artikel zwar (noch) nicht, aber in der Trabantszene wird der Begriff der "Restaurierung" ohnehin noch falscher verstanden als in der Oldtimerwelt ohnehin schon...

  • Ich persönlich halte es begriffsumschreibend bei meinem Kram eher mit GI oder Neuaufbau. Leider sind bei "meinen Fällen" die Gebrauchsspuren meist so massiv, das sie einer Nutzung entgegenstehen.


    Die Frage die sich stellt: Was ist das eigentlich, wenn ich ein Auto außen optisch aufwerte, aber den Verbrauch im nichtsichtbaren Bereich aus welchen Gründen auch immer, zulasse?

  • "Die Frage die sich stellt: Was ist das eigentlich, wenn ich ein Auto
    außen optisch aufwerte, aber den Verbrauch im nichtsichtbaren Bereich
    aus welchen Gründen auch immer, zulasse?"


    Pfusch.

  • Das kannst du halten wie ein Dachdecker. Ich erhalte im Moment den äußerlichen Originalzustand und mache mir drunter alles "original neu", sogut es eben geht. ;)

  • Den Melkus mit nur 3 Punkten im Klang zu bewerten ist ne Frechheit. Es gibt doch nichts geilerses! Aber da hätte er den Test ja gewonnen :)

  • Zu meiner Überraschung fand ich gestern im Briefkasten ein aktuelles (September-)Heft der ABK - obwohl ich gar kein Abonnent bin.


    Darin:
    Test Trabant 601 universal gegen Mini Traveller aus der Feder des Users FREDDY.
    Und ein interessanter Artikel über einen leider verstorbenen Dresdner Vergaserspezialisten, den Till Schauen porträtierte.


    Einem der Herren verdanke ich sicher dieses Belegexemplar - danke dafür! :)


    Der Kombi hat gegen den Mini knapp "gewonnen", wenn man es so nennen will. Schöner Artikel - vor allem weil der 601 ein echter West-Trabant ist, mit einer 1968er Zulassung in Köln.
    Nur Meerane liegt nun wirklich nicht bei Dresden...keine der vier sächsischen Großstädte ist so weit von Meerane entfernt wie Dresden - alle anderen sind näher dran... :D
    Aber das nur am Rande.
    ;)


    Für das nächste Heft (fälschlicherweise steht da "ab 7. August", aber gemeint ist sicher der September) ist ein Artikel über den Trabant 1.1 angekündigt.

  • Ich fand das Ganze recht charmant.....

  • Die Schweller und das Geweih wurden im Werk mit einer langen Lanze und einer Bitumenmasse von innen konserviert. Das Lösungsmittel verdampft, das Bitumen wird rissig und Kondenswasser hat unter dem Bitumen leichtes Werk. Aus meiner Vorserie habe ich wunderschöne dicke Bitumen - Rostplacken aus dem Schweller / Geweih gepuhlt...